Warum erfüllt mich das Aufhören nicht mit Freude? Mein beste Freundin, die Zigarette, ist weg.

Verfasst am: 14.01.2014, 09:05
chrismowgli
chrismowgli
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Guten Morgen,
ich bin nun seit 4 Tagen rauchfrei. Eigentlich könnte ich ja stolz sein, aber uneigentlich ist die ganze Geschichte ein fieser Kampf und die Trauer über den Verlust der Zigarette ist größer als die Freude am Nichtrauchen! Wie schafft man es, von den negativen Gedanken weg zu kommen. So schaffe ich es wahrscheinlich nicht.

Verfasst am: 14.01.2014, 09:42
NikNok
NikNok
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Ähhh, deine beste Freundin, die Zigarette ist weg?
Hab ich das so richtig gelesen?

"Die beste Freundin", die dich bei jedem Rendez-vous mit ein paar tausend Giftstoffen
versorgt, die deine Lunge zukleben und deine Adern verstopfen. Von denen
erwiesenermaßen mehr als die Hälfte krebserregend sind und die von oben nach
unten vom Zungen- bis zum Darmkrebs so ziemlich Alles im Angebot haben?

... und diese tolle Freundin ist jetzt LEIDER weg ?!

Sorry, aber ich glaube, du solltest noch ein wenig an deiner Einstellung arbeiten!

Verfasst am: 14.01.2014, 09:55
chrismowgli
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Wenn ich wüsste wie das geht, würde ich das gerne machen!!

Verfasst am: 14.01.2014, 10:40
chrismowgli
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Danke, Mäggi, wir sitzen ja ungefähr im selben Boot, was die rauchfreie Zeit anbgelangt. Theoretisch sind mir diese Argumente natürlich bekannt, aber das Aushalten des Rauchverlangens ist eben eine andere Baustelle. Klar täuscht mir die Sucht dieses Verlangen vor, aber es ist so real, dass es schwer ist, es als Täuschung zu akzeptieren!

Verfasst am: 14.01.2014, 11:08
rauchfrei-lotsin-andrea
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Hallo chrismowgli,

schau doch mal in den Thread "Ablenken von der Sucht" im Forum alles zum Thema Ausstieg. Da findest du sehr sehr viele Ablenkungstipps.

Klasse finde ich, dass du drei Tage geschafft hast. Bald ist der körperliche Entzug vorbei, dann gilt es, Gewohnheiten zu verändern. Ich empfand das oft als Arbeit, eben nicht zur Ex-"Freundin" Giftrolle zu langen sondern sich neue Verhaltensweisen anzueignen.

Hast du denn einen Traum, den du dir nur mit dem ersparten Geld deiner Rauchfreiheit leisten kannst? Oder bist du eher der Typ für häufigere kleinere Belohnungen? ein:

Viele Grüße
Andrea

Verfasst am: 14.01.2014, 12:44
bujacca
bujacca
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Was Du beschreibst, das kenne ich sehr gut und mache es selbst gerade durch. Ja, auch meine Freundin ist weg!!! Und es erfüllt mich mit Trauer, Wut und Trotz. So sehr, dass ich nach einem rauchfreien Tag schon den ersten Rückfall hatte. Dieser Verlust fühlt sich einfach schrecklich an... Und denoch ist es eine Illusion, aber eine so wahnsinnig real erscheinende (wie Du ja auch sagst). Nun, aber was ist da los? Ich finde die Tipps meiner Vorredner eher nicht sehr gut und oberflächlich.... Ablenken, sich mit der "schlechten Seite" der sogenannten Freundin beschäftigen, abwarten (es geht schon vorbei) etc. pp. Ich denke, das hilft nicht wirklich (ich habe das alles schon hinter mir). Gerade jetzt heißt es (zumindest für mich) HINSCHAUEN, nicht ablenken! Die Frage ist: "Warum fühle ich so, wie ich fühle? Warum empfinde ich das Aufhören als Verlust, obwohl mir die "Vernunft" was anderes sagt? Und warum ist es mir letztlich total egal, was die "Vernunft" sagt?" Beim Nachdenken ist mir aufgefallen, dass sich der Verlust der Zigarette so ähnlich anfühlt, wie die Trennung von einer Geliebten/Partnerin. Bei mir gibt es einfach ein tiefsitzendes psychologisches Thema, welches ich erst lösen muss, bevor ich der Zigarette endgültig Aufnimmerwiedersehen sagen kann. Ein Thema, dessen Wurzeln in meiner Kindheit liegen. Eine Verlustangst, die ich in den 16 Jahren des Rauchens auch auf die gute Freundin Zigarette übertragen habe...
Vielleicht hilft Dir dieser kleine Ausflug in meine Psyche bei Deinem Problem? Vielleicht ist es bei Dir ähnlich? Ich kann Dir empfehlen, mal zu einem Psychiater zu gehen. Ich werde es tun!!

Wir schaffen das!!! ;-)
Liebe Grüße,
Sebastian

Verfasst am: 14.01.2014, 13:02
chrismowgli
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Hi, Mäggi, wie alt bist du denn? Ich bin Jahrgang 60, also auch nicht mehr ganz neu! Im Moment geht es wieder, ich habe meine Katzen geknuddelt und war Rad fahren. Gestern habe ich auf mein Mittagessen verzichtet und habe mir stattdessen einen Eisbecher gegönnt. Köstlich!!! Die Erfahrung, das nicht mehr frierend draußen, sondern im Lokal zu tun war ganz positiv. Jetzt gehe ich in die Mucki-Bude, damit das Eis wieder von meinen Hüften verschwindet!
Liebe Grüße, Christiane

Verfasst am: 14.01.2014, 13:13
chrismowgli
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Ich sehe das auch wie Sebastian, die Ablenkungen machen mir den Tag nicht besser, der Verlust bleibt mein Thema. Im Moment halte ich es einfach aus, aber mir fehlt ein Zugriff auf diese Gedanken bzw. die Kontrolle über sie. Das ist wahrscheinlich genau der Punkt. Dieses Verlangen entzieht sich meiner Kontrolle und ich habe kein Instrument, um wieder an die Macht zu kommen.

Verfasst am: 14.01.2014, 13:46
Kent
Kent
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Hallo Christiane,

was Du beschreibst, ist absolut nachvollziehbar. Ich hatte auch Probleme, mir Alternativhandlungen anzueignen. So ganz habe ich es bis heute nicht geschafft aber es reicht oft schon, einfach ein Glas Wasser zu trinken, einen Kaugummi zu kauen oder einfach aufzustehen und sofort etwas anderes zu machen. Auch wenn es gerade nichts anderes gibt. Einfach aufstehen und "aus der Situation fliehen", die Dich gerade wieder zum Rauchen verführen wollte.

Ich weiß, hört sich alles sehr theoretisch an. Die alltägliche Praxis ist das Schwierige.

Gruß,
Kent

Verfasst am: 14.01.2014, 15:10
NikNok
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Hallo Christiane,

sorry für die barsche Ansprache heute morgen, aber ob der Überschrift deines threads war ich doch
ein wenig fassungslos. Ich hab jetzt gerade den post von nameless gelesen, das ist genau das,
was ich sagen wollte, wenn die Einstellung nicht passt, wird das auch mittelfristig nix.

Zigaretten sind keine Freunde, Zigaretten bringen dich um!

Wenn du das verinnerlicht hast, fällt Alles weitere viel leichter!

gruß
wolfgang,der ähnlich aber doch ncoh nicht ganz so viele Lebensjahre schon hinter sich hat