Wiederholungstäter macht Tabula rasa

Verfasst am: 27.05.2017, 00:37
Antonai
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Vielen Dank venezianische Claudia,

der Tag gestern war echt hart, aber er ist vorbei, und das ist gut so. Also mit hart meine ich den ausgefüllten Arbeitstag. Bis zum Anschlag gefüllt. Ich kam garnicht dazu mir Gedanken über das Rauchen zu machen, und jetzt bin ich nur noch müde.

Verfasst am: 27.05.2017, 14:11
miezhaus
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Lieber Anton,

[quote="Antonai"]
Also mit hart meine ich den ausgefüllten Arbeitstag. Bis zum Anschlag gefüllt. Ich kam garnicht dazu mir Gedanken über das Rauchen zu machen, und jetzt bin ich nur noch müde.
[/quote]

in Franken sagen sie "is seldn a Schodn wo ned a Nuddsn debai is"... Ablenkung, und sei es nur durch Arbeitsaufkommen, wirkt gegen Rauchverlangen, und wer schläft, raucht nicht. Und damit ist auch wieder ein Tag rauchfrei ins Land gegangen, der für Dich arbeitet!

Ich gratuliere Dir auf halbem Wege zwischen der ersten zweistelligen Tageszahl und der Zwei-Wochen-Marke zu Deiner Leistung und Deiner Auseinandersetzung mit der Sucht, und wünsche Dir nunmehr ein erholsames Wochenende, das gleichwohl dennoch ein paar Ablenkungen für Dich bereithalten möge.

Viele Grüße sendet Dir

Lydia

Verfasst am: 29.05.2017, 06:34
Antonai
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Resümee aus dem Wochenende: Oft vergesse ich schon, dass ich noch vor zwei Wochen starker Raucher war, es fühlt sich ein bisschen unwirklich an. Die Attacken kommen, nein das trifft es nicht, die Verknüpfungen im Hirn wirken immer seltener.
Und das obwohl bis Sonntag wirklich viel zu tun war. Wir haben an der Arbeit zur Zeit einen hohen Krankenstand (Sommergrippe??), und der muss natürlich von allen anderen kompensiert werden, da kommt es schon häufig zu Situationen die den Druck steigen lassen, noch vor zwei Wochen undenkbar, diese Zeit ohne „Entspannungszigarette“ durchzuhalten; jetzt denke ich einfach nur: ändert sich dadurch die Lage? Nein! Also lass es!

Es funktioniert wirklich gut. Ich bin ausgeglichener als vorher. Ich fühle mich befreit.
Habe gestern am See gelegen und bei Kerouac den poetischen Satz gelesen: „ Wenn du auf den Gipfel eines Berges kommst, klettre weiter.“ Ja, möchte ich hinzufügen, klettre einfach weiter, sieh dich kurz um, genieße es hier angekommen zu sein, aber setz dich nicht erst hin, um eine zu rauchen, das würde das Ereignis nicht besser machen, es würde nichts machen, also lass es und klettre einfach weiter. Das Leben geht so oder so vorbei, und das ist nicht schlimm, es ist eben das was Leben ausmacht: Der ständige Wandel. Nichts bleibt wie es war.

So jetzt erstmal raus, die Sonne begrüßen.
Liebe Grüße hier in die Runde der Ausbruchwilligen und FluchthelferInnen
vom Anton den Entrückten

Verfasst am: 30.05.2017, 07:26
Bäckström
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Guten Morgen Anton,

oh, schon 15 Tage, allmählich bist Du ein erfahrener Flüchtling, gell?

Klingt gut was Du schreibst, ich wünsche weoter gutes Gelingen und mögen die Versuchungen in verdaubaren Häppchen erscheinen.

Wenn nicht, abbeißen, gut kauen, nächster Biss,

Bäck

Verfasst am: 31.05.2017, 07:46
Antonai
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Ja Bäck, aber gerade die Erfahrung lehrt mich, immer wieder auf der Hut zu sein. Keinen noch so kleinen Finger werde ich den Morrishalunken reichen, denn ich weiß: haben sie einmal den, dann zerren die so lange, bis mir so schwindelig wird, das es nur noch eines kleinen Schubsers bedürfte, und ich stürzte haltlos in die Tiefe.

Also abbeißen, jedoch nicht runter schlucken, sondern ausspucken, den feinen geschniegelten Herren vor die Füße spucken, und ihnen ins Gesicht lachen. Lachen entkräftet ihr hämisches Grinsen.

Verfasst am: 31.05.2017, 08:02
Cerise75
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Hallo Anton,

toll du bist jetzt schon 16 Tage auf der Flucht, du macht das echt gut.
Lass dich bloss nicht erwischen, denn dafür ist die Freiheit viel zu schön, die frische Luft, der Sonnenschein man genießt es mit vollen Sinnen :-)

lg
Tanja

Verfasst am: 31.05.2017, 16:51
Antonai
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Hallo ihr lieben FluchthelferInnen,
Ich bin in Aufruhr. Jetzt bietet mir Morris mit einem breiten Grinsen eine an, sagt komm es ist easy, rauch erstmal eine, dann geht es dir gleich wieder besser.
Vorgeschichte: wir hatten an der Arbeit gerade Meeting. Und da schreit so eine Ungerechtigkeit gen Himmel, das bringt mich richtig auf die Palme. Ich habe jetzt meinem Chef einen Brief geschrieben, und das war besser als eine zu rauchen.

"Hallo …...

Es fehlen mir die Worte, um zu beschreiben was ich in dieser Situation empfinde. Vor einer Woche hieß es noch das S. kein ordentliches Zeitmanagement hin bekommt, und nun ist genau dieser S. derjenige, der alle anderen kritisieren kann, und so tut als sei er der einzige mit dem Bestreben, einen zufriedenen Gast aus unseren Räumen zu entlassen. Was soll dass? Kann man da nicht mal sagen, und zwar vor der Besprechung, Leute wir werden jetzt keine Schuldverschreibungen machen, wir werden einfach sehen, wie wir durch konkrete Maßnahmen, ein Klima schaffen können, mit dem alle glücklich sind, und hieraus folgend, die bestmögliche Leistung abrufen können.

Nein natürlich nicht. Und ich reagiere auch noch auf die Provokation. Fühle mich, selbst bei Kritikpunkten, welche nicht direkt auf mich abzielen, angesprochen, und ergreife Partei.

Aber wenn Ungerechtigkeit so fühlbar im Raum greifbar ist, wenn Dinge aufgebauscht werden, welche ganz kurz und knapp besprochen werden könnten, wenn also, die oft gerufene Fliege zum Elefanten gemacht wird, und die Sicht zu den Sachverhalten, in eine Einsichtigkeit umkippt, dann kann ich nicht schweigen, dann sind Worte in mir die raus müssen, sonst würde ich daran ersticken.

Wenn sich jemand durch meine klaren Worte persönlich angegriffen fühlt, so tut es mir nicht leid, denn wer immer sich angesprochen fühlt, der ist es auch! Da fallen Worte von Teamarbeit aus Mündern die noch nicht mal ganz verstanden haben was Arbeit ist, geschweige denn Zusammenarbeit, und genau diesen Worten, da sie zuerst ausgesprochen wurden, wird ein Wahrheitsbonus gespendet. Da wird notorische Unwissenheit verteidigt, und der Unwissenden dann auch noch recht in der Handlungsweise gegeben. Da kann und will ich nicht mitgehen.

Ich hoffe, du kannst meinen Wunsch nach einer Versetzung innerhalb des Hauses baldmöglichst erfüllen. Falls du das Gefühl hast, dass da etwas zu Bruch gegangen ist, auch zwischen uns, was sich nicht wieder kitten lässt, dann müssen wir so schnell wie möglich handeln. Also wenn eine Versetzung nicht möglich ist, muss ich die Chance bekommen, mich rechtzeitig anderweitig umzuschauen.

Mit beruhigten Grüßen Anton"


Das ist der Originaltext. Nur die Namen sind entfernt. Nun geht es mir besser. Muss jetzt gleich wieder zur Arbeit, mal sehn was der Abend noch bringt.

Verfasst am: 31.05.2017, 20:14
Petrovic
Petrovic
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Hallo Anton,

da merkt man schon beim Lesen, wie es in dir brodelt. Ich finde es gut, dass du es geschrieben hast. Aber was ich fantastisch finde, ist, dass du nicht zum Glimmstengel gegriffen hast. Das würde es kein bisschen leichter machen und das brodeln wäre hinterher wahrscheinlich noch stärker als vorher (weil du dich darüber auch noch ärgern würdest).

Super gemacht!

Liebe Grüße

Petra

Verfasst am: 31.05.2017, 22:09
Bäckström
Bäckström
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Oje Anton,

da ist aber Dampf im Kessel

Bitte befolge folgenden freiheitserhaltenden Tipp: "Die bringen mich nicht zum Rauchen, die nicht!"

Das ist mein letzter Rettungsanker.

viel Glück jetzt und dann hast Du ja bald 20 Tage und dann drei Wochen, Das wird schon, ich drück die Daumen und lass einen Käfer da

Bäck

Verfasst am: 01.06.2017, 11:10
Antonai
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So ein wilder Tag liegt da hinter mir, ich danke euch für euren Zuspruch, da konnte ich die Balance wiederfinden.
Das werde ich in Zukunft immer so machen, einfach schreiben, schreiben, bis der ganze Dampf draußen ist aus dem Kessel. Ohne Druck lebt es sich doch gleich viel leichter.

Einen beflügelten Tagesgruß vom Anton im Höhenrausch