Übermorgen ist es dann soweit

Verfasst am: 23.03.2016, 20:31
Jhvg
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Hallo ihr,
das ist mein erster Beitrag in einem Forum überhaupt, ich möchte aber nichts unversucht lassen und so schreibe ich ein paar Zeilen.
Ich bin 30 Jahre,rauche seit 14 Jahren, habe nie versucht aufzuhören, ganz im Gegenteil: ich habe es auch mit Husten,Schnupfen,Heiserkeit nicht sein gelassen. In den letzten Wochen musste ich zunehmend feststellen, dass ich ein körperliches Unwohlsein habe, fühle mich abgeschlagen und unfrisch und so habe ich mich vergangenes Wochenende hier angemeldet, um mich auf meinen ersten Versuch aufzuhören gut vorzubereiten. Seitdem lese ich viele von euren Beiträgen, klicke mich durch die Tipps und bemerke, dass ich mich stetig mit dem aufhören beschäftige.allein das hat meinen Konsum von 20 Zigaretten auf 6-7 runtergefahren. Ich sensibilisiere mich dem Thema gegenüber, mir fallen bspw. Tabakläden auf,Zigarettenstummel auf der Straße oder andere Menschen mit Zigarette in der Hand (ein ähnlicher Prozess war es, als ich vor 7 Jahren aufhörte Fleisch zu essen-ab dem Entschluss war die Welt voller Wustprodukte).
Je näher der Freitag rückt, desto mutiger, befreiter und richtiger fühlt sich das Projekt an. Ich freue mich besonders auf das Wiedererwachen meiner abgestumpften Geschmacksnerven.
Ich habe den Tag gewählt, da meine Frau über das Osterwochenende verreist, ich ihr also nicht auf den Sack gehen kann, wenn die Unruhe kommt, vor den Entzugserscheinungen habe ich großen Respekt. Jeden Morgen sind sie da und werden in den ersten 15 Minuten mit Espresso und Zigarette weggefegt. Vor dem Morgen habe ich die größte Sorge und, da ich eher ein unruhiger Typ bin,vor der Situation, wie ich mir Pausen einräume ohne zu rauchen( hier wäre ich um Tipps und Erfahrungen sehr dankbar)
Folgende Tipps waren beim Reduzieren sehr hilfreich:
Viel Mineralwasser, Entspannungs-/Atemübungen,Bewegung(allerdings gehe ich paradoxerweise eh schon zweimal die Woche joggen und bin täglich mit meinem Hund 1,5 Stunden unterwegs), kein Alkohol und eben die tägliche Beschäftigung mit dem Forum.
Für den Ausstieg habe ich mir noch Kaugummis, einen Stressball und Süßholzstangen organisiert.
Ich habe bisher mit niemanden über mein Vorhaben gesprochen (ich hoffe mir gelingt die Überraschung, wenn ich meine Frau als frischgebackener Nichtraucher vom Bahnhof abhole) , da hier aber sehr häufig erwähnt wird, wie sehr das Forum geholfen hat, schreibe ich euch.
Habt einen tollen Abend
Patrick

Verfasst am: 23.03.2016, 20:47
katja170678
katja170678
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Hallo Patrick,

Klasse deine Entscheidung! Mir hilft diese Seite hier auch sehr! Man bekommt wirklich viele Tipps! Ich dachte sich ich wäre gut vorbereitet, aber dann wird man doch von vielem überrascht. Ich habe mit Hypnose aufgehört und anfangs auch nur sehr wenige darüber informiert. Auch jetzt wissen noch nicht alle Bescheid! Momentan ist es nicht ganz so einfach für mich und ich hatte auch schon einen Ausrutscher! Aber ich merke, dass es langsam wieder etwas besser wird!

Ich habe ziemlich große Probleme mit dem Schlafen! Seit der ersten Nacht, werde ich gegen 2 Uhr oder 3 Uhr wach und meistens schlafe ich nicht mehr ein! Das zerrt an meinen Kräften! Baldriparan hilft mir wenigstens beim einschlafen!

Hast du dir schon überlegt, ob du dir Hilfe in Form von Nikotinpflaster, Spray oder Nikotinbonbons holen möchtest?

Liebe Grüße katja

Verfasst am: 23.03.2016, 20:49
rauchfrei-lotse-meikel
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Hallo Patrick,

willkommen hier! Ganz recht, du hast ein "Projekt" am Start. Keinen Versuchsballon, sondern einen handfesten Plan. Du wirst dich für dich selbst auch sicher mit der Frage auseinandergesetzt haben, welches deine persönlichen Motive sind, Nichtmehrraucher werden zu wollen. Hier, in diesem Forum, werden dich geballte Kompetenz, Lebens- und Leidenserfahrung gerne auf deinem Weg begleiten.

Ich auf jeden Fall, wünsche dir für Freitag alles Gute
Lieben Gruß
Meikel

Verfasst am: 23.03.2016, 21:02
Jhvg
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Das sind schnelle Antworten.
Cool,das Forum scheint ja sehr aktiv zu sein,das freut mich.
Ich habe mir nikotinkaugummis besorgt, ich habe tatsächlich vielleicht schon übermäßigen Respekt vor den Entzgserscheinungen. Ich hab hier noch einen guten Beruhigungstee,vielleicht hilft der bei den Schlafstörungen.
Zu meinen Motiven. Ich kanns nicht glauben, dass ich bald die Hälfte meiner Lebenszeit rauche.das soll bestimmt nicht so sein
Außerdem empfinde ich es mittlerweile sehr lästig abhängig zu sein. Der Tipp, dass Rauchen angeblich entspannt aber es eigentlich die Suchtbefriedigung ist, die zur Entspannung führt, mag zwar ein offensichtlicher Gedanke sein aber da hast mal ganz laut geklickt im Kopf.
Ich will wieder schmecken, riechen, fitter sein und frei atmen. Aber angemessen Pause zu machen, im Arbeitsalltag wird wohl die größte Herausforderung. Vielleicht geht das Bedürfnis nach Pausen aber auch zurück weil der Suchtrupp ja nicht mehr da ist
Danke für die schnellen Beiträge,ich denke man ist hier gut aufgehoben
Patrick

Verfasst am: 23.03.2016, 21:03
Jhvg
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*suchtdruck* nicht *suchtrupp*

Verfasst am: 24.03.2016, 05:52
rauchfrei-lotse-andreas
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Hallo Patrick, schön da Du hier bist. Die Liste Deiner Vorbereitung klingt doch Super -gerade die Vorbereitung und die Verwendung von den vielen tollen Tipps hier ist schon mal der halbe Sieg.

Meistens verläuft der Entzug ja in Wellen, d. h. Du hast Tage wo es kaum Probleme gibt und dann wieder, wo Du richtig kämpfen musst.

Versuche doch die Pausen mit Lesen ode Muski ( MP3-Player) hören zu füllen.

Für Deinen Start morgen wünsche ich Dir viel Erfolg und ein schönes Osterfest.

Andreas

Verfasst am: 24.03.2016, 19:38
sporbiene
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Schön lieber Patrik das du uns gefunden hast.
Ein ganz Willkommen in unserer kleinen und doch so großen

Du schreibst von Unwohlsein, Abgeschlagenheit. Alles Zeichen der Sucht.
Auch finde ich es prima von Dir wie du Dich im Vorfeld mir der Sucht schon auseinander setzt.
Ja wenn man erst einmal den Willen gefast hat der Sucht Lebewohl zu sagen sieht man sein Umfeld mit anderen Augen. Auch ich ertappe mich heute noch das ich Rauchen beobachte, an der Kasse die Quengelregale für Erwachsene studieren wie doch der Preis für Zigaretten gestiegen ist.
Da sag ich mit echt " Gott lob das brauch ich nicht mehr".

Du bist gut Vorbereitet und Motiviert da kann für Freitag nichts mehr schief gehen.
Auch kannst du auf Unmengen Unterstützung hoffen. Falls doch mal der ums Eck schielt.

Lieber Patrick für Deine Start wünsche ich Dir viel Erfolg.

Wäre schön nur Positive Post zu lesen.

Ein schönes Rauch freies Osterfest wünsche ich Dir schon einmal.

Liebe Grüße sendet Ute.

Verfasst am: 25.03.2016, 16:35
rauchfrei-lotse-meikel
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Hi Patrick,

nach meiner Rechnung ist heute "übermorgen"...
Bevor wir einen Suchtrupp lossenden, wollte ich einfach mal in deinem Wohnzimmer anklopfen.
"TOCK TOCK"

Meikel

Verfasst am: 25.03.2016, 19:43
Jhvg
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Richtig! heute ist übermorgen. Schön, dass du geschrieben hast.

Mein Fazit bisher: Entzugssymptomatik steigert die Motivation!

Nach fünf Stunden wurde es ziemlich ungemütlich. Unruhe, Konzentrationsstörungen und leichte Druckkopfschmerzern. Kam ja sonst nie vor, die Zigarette war bisher weit vorher schon an. Da habe ich aber mal mit Wucht kennengelernt wie der Körper nach was verlangen kann, ohne dass er es ja von sich aus braucht. Ein künstlich, hausgemachtes Problem. Das steigert die Motivation total dran zu bleiben, auch wenn es in der Situation gerade schwer ist.

Was mir bisher sehr geholfen hat:
- Tabak wegschmeißen
- Viel viel viel trinken
- Süßholz (im Asialaden für 1,50 zu bekommen)
- Stressball
- Bewegung (war 1,5 h mit dem Hund draußen, danach noch 45 Minuten joggen)
- mit sehr kaltem Wasser die Hände waschen
- alleine sein, meine Gedanken sind meist bei den Zigaretten, ich könnte mich wohl kaum auf andere einlassen, daher bin ich froh dieses Wochenende gewählt zu haben, an dem meine Frau nicht da ist und ich mich sonst auch nicht verabredet habe
- Nikotinkaugummis, kaue zwar gerade erst meinen zweiten(also weit weit weniger als ich Zigaretten rauchen würde), aber es verhindert definitiv den Rückfall. Die Gewohnheit das Rauchen sein zu lassen und "kalter" Entzug stelle ich mir sehr anstrengend vor. Ich hoffe, dass die sich in den nächsten Tagen einfacher reduzieren lassen.
Gibt's dazu Erfahrungen???
- das hier zu schreiben: Reflexion scheint sehr wichtig, das zeigte sich in der ganzen letzten Woche, dabei habe ich gedacht, dass wenn ich mal aufhöre,dann drück ich die Kippe, schmeiß alles weg und lass es einfach sein. Wir werden sehen, wie erfolgreich dieser Weg ist.im Moment bin ich aber sehr zuversichtlich und gut gestimmt.

Ich hoffe, dass sich morgen die ersten richtig positiven Ergebnisse andeuten, dann kommt nach der krassen negativerfahrung mit den entzugserscheinung noch was erfreuliches dazu.

Habt alle ein paar tolle und erholsame Feiertage

Patrick

Verfasst am: 25.03.2016, 19:57
katja170678
katja170678
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Hallo Patrick,

Schön zu hören, dass es so gut klappt! Lass dich nicht entmutigen, auch wenn mal ein schlechter Tag kommt. Ich hätte jetzt schon einige schlechte Tage. Und ich glaube ich hab sie schlimmer gemacht und in die Länge gezogen, weil ich darauf reingefallen bin, was mein so toller "Freund" mir im Gehirn da so zugeflüstert hat. Ich bin rückfällig geworden. Wäre mir diese Zigarette nicht passiert, würde es mir schon viel eher besser gehen. Also es lohnt sich wirklich nicht. Die Qual beginnt nur von neuem!

Aber wenn ich dann so einen Tag wie heute habe, an dem es echt gut gelaufen ist, dann weiß ich wieder warum ich aufhören will! Man vergisst das manchmal ein wenig im Alltag. Und deshalb ist auch dieses Forum hier wichtig! Es erinnert uns!

Eine große Motivation und Freude am Anfang war für mich z.b. Meine Jacke zu waschen, die immer nach Rauch gerochen hat, oder mein Auto zu putzen! Das waren tolle Erfahrungen, vor allem, weil du schon in zwei oder drei Tagen bemerken wirst, wie dein Geschmacks- und Geruchssinn wieder viel besser wird.

Also halte durch und melde dich wenn etwas ist!