Antwort auf: Anders aufhören - Erfahrungsbericht

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Verfasst am: 10.12.2020, 16:39
Midgard
Midgard
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Hi Gwyni

Das was Du schreibst ist teilweise Quark. Zum Beispiel ich.... Quarzte zu meiner "besten" Zeit täglich 40-50 von den dämlichen Stengeln... Man könnte also sagen, ich war "Kettenquarzer" oder? Ich habe mich ziemlich problemlos in den letzten Jahren vorm Aufhören auf 10 runterdosiert. Was ich sagen will, JEDER Mensch reagiert auf den Nikotinscheiß anders... Und diese 10 waren in der Tat "Genuss"... Wenn man bei dem Scheiß von Genuss sprechen kann...

"Nie wieder einen Zug".... Mitnichten sag ich... Es kommt einzig und alleine auf die TATSÄCHLICHE Einstellung zur Droge an. Hast Du sie, ist sie Dir gelinde gesagt... Scheißegal... Sie kann Dir aber mal so GAR NICHTS, WENN Du es nicht willst.... Wenn ich mit mehreren Kettenquarzern nen Abend in nem schlecht gelüfteten Zimmer verbringe... Und das tue ich manchmal gezwungenermaßen... Hallo, ich müsste doch SOFORT zum nächsten Automaten rennen, um mir den Scheiß wieder reinzudröhnen. NEIN, mach ich nicht... Ich habe all diese kleinen fiesen Rezeptoren schon beim Aufhören damals komplett eliminiert gehabt. Es gab sie schlicht gar nicht mehr, deswegen sich damals auch nicht dieser sagenumwobene "SCHMACHT" einstellte... Er fand schlicht KEINEN Rezeptor mehr und wurde mit Teeren und Federn vom Hof gejagt.... Er hat sich NIE WIEDER in meine Nähe getraut....

Aufhören war für MICH KINDERLEICHT.... So leicht, dass ich mich oft fragte, wie DÄMLICH ich war, mir diesen Scheiß über 40 Jahre reinzudröhnen. Und ja... Ich kenne zig Leute, denen es genau so leicht fiel wie mir....

Ich sag nur... Bange machen gilt nicht.... Wer mit Heulen und Zähneklappern an die Sache rangeht.... Muss sich nicht wundern, wenn er krachend ne Bauchlandung hinlegt.... Da fand ich meinen Weg, mir das zu Ersparen doch ERHEBLICH angenehmer...

Munter bleiben Volks!!!



[quote="gwyni"]
Hallo Anonym,

Vom Kettenraucher zum Gelegenheitsraucher - ein Traum!
Wenn das für Dich klappt, Respekt. Ehrlich.

So einfach ist das aber nicht, die Wissenschaft sagt da leider etwas anderes. Es ist nämlich so, dass wir uns, wenn wir ein Päckchen am Tag wegrauchen können, soviele Nikotinrezeptoren im Gehirn angeraucht haben, dass diese auch bedient werden wollen. Sprich, ständig muss soviel Nikotin zugeführt werden, damit diese die Klappe halten und wir quasi keinen Entzug spüren/leiden. Je mehr Rezeptoren, desto mehr kann und muss man rauchen. Jemand, der tatsächlich nur 5 Zigaretten am Tag raucht, könnte diese Dosis von 20 gar nicht vertragen, ihm würde schlecht werden, weil ihm diese Rezeptoren fehlen.
Dr. Stefan Frädrich findet man bei youtube und er erklärt das in seinen Videos ganz wunderbar.

Hört die Nikotinzufuhr nun komplett auf, gehen diese Rezeptoren schlafen. Sie verkümmern nicht, sie schlafen nur. Ein einziger Zug - peng, alle wieder wach. Und alles geht von vorne wieder los, wenn man nicht sofort konsequent wieder aufhört.
"Nie wieder ein einziger Zug" komm nicht von ungefähr.

Der Punkt ist, dass Kettenraucher aufgrund der vielen angerauchten Nikotinrezeptoren gar nicht zum Gelegenheitsraucher werden können. Das funktioniert biochemisch gar nicht.
Ich kenne zB auch nicht einen, bei dem das funktioniert hätte und alles, was Meikel aufgezählt hat, kennt jeder von uns persönlich nur zu gut.
Natürlich kann der Kettenraucher auch nur eine Kippe am Tag rauchen, aber niemand erzählt mir, der wäre auf einmal Genussraucher. Den Rest des Tages leidet er an massiven Entzugserscheinungen, weil die eigentlich nötige Tagesdosis fehlt und er immer und immer wieder nur einen Bruchteil des eigentlich benötigten Nikotins zuführt.
(Im Übrigen sagen Dr. Frädrich und auch Allen Carr, dass kein Alkoholiker sich mit Weinbrandbohnen das trinken abgewöhnt entweder ganz, oder gar nicht)

Wenn es bei Dir klappt und es Dein Weg ist, finde ich das Klasse. Respekt und wie gesagt, beneidenswert.

Mein Vater war ein richtiger Gelegenheits- und Genussraucher. Dem fiel irgendwann mal ein, er könnte ja mal ne Kippe rauchen und hats dann auch gemacht. Dann hat er mal 2..3..4 Wochen nicht geraucht und dann fiel ihm ein, er könnte ja mal ne Kippe rauchen. Hammer. Er war wohl nicht abhängig, weil er vermutlich immer bei Zeiten die Kurve bekommen hatte.

Alles Gute für Dich
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