Ups and Downs, Frage zum Nikotinpflaster
Hallo zusammen,
ich bin neu hier und möchte kurz über mich erzählen. Ich bin 38 Jahre alt, war 25 Jahre Raucherin, ca. 1 Schachtel pro Tag. Mehrmals versucht aufzuhören, leider nie durchgehalten. Nun bin ich seit 3 Tagen rauchfrei. Diesmal sagt mein Kopf ich muss durchhalten. Ich will gesund werden/sein und wieder regelmäßig Sport treiben. Fühle mich am dritten Tag schon wie ein anderer Mensch. Unabhängigkeit, das Gefühl besser durchatmen zu können und vor allem nicht mehr nach Rauch stinkend. Zudem haben sich meine Herzrythmusstörungen eingependelt. Das Alles gibt mir unendliche Kraft, durchzuhalten. Doch es gibt da eben leider noch das kleine Teufelchen das mir sagt, ich soll eine Rauchen. Und zwar vor allem nach dem Mittagessen. Ich habe meine Gewohnheiten schon geändert. Keinen Kaffee direkt nach dem Aufstehen, weil da war immer ein Zigarettchen dabei oder besser gesagt gleich mehrere.
Habe in letzter Zeit auch die Bilder meines Vaters im Kopf. Er ist leider im 59. Lebensjahr an den Folgen des Rauchens verstorben. Zuerst hat er Bypässe bekommen. Er hat weitergeraucht. Schlussendlich dann eine Implantation eines Defibrilators als letzte Maßnahme. 2011 ist er dann leider verstorben. Er hatte Wasser im Bauchraum, da die Herzfunktion nicht mehr gegeben war. Tja und dann nach ein paar Tagen im Krankenhaus ist er verstorben. Eigentlich sollte mich das Ganze abschrecken aber ich habe es nicht kapiert. Im Gegenteil. In der Trauerphase habe ich nichts gegessen sondern eine nach der anderen geraucht und Kaffee getrunken.
Aber nun zu meiner aktuellen Situation. Wie gesagt, ich bin seit 3 Tagen rauchfrei und möchte das auch bleiben. Ich verwende momentan ein Nikotinpflaster, welches mir sehr gut hilft. Ich habe von der Dame in der Apotheke die Stärke 20 bekommen. Meine Frage wäre, ob ich bei Verzicht auf das Nikotinpflaster - nach Ausschleichen wie vorgegeben - dann starke Entzugserscheinungen bekomme oder ob ich dann schon ohne Pflaster zurecht komme.
Vielen Dank für eure Antworten!!!
Mit lieben Grüssen
Alexandra
Liebe Lexy,
ich bin seit zwei Wochen dabei und mache Entwöhnungstherapie auf drei Ebenen gleichzeitg:
-Nikotinpflaster
- Meridian-Akupressur
- Kommunikation in diesem Forum.
Mir hilft Nikotinpflaster schon deshalb, weil in der Packungsbeilage steht, dass Rauchen bei Nutzung des Pflasters noch gefährlicher ist: Es wirkt also als eine weitere rote Kelle.
Den Zeitraum des Pflasters habe ich - mit sinkender Pflasterstärke - auf etwa 8 Wochen festgelegt. Ich hoffe, in dieser Zeit ein paar psychologische Gewohnheitsumstellungen bereits unter Kontrolle zu bekommen, sodass es dann ohne Pflaster einfach weitergeht - wenn ich stur bleibe.
Es ist mein erster Entzug und ich habe 35 Jahre geraucht.
Viele Grüße
SusanneK
Liebe Susanne,
erst einmal: Respekt!!! Du bist seit 18 Tagen rauchfrei!! Wie geht es dir? Spürst du schon gesundheitliche Veränderungen?
Vielen Dank für deinen hilfreichen Beitrag. Ich verwende aus dem selben Grund die Pflaster. Ich habe das vor Jahren mal gemacht und habe trotz Pflaster geraucht. Ich fühlte mich, als wäre ich total high. Mir hat den kopf zugedröhnt. Nie wieder würde ich solche Versuche starten.
Was mich interessiert, ist die Akupressur. Was ist das genau?
Liebe Grüsse
Alexandra
Liebe Alexandra,
ich kann es absolut nachvollziehen, dass du gerade als dein Papa gestorben ist, geraucht hast und nichts gegessen hast. Das gleiche habe ich auch gemacht. Mein Vater ist bald 11 Jahre tot, auch er war starker Raucher, hatte COPD, ein schwaches Herz und seine Lungenfunktion war auch nicht mehr die tollste. Er ist nur 62 Jahre alt geworden, auch ich habe nichts mehr gegessen und geraucht wie ein Schlot. Aber so ist die Sucht, gerade wenn es uns schlecht geht, klopft sie an unsere Tür.
Ich bin jetzt 36 Tage rauchfrei und habe 14 Tage ein Pflaster (mittlere Stärke) genommen, musste es absetzen, da ich eine Magen-Darmgrippe hatte und mich ständig übergeben musste. 3 Tage danach kam der sehr heftig um die Ecke. Aber ich konnte das ganze auch nicht ausschleichen lassen. Zudem muss ich sagen, dass ich persönlich eher unter den psychischen Entzug leide, die Zigarette, der Helfer in der Not, gegen Langeweile, weil es gerade so gemütlich ist....
Ich wünsch dir ganz viel Erfolg und drück dir die Daumen!!!!
LG
Sara
Liebe Lexy,
die Akupressur beruht auf der Technik von Rainer und Regina Franke. Es gibt ein Buch "Ab sofort Nichtraucher. Klopfen Sie sich rauchfrei mit Meridian-Energie-Techniken".
Der Therapeut klopft mit seinem Finger auf deine Stirn, Schläfe, auf bestimmte Finger u.s.w. und du suggerierst dir z.B. den Leidenssatz "Ich bin traurig, dass ich immer noch rauchen möchte", indem du ihn immer wieder aussprichst, während der Therapeut klopft. Dadurch befreit sich das Unbewusste quasi von dieser Trauer über das Rauchen-Wollen und es wird dir entweder weniger wichtig, du wirst cool, stehst drüber, oder das Unbewusste öffnet sich, sodass du mit ein paar Stunden oder auch Tagen Verzögerung Erkenntnisse über dich selbst kriegst, warum du jetzt rauchen willst oder so.
Diese Erkenntnisse können dich tiefer zu zugrundeliegenden Lebensproblemen führen, die du dann in der nächsten Sitzung klopfen lassen kannst.
Voraussetzung ist, dass du dem Therapeut (meiner ist ein persionierter Psychiater) vertrauen kannst, dass er zu dir passt und dass du spürst, dass er dir wirklich postive Energien überträgt.
Ich soll auch lernen, selber zu klopfen, so z.B. in gefährlichen Schmacht-Situationen, aber es gibt mir mehr, wenn er klopft und ich lasse es dann bis zum nächsten Termin nachwirken.
Der Wermutstropfen: Es ist keine Kassenleistung.
Herzlich
Susanne
Guten Tag Alexandra,
zu Deinem Entschluß, dem Rauchen zu entsagen, kann ich Dir nur gratulieren. Schön daß Du hierher gefunden hast, herzlich willkommen!
Nikotinpflaster können schon helfen, die körperlichen Entzugserscheinungen abzufedern. Wichtig ist auf jeden Fall, daß Du das Fehlern der körperlichen Entzugserscheinungen und evtl. weniger Schmacht dennoch konsequent dazu nutzt, Deine Rauchergewohnheiten umzubauen - was Du ja schon tust, indem Du morgens keinen Kaffee trinkst zum Beispiel. Denn die Verknüpfungen in Deinem Hirn löschen die Pflaster nicht, da mußt Du selber ran. Du findest was dazu hier:
http://www.rauchfrei-info.de/aufhoeren/methoden-zum-rauchstopp/nikotinersatztherapie/
Daß Du schon ein paar Versuche unternommen hast, rauchfrei zu werden, ist ganz normal. Die meisten Aufhörer brauchen mehrere, um dauerhaft rauchfrei zu werden. Man muß sich erstmal damit auseinandersetzen, wie schwierig ist ist (ohne es versucht zu haben glaubt man nämlich wirklich, man könne jederzeit aufhören, man weiß gar nicht wie süchtig man ist!) und dann herausfinden, wo die persönlichen Stolpersteine sind und wann uns die Sucht am leichtesten wieder einkriegt. Irgendwann findest auch Du Deinen persönlichen Weg aus der Raucherkarriere - vielleicht ja diesmal. Der Einstieg ist ja gut - das Nachhelfen mit den Pflastern, das Lesen und Schreiben hier und die Auseinandersetzung mit den Gewohnheiten - das ist sicher alles hilfreich. Also mach Dir keine Gedanken über die bisherigen Versuche, sie dienten dem Sammeln von Erfahrungen und waren so keineswegs nutzlos.
Viele hier kennen auch Situationen aus der eigenen Gesundheit bzw. der naher Angehöriger und enger Freunde, aus der heraus sie eigentlich erwartet hätten, daß ihnen das Aufhören naheliegt und leicht fällt (ich selber auch, bin Asthmatikerin - und selber jahrzehnte lang am Glimmstengel gehangen :roll. Doch das stimmt nicht, denn solche Situationen verursachen uns Streß - und womit versucht der Raucher dann den Streß zu bewältigen? Richtig, mittels Rauchen... also auch diese Deiner Reaktionen braucht Dich nicht wundern, ist völlig nachvollziehbar. Gut wenn Du es artikulierst, thematisierst, denn dann kannst Du dagegen angehen.
Also Alexandra. Du willst rauchfrei werden. Du gehst mit Hilfsmitteln dagegen vor. Du hast schon ein paar Erfahrungen gesammelt. Und Du kannst hier jederzeit um Rat und Hilfe ersuchen (und das nimm gern jederzeit in Anspruch!). Jetzt schau einfach wie es läuft und laß jederzeit von Dir hören, wenn Du was brauchst. Es ist eigentlich immer irgendjemand hier, der Deine Erfahrungen teilt und Dir aus erster Hand raten kann. Das sind doch ganz gute Voraussetzungen oder? Also auf geht´s in Tag drei! Viele Grüße und weiterhin viel Erfolg wünscht Dir
Lydia
Vielen lieben Dank für eure Unterstützung! ! Das tut mir wahnsinnig gut und motiviert mich sehr!! Heute am frühen Abend hatte ich einen wahnsinnigen Schmacht. Dachte mir, ich könnte ja vielleicht heute mal eine rauchen. Nur noch ein Mal am Glimmstengel ziehen. Es war wirklich ein grausamer Moment. Aher da ich momentan sehr müde bin, habe ich mich hingelegt und ein wenig geschlafen. Jetzt geht es mir besser. Was mich auch sehr motiviert sind meine Kinder. Ich will Vorbild sein! Fand doch letzthin mein 12-jähriger Sohn das Buch von Allen Carr auf dem Tisch liegen. Er fragte mich:" Mami, hörst du auf zu rauchen? Das wäre sehr schön. Denn wenn du rauchst wirst du sehr krank und sann wirst du sterben und das wäre so schlimm für mich!" Da kamen mir fast die Tränen. Er hat halt auch mitbekommen, warum der Opa gestorben ist. Er hat sehr am Opa gehangen. Mein Mann motiviert mich zusätzlich. Er hat bis vor 6 Jahren 30 Stk. am Tag geraucht. Er war Asthmatiker. Er hat es mit [Markenname vom rauchfrei-Forum entfernt] geschafft. Ich habe es auch damit probiert und verfiel in schwere Depressionen durch die Tabletten. Das ganze Leben war Scheisse für mich.
Was ich zusätzlich mache ist im Jänner eine Gruppentherapie. Bei uns gibt es eine bekannte Suchtklinik, die Raucherentwöhnung unterstützt. Initiiert vom bekannten Psychiater Prim. Haller. Ich hatte dann letzten Freitag ein Erstgespräch. Schon danach habe ich das Rauchen verstärkt eingestellt. Zudem ist im Kreise meiner Arbeitskollegen der Rauchstopp angesagt. Also beste Voraussetzungen! !
Aber sagt mal, wann hören diese schlimmen Schmachtanfälle auf? Oder wann werden sie besser?
Vielen Dank für Eure Antworten! Ich bin so froh dieses Forum gefunden zu haben!
Liebe Grüsse an Euch
Alexandra
Guten Abend Lexi,
Ich begrüße dich auch noch hier in unserem Kreis! Toll das du schon den Startschuss gegeben hast und die ersten drei Tage geschafft hast!
Ich habe auch vor 2 1/2 Jahren mit Pflaster aufgehört zu rauchen und es war für mich der richtige weg! Zu deiner Frage, ob du Entzugserscheinungen bekommst, hängt von verschiedenen Faktoren ab! Zum ersten von deiner persönlichen Vorerfahrung und durch deine Individualität! Jeder reagiert anders!
Die Pflaster schwächen deine körperlichen Entzugserscheinungen ab! Die psychische muss man aber durchleben, dass die Gedanken kommen und gehen! Aber jede Situation, die du ohne Rauch durchlebst verankert sich in deinem Gehirn und bringt dich ein Stück näher an die Rauch Freiheit! Und mit jeder Situation nimmt auch das Verlangen ab! Es verläuft langsam aber stetig!
Auch kann es während des Entzuges zu Stimmungsschwankungen kommen! Da wir ja einige unsere Gefühle (Wut, Trauer, Ärger, Freude,).... immer mit Nebel zu gequalmt und sie ins Unterbewusstsein geschickt haben!
Aber eines kann ich dir sagen es wird auf jeden Fall jeden Tag ein bisschen besser, auch wenn du es erst nicht merkst!
Ich kann dir noch folgenden Link empfehlen!
http://www.rauchfrei-info.de/community/forum/?tx_mmforum_pi1%5Baction%5D=list_post&tx_mmforum_pi1%5Btid%5D=1863
LG Bine
Guten Morgen Lexi. auch ich habe damals die Pflaster genommen. Ich habe immer darauf geachtet, Sonntags die Dosierung zu ändern. Bei der Reduzierung der Dosis entstand kein Schmacht, mehr leichte Nervosität, die aber auch schnell verging.
Nutze alle Möglichkeiten zur Ablenkung. Egal ob Lesen, weihnachtlich Dekorieren, Socken nach Farbe oder Anzahl der Löcher sortieren...
Eine Kombination mit anderen Ausstiegsmethoden ist richtig, so unterstützt eins das andere. Jänner klingt so nach Österreich, ist das richtig?? Dort gibt es ja das Rauchfrei-Telefon, die auch eine tolle App haben mit Tipps usw.
Weiterhin viel Erfolg.
Andreas