Wer hat ähnliches erlebt oder bin ich eine Ausnahme???

Verfasst am: 25.10.2013, 21:03
libresso
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Hallo Zusammen,

bin jetzt schon seit dem 09.08.2013 rauchfrei. Stolz auf mich bin. Von heut auf morgen Und ich kann nach wie vor ohne Probleme widerstehen, auch wenn es immer noch Momente gibt, an denen man gerne schwach wird. Aber ich habe das jetzt abgehakt. Warum ich mich auf dieser Plattform angemeldet habe, liegt eher an den Symptomen und Begleiterscheinungen. Ich bin schon etwas verzweifelt weil ich nicht weiß, wo ich dran bin.

Aufgehört habe ich nicht freiwillig, sondern weil bei mir MS diagnostiziert wurde. Ja, das Leben kann manchmal hart sein, kann man aber nicht ändern. Ich habe soooo unendlich gern geraucht, den Rauch bis zum Anschlag in meine Lungen gezogen und vor allem habe ich schnell geraucht. Meine Kollegen haben doppelt so lange gebraucht, bis sie mit der Kippe fertig waren. Jedenfalls bevor die MS bei mir diagnostiziert wurde (Mai 2013) bekam ich eine Spastik im linken Kniebereich mit Taubheitsgefühlen im inneren Oberschenkel. Damals war die Spastik um einiges stärker als sie jetzt ist. Immer wenn ich an der Zigarette gezogen habe, habe ich das Gefühl gehabt, dass die Spastik stärker wurde. Nach ca. 5 Minuten hat dieses Gefühl dann nachgelassen. Keiner der Ärzte, bei denen ich war, konnten sich bis heute einen Reim darauf machen. Anscheinend ist das unbekannt. Daher habe ich meine Kippenanzahl reduziert (auf 4-6/Tag), erst recht, als ich dann die Diagnose bekam. Als dieses Empfinden aufhörte, fing ich automatisch wieder an, mehr zu rauchen (12-14/Tag). Bis zum August ging das ganze noch gut und dann fing es wieder an. Ich rauchte und ich spürte, dass meine Spastik im linken Knie stärker wurde. Logische Konsequenz war, dass ich aufhören muss, mit der Hoffnung, dass die Spastik auch weggeht. Gesagt getan und seit dem oben genanntem Datum wird keine einzige mehr geraucht. Doch die Spastik ist leider immer noch da?

Zu meinem Problem:

Etwa vor einem Monat ging es damit los, dass ich mich niedergeschlagen, kraftlos und nicht zu vergessen depressiv gefühlt habe. Hinzu kam ein seltsames Befinden, als hätte ich gekifft und alles erscheint mir unreal. Ich glaube manche nennen es Tunnelblick. Übelkeit und das Gefühl etwas niedrigen- oder hohen Blutdruck zu haben, kamen nach kurzer Zeit hinzu. Meine Neurologin meinte, das macht die MS. Dabei habe ich mit ihr gar nicht darüber diskutiert, dass ich aufgehört habe zu rauchen und dass die Symptome evtl. vom Entzug kommen können. Kann es nicht sein, dass der Körper sich auf diese Weise wehrt? Schließlich habe ich all diese Symptome erst seit ich das Rauchen aufgegeben habe. Auch zum ersten mal in meinem Leben habe ich am 3.10.13 meine Allergie (Hausstaubmilbenallergie) so richtig zu spüren bekommen. Seither habe ich ein tolles Nasenspray

Daher wollte ich fragen, ob das was ich aktuell durchmache, auch andere erlebt haben, die so lange geraucht haben oder kommt das doch wirklich von meiner MS???

Vielen Dank schon mal für alle Antworten

Verfasst am: 25.10.2013, 21:46
rauchfrei-lotse-meikel
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Hallo libresso,

ob es eine Wechselwirkung zwischen MS und der Entzugssyptomatik gibt werde ich dir nicht beantworten können-leider! Ein Körper, der mit einer derart schwerwiegenden Erkrankung einen Umgang finden muss, wird sicher auch die Auswirkungen des rauchfreien Lebens in sein System einbauen.

Ich bin sehr froh für dich, dass du bisher dem Suchtteufel so bravourös widerstanden hast. Und ich werde dich zu ermutigen versuchen, dieses Leben ohne Zigaretten beizubehalten. Nikotin und all die anderen rund 4.800 Giftstoffe schwächen jeden Körper Das kann einem durch MS angegriffenen Organismus nicht gut tun!

Meine Frau hat seit ihrem 26. Lebensjahr auch MS, heute ist sie 58. Es hat immer wieder mal Empfindungsstörungen, Spastiken, oder sonstige neurologische Ausfallerscheinungen gegeben. Immer wieder wurde sie von Ärzten nahezu beschworen, das rauchen aufzugeben. Das hat sie nun mit mir gemeinsam vor 104 Tagen getan und es nicht bereut.Ich behaupte: Der Arzt, der dir empfehlen wird "rauchen Sie weiter, das ist gut gegen ihre MS," der muß erst noch geboren werden.

Um hierzu eine fachmännische Info zu erhalten, wende dich doch auch mal hier an die Administratoren, deren Team sich aus Experten zusammensetzt und die zur Beantwortung deiner Frage sicher auch weitere Spezialisten hinzuziehen können.

Bis hierhin erst mal alles Gute für dich. Ich würde mich total freuen, auch weiterhin von dir zu hören.

Liebe Grüße
Meikel

Verfasst am: 25.10.2013, 22:19
libresso
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Vielen Dank echt für eure so schnellen Antworten.

@Grete_P

Ich brauche keine Studien, die belegen, dass Rauchen bei MS die Krankheit negativ beeinflussen. Das ist für mich von vorne rein klar. Ich bin jetzt 37 Jahre und hatte vor 3 Jahren meine ersten Symptome was die MS angeht. Daher bin ich auch etwas überrascht, dass ich das noch so spät bekommen habe. Jedenfalls irritieren mich die aktuellen Symptome, die ich in meinem ersten Text beschrieben habe sehr, weil sie eben vor dem Aufhören nicht da waren. Ich war auch schon ernsthaft am überlegen wieder anzufangen, nur dass die Symptome weg sind. Weil immer wenn ich irgendwo passiv mitrauchen, spüre ich, wie beruhigend das auf mich wirkt. Aber so blöd bin ich natürlich nicht

Jedenfalls kann ich dir nur raten, dich mit anderen Sachen zu beschäftigen. Geh raus, treibe etwas Sport, triff dich mit Freunden. Besorge dir Kürbiskerne, um nicht anderes unnützes Zeug zu essen

Ich möchte noch dazu betonen, dass ich die MS nicht zu sehr thematisieren möchte, weil es mir echt nur darum geht, zu wissen, ob ein anderer Exraucher ähnliches durchgemacht hat wie ich

@meikel

Wo erreicht man die Administratoren? Im Chat? Oder per Email?

Verfasst am: 25.10.2013, 22:46
libresso
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Das Beste ist, ich habe ne recht lange Ärzteodysse mal wieder hinter mir. Gastroenterologe sagt, dass alle meine Organe gesund sind. Und mein Kardiologe meint, dass mein Herz topfit ist und keine Anzeichen von irgendwelchen Beschädigungen durchs Rauchen sichtbar sind. EKG verlief auch einwandfrei. Das Einzige was mir Probleme macht ist der Kopf

Verfasst am: 25.10.2013, 23:34
rauchfrei-lotse-meikel
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Vielen Dank echt für eure so schnellen Antworten.

@Grete_P

Ich brauche keine Studien, die belegen, dass Rauchen bei MS die Krankheit negativ beeinflussen. Das ist für mich von vorne rein klar. Ich bin jetzt 37 Jahre und hatte vor 3 Jahren meine ersten Symptome was die MS angeht. Daher bin ich auch etwas überrascht, dass ich das noch so spät bekommen habe. Jedenfalls irritieren mich die aktuellen Symptome, die ich in meinem ersten Text beschrieben habe sehr, weil sie eben vor dem Aufhören nicht da waren. Ich war auch schon ernsthaft am überlegen wieder anzufangen, nur dass die Symptome weg sind. Weil immer wenn ich irgendwo passiv mitrauchen, spüre ich, wie beruhigend das auf mich wirkt. Aber so blöd bin ich natürlich nicht

Jedenfalls kann ich dir nur raten, dich mit anderen Sachen zu beschäftigen. Geh raus, treibe etwas Sport, triff dich mit Freunden. Besorge dir Kürbiskerne, um nicht anderes unnützes Zeug zu essen

Ich möchte noch dazu betonen, dass ich die MS nicht zu sehr thematisieren möchte, weil es mir echt nur darum geht, zu wissen, ob ein anderer Exraucher ähnliches durchgemacht hat wie ich

@meikel

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Oben auf community seite ist ein grauer KONTAKT. Klicken, fragen, warten auf antwort. *Daumendrück* Meikel

Verfasst am: 26.10.2013, 14:28
ankeb.
ankeb.
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Hallo,

ich möchte mal ganz vorsichtig antworten. Ich habe auch eine Autoimmun Erkrankung.

Meine Ärztin hat mich darauf hingewiesen, dass man durch den Rauchstopp die Immunabwehr ankurbelt, die unter ständigem Nikotinmissbrauch natürlich leidet. Leider hat das eventuell zur Folge, dass ein erneuerter Entzündungsschub aus gelöst wird. Bitte sprecht mal mit den Fachärzten, möglicherweise muss an der Medikamenten Gabe etwas verändert werden.

Allerdings bin ich nur Laie, fragen kostet aber ja nix ;o)

LG Anke

Verfasst am: 28.10.2013, 13:32
libresso
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Hallo Anke,

glücklicherweise hat sich bei mir seit ich das Rauchen aufgegeben habe, noch kein Schub ausgelöst. Ich nehme allerdings erst mal keine Medizin zu mir was die MS angeht. Noch steh ich auf beiden Beinen und möchte erst mal ein Jahr abwarten und dann nochmal einen MRT Termin wahrnehmen. Des weiteren war ich heute bei meiner Allergieärztin, weil ich gestern das zweite Mal einen Nies- und Schnupfanfall über den ganzen Tag hinweg hatte. Sie hat mir bestätigt, dass durch das Aufhören mit dem Rauchen, die Allergie ausgelöst werden kann. Bin seit meiner Kindheit Milbenallergiker, jedoch hat sich die Allergie noch nie in dem Maße gezeigt wie nach dem Rauchentzug. Ab und an mal ne allergische Reaktion, hier ein Nieserchen da ein Nieserchen das wars. Natürlich war man ja auch mal krank und man hatte Schnupfen aber nieeee hatte ich mehr. Und was die Ärzte angeht, die können mich alle kreuzweise. Die kümmern sich um einen erst, wenn du todkrank bist. Wenn du mit so ähnlichen Sympthomen wie bei mir hingehst, wirst du nicht wirklich ernst genommen...deshalb habe ich mich ja mal hier angemeldet, mit der Hoffnung, dass mir hier etwas geholfen werden kann.

Liebe Grüße

Metin

Verfasst am: 28.10.2013, 20:30
libresso
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Hallo Grete...

noch nie hat mir ein Arzt gesagt, er bespricht das mit einem anderen Arzt, um Rat einzuholen. Ich bin überwältigt
Wie auch immer...habe bis jetzt ohne Zigis ausgehalten aber die Lust eine zu Rauchen in Situationen, in denen ich früher auch geraucht habe, ist nach wie vor noch recht hoch. Also wenn das mit meinen Symptomen so weiter geht, denke ich ernsthaft drüber nach wieder anzufangen, Der Sucht zu widerstehen ist nicht das Problem, sondern die Symptome.

Verfasst am: 28.10.2013, 23:08
Britt
Britt
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Guten Abend, ihr alle, ich bin heute das erste mal hier und seit 10 Tagen rauchfrei. Bin 48 J. und Raucherin seit 35 Jahren, hatte bisher zweimal aufgehört. Das erste mal über beide SS-Stillzeiten vor 14 J. Das zweite Mal vor drei Jahren mit [Markenname vom rauchfrei-Team entfernt] fast 4 Monate lang, dann mit [Markenname vom rauchfrei-Team entfernt] aufgehört, gleichzeitig Therapie begonnen und...klar, wieder begonnen mit höherer Stückzahl. Diesmal sogenannten kalten Entzug ( auch kein Koffein, Teein...sicherheitshalber, um nicht Suchtzentrum zu aktivieren, hatte ich eh kaum vorher getrunken, aber wäre vielleicht hilfreich als Ersatz gewesen) , bin am ersten Tag 2 h zur Massage, um zu entspannen (war vielleicht falsch)und bekam dann gruslige Entzugssymptome-war total benommen, wie gedopt, eklige Muskelschmerzen, wie bei ner Hormonumstellung (was es ja letztlich auch ist)-vielleicht auch von der Massage zusätzlich aktiviert. Und so das eher bekanntere leichtes Herzrasen, Kopfweh und wie ein Kater...über vier Tage lang. (Trinke seit 4 Jahren keinen Schluck Alkohol, so als Voraussetzung für mich, es mal mit den Zigaretten zu schaffen) Dann war es soweit okay, nur manchmal etwas wacklig auf den Beinen. Heute nun wieder wie depressiv, rote Augen, müde, schlapp, benommen.
Partielle Taubheitsgefühle in den Gliedmaßen und Gesäß, keine Ahnung. Werde die Woche mal eine Suchttherapeutin fragen, die jahrelange Erfahrung mit Suchtproblemen Nikotin, über Alkohol bis hin zu Härtefällen hat. Mal sehen, was sie dazu meint. Melde mich dann wieder.
Euch Tapferen, liebe Grüße von Britt

Verfasst am: 29.10.2013, 12:28
libresso
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Hallo Britt,

vielen Dank für deine Antwort auf meinen Bericht. Ich frage jetzt einfach mal: Du hast keine nachgewiesene Autoimmunkrankheit wie ich oder? Denn die Symptome, die du beschreibst, ähneln sich den meinen und macht mir etwas Hoffnung. Ich habe halt einen direkten Cut gemacht. Ohne irgendwelche Hilfsmittel. Einfach nicht mehr geraucht und basta. Aber ich fühl mich noch nicht durch. Die Lust eine zu rauchen ist immer noch da Ich hatte ja mit ca. 23 Jahren schon mal aufgehört, Ich weiß noch genau wie das war, als ich absolut keine Lust mehr hatte zu rauchen und ich nicht mehr annähernd das Bedürfnis nach einer Zigarette hatte Warum ich nach 2 1/2 Jahren nikotinfrei wieder angefangen habe, ist reine Dummheit gewesen

Jedenfalls bin ich gespannt, was deine Suchttherapeutin sagt

Liebe Grüße

Metin