Was tut man, wenn die Nerven blank liegen?

Verfasst am: 03.09.2018, 13:48
Summer77
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Liebe Andrea,

danke für deinen Besuch und deine warmen Worte. Die habe ich gestern echt gebraucht.

Ja, die Idee mit dem Selbstheilungsprozess von Karin finde ich auch SUPER! Das muss ich mir unbedingt merken. Das rückt das Ganze in etwas anderes, positives Licht.

Wie geht es dir Liebes?

Verfasst am: 03.09.2018, 22:24
rauchfrei-lotse-christian
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N´Abend Andrea.

ich geh dann mal kurzerhand in Media res, um deine Fragen zu beantworten.

Du bist jetzt nun 17 Tage rauchfrei. Der physische Entzug ist bald abgeschlossen. Wieso willst jetzt wieder deinen Körper Nikotin zuführen. Bei genauer Betrachtung keine gute Idee.

Rauchen beruhigt? Leider ein weit verbreiteter Irrtum. Eigentlich ganz normal, dass nur ein Raucher es als "Entspannend" findet. Für Abhängige ist es immer wohltuend, wenn sie nach längerer Entzugsphase ihren Suchtstoff zu sich nehmen. Sonst fehlt ja was.

Schlafstörungen können in der ersten Entzugsphase durchaus vorkommen. Hier solltest du vielleicht mit deinem Hausarzt oder Apotheker über eine adäquate Medikation (z.B. pflanzlich, Baldrian etc.) sprechen.
Auch ein neues Zubettgeh- und Schlafritual hilft schon enorm, um über alte Gewohnheiten hinweg zukommen.

lg
christian

Verfasst am: 05.09.2018, 19:30
vivess
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Hallo Christian,

vielen Dank für deine klaren Worte. Ich habe mir so etwas schon gedacht. Ich werde versuchen, deinen Rat zu beherzigen und andere Wege, Rituale o.ä. zu finden. Die Tage, an denen ich etwas Sport gemacht habe oder spazieren gegangen bin, klappt es mit dem Schlafen sowieso auch immer besser.

Und dann möchte ich gerade von einem Erfolg berichten - auch für dich, liebe Summer:

Am Montag hat es sich recht spontan ergeben, dass ich einen Yoga-Kurs besuchen konnte. Hab ich dann einfach gemacht, weil ich gedacht habe, ich muss dringend irgendwie Entspannung lernen. Es hat mir auch Spaß gemacht und anschließend habe ich mich noch in die Wanne gelegt.
Ergebnis: Ich habe SEHR gut geschlafen, leider klingelte dann irgendwann der Wecker...

Ich hatte immer keine Lust zu Entspannungsübungen, weil ich das so gekünstelt finde, aber ich werde mich evtl. umorientieren... In jedem Fall gibt mir der Rauchausstieg Anlass mal zu überlegen, was mich eigentlich immer so stresst...

Gestern ist es mir dann das erste Mal seit meinem Rauchausstieg passiert, dass ich nach der Arbeit NICHT dachte "OH, endlich, jetzt kannst du erst mal in Ruhe eine rauchen!" Das war bisher immer jeden Tag noch so ein Problem (leider heute auch schon wieder). Gestern hat es mir an der Stelle gar nicht gefehlt.

Ich schließe daraus: es geht voran. Und ich freue mich wirklich sehr über die gewonnene Zeit, da ich nicht mehr dauernd rauchen muss und über den geringeren Stress, weil ich nicht mehr dauernd überlegen muss, wann ich wieder rauchen kann, ob ich noch genug Zigaretten habe usw. DAS IST TOLL!!

IN DIESEM SINNE WÜNSCHE ICH ALLEN DIE DAS HIER LESEN GANZ VIEL NEUGEWONNENE FREIHEIT UND GANZ VIELE SCHÖNE TOLLE ERFAHRUNGEN - GERADE WEIL WIR NICHT MEHR RAUCHEN!!! :

Haltet diese fest, schreibt sie euch auf, damit ihr sie parat habt, wenn es wieder schwierig wird - das wird es bestimmt immer wieder einmal!! Aber - lasst uns stärker sein!! Zusammen!!

Viele liebe Grüße,
Andrea.
Andrea.

Verfasst am: 05.09.2018, 20:06
vivess
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Ja, also - ist es zu fassen?? Nach dem Hochgefühl von eben habe ich auf einmal das dringende Bedürfnis nach einer Zigarette...ohne wirklichen Grund...woher kommt so was

fragt sich
Andrea

Verfasst am: 05.09.2018, 20:54
rauchfrei-lotse-christian
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N´Abend Andrea.

Vom Hochgefühl zum Schmachter? Nur nicht dran verzweifeln, gell.
Ist nicht schlimm, wenn man weiß, wie man es weglächelt.
Andrea, weißt wie Nikotin im Körper wirkt. Hast schon mal darüber nachgedacht, was Dich veranlasste eine Zigarette zu "geniessen"? Stell Dir mal die Zeitspanne zwischen zwei Zigaretten vor. Die beträgt, grob gesagt etwa eine 3/4 bis 1 Stunde. In den Zeitraum fällt der Nikotinspiegel kontinuierlich ab. Am unteren Punkt bevor richtige Entzugserscheinungen auftreten, zündest du dir die nächste an, um den Mangel auszugleichen und Wohlbefinden wieder herzustellen. Frage: musstest Du als nichtrauchende Jugendliche einen Mangel ausgleichen?
(Kleiner Abschweifer: Jetzt addier mal das und du kommst dahinter warum Zigarettenpackungen genau den Inhalt haben, den sie haben. So kommst über den Tag und merkst nicht wie teuer Rauchen eigentlich ist.)
Andrea das war mal ein kleiner Auszug wie dein "Süchterl" in dir tickt. Das sind praktisch, die letzten Aufheuler deiner physischen Abhänigkeit. Sollte alsbald bei Dir vorüber sein. Vertreiben kannst ihn mit Atemübungen (4A-Methode) oder scharfe Pfefferminzbonbons. Meine Geheimwaffe No.1.

Welches Geheimnis verbirgt sich hinter Blümchenwiese & Co., willst wissen?
Andrea, das sind unsere Meilensteine zum dranbleiben und Feiern.
50 Tage = Blümchenwiese
100 Tage = Keksdose
150 Tage = "Grieche"
180 Tage = Trauminsel
200 Tage = Doppelkeksdose, auch Dokedo genannt
250 Tage = Poolparty
300 Tage = Ballonfahrt
1 Jahr = "Hall of Fame"

Für jeden Meilenstein gibts einen eigenen Thread.

lg,
christian

Verfasst am: 07.09.2018, 19:10
Summer77
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Liebe Andrea,

schön dass du bei mir warst und [color=blue]HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH[/color] zu den [color=green]21 rauchFREIEN Tagen[/color].



Echt cool! Du hast die Drei-Wochen-Marke erreicht. Stark!



Bleib heute Abend stark und lass dich von den anderen Rauchern nicht verführen. Jeder einzelne von ihnen wünscht sich, dass er nicht rauchen würde oder besser gesagt nicht rauchen MÜSSTE: Also, Augen zu und durch. Es lohnt sich, auch wenn der Weg manchmal beschwerlich ist. Sag dir immer wieder, wie gut, dass ich das nicht mehr machen muss.

Du bist so süß und hast dich noch dran erinnert, dass ich am WE Probleme mit dem Putzen habe. Guess what! Ich habe heute einfach nicht geputzt, denn so wie bei dir ist meine Laune heute nicht besonders gut. Ich bin irgendwie müde und genervt. Ich dachte auch erst kurz, dass es eines der Entzugssymptome wäre, aber ehrlich gesagt, hatte ich solche Tage auch schon zu meinen Raucherzeiten, du nicht? Oder häufen sie sich jetzt?

Ich warte einfach mal deine Antwort ab und dann suchen wir gemeinsam nach Wegen, um die Symptome zumindest zu lindern

Wir schaffen das!

Verfasst am: 14.09.2018, 13:05
vivess
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Hallo, Ihr Lieben!!

Meine Nerven liegen immer noch des Öfteren blank - ich hab inzwischen kapiert, dass ich mich oft mit dem Rauchen beruhigt habe, "runtergekommen" bin.

Jetzt nehme ich mein "Beruhigungsmittel" nicht mehr. Und ich habe oft recht schlechte Laune, die auch raus muss, was ich von mir so gar nicht kenne. blassen:

Trotzdem will ich mit dem Rauchen nicht wieder anfangen. Ich versuche viel rauszugehen und irgendwie aktiv zu sein - und wenn es putzen oder aufräumen ist. Aber ich habe so eine Grundunruhe in mir....

Habt ihr noch irgendwelche Ideen, wie ich insgesamt mehr Gelassenheit erreichen kann? Das Problem ist ja auch, dass ich nicht unbegrenzt Zeit habe - sonst würde ich den ganzen Tag wandern oder im Garten sein oder renovieren...

Über Tipps freut sich mit vielen lieben Grüßen
Andrea.

Verfasst am: 14.09.2018, 15:17
Klaus-Peter
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Hallo Andrea,
es geht mir genauso. Gerade wenn mein Lieblingsverein
spielt, und ich aufgeregt vor der Glotze sitze fehlt die
Kippe.
Als Ersatz kann ich eine gute Nussmischung empfehlen.
Mir hilfts als „Nervennahrung““ ein paar Nüssle
zu essen. Außerdem als ungesättigte Fettsäuren in
normalen Portionen sehr gesund.
Mir tut es als Rauchersatz gut. Probiere es einfach mal
aus. Ich drück die Daumen!!
Liebe Grüße
Klaus-Peter

Verfasst am: 14.09.2018, 21:29
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Liebe Andrea,

ich finde es toll, dass du trotz aller Widrigkeiten GANZ FEST zu deinem Entschluss nicht mehr zu rauchen stehst. Das Beste was man machen kann, wenn man sich entschieden hat, nicht mehr zu rauchen, ist nie wieder mit dem Terroristen zu verhandeln. Augen zu und durch!

Ich denke, dass ALLE Entzugserscheinungen eines Tages vorbeigehen werden. Wir müssen uns eine Weile gedulden. Ich habe mir die Suchtkurve angesehen und ganz viele Erfahrungsberichte angesehen. Wenn man mental so weit ist wie wir, dass man es völlig klar hat, nicht mehr rauchen zu wollen, dann ist es nur eine Frage der Zeit bis sich alles andere normalisiert. Ich denke, dass man nach drei Monaten über den Berg ist und dann nur noch gelegentlich in größeren Abständen leichte Flashbacks haben wird. Das schaffen wir doch, oder?

Was mir auch hilft, außer zu wissen, dass der Entzug früher oder später, nach drei oder mehr oder wenigen Monaten, vorbei gehen wird, sind die ganzen Vorteile, die ich ich jetzt schon genießen darf. Ich versuche mich darauf zu konzentrieren und daraus Kraft zu tanken. Ich schmecke besser, ich rieche besser, meine Zähne und Haut sehen langsam besser aus, ich fühle mich freier, ich habe mehr Geld in der Tasche und meine App sagt mir, was so alles für tolle Sachen in meinem Körper passieren. Ich liebe auch die Konzentration, dich ich jetzt habe, weil ich mich nicht ständig unterbrechen lasse, um eine zu rauchen.

Was genießt du denn bereits? Welche Vorteile hast du wahrgenommen?

Verfasst am: 16.09.2018, 11:42
Summer77
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Liebe Andrea,

[color=red]herzlichen Glückwunsch zu einer runden Zahl.[/color]

Du hast die [color=red]30[/color] Tage erreicht und ich freu mich sehr für dich.



Auch wenn es nicht immer leicht war, hast du durchgehalten. Ich hoffe aber auch, dass du schon viele Vorteile des Nichtrauchens genießt und dich auch belohnst für deine Stärke und Durchhaltevermögen und deine Weisheit, dir das mit dem Gift nicht mehr anzutun.



Auf die nächsten 30 Tage und mögen sie toll, unbeschwert, leicht und glücklich werden. Und solltest du etwas Stärkung brauchen, das Forum ist ja immer da