Wat mutt, dat mutt!
Moin, moin zusammen,
heute heißt es für mich Anlauf nehmen und dann mit Schmackes 'nen Köpper ins Nichtraucherbecken hinlegen.
Meiner Raucherkarriere hab' ich mit 20 begonnen und dann nach 17 Jahren zum ersten Mal aufgehört. Ich hatte das Rauchen absolut satt zum damaligen Zeitpunkt und bin trotz aller Fisimatenten des Entzugs und ohne Hilfsmittel relativ glatt durchgesegelt... zumindest scheints' mir in meiner Erinnerung so (früher war ja grundsätzlich alle besser.) Danach war ich tatsächlich 7 Jahre rauchfrei und glücklich und zufrieden damit.
Vor knapp zwei Jahren hab ich Dödel dann wieder angefangen – war ein klarer Fall von Dämlichkeit und Selbstüberschätzung.
Als Rauchstopp hatte ich mir ursprünglich den 01.06. diesen Jahres auserkoren. Seitdem bin ich hier auch registriert, habe viel gelesen, mir das Starterpaket bestellt. Leider verliefen die ersten zwei Wochen eher suboptimal. Ich habe mich nach reiflicher Überlegung dazu entschieden, diesmal Nikotinpflaster zu verwenden – einmal bin ich älter als beim letzten Mal und muss mir nicht (mehr) beweisen, dass ich es auch ohne schaffe (war mir beim ersten Mal wichtig) und ich bin auch nicht mehr so stressresistent wie vor knapp zehn Jahren. Also erlaube ich mir den zwar längeren , aber auch leichteren Ausstieg mit Schwimmflügelchen.
Die Pflaster verwende ich jetzt seit 14 Tagen und sie mindern bei mir die körperlichen Symptome ganz deutlich. Dass ich in dieser Zeit trotzdem im 3-Tages-Rhythmus immer wieder schwach geworden bin und geraucht habe, ist ganz eindeutig eine Kopfsache. Mein Suchtie-Hirn hat offensichtlich noch nicht so ganz geschnallt, dass jetzt Schluss mit der blöden Raucherei ist und jammert und greint und nervt ganz allgemein.
Leider kann ich an meinem derzeitigen Arbeitsplatz rauchen und bin auch von vielen rauchenden Menschen umgeben. (Ich jobbe im Handel und arbeite im Freien.) Das ist echt ein Problem, denn ich kann mich der Situation nicht entziehen und mögliche Ablenkungsstrategien müssen öffentlichkeitskompatibel sein. Das ist gar nicht so einfach...aber hilft ja nix, wat mutt dat mutt. ;)
Gruß
die Ex-Dampfliesel - jetzt Rauchfrei-Tine
Hallo. Du hast es ja schon einmal geschafft und weißt was auf dich zukommt.
Daher wirst du es auch schaffen, auch wenn du die Pflaster nimmst bist du Nichtmehr Raucher.
Immer schön den Kopf oben lassen und Stur bleiben.
Hallo Dampfliesel,
auch von mir ein herzliches Willkommen und einen guten Start in die Rauchfreiheit.
Warst du damals auch in einem Forum unterwegs oder hast du alles für dich
alleine gestemmt?
Ich hoffe doch wir werden das Eine oder Andere noch von dir hören
Einen lieben Gruss
stressless
Danke für Euer freundliches Willkommen!
mein erster rauchfreier Tag neigt sich so langsam dem Ende entgegen und es lief echt gut. Dummerweise waren auch die anderen drei ersten rauchfreien Tage in diesem Monat super. Mal sehen, wies' übermorgen aussieht. Der Knackpunkt ist der verflixte dritte Tag bei mir.
Blöderweise hab' ich grad erfahren, dass ich am Donnerstag für 'ne Kollegin arbeiten muss. Das hätte ich gern vermieden, denn die Arbeit ist echt problematisch, weil ich da den Rauchern um mich rum nicht aus dem Weg gehen kann und auch noch 'nen Tabakladen direkt in Sichtweite hab.
Stressless: Letztes Mal hab ich völlig spontan aufgehört, hab dann aber ein anderes nicht-kommerzielles Rauchstopp-Forum gefunden, dass damals, also 2007, ein sehr ähnliches Ausstiegsprogramm anbot (mit Tagestipps, Kostenrechner und Forum zum austauschen) Besonders nostalgische Erinnerungen hab' ich an die Pokale, die es für bestimmte Erfolgsmarken gab. Keine Ahnung warum, aber die Pokale waren mir damals super wichtig. Das hatte irgendwie sowas wie in 'nem Spiel den nächsten Schwierigkeitslevel zu knacken. Ich war immer stolz wie Bolle und hab' die Pokale ausgedruckt und mein Wohnzimmer damit geschmückt.
Leider haben die Betreiber der Seite dieses Ausstiegsprogramm nicht mehr und so bin ich hier gelandet und mächtig froh hier etwas ganz ähnliches gefunden zu haben! Nachdem ich einige Tage hier rumgehangen und Forenbeiträge gelesen habe, war ich mir sicher, hier einen freundlichen, trollfreien Haufen von Mitstreitern im Kampf gegen die Sucht gefunden zu haben.
Ich bin gekommen um zu bleiben und ich denk' und hoff', dass ich in nächster Zeit das Ein oder Andere beitragen kann.
Liebe Grüße
Tine
Danke für den Tipp, Aki! Ich hab' da ehrlich gesagt etwas Hemmungen, da ich direkt auf dem Hamburger Rathausmarkt mitten im Getümmel arbeite. Wegen meines heißgeliebten Knautschballs hab' ich schon ein paar dämliche Sprüche zu hören bekommen, aber ich werds am Donnerstag auf jeden Fall probieren.
Was ganz anderes...ich versuch mich in den Chat einzuloggen, aber ich bekomm' immer die Meldung Kennung und Passwort falsch. Ich verwende doch, meine Zugansdaten, mit denen ich hier registriert bin, oder?
LG
Tine
Hallo liebe Jetztnichtmehrdampfliesel,
herzlich willkommen von mir auch noch! Schön daß Du hergefunden hast. Sicher gelingt es Dir mithilfe des Forums, nicht nach drei Tagen wieder in die Pfütze zu tappen: Einen Schmachter hierher zu tragen empfand ich selbst auch als enorm hilfreich. Ohne den Support, die Durchhalterufe, die Tipps und das Aufgefangenwerden hier hätte ich auch so manche Schmachtsituation nicht rauchfrei überstanden. Daher komm jederzeit her, wenn Du das Gefühl hast, der Suchtteufel setzt gerade zu einer geraden Rechten an. Also meld Dich hier sobald das Suchtihirn wieder das Greinen anfängt, es ist eigentlich immer jemand hier, der Dir schnell mal antworten kann.
Kein Entzug entwickelt sich wie der andere. Nicht mal bei ein und demselben Aufhörer. Deine Erfahrung, zwei Entzüge durchgezogen zu haben, von denen der erste praktisch keiner war, der zweite dafür umso kniffliger, teile ich nämlich. Wie Du, so glaube ich auch, daß das mit den Lebensumständen, der körperlichen Konstitution, vieleicht auch mit dem Alter zu tun hat, was sich ja alles im Laufe der Jahre verändert. Also ich denke nicht, daß sich die Härten des Entzugs einfach unserer Erinnerung entzogen haben, sondern es gab sie einfach nicht. Und dieses Mal müssen/mußten wir lernen, sie zu akzeptieren, als gegeben hinzunehmen und eben auszusitzen.
Bei mir lagen zwischen den Entzügen immerhin ganze 13einhalb Jahre, ich war dazwischen schon mal elf Jahre lang rauchfrei - und das was Du in Deinem Beitrag Dämlichkeit und Selbstüberschätzung nennst (was ich Dir jedoch gerne ausreden möchte - dazu gleich noch mehr), nenne ich für mich immer Arroganz - ich denke aber mal, die Mimik war bei Dir wahrscheinlich dieselbe: Ich bin so lang rauchfrei, eine Zigarette kann mir nichts. So oder so ähnlich? Mach Dir keine Vorwürfe deswegen. Damit hab ich auch aufgehört. Denn erstens mal habe ich hier gelernt, daß es so oder ähnlich vielen geht. Wir sind wirklich nicht die einzigen, die nach langen Rauchfrei-Jahren wieder an die Zigarette geraten. Und zweitens denke ich mir heute, vielleicht haben wir diese Erfahrung auf unserem Weg in die dauerhafte Rauchfreiheit einfach gebraucht. Vielleicht mussten wir einfach erst lernen, daß "nur mal eine" eben doch nicht mehr geht, daß sie uns eben gleich wieder zurückwirft. Und daß es eben nicht automatisch leicht ist, das dann wieder aufzugeben. Das mußten wir einfach erfahren - doch dafür ist meine Aufmerksamkeit und Vorsicht in bestimmten Situationen geschärft.
Also mach Deinen Frieden damit, nimm es als Erfahrung mit und befreie Dich nun wieder. Wichtig ist, daß Du zusätzlich zur Verwendung der Nikotinersatzprodukte Situationen, die bislang untrennbar mit dem Rauchen verbunden waren, änderst. Überlege Dir, welche es für Dich sind, und dann wandle sie ab. Wenn es der Morgenkaffee war, trink Tee oder den Kaffee woanders. Wenn es im Auto ist, bewaffne Dich mit scharfen Bonbons (scharfer Geschmack dämpft Schmacht). Auf bestimmten Wegen: wähle Umwege. Nach dem Essen: putze die Zähne. Langeweile: leg Dir Ablenkung bereit, vielleicht Handarbeit oder zehn Liegestützen oder Situps oder irgendwas. In jedem Fall - bewältige die Situationen anders, dann generierst Du nicht aus der Situation raus schon Schmacht. Das ist etwas, was Deinem Kopf hilft. Denn diese Entwöhnung, diese Entkoppelungen nehmen Dir die Nikotinersatzprodukte nicht ab, wie Du ja selbst schon ganz richtig gemerkt hast, da kannst Du nur selbst dran arbeiten.
Öffentlichkeitskompatible Maßnahmen... Atemübung? Scharfe Lutschbonbons? Kaugummi? Schluckweise Wasser trinken dämpft Schmacht auch, darfst Du zwischenrein trinken? Finger QiGong - das sind Übungen mit den Händen aus dem Bereich der Traditionellen Chinesischen Medizin. Es gibt da Anleitungen auf dem allseits bekannten Videokanal, vielleicht magst Du da mal schauen. Für was die gut sind, ist denke ich erstmal fast egal, hauptsache Du kannst etwas machen, was Dich ablenkt und nicht ganz so auffällig ist oder?
Und ganz wichtig: plane immer wieder mal Belohnungen und kleine Extras ein. Sie helfen, die Motivation oben zu halten und geben Dir etwas, was die Entwöhnung "wert" macht, bis Du am Ende die Freiheit erkennst und die Vorteile erlebst. Bis dahin kann der Entzug, Du erlebst es ja selber gerade, schon mal ganz schön nerven, da braucht man einfach einen netten Ausgleich dann und wann. Das kann mal ein duftendes Bad sein, eine Duftkerze oder -lampe, ein Cappu in einem hübschen Kaffee, eine neue Sorte Tee, ein Spaziergang - was Du eben so magst! Manch einer hat auch schon sein Wohnzimmer umdekoriert als Belohnung, also Deinem Gusto sind keine Grenzen gesetzt.
Jetzt wünsche ich Dir einen geglückten Start in Dein neues Nichtmehrraucherleben und hoffe, Du schaust bald wieder vorbei! Bis dahin viel Erfolg, einen schönen Abend und viele Grüße von
Lydia
Zum Chat logge Dich mal komplett aus der Seite aus und dann wieder ein. Manchmal hilft das...
Hey Lydia,
wow, danke für Deinen langen Beitrag. Ich glaube meine Selbstüberschätzung und Deine Arroganz sind im Kern dasselbe. Als ich vor knapp zwei Jahren wieder angefangen habe zu rauchen, gings mir einerseits dreckig. Ich war noch nie tiefer unten im Leben als zum damaligen Zeitpunkt. Andererseits und paradoxerweise glaubte ich trotzdem dachte ich bei den ersten paar Kippchen noch, ich steh' über der Suchtfalle und last but not least, war dann der Punkt erreicht, wo's mir schlicht und ergreifend egal war.
Ich hab weitestgehend meinen Frieden damit gemacht und möcht jetzt einfach nur da anknüpfen, wo ich vor meinen Rückfall stehengeblieben bin. Meine 7 rauchfreien Jahre waren schön und diese Schönheit und Freiheit will ich wiederhaben!
Dass jeder Rauchstopp anders ist...ja das ist definitiv so. Ich finde es absolut faszinierend. ich hab sogar den ein oder anderen Schmacht umschifft, weil ich so mit der Analyse meiner eigenen Reaktionen, der Unterschiede usw. beschäftigt war. Mein erster Rauchstopp ist ja auch Jahre her...
Witzigerweise war beim ersten Mal, meine Wohnung die Schmachtzone und der Arbeitsplatz sicheres Terrain - jetzt ist es genau umgekehrt...
Auf jeden Fall werde ich Deine Ratschläge beherzigen und diesmal dreh' ich dem verflixten dritten Tag die lange Nase!
Ach ja, in den Chat hab ichs mit aus- und einloggen geschafft, danke!
LG
Tine
Huhu Michaela,
danke und dito. Ich hab mich echt gefreut, als ich Deinen Namen im Chat sah. Hab Deinen Thread doe letzten Tagen schon ein paarmal als Lurker heimgesucht ;)
LG
Tine
Bayerngirl! Licht meines Lebens!
Liebe Sabine,
treibs nicht zu dolle in FF, Du wirst noch im Chat gebraucht!
Quatsch, Spass beiseite. Lasst es bei Eurem Treffen ordentlich krachen!
Und ansonsten, genieß den Abend und träum süss
LG
Tine