Wolkenlos

Verfasst am: 11.10.2017, 12:57
rauchfrei-lotsin-andrea
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Na dann ran an die Arbeit, liebe Sarah, wenn dir auch die Ärzte sagen: Rauchfrei leben ist angesagt.

Du kannst dir, wenn du Zeit und Arbeit investierst, ein hochkonzentriertes Programm selbst verordnen:

Hast du schon mal an an Nikotinersatzapräparate gedacht? Viele schwer Abhängige haben es mit Kaugummi/Pflaster geschafft. Da empfehle ich dir eine Beratung in der Apotheke oder beim Arzt. Wichtig ist nur, sich genau an den Beipackzettel zu halten, viele reduzieren zu früh.

Magst dir einen Notfallzettel schreiben, den du immer bei dir trägst? Mit deinen wichtigsten Motiven, Telefonnummern von Unterstützern im realen Leben und der Telefonnummer hier der bzga? 08008/ 313131. Mir hat sehr geholfen, mir selbst zu versprechen: Bevor ich eine rauche, rufe ich die bzga. Bisher habe ich das nur zweimal gemacht. Das sind voll die netten Profis dort, sehr zu empfehlen. Auf meinem Notfallkärtchen stehen auch die vier A´s und was ich tun kann statt zu rauchen...

Du kannst dir vor Ort eine angeleitete Gruppe suchen zur zusätzlichen Unterstützung...

Du kannst dir das kostenlose Starterpaket bestellen bzw. die pdf-Dateien herunterladen. http://www.rauchfrei-info.de/informieren/ (unten auf der Seite). Die strukturierte Programmbroschüre hat mir in vielem die Augen geöffnet und ich habe mir gute Alternativen erarbeiten können.

Mit am wichtigsten ist jedoch die Motivation: Du kannst dir Zettel schreiben und an die Wände kleben (mein Lieblingsplatz: die Wand gegenüber des Clos, da ist man so schön ungestört:oops. Denn wenn du weißt, warum du rauchfrei leben willst und du dir das immer wieder vergegenwärtigst, bist du bereit, auch die unangenehmen Suchtmomente der Anfangszeit auszuhalten.

Viel Lesen und Schreiben hier im Forum hilft auch viel.

Noch Fragen? Nur immer her damit!

So, jetzt bist du wieder dran.

Schönen TAg heute
Herzlich
Andrea

Verfasst am: 11.10.2017, 13:25
rauchfrei-lotsin-andrea
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Dabei seit: 16. 08. 2011
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Na prima!

Manchen hilfts, aber ich habe auch kalt entzogen. Ohne jegliche Nikotinersatzpräparate. Das geht auch ganz gut, bei mir war nach drei Tagen das Allerschlimmste ausgestanden, aber natürlich braucht die Verhaltensänderung viel mehr Zeit und Übung.

Viel Erfolg, Sarah.

Verfasst am: 11.10.2017, 16:50
HagenGrau
HagenGrau
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Hallo Sarah,
nur mal kurz vorbeigeschaut und ne Pulle Mut abgestellt. Du schaffst das, winkt ja auch ein toller Preis: Endlich wieder so gesund und fit wie eine Nichtraucherin sein. Auf Nikotinpräparate zu verzichten, hab ich auch so gemacht, irgendwann muss das Zeug ja doch aus dem Körper. Aber es gibt unterschiedliche Erfahrungen. Den kalten Entzug hast Du bald geschafft. Ich drück die Daumen.
Ohne Rauch - gehts auch!
Hagen

Verfasst am: 11.10.2017, 17:53
HagenGrau
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Beiträge: 639 Beiträge

Hallo Sarah,
Klar hast du Lust auf ne Kippe - So ist das im Entzug.
Damit Du die Stärke der Sucht richtig einordnen kannst, habe ich mal meine, leider nicht offiziell anerkannte aber doch sehr nützliche, Schmachtwertskala hervorgekramt. Du kannst anhand der Werte ziemlich genau Deinen Leidensdruck bestimmen und die Jammerlautstärke einstellen.

Sechsstufige Schmachtwertskala nach Hagen

Schmacht 1 (Zwicki)
Gerade noch messbarer, kleinster Schmachtwert. Wird von den meisten Exis kaum wahrgenommen. Treten Zwickis in rascher Folge auf, muss mit einem raschen Anstieg der Schmachtwerte in der nächster Zeit gerechnet werden. Es bleibt genug Zeit um Vorbereitungen zu treffen. (Zwicki = Koseform von Schmacht 2)
Schmacht 2 (Zwicker)
Der Zwicker wurde zum ersten Mal am 07.07.2017 von Bäckström entdeckt und beschrieben. Nach Bäckström ist der Zwicker eine leichte Suchtattacke die zwischen einer und drei Sekunden anhält und sich ausschließlich im Kopf abspielt. Keine körperlichen Symptome. Zwicker vergehen am schnellsten, wenn sie nicht weiter beachtet werden.
Schmacht 3 (Hieper)
Die Standard-Schmacht schlechthin. Wird aber sehr individuell erlebt. Manche scheinen regelmäßig Besuch zu bekommen, andere nur ab und an. Hieper sind nicht angenehm, spielen sich im Kopf ab,können sich hartnäckig wiederholen und bis zu drei Minuten anhalten. Verlustängste, Melancholie und Schlaflosigkeit und innere Leere sind ständige Begleiter des Hiepers. Schmacht 3 kann mit geeigneten Mitteln unter Kontrolle gehalten werden. Bei Bedarf unbedingt einen der zahlreichen Schmachttherapeuten hier im Forum aufsuchen. In akuten Fällen hilft das Aufsagen von Anti-Schmacht-Gedichten aus Old Tuppes Versschmiede, das Verlegen von Bierpipelines auf diversen Festwiesen oder einfach nur Jammern (Das Jammern ist ab Schmacht 3 ausdrücklich zugelassen!)
Schmacht 4 (Jieper)
Jieper sind gefährlich! Sie treten selten aber dafür unverhofft und heftig auf. Auch gestandene Ex-Rauchern mit hundert und mehr rauchfreien Tagen berichten von gelegentlichen Attacken. Besonders tückisch ist, dass mit dem Jieper der Leichtsinn einhergeht. (Eine Zigarette kann nicht schaden...) Mentale Vorbereitung, Wachsamkeit und ein gutes Erinnerungsvermögen an die Stinkezeit, sind die besten Abwehrmittel. Akiver Wechsel von Jammern und Trösten lassen sind eine gute Therapie.
Schmacht 5 (Trigger)
Trigger lösen sehr schwere psychischen und physischen Suchtattacken aus. Für den Ex-Raucher ist die Welt plötzlich leer und hoffnungslos, alles bisher Erreichte scheint vergebens zu sein. In den ersten Tagen des kalten Entzug ist Schmacht 5 fast ein Dauerzustand. Gute Vorbereitung ist hier die halbe Miete.
Je souveräner der erfahrene Ex-Raucher später mit gelegentlichen Triggern umgehen kann, je geringer ist die Gefahr der Steigerung auf Schmacht 6.
Schmacht 6 (Perdu)
Schmacht 6 verläuft tragisch. Der Ex-Raucher kann sich nicht mehr kontrollieren und unterbricht seine rauchfreie Zeit. Oft hilft die Erinnerung an das Leben ohne Kippen, bei einem erneuten Anlauf.

Sehr schöner Nebeneffekt: Wenn man/frau diesen ganzen Blödsinn gelesen hat, ist die Schmachtattacke in der Regel schon vorbei

Verfasst am: 12.10.2017, 19:12
HagenGrau
HagenGrau
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Hallo Sarah Wolkenlos,
nur mal kurz vorbeigeschaut, hoffe es geht einigermaßen?
Erzähl mal, wie es Dir so ergangen ist.
Es grüßt
Hagen