Wieder aufstehen...auf neuen unbekannten Wegen

Verfasst am: 26.02.2017, 22:59
Bonadea
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Bonnie leckt mir die Hände und Sissi am Fuß den Verband. Goldig, sie wollen mich trösten, damit Frauchen wieder normal wird. Nachts diese blöde Schiene um
Wie soll man da schlafen! ?

Komme mir grad vor wie ein drei jähriges Kind mit Wutanfall, das mit dem Kopf gegen die Wand haut.
Sehr erwachsenes Verhalten Frau Doktor!
blassen:blassen:blassen:

Verfasst am: 26.02.2017, 23:21
Plänterwäldler
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[quote="Bonadea"]Komme mir grad vor wie ein drei jähriges Kind mit Wutanfall, das mit dem Kopf gegen die Wand haut.[/quote]

Marion, zu dem fällt mir nur eine einzige passende Antwort ein, für die müsste ich mich jetzt eigentlich auch erst noch umziehen, meine gute alte Krachlederne aus Ziegenleder anziehen, dazu meine "Haferlschuach"und die "Kniabundstrimpf", a plau karierts Hemmat um grinsend wie in der bekannten Buttermilchreklame zu sagen:

[color=blue]Jo mei, wann's schee mocht!"[/color]

Und nun stell dir das genau vor und versuche dabei angestrengt, nicht zu lachen.

Pfiat de, Daniel ausm Plentawoid

Verfasst am: 27.02.2017, 13:54
Bonadea
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Guten Morgen, liebes Forum,

ein neuer Tag beginnt und ich freu mich...
Am liebsten würde ich den Tag gestern löschen, auch hier im Verlauf und im realen Leben sowieso.
Nochmals an alle, die mir gestern geholfen haben, herzlichen Dank...und der kommt wirklich von Herzen.

Habe heute morgen meine Krankschreibung für 1 Woche abgegeben, meinen Nebenjob auf Eis gelegt und auf dem Rückweg für meine Tini Beefsteakhack gekauft.

Heute morgen war sie erstmal weg und kam gar nicht erst. Heute Mittag hat sie mein Hack verschmäht, ist also ein ernsthaft gekränktes Kätzchen. Nun heißt es Geduld haben.


Wie ganz anders sind da Hunde, durch Fressen jederzeit und leicht zu bestechen.

Jetzt tut mein Bein weh, weil ich so lange auf den Beinen war und vernünftiger Weise auch noch Auto gefahren bin. Werde mich gleich hinlegen. Melde mich später noch mal bei euch.

Kann sein, dass ich meinen Zähler wieder zurück stelle. Es war ein Ausrutscher und soll auch einer bleiben. Nachher kommt Rolf mit seinen Zigaretten vorbei und ich will nicht rauchen. Habe mir auch keine heute besorgt. Ich fühle mich auch nicht wieder als Raucher, sondern weiterhin als Nichtraucher. Nur mein Körper zeigt mir meinen Rückfall noch an. Habe den Eindruck meine Nasennebenhöhlen sind wieder zu und das leidige Sodbrennen ist noch da. Schlauer Körper, sagt deutlich: FINGER WEG!
Will mich heute nicht wieder runter machen sondern mir Gutes tun.

Bis später, ich drück euch, LG Marion

Verfasst am: 27.02.2017, 14:56
rauchfrei-lotsin-andrea
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Guten Mittag liebe Marion,

auch ich fände es richtig, wenn du deinen alten Zählerstand wieder einrichtetest. Diese moderne Unterscheidung zwischen Rückfall und Ausrutscher halte ich für so hilfreich! Aber es ist ganz alleine deine Entscheidung.

In einiger Zeit wirst du dir vielleicht nicht mehr wünschen, diesen gestrigen Tag zu löschen sondern ihn als wertvolle Erfahrung betrachten.

Wünsche dir gute Besserung für dein Bein und für deine Tini.

LG Andrea

Verfasst am: 27.02.2017, 18:25
Bonadea
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Hallo Ihr Lieben,

sitze jetzt in meiner Stube, dampfenden Tee neben mit ("Föhrer Jungbrunnen ), mein Lieblinsgeiger Nikolaj Znaider spielt Beethovens Violinkonzert und die mir von meiner Tochter Rebekka zu Weihnachten geschenkte Duftkerze ist an.

Habe es mir also wieder gemütlich gemacht um die letzten Tage und Stunden zu betrachten.

Vorhin kam Rolf mit einer guten Flasche Rotwein und einer Packung Zigaretten mit den besten Genesungswünschen. Der Nikotinteufel hat nicht nur ihn fest im Griff, sondern benutzt ihn auch noch um mich zu Fall zu bringen und das im freundlichsten Gewand. Pfui Deibel! Richtig fiese!

Habe also "ganz selbstverständlich" gesagt, er möchte die Zigaretten wieder mitnehmen und mich höflich bedankt. Zum Glück war keinerlei Begehren in mir oder auch nur ein Gedanke daran zu rauchen oder die Packung zu behalten. Habe ihm, und mir, nochmal erklärt, dass es nur ein Ausrutscher und kein Rückfall war. Gestern meinte er noch, dann rauchst du halt mal wieder eine oder zwei Wochen und hörst wieder auf. Du weißt ja, dass du es kannst. Auch wieder so ein fieser Trick des Nikotinteufels, um mich wieder einlullen und in Sicherheit wiegen zu wollen, zur Verharmlosung der wirklich gemeinen teuflischen Sucht.

Bin also ein klein wenig stolz auf mich.

Schicke erstmal ab und schreibe dann weiter.

Verfasst am: 27.02.2017, 18:39
Bonadea
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Liebe Andrea,

danke für deine lieben Wünsche.
Tja, Hunde sind verfressen und ergeben. Katzen haben Charakter.

Als wertvolle Erfahrung betrachten...Was kann ich daraus lernen?

Zum einen mich niemals zu sicher zu fühlen?

Die Gruppe nicht zu vernachlässigen, der ich meine bisherigen Erfolge verdanke, ohne die ich es nie nie nie so weit geschafft hätte? Ein Arbeitskollege hat auch über dies Programm aufgehört. Ich will aber keinen missionarischen Eifer entwickeln.

Besser auf meine Gefühle Acht zu geben? Ein Freund hat es so schön beschrieben, dass und weniger die Gedanken sondern mehr die Gefühle zu Fall bringen können und wir daher gut auf sie achten sollten. Meine Gedanken wussten genau, dass ein Bänderriss kein Beinbruch und schon gar kein Weltuntergang ist. Aber ich war so sauer, so wütend, so enttäuscht und auch etwas Angst besetzt, dass meine Pläne durchkreuzt worden waren, dass ich von einer Sekunde an aus meiner Aktivität gerissen worden war und in meiner Selbstbestimmung eingeschränkt. Meine Stimmung stürzte ab, tief ins Depri-Loch. Und da unten kam das für mich gefährliche Gefühl der Selbstaufgabe: Jetzt ist alles egal. Es ist sehr schwer mich zu stoppen, wenn ich am abrutschen bin, es mir noch rechtzeitig bewusst zu machen an einem Punkt, an dem ich es noch stoppen kann, rechtzeitig Selbstliebe und Selbstfürsorge einzusetzen als Gegenstrategie.

Wer kennt das und hilft sich da wie?

Verfasst am: 27.02.2017, 19:32
Plänterwäldler
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Hallo und guten Abend Marion,

es ist schön zu lesen, dass du dich wieder gefangen hast, das freut mich sehr für dich.

Nimm den Tag wie Andrea es richtig sagte als wertvolle Erfahrung an, betrachte in als eine weitere Lektion in deinem Leben. Wir alle müssen durch solche Lektionen durch. Sie sind nie schön,manche wünscht man seinem ärgsten Feind nicht. Doch wenn wir sie als Lektion begreifen und die richtigen Schlußfolgerungen und danach auch entsprechende Konsequenzen daraus ziehen, helfen sie uns,uns weiter zu entwickeln.

Ich wünsche dir von ganzem Herzen eine gute Besserung, Katze kommt auch wieder, da bin ich mir sehr sicher,

es grüßt freundlich aufmunternd nickend Daniel aus dem Plänterwald

Verfasst am: 27.02.2017, 19:35
Bonadea
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Lieber Hermann,

du hast kein Wohnzimmer mehr, bist quasi obdachlos. Wieso eigentlich?

Da bleibt mir nur, dir hier für deine Mut machenden Worte zu danken, in der Hoffnung dass du es hier liest.

Wenn das gehen würde mit dem Löschen des gestrigen Tages, ich würde sofort alle meine Lieblingslotsen darum bitten. Aber vielleicht soll ich auch etwas daraus lernen. Wer weiß, wozu es gut ist? Ein Ausrutscher ist nicht schön, ja ist schlimm. Aber vielleicht soll er mich vor Schlimmerem bewahren, dem endgültigen Abrutschen in die Sucht mit scheibchenweiser Amputation meiner Beine, Salamitaktik wie unsere Chirurgen es immer nannten.

Aber was möchtest du mir mit den Worten von Horaz sagen? Sapere aude: Wage es weise zu sein.
Oder nach Kant: Habe den Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen. Wie passt das in meinen gestrigen Tag?
Was machst du eigentlich beruflich? Bist du Lehrer für Latein und Geschichte? Du schreibst oft so weise Zitate.

Auf jeden Fall liebe Grüße und immer schön rauchfrei bleiben!

Übrigens brauchte ich gestern keine Buddel weg zu stellen. Habe meiner Katze vor der Haustür auf die Pfote getreten, als ich sie im Dunkeln nicht gesehen hatte.

LG Marion

Verfasst am: 27.02.2017, 20:50
Bonadea
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Habe mir nochmal ganz aufmerksam die Texte für Rückfall und Ausrutscher durchgelesen und den Zähler, wie angekündigt, zurück gestellt. Jetzt bin ich froh und dankbar dafür, dass es bei den 3 Zigaretten gestern Abend geblieben ist und kein Rückfall in alte Gewohnheiten geworden ist.

Habe nun also auch die Situation Bänderriss vom Nikotin entkoppelt! Bin gespannt, was noch so alles kommt.

Einen schönen Abend und eine gute Nacht,
mein heiße Milch mit Honig wartet.

Liebe Grüße marion

Verfasst am: 27.02.2017, 22:16
VenezianischerKarneval
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Liebe Marion
hat dir heute eigentlich schon jemand zu deinen genialen
[color=orange]160[/color][color=red]rauchfreien[/color][color=blue]Tagen[/color]
gratuliert?
Dann mach ich das jetzt mal im Namen der so glaube ich wenigstens zu wissen.
Und dein Beruf, Marion, ich bin mir sicher, dass du den schon mal erwähnt hattest, weil ich den schon lange weiß, kein Hellseher bin und der auch keine Rolle spielt, du bist du, und wie du bist, so mögen wir dich!
Bin heute irgendwie in deinen Thread gestolpert und habe gelesen und gelesen, Stunde um Stunde.
Habe noch mal Weihnachten und Sylvester Revue passieren lassen und mir ist dabei eine ganze Menge klar geworden, in Bezug auf dich und auch auf andere.
Du fragst dich immer wieder vieles, um es dann gleich wieder mit Aktivitäten zuzuschütten, und dein Körper zwingt dich zu den Ruhepausen, die du dir nicht zugestehen willst/kannst. Erst mit einer dicken Grippe, und wenn das nicht reicht, eben mit einem Bänderriss. Das dauert, und vielleicht führt dich dieser Weg der erzwungenen Ruhe zu Erkenntnissen, Einsichten, Notwendigkeiten.
Du wirst Zeit haben, dir selbst und deinen Bedürfnissen zu begegnen und ihnen ins Auge zu sehen.
Hab' keine Angst davor, Marion, selbst wenn sich dadurch in deinem Leben Grundlegendes ändern sollte.
Und denke daran: Der Weg ist das Ziel, auch in Bezug auf deine Alpenüberquerung, den Sport, die Ernährung, das Gewicht...es kommt alles so, wie es kommen soll, und wir können nichts erzwingen, aber der Weg in eine bestimmte Richtung, das ist es, was uns weiter bringt!
Du hast alles richtig gemacht und ich wünsche dir auf deinem weiteren rauchfreien Weg Selbstbewusstsein - dir und deiner selbst bewusst sein - alles Liebe von Claudia