Einstellungen verändern
Lohnt sich ein Rauchstopp nach so vielen Jahren überhaupt?
Mein Großonkel ist doch auch trotz Rauchen steinalt geworden, vielleicht geht es mir ja genau so. Und was mache ich ohne die Zigarette, zum Beispiel wenn ich mich konzentrieren muss?
Kommen Ihnen diese oder ähnliche Gedanken bekannt vor? Eine ganze Reihe von Menschen werden durch sie davon abgehalten, einen Rauchstopp in Angriff zu nehmen. Und sogar nach einem erfolgreichen Ausstieg können sie noch auftreten – und gewaltig stören: Wir nennen sie deshalb „hinderliche Gedanken“. Auch wenn diese "hinderlichen Gedanken" den Weg in ein rauchfreies Leben durchaus erschweren können: Sie sind ihnen nicht hilflos ausgeliefert! Im Gegenteil – indem Sie sich aktiv mit diesen Gedanken auseinandersetzen, schaffen die gute Voraussetzungen für einen erfolgreichen Rauchstopp.
Jede Veränderung beginnt im Kopf. Setzen Sie Ihren hinderlichen Gedanken positive Sichtweisen entgegen.
Versuchen Sie, Ihr neues rauchfreies Leben nicht als Last und Verzicht zu sehen, sondern als Gewinn – an Gesundheit, Unabhängigkeit und Lebensqualität.
Wir stellen Ihnen hier einige typische Gedanken bzw. Einstellungen vor, die Ihnen den Weg in ein rauchfreies Leben erschweren können. Und auch, wie Sie sie entkräften können.
Hinderlicher Gedanke Nr. 1:
„Das Rauchen hilft gegen Stress und entspannt mich.“
Denken Sie einmal darüber nach, wie viel Stress Ihnen das Rauchen eigentlich bereitet. Regelmäßig fragen Sie sich, ob Sie genug Zigaretten dabei haben, wo der nächste Automat ist oder wo Sie denn Ihr Feuerzeug gelassen haben. Außerdem ist Rauchen definitiv keine Entspannung für Ihren Körper – im Gegenteil. Nikotin steigert die Herz- und Atemfrequenz, erhöht den Blutdruck, steigert die Magensaftproduktion und setzt Adrenalin frei. Kurz: Nikotin bereitet Ihrem Körper eine ganze Menge Stress.
Eine Studie konnte zeigen, dass der scheinbar entspannende Effekt des Rauchens vor allem dadurch zustande kommt, dass der Tabakkonsum die Spannung, die vom Absinken des Nikotinlevels verursacht wird, wieder abbaut[1].
Dass für viele Rauchende die Zigarette in Stressituationen „unverzichtbar“ erscheint, hängt vor allem mit einer gedanklichen und gefühlsmäßigen Verknüpfung der Zigarette mit dem Nachlassen von Stress zusammen. Wenn zum Beispiel regelmäßig in Pausen geraucht wird, entsteht eine automatische Verbindung zwischen der „Erholungseinheit“ Pause und der Zigarette. Bei einem Rauchstopp geht es dann darum, diese Verknüpfungen wieder aufzulösen und andere Formen des Stressabbaus zu erlernen.
Hinderlicher Gedanke Nr. 2:
„Mit Zigaretten kann ich mich besser konzentrieren.“
Rauchen setzt unter anderem einen Botenstoff namens Noradrenalin frei, der zunächst eine höhere Aufmerksamkeit bewirkt. Die Wirkung des Noradrenalins lässt aber schnell wieder nach, die Konzentration wird dann sogar schwächer. Bald darauf beschäftigt Sie wieder der Gedanke an die nächste Zigarette und lenkt Sie von dem ab, was Sie eigentlich vorhaben.. Ein Rauchstopp durchbricht diese Kreisläufe und Sie lernen, wie man sich ohne Zigarette konzentriert.
Hinderlicher Gedanke Nr. 3:
„Die Zigaretten schmecken einfach gut.“
Wie gut schmecken die Zigaretten Ihnen wirklich? So gut wie Ihr Lieblingsgericht? Und wonach schmecken sie? Überlegen Sie, wie Ihnen die erste Zigarette geschmeckt hat, die Sie in Ihrem Leben geraucht haben. Danach haben Sie sich einfach an den Geschmack gewöhnt.
Nach einem Rauchstopp erholt sich Ihr Geruchs- und Geschmacksempfinden, das durch den Zigarettenkonsum stark beeinträchtigt wurde. Dann kommt die Zeit des wirklich guten Geschmacks.
Hinderlicher Gedanke Nr. 4:
„Wahrscheinlich schaffe ich es sowieso nicht."
Viele ehemalige Rauchende haben es vor Ihnen geschafft. Warum also nicht Sie? Lesen Sie unsere Tipps zur Motivation. Sie müssen diesen Weg nicht allein gehen. In unserem Ausstiegsprogramm finden Sie professionelle Unterstützung, die Sie bei Ihrem Ausstieg Schritt für Schritt begleitet und in Chat und Forum treffen Sie auf viele Gleichgesinnte.
Hinderlicher Gedanke Nr. 5:
„Ich habe schon mal versucht aufzuhören. Ich schaffe es bestimmt wieder nicht.“
Diese Einstellung kann Ihnen den Ausstieg tatsächlich erschweren. Dabei stimmt das Gegenteil: Jeder „gescheiterte“ Rauchstoppversuch kann die Chancen auf einen Erfolg beim nächsten Anlauf erhöhen. Denn nun wissen Sie besser, an welchen Stellen Sie auf Schwierigkeiten stoßen und wie Sie sich wappnen können. Auch neue Methoden können helfen - vielleicht gelingt es Ihnen diesmal mit der Unterstützung durch unser Ausstiegsprogramm!
Hinderlicher Gedanke Nr. 6:
„Lieber 60 Jahre in vollen Zügen genießen, als 90 Jahre ein langweiliges Leben führen. Und mein Opa/Onkel/… ist 85 Jahre alt geworden und hat geraucht.“
Mindestens ebenso viele Nichtraucherinnen und Nichtraucher behaupten von sich ebenfalls, dass Sie ihr Leben genießen. Studien zeigen, dass rauchende Menschen nicht nur im Durchschnitt zehn Jahre früher sterben als Nichtrauchende[2] und häufiger krank werden. Auch ihre Lebensqualität ist stärker eingeschränkt. Menschen, die erfolgreich ausgestiegen sind, schätzen ihre Lebensqualität höher ein, als Personen, die weiterhin rauchen. Das konnte in einer Studie[3] nachgewiesen werden.
Hinderlicher Gedanke Nr. 7:
„Jetzt rauche ich schon so lange, dass es auch keinen Unterschied mehr macht.“
Es lohnt sich in jedem Alter, mit dem Rauchen aufzuhören. Auch ein Rauchstopp im Alter von 50 oder 60 Jahren vermindert das Risiko für viele Erkrankungen enorm. Lesen Sie, wie Ihr Körper sich nach einem Rauchstopp erholt.
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