versuche eine gründliche vorbereitung bis sonntag

Verfasst am: 22.09.2015, 10:11
rhada1
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hallo!
ich bin 47 jahre alt, 2 kinder und will aus gesundgeitlichen gründen un-be-dingt endlich den ausstieg schaffen.
da alle versuche in den letzten 2 jahren gescheitert sind versuche ich es jetzt mit dem ausstiegsprogramm und dem bzga-Heft.
ich dachte, ich könne reduzieren, aber das ist tatsächlich nur eine verlängerte quälerei.
ein bischen ist mein konsum gesunken, seit ich hier im forum bin, immerhin.
aber ich kann mir immer noch nicht wirklich vorstellen, wie ich es schaffen kann.
ich habe zu viel stress und unveränderbare traurige tatsachen im leben, das machts mir schwer.
ich weiß genau, dass ich diese nicht verändern kann. nur ist es natürlich absurd, deshalb ewig weiterzuqualmen. ziehe mir dadurch einen hohen blutdruck zu, muss jetzt medikamente deshalb nehmen, auch meine atmung leidet.
also das wäre der aspekt, den ich ändern KÖNNTE. Wenn es denn ginge.
es ist schön zu lesen, wie so viele menschen hier den weg aus der sucht gehen. das hat meine zuversicht dass es irgendwie nochmal möglich sein muss schon ein ganzes stück gestärkt.
traurigkeit aushalten, leere aushalten, einsamkeit aushalten- das sind die großen klöpse. ich habe tatsächlich angst, daran zu zerspringen, wenn ich meine gefühle nicht dämpfe.
hatte es auch schonmal mit einem psychopharmakon zur ausstiegsunterstützung versucht, das vertrug ich gar nicht.
auch mit therapie hat es nicht lang geklappt, weil ich es nicht geschafft hatte MIR SELBST genug wertschätzung zu geben.
ich lasse mich einfach fallen, wenn der suchtdruck kommt. ich bin mir selbst in diesem moment egal.
kaum ist die sucht gestillt bereue ich sehr dass ich geraucht hatte. und finde den geschmack ekelhaft.
so geht das scheints endlos.
habe also jetzt dieses heft und ein ebook, dass hier ein lotse empfohlen hat (nie wieeder einen zug).
ich lese und lese und schreibe nun noch, in der hoffnung dass ich dadurch meinem ziel näher komme.
am kommenden sonntag habe ich mir den nächsten termin gesetzt und hoffe bis dahin gestärkt genug zu sein um es zu packen.
hatte schonmal 2 1/2 jahre nicht geraucht, da ging es gut. dann wurde mein vater krebskrank- nichtraucher, sportlich...das hat meine motivation ausgehebelt.
rada

Verfasst am: 22.09.2015, 10:58
helen1988
helen1988
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Liebe Riki,

erstmal finde ich es toll das du dich dazu entschieden hast, der Sucht den Kampf anzusagen.
Zum anderen bin ich auch echt berührt von deiner Geschichte. Ich sehe mich in so vielen Punkten wieder. Mir ging es auch so das ich mir und meine Gesundheit mir einfach schlicht weg egal waren. Hauptsache eine rauchen. Ich meine ich stehe echt noch ganz ganz am Anfang und eigentlich gibt es noch nichts groß zu zelebrieren. Aber dennoch bin ich jetzt schon stolz auf mich und diesmal glaube ich so fest an mich, warum auch immer. Es ist anders... Und die Gruppe hier ist wirklich der reinste Motivationsschub. Ich dachte immer ich bin so ein besonders schwerer unlösbarer Fall und nur mir geht es so schlecht, nur ich allein bin so "süchtig" und schaffe es einfach nicht... Und siehe da... Ich bin nicht alleine. Es geht zig anderen genau so wie mir.
Fang an, an dich zu glauben. Ich tue es endlich und weiß das ich es schaffe
Ich bin sehr gespannt von dir zu hören und drück dir die Daumen und wünsche dir viel Kraft und Durchhaltevermögen.

Verfasst am: 22.09.2015, 16:35
rhada1
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Liebe Helen, liebe Marionettei,

Herzlichen dank für eure ausführlichen und persönlichen Antworten! das hat mich total gefreut und richtig gute laune gemacht heute morgen!
helen, da klingt so viel entschlossenheit aus deinen zeilen, ich drücke dir auch die daumen, du bist den entscheidenden sprung weiter!

die Idee zu "üben" ist sehr gut. habe nach aktivitäten geschaut die lange schon warten- eine kette gefädelt die kaputt war, dann endlich mal wieder mit meiner tochter gemalt.
vorhin unter meinem regenschirm habe ich mir vorgestellt, wie es nächste woche dienstag sein wird, wenn ich dort an der gleichen ecke stehe. es ist dann dein dritter rauchfreier tag dachte ich, und das hat mich richtig mit freude und einem tiefen atemzug gefüllt!
ja, ich erinnere mich wieder deutlich ans nichtraucherdasein, es ist so viel besser, weiter, entspannter.
und jetzt bin ich grade heute nachmittag froh, dass es meine letzte Raucherinwoche ist.

tja, und die frage nach den gedanken auf dem totenbett- die sind natürlich knallhart, aber so ists ja, stimmt ja schon.

viele grüße!

Verfasst am: 22.09.2015, 16:40
rhada1
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oh ein doofer tippfehlerteufel----
"Marionetti" sollte es heißen.... sorry

Verfasst am: 22.09.2015, 17:13
helen1988
helen1988
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Ich drücke dir ganz fest die Daumen und jetzt hörst du dich ja auch noch viel entschlossener an
Bin ganz gespannt von dir zu hören. Auch du schaffst es!

Verfasst am: 22.09.2015, 19:06
rhada1
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ja, immerhin, die gründliche vorbereitung läuft jetzt, fühlt sich stimmig an und und meine zuversicht steigt. zwischendurch scharre ich schon mit den hufen....
die sonne da von dir mag ich gern, danke!

Verfasst am: 23.09.2015, 10:18
rhada1
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guten morgen!
herrjee, wie soll das nur gehen am sonntag?? wie ich die zigarette morgens lassen soll ist mir ein rätsel.
wie habt ihr das denn gemacht? bei mir verursacht allein diese vorstellung schon panik heute. dann denk ich, ich schaff das doch nie mehr.
viele grüße,

Verfasst am: 23.09.2015, 14:09
rhada1
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ich will aufhören weil ich angst habe mir eine tödliche krankheit zuzuziehen, sage ich.
dein vater hat die tödliche krankheit auch ohne rauchen bekommen, also siehst du, du kannst genausogut weiterrauchen, sagt die sucht.
aber wahrscheinlich werde ich dann nicht durchs rauchen krank und es geht mir besser, versuche ich.
was ist denn, wenn du nicht rauchst? fragt die sucht. du bist doch eh deprimiert und es ist so viel falsch gelaufen, es ist doch sowieso egal ob du rauchst. sagt die sucht.
uff- ich drücke den punshing ball und suche argumente in MIR...
es fällt mir schwer, was zu finden, was wirklich von herzen kommt, nicht nur erfunden/ angelesen.
es ist nicht egal ob ich rauche oder nicht, weil
ich jedenfalls in meinem leben nochmal frei sein will von dir, sucht, und diesen stress ständig tun zu müssen, was du willst, bin ich echt leid!

so meine momentanen gespräche mit der sucht, das ist schon mehr als knifflig, und sooo schwer in der TIEFE die Motivation zu finden, die sich dann auch aufrecht erhalten lässt.

ist hier noch jemand, bei dem die sucht so hintergründig um die ecke und mit zig verkleidungen/ tarnungen argumentiert?
hat jemand von euch erfahrung mit solchen "zweiergesprächen"?

ich komme mir echt etwas gaga vor dabei....

und habe immerhin die erste runde draußen gedreht bei der ich die kippen nicht mitgenommen habe.
dabei stellte ich leider fest, dass ich kein echtes, wirklich tragendes argument in mir habe gegen das "Ist doch egal ob du rauchst, komm, da, haste eine-" (sagt die sucht)
ich muss das finden, sonst klappt es nicht.

Verfasst am: 23.09.2015, 22:00
rauchfrei-lotsin-andrea
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Liebe Riki,

schön, dass du deine Vorbereitung so gründlich angehst. Und so offen schreibst. Damit verschaffst du dir selbst Klarheit.

Definitiv NEIN, du bist nicht gaga, weil du Zwiegespräche führst in dir, mit der Sucht. Ich mache das auch, ausgiebigst. Ich finde es sogar förderlich, so lernst z.B. du deine Argumente für und gegen den Rauchausstieg kennen, die nun mal da sind. Machst du das schriftlich?

Und wenn du z.B. deprimiert bist und dann zur Zigarette greifst, so ist das durchaus ein verständliche Möglichkeit, dir Entlastung zu verschaffen. Doch wie ist es mit den NAchteilen der Sucht? Und du willst ja manches, was mit der Sucht nicht geht, zum Beispiel Freiheit. Vielleicht gibt es ja auch andere Möglichkeiten der Entlastung, wenn du deprimiert bist?

Dass du die erste Runde gedreht hast RAUCHFREI ist schon mal Klasse. Wie lässt sich das ausdehnen?

Und was liegt dir denn so richtig am Herzen, was nicht gerade dolle mit der Nikotinabhängigkeit vereinbar ist?

Zum Schluss: Gönn dir auch jetzt schon Schönes, schöne Erlebnisse. Nicht dass dein Kopf vor lauter Nachdenken noch zu rauchen anfängt ohne dass du eine Zigarette im Mund hast

Mit liebem Gruß
Andrea

Verfasst am: 23.09.2015, 22:55
rhada1
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Liebe Andrea,

Das beruhigt mich schon, und ich komme mir nicht mehr so exotisch vor. dann kann ich guten Gewissens diese Diskussion zu Ende ausfechten. Bis ich zur Sucht wirklich sagen kann "klappe jetzt."
ich mache das nicht schriftlich, eher wie ein kasperletheater- linke hand: die Sucht, rechte hand: ich.
wer grade spricht hat den punching ball. der druck auf den ball lässt mich spüren, wie ernst es der sucht/ bzw. mir gerade ist. sozusagen spür ich die kraft hinter den worten, ob es nur blabla ist was ich da kontere oder ob wirklich was dahinter steckt.

aufschreiben geht also dabei nicht. aber die ergebnisse, danach, ja das müsste gehen. probiere ich aus.

was mir so richtig am herzen liegt: meine arbeit /musik und meine kinder.

für heute mach ich schluss, ich habe noch "nie wieder einen zug" weitergelesen, das hat mich jetzt bei dem bild-teil doch runtergezogen. wenn man das liest ist die konsequenz wirklich nur nie-wieder-einen-zug.
aber da will und muss ich ja erst mal HINkommen.
also morgen mach ich mich auf die suche nach mehr erfreulichem und drehe eine längere runde.

eine sammlung habe ich begonnen, hilfsmittel für sonntag. übe fleißig weiter.

danke für Deinen lieben Zuspruch! Tat gut.

Herzlichen Gruß + Guts Nächtle!