Vom Rauchen Abschied nehmen

Verfasst am: 30.04.2016, 12:06
SusanneK
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Ich bin kein Chemiker, ich habe aber das Gefühl, dass das Rauchen gefährlicher geworden ist und dass sich verschiedene Gifte in unerer Umwelt gegenseitig potenzieren. Die Zeten haben sich auch geändert. Im zweiten Weltkrieg haben sich die Soldaten mit den Zigaretten beruhigt und getröstet. In den 50er und 60er Jahren war Rauchen hip und schick, und das wurde von der Menschheit auch hingenommen. Als ich 1980 mit dem Rauchen anfing, war das Rauchen für Erwachsene vollkommen okay, nur ich war halt noch ein bisschen jung.

Heute ist es total anders, man verdirbt sich etwas in der Öffentlichkeit, wenn man raucht. Und es ist ja selbst hier schon irgendwo geschrieben worden, dass die Zigaretten gefährlicher geworden sind, dass sie noch mehr Giftstoffe beinhalten als früher. Warum, das ist natürlich die Frage.

Ich selbst bin jedenfalls sehr stolz, dass es mir gelingt. trotz sehr stressiger Wochen nicht zu rauchen, und würde sogar unterstellen, dass ich mit der Sucht und ohne die Entgiftung letzten Herbst meine Termine in diesem Frühjahr so nicht geschafft hätte.

Trotz des Trubels habe ich mich sogar schon mal auf den Balkon in die Sonne gesetzt - ohne A-Becher.

Viele Grüße
SusanneK

Verfasst am: 01.05.2016, 20:27
miezhaus
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Richtig Susanne, es kommen mit Sicherheit ganz viele Komponenten zusammen. Daß die Zigaretten an sich heute anders zusammengesetzt sein mögen als es früher der Fall war. Daß die Auswirkungen auf den Organismus heute besser erforscht sind (ich mein, wenn früher jemand an Krebs oder Herzversagen gestorben ist, wurde sicher nicht jedes Mal der Zusammenhang zum Rauchen hergestellt, einfach weil es bis in die 70er, 80er rein sicher gar nicht so klar war). Daß auch die schädliche Auswirkung des Passivrauchens inzwischen nachgewiesen ist (den Begriff gab es in meiner Jugend glaube ich noch nicht mal - und wenn er für jemanden erfunden wurde, dann sicher für Leute wie mich, durch deren elterliches Wohnzimmer spätestens ab halb fünf Uhr abends die Rauchschwaden zogen...). Daß das Suchtpotenzial thematisiert wird. All dies trägt dazu bei, daß das Rauchen in der Gesellschaft an Ansehen verloren hat - was ich persönlich auch gar nicht für schlecht befinde. Diese Sucht, diese perfide, hat das Ansehen nicht verdient.

Sei mit Fug und Recht stolz darauf, daß Du ihr entkommen bist! Ja klar, das sorgt auch für Kondition, sowohl körperlich wie auch mental. Erstens weil man einfach fitter _wird_, und zweitens: ich weiß ja nicht wie es Dir damit ging, aber ich hatte irgendwann dieses tolle Erlebnis: "also wenn ich _das_ schaffen kann, dann geht da noch 'ne ganze Menge anderer Sachen." Du steuerst ja schon stramm auf das halbe Jahr zu...

Bitte bleib gesund und rauchfrei! Freue mich jederzeit wieder von Dir zu lesen. Viele Grüße,

Lydia

Verfasst am: 10.05.2016, 05:54
SusanneK
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Liebe Sabine,
danke für deine herzlichen Grüße! Wir bleiben dran!
Herzlich
SusanneK

Ja ja, so nach der Devise: "Nie wieder einen einzigen Zug" wusele ich mich durch das schöne Frühjahr, wo es etwas schwieriger ist für mich als im Winter, denn ist ist so herrlich draußen, da könnte ich auch...
Ich muss den Raucherinnen und Rauchern immer noch sehr aus dem Weg gehen und darauf achten, nicht zu viel von dem einzuatmen, was Gelüste wecken könnte.
Andererseits empfinde ich jetzt auch die Freiheit, von der Lydia und andere hier geschrieben haben. Im Job bei einem Bildungsträger habe ich jetzt eine ganz andere Souveränität, weil ich in den Pausen nicht mehr rausmuss. Wie vorteilhaft sich das Nichtmehrrauchen auf die Durchführung von Literaturlesungen auswirkt, habe ich an anderer Stelle beschrieben.
Insgesamt habe ich mehr Freiheit, wie meine Zeit verbringe. Ich entscheide, wann ich arbeite und wann ich Pause mache. Ich bestimme, wie lange ich in einem Raum präsent bin, nicht die Zigarette.
Das ist sehr gut.

So tue ich es für meinen Kehlkopf und für meine Stimme, aber auch für meine weitere berufliche Entwicklung. Meine letzten Zigaretten habe ich dem Nachbarn geschenkt. Jetzt habe ich gar keine mehr im Haus.

Verfasst am: 16.05.2016, 16:23
SusanneK
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Heute bin ich genau ein halbes Jahr rauchfrei. Hätte im Herbst und auch nciht im Winter gedacht, dass ich dieses Etappenziel jemals erreichen würde. Mo 16.11.15 war mein erster rauchfrei durchstandener Tag, nachdem ich am Sonntag um 18 Uhr die letzte Kippe ausgedrückt hatte. Weiß ich noch genau.

Gesundheitlich hoffe ich noch auf Fortschritte. Übergewicht, Kurzatmigkeit hindern mich, in Jubelrufe auszubrechen. Trotzdem bin ich stolz auf meine Leistung und freue mich, wenn jemand mit mir feiert.

Verfasst am: 16.05.2016, 18:42
Idefix61
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Hallo Susanne,

herzlichen Glückwunsch zu [color=red]183 geschafften rauchfreien Tagen [/color]auf der Uhr. Damit hast du die virtuelle Trauminsel erreicht. Na, fühlt sich das nicht gut an?? Ein halbes Jahr mit Sturheit, Beharrlichkeit und Ausdauer hast du gepackt. Jetzt heisst es das Ergebnis "Rauchfrei bleiben" weiter auszubauen.

Ich wünsche dir weiterhin viel Erfolg.
LG Dagmar

Verfasst am: 16.05.2016, 21:44
miezhaus
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Liebe Susanne,

in der Tat ist ein halbes Jahr ein absolut feierwürdiges Etappenziel. Seien noch kleine Schieflagen zu verzeichnen, so denke ich doch, Du hast schon viele Vorteile zu Deinen Gunsten herausgearbeitet, für die es sich auf alle Fälle gelohnt hat. Und weiterhin lohnt. Hierzu, zu einem halben Jahr Freiheit, Selbstvertrauen, Sicherheit und Konsequenz, gratuliere ich Dir herzlich.

Möglicherweise mögen ein paar Pfündchen von Rauchstopp herrühren. Doch laß Dich diese nicht verdrießen. Wichtig war in jedem Fall erstmal, die Rauchfreiheit zu bewerkstelligen. Solltest Du das Gefühl haben, am Gewicht nachbessern zu wollen, kannst Du dies, falls Du das Gefühl hast, die Rauchfreiheit ist fest in Dir verankert, ja noch angehen. Doch Eile mit Weile. Ich denke, ein paar mehr Pfündchen werden Deiner Gesundheit nicht so sehr schaden wie es die Weiterführung Deiner Raucherkarriere getan hätte. Na, und attraktiver bist Du nichtrauchend per se (einfach weil´s doof ausschaut, gebe Finger und Zähne und fahle Haut macht, nicht gut riecht uvm.), auch das machen Dir ein paar Pfündchen mehr nicht kaputt. Und was die Lungenfunktion angeht... na gut, ich bin auch Asthmatiker und das bleibe ich ja auch, das ist ja nicht durch Nichtmehrrauchen reversibel. Aber die Sicherheit, nicht aktiv zur Verschlimmerung beizutragen, versöhnt mich. Kein schlechtes Gewissen mehr zu haben, bei jedem Huster, bei jeder Luftknappheit, erleichtert es mir. Also ich bin schon froh, daß ich nicht mehr am Verfall meiner Lunge mitarbeite. Denkst Du, Du könntest dieser Sichtweise auch für Dich was abgewinnen?

In jedem Fall faßt Du es für Dich ja goldrichtig zusammen, schreibst von Deiner Entscheidungsfreiheit, Deiner Selbstbestimmung, Aspekte, die Dir, man liest es oft aus Deinen Posts raus, sehr viel bedeuten. Und Du hast dafür gesorgt, daß Du das hast. Deine Leistung - ein Hoch drauf. Und eine Belohnung - für die bist Du zuständig. Herzlichen Glückwunsch!

Lydia

Verfasst am: 16.05.2016, 23:26
banya
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Liebe Susanne,

dann komme ich auch nochmal schnell in Deinem rauchfreien Wohnzimmer vorbei, um Dir ganz herzlich zu Deinem [color=purple]ersten rauchfreien Halb-Jahr[/color] zu gratulieren.
Für mich war das erste halbe Jahr seinerzeit ein Meilenstein, von dem ich vorher nicht geglaubt, hätte, dass ich ihn schaffe..... Hut ab, dass Du es schon bis hierher geschafft hast... guck mal, dass ist für jeden Monat ein kleiner Flug in die Freiheit....macht schon ganze sechs fliegende Schmetterlinge....


Nur zu gut, kann ich allerdings auch Deine Unzufriedenheit neben aller Freude und neben allem verdienten Stolz auf Deinen Weg bis hierher nachvollziehen. Denn ich leide ja unter den gleichen "Nebenwirkungen" der Rauchfreiheit wie Du. So sind für mich Kurzatmigkeit und Übergewicht seit meinem Rauchstopp leider auch keine Fremdworte mehr. Manchmal kommt es mir so vor, als sei ich in meinen schlimmsten Rauchzeiten leichter die Treppen hochgestiegen. Vielleicht war es sogar auch tatsächlich so.... das soll aber jetzt nicht wie ein Freibrief zum Rauchen klingen, sondern lediglich ausdrücken, dass ich weiß, wovon Du schreibst....

Aber ich schließe mich Claudia an und denke, dass dieses Jahr unser Jahr wird, in dem wir es schaffen, die überschüssigen Pfunde nach und nach purzeln zu lassen. Dieses Jahr wird es endlich gelingen, das habe ich so im Gefühl....
Und, liebe Susanne, treibst Du denn Sport? Ich versuche, mich jetzt auch wieder mehr zu bewegen, na ja, ich tue es auch schon, leider wirkt sich das bisher noch nicht spürbar auf die Kondition aus, aber auch das wird noch kommen... ein klitzelkleines Bisschen komme ich jetzt bei manchen Dingen schon etwas weniger aus der Puste...

Jetzt feiern wir aber erstmal Dein Halbjähriges noch richtig ausgiebig und halten Dich hoch
Womit belohnst Du Dich denn für Deinen großartigen Erfolg? So oder so eine Belohnung steht jetzt wirklich an....

Liebe Grüße und weiter so! Auf in das nächste halbe rauchfreie Jahr.....
Banya

Verfasst am: 17.05.2016, 07:49
SusanneK
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Liebe Rauchfrei-Lotsinnen,
liebe Claudia, Dagmar und Sabine,

eure Posts zu lesen tut sehr gut, weil sie so aufbauend sind. Nein, es ist nicht selbstverständlich, sechs Monate nicht zu rauchen, so etwas hatte ich in all meinen Raucherinnen-Jahren nie.

Um meine Gesundheit mache ich mir Sorgen und finde es tröstlich, dass ihr von ähnlichen Erfahrungen berichtet. Ich mache Rückengymnastik und gehe schwimmen. Das Problem ist, dass ich wohl zu gehaltvoll essse. Aber wenn ich hungrig bin, fühle ich mich sehr zappelig und nervös. Das kann natürlich auch noch mit dem Rauchstopp zusammenhängen.

In diesem Sinne noch mal mein Dank für eure Antworten

SusanneK

Verfasst am: 17.05.2016, 19:36
miezhaus
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Liebe Susanne,

das Gewicht scheint Dir ein wenig unter den Nägeln zu brennen. Das sollte es natürlich nicht. Du siehst ja, es gibt hier viele übereinstimmende Erfahrungen - es ist nichts, was Du irgendwie falsch gemacht hast oder so. Und daß Du hungerbedingt zappelig und nervös bist, mag auch kein Nachteil sein, sondern ein Anzeichen dafür, daß Dein Körper nun lernt, Gefühle wie eben den Hunger jetzt wahrzunehmen, zu akzeptieren und mitzuteilen. Das ist ja ein Vorteil! Und jetzt schauen wir mal, wie man damit am besten umgehen kann.

In jedem Fall, und darum bitte ich Dich weiterhin, laß Dir Zeit dafür. Das muß nicht übers Knie gebrochen werden (das wäre in der Tat sowieso ungesund), sondern geh es gemäßigt und entspannt an. Du kannst ja für den Anfang, um Dir einen Überblick zu verschaffen, mal ein Ernährungstagebuch führen. Man kann sich solche aus dem Internet herunterladen bzw. da Forumlare benutzen. Bemühe doch mal Deine Suchmaschine. So erhältst Du schon mal einen Überblick über Deine Nahrungsmittelzufuhr - und manchen hilft allein diese Krücke schon, die Ernährung im positiven Sinne zu überdenken. Vielleicht kannst Du hiermit auf einfache Art schon mal etwas Licht in Deine Ernährungsgewohnheiten bringen - und sie dann auf einfache und sinnvolle Art optimieren, falls erforderlich.

Aber nochmals Susanne, bitte mach da keine Baustelle draus. Dies kannst Du mit Gelassenheit und Optimismus angehen - und mit dem guten Gewissen, daß Du dafür den Ausstieg aus der Nikotinsucht geschafft hast. Und wer das geschafft hat, kann noch so viel mehr von dem schaffen, was er sich so vorstellt, bist Du da bei mir?

Wünsche Dir noch eine erfolgreiche Woche und freu ich wieder von Dir zu hören, wenn Du Zeit und Lust hast. Viele Grüße sendet Dir

Lydia

Verfasst am: 15.06.2016, 11:10
SusanneK
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Ab sofort habe ich mir mehr Bewegung verordnet!