Rauchstopp nach 46Jahren....
Hallo Uli (scooter),
erstmal vielen Dank fuer deine Antwort. Ich habe meinen ersten Beitrag kopiert und eingefuegt... (du hast ihn ja schon gelesen....ich wusste nicht das man ein Thema eroeffnen kann...bin zur Zeit noch sehr ungeduldig ...) damit man mich besser versteht.
Hallo,
ich schreibe heute auch zum erstenmal. Bin 60Jahre alt, habe 46Jahre geraucht . Am 24.9.2013 habe ich mir vorgenommen das zu aendern....nicht nur halb....sondern ganz.
Probiert "aufzuhoeren" habe ich im Jahr 2013 schon des oefteren....ich wollte aber auf keinen Fall zunehmen!
Habe im September meine Ernaehrung total umgestellt....hab mich so oft wie moeglich draussen aufgehalten...und regelmaessig Sport betrieben....also mich darauf vorbereitet.
Dann habe ich mich am 24.9. entschlossen einen ernsthaften neuen Versuch zu starten.
Bis jetzt ist es mir gelungen. Ich habe "keine eine" mehr geraucht.
Mir geht es manchmal richtig schlecht dabei. Bedauere mich ohne Ende. Hatte oft das Gefuehl...nun nicht mehr
dazu zu gehoeren! Habe oft eine unendliche Traurigkeit gefuehlt. Dann kamen richtige Schwindelgefuehle und Herzrasen dazu.
Hab das mal pruefen lassen....mit EKG usw....Ergebnis...ich bin kerngesund.
Fuer meinen Partner und fuer meine Mitmenschen....war ich (bin ich noch teilweise) sehr schlecht zu ertragen.
Alles ist in den letzten 14Tagen besser geworden...aber ich denke oft noch....mmmmhhhhh ich moechte sooooo gerne eine rauchen.
Es kommt nicht mehr so oft....aber kurz meldet sich dieser kleine Teufelsgedanke. Dauert etwa 30Sekunden...dann ist es wieder gut. Also....gut auszuhalten.
Frage mich oft....habe ich nur diese Beschwerden....oder andere Menschen auch?
lg Brigitte
Hallo Brigitte
Zunächst ein frohes und vor allem gesundes neues Jahr und Glückwunsch zu 99 rauchfreien Tagen. Ja, diese Symptome wie Schwindel und Herzrasen kenne ich sehr gut. Bei mir gesellten sich noch kalte Beine und leichte Panikgefühle dazu. Auch ich ließ es kardiologisch abklären mit dem Ergebnis: Herz und Kreislauf völlig OK. Die Ursache war eine andere: Da für uns das Atmen eine äußerst existenzielle Bedeutung hat, kann schon bei geringfügig verändertem Lungen und Bronchialsystem der Körper mit plötzlicher Panik reagieren, mit Schwindel und vor allem Herzrasen ... Hat eine ganze Zeit gedauert, bis das bei mir geklärt war. Eine mögliche Begleiterscheinung meiner völlig unterschätzten COPD. Sprühe nun 4x täglich ein erweiterndes Bronchialspray. Seitdem ist es vorbei mit dem Herzrasen und dem Schwindel. Besprich das mal mit deinem Doc, vielleicht hat das auch bei dir diese Ursache.
Wir haben unseren Körper über Jahrzehnte mit diesem Giftzeug geschadet. Das wird sicherlich noch seine Zeit brauchen, bis alles wieder einigermaßen gut läuft. Aber es wird besser und besser - wir sind auf dem richtigen Weg!
LG
217artmut
Hallo Hartmut und Brigitte,
Hartmut, woran hast Du denn das mit der COPD gemerkt?
Ich habe auch ein wenig Sorge, dass ich mir meine Lunge schon kaputt geraucht habe... ich habe bisher mich nicht zum Arzt wegen Lunge, Herz und Herzrasen getraut, ich kenne das auch gut. Schwindel auch manchmal.
Allerdings hatte ich früher auch Asthma, wofür das Rauchen ja sehr förderlich ist....
welches Spray nimmst Du?
Danke, dass Du mich daran erinnert hast, dass ich das irgendwann in diesem Jahr dann wirklich noch mal abklären sollte ...
bist Du denn schon aus Dänemark zurück? und haben all die Chips angesetzt?
Brigitte, [color=purple]Herzlichen Glückwunsch zu 99 Tagen ohne Rauch, das geht auch!!![/color]
Da bist Du doch schon weit gekommen, morgen geht es in die Keksdose!
Freu Dich doch erstmal über Deine schon recht beeindruckende RauchFreizeit! Dann sind wir ja etwa zeitgleich.
Liebe Grüße und gesundes und glückliches Neues Jahr
Banya
Hallo zusammen,
zum Thema COPD kann ich auch etwas beisteuern-leider.
Hauptauslöser ist jahrelanger Tabakkonsum. Die Krankheit verläuft so schleichend, dass erste Symptome leicht verharmlost werden. Alle beschriebenen Symptome könen Anzeichen sein. Wer die Diagnose erhält (macht der Lungenfacharzt, viele, sehr aufwändige Tests), kann die Krankheit nicht mehr heilen, lediglich verlangsamen. Es gibt erstklassige Medi's die helfen. Das Wichtigste ist aber Bewegung!
COPD Patienten neigen dazu, Belastungen, die zu Atemnot führen, zu vermeiden. Das führt dazu, dass die Atemmuskulatur erschlafft. Dies wiederum führt dazu, dass das Atmen zu wenig Sauerstoff in den Organismus pumpt. Das führt dazu, dass das Herz sehr viel schneller schlägt. Die rechte Herzkammer pumpt sehr viel schneller Blut in die Arterien. Das wiederum führt dazu, dass der rechte Herzmuskel wächst. Daraus resultiert eine sog. Rechtsherzinsuffizienz. Aufgrund seiner Größe kann die rechte Herzseite nicht mehr so kräftig pumpen, weniger Blut, also weniger Sauerstoff, gelangt in den Organismus, die Belastbarkeit sinkt, der Teufelskreis schließt sich! Wer so weit ist, vermeidet Belastungen, der Verzicht auf Sport beschleunigt den körperlichen Verfall allerding rapide. Was ist zu tun?
Natürlich sofortiger Rauchstopp!
COPD wird in 4 Stadien eingeteilt: 1(leichtgradig) bis 4 (schwerstgradig). Da es sich um eine chronische Erkrankung handelt, haben Patienten das Recht über den Rentenversicherungsträger eine REHA- Maßnahme zu beantragen. Nicht, wie gesunde Arbeitnehmer alle 3 Jahre, sondern JEDES JAHR! In den letzten 3 Jahren war ich jedes Jahr für jjeweils 5 Wochen in einer solchen. Mal in Todtmoos im Schwarzwald, dann auf der Insel Föhr, zuletzt in Bad Lippspringe (und ich bin ein ganz "normaler" Arbeitnehmer). Für hinterher habe ich mir vom Hausarzt Anwendungen beim Physiotherapeuten verschreiben lassen - Atemgymnastik. All das in Summe hat mir eine enorme Lebensqualität zurückgebracht. Meine Belastbarkeit ist um ca. 300 % gestiegen. Trotz Stadium III habe ich eine gute Prognose, trotz der Einschränkungen alt werden zu können.
Was heißt das für Euch?
Ihr MÜSST das Thema Lunge zur obersten Priorität erklären! Ein Lungenfacharzt muss abklären, ob und inwieweit COPD besteht. Unbehandelt führt sie zum Tod! Sammelt alle Atteste, beantragt eine REHA! Wer das nicht kann oder will, muss sich ein Bewegungsprogramm erstellen, am besten unter fachlicher Anleitung.
Im letzten Jahr, im Endstadium meiner Raucherkarriere, war es bei mir norwendig, 16 Stunden am Tag ein mobiles Sauerstoffgerät zu tragen. Nun, nach dem Rauchstopp und täglichem !! Training lebe ich ohne dieses Teil und kann wieder meinem Beruf nachgehen. Ich bin jetzt 53 Jahre alt und habe ca. 39 Jahre geraucht!
Nehmt den Kampf auf! Es lohnt sich. Kopf-in-den-Sand-stecken geht GAR NICHT.
Schönes Neues!
Meikel
Hallo Brigitte
Das hatte ich noch vergessen: Diese Traurigkeit, die Selbstzweifel und diese Verlustempfindungen sind bei vielen von uns anzutreffen. Das sind eindeutige Entzugserscheinungen dieser Sucht. Damit bist du also nicht allein. Versuche nicht mit dem Rauchen aufzuhören, sondern entscheide dich dazu - dann wird es dir leichter fallen. Lass dir kein Hintertürchen offen - verabschiede dich von dieser Sucht. Ich bin in der Vergangenheit immer in diesen Momenten rückfällig geworden. Heute weiß ich es besser - lieber eine Zeit völlig neben der Spur, als weiterhin abhängig von dieser Drecksucht. Durchhalten - es wird bald besser, von jetzt auf gleich.
Hallo Banya
Ja, bin noch die ganze Woche im hohen Norden Das Spray ist ein Dosier-Aerosol ohne Kortison. Ich kann deine Ängste sehr gut nachvollziehen, aber raff dich auf und gehe zu deinem Arzt. Nicht verrückt machen. Lass einen Lungenfunktionstest machen, dann bist du schon einen Schritt weiter. Symptome bei mir waren Schwächegefühl, ständig ermattet und starke Atemnot, besonders bei Steigungen und z.B. Treppesteigen. Letztlich habe ich all diese Dinge so lange ignoriert, bis ich im Mai dieses Jahres dann völlig zusammengeklappt bin ... Und nochmal Glück dabei hatte. Also, aufi geht's - ab zum Doc, es kann nur besser werden! Nicht irgendwann Banya, gehe bitte sofort. Meikel hat völlig Recht. Du wirst erleichtert sein.
LG
217artmut
Hallo Hartmut,
ja du hast recht...ich sollte sagen...ich habe mich entschieden nicht mehr zu rauchen...und nicht ich versuche es.
Fuer mich steht es einfach fest das ich nicht mehr rauche. Keiner hat mich zu diesem Entschluss gedraengelt...mir ging es wirklich ganz gut mit diesen Zigaretten.
Morgens war ich..in der Familie... immer die munterste und lauteste in der Kueche. Mit meinem frischen Kaffee, mit den immer vorhandenen Zigaretten...mit meiner ganz schoen lauten Lieblingsmusik war ich voll gluecklich und zufrieden.
Nach dem Rauchstopp war nichts mehr wie es mal war. Musik konnte ich bis vor 14Tagen kaum ertragen. Nun geniesse ich sie wieder. Das hat sich von heute auf morgen geaendert. Bin sehr froh darueber.
Koerperliche Beschwerden hatte ich vorher keine...jetzt wohl....habe ich ja beschrieben. Habe vergessen zu schreiben...das sich auch heftige Panikattacken dazu gesellt haben.
Du schreibst...das es Entzugserscheinungen sind. Das beruhigt mich.
Etwas seltsames hat sich noch eingeschlichen. Ich kann keinen Alkohol mehr riechen. Mir wird ganz uebel davon.
Das heisst mit anderen Worten...es gibt zur Zeit auch keinen romatischen abend mit leckerem Essen und gutem Wein.
Natuerlich gibt es heute auch noch gutes Essen...aber mit Tafelwasser!
Alles ist anders geworden.
Eigentlich bewundere ich meine Mitmenschen....die mich...so wie ich zur Zeit bin...einfach aushalten...und noch lieb zu mir sind.
Ich habe aufgehoert zu rauchen, weil ich gesund leben will. Wenn ich wieder mal traurig bin...oder das Rauchen vermisse...dann suche ich mir ueber google alles raus...was man so gesundes essen kann.
Von Brennessel...Loewenzahn und alles was es eben gibt um den Koerper leistungsfaehig zu erhalten.
Das hilft mir ungemein. Ich bekomme dann wieder tausend Ideen....kann mich begeistern...finde dabei sogar meine Ruhe wieder...die ich so sehr vermisse.
Das Leben ist zur Zeit nicht schoen...aber du schreibst es wird besser und besser....!
Daran glaube ich auch. Ich will nicht mehr rauchen...und dabei bleibe ich.
lg Brigitte
Hallo Banya,
danke fuer deine lieben Gruesse und Wuensche natuerlich auch dir ein gesundes und erfolgreiches Jahr2014.
Auf das deine Keksdose....recht voll wird!
lg Brigitte
Hallo Meikel,
danke fuer deine Nachricht. Ich wusste gar nicht das es so etwas gibt.
Das hat mich ganz schoen beunruhigt.
Ich gehe sehr selten zu einem Doc....werde das aber auf jeden Fall mal pruefen lassen.
Bin wie Banya....traue mich auch nicht so richtig zu einem Doc zu gehen aus Angst das er etwas schlimmes findet.
Zu einem EKG habe ich mich ja schon aufgerafft....es war in Ordnung.
Ich bin... sehr viel an der frischen Luft (lebe direkt an der Ostsee) ....bin sportlich aktiv...
habe noch niemals Luftprobleme gehabt.
Ich hoffe ja sehr...das es wirklich "nur" Entzugserscheinungen sind.
Auf jeden Fall Danke fuer deine Info.
lg Brigitte
Hallo Brigitte
Das hört sich doch richtig gut an, wie du an die Rauchfreiheit gehst. Bleib einfach stur. Das wird was.
Gesundheitlich ergeht es vielen so, dass sie sich nach dem Rauchstop etwas schlechter fühlen als vorher. Aber auch das ändert sich wieder. Unser Organismus hat ordentlich was zu tun, um die Sünden der Vergangenheit abzuarbeiten und sich wieder zu regenerieren. Aber auch hier gilt es, alles einmal medizinisch abchecken zu lassen. Nicht verrückt machen, aber auch nicht die Augen verschließen.
Wenn sich das Nikotin von den Synapsen verzogen hat, die Glückshormonausschüttung wieder normal funktioniert, ist trotz allem noch die eine oder andere Veränderung im Gange. Unser Hirn ist frischer und nicht mehr von der Droge zugedröhnt. Vieles nehmen wir bewusster auf. All dies erscheint uns irgendwie fremd. Ergebnis: Wir müssen uns und unser Leben wieder etwas neu sortieren, wir müssen uns mit unserem neuen Verhalten selbst wieder entdecken Ich habe für mich die Erfahrung gemacht, das ich durch den Rauchstop etwas bissiger geworden bin. Manche Dinge, die vorher stets lieb und nett unter den Teppich habe Fällen lassen, werden heute konkret angesprochen und geklärt. Andere Dinge dagegen nehme ich nicht mehr so gestresst und viel gelassener entgegen.
Also ein ganz schönes Durcheinander. Sehen wir es als Chance für ein bewussteres Leben - wir müssen nur noch etwas sortieren
Glaube, ich war heute zu lange in der Sauna
LG
218artmut
[color=red]Huhuuuuuu liebe Brigitte,
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[color=orange]willkommen in der Keksdose!
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[color=purple]Glückwunsch zu 100 Tagen RauchFrei!
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Du machst das so gut, da habe ich Hartmuts Beitrag gar nichts mehr zuzufügen!
[color=blue]@218artmut: i[/color]ch wünsche Dir noch viel Spaß und Erholung in Dänemark, genieß die Zeit dort!
Wieso zu lange in der Sauna, woran machst Du denn das fest?
Gestern bin ich mal wieder mehr Treppen am Stück gestiegen und war so was von aus der Puste, schlimmer als zu meinen fiesesten Rauchzeiten, muss dann wohl wirklich mich mal durchchecken lassen....
ja und danke für Deine mal wieder so treffenden Beiträge hier in Brigittes Thread, Du sprichst mir förmlich aus der Seele und es beruhigt mich etwas, dass es scheinbar dazugehört, das Leben nach dem Rauchstopp neu sortieren zu müssen..... (das finde ich noch viiiiiieeeeel schwieriger als das Nichtrauchen selbst, das bricht mir manchmal fast das Genick....) Danke.
[color=purple]@ Meikel:[/color] vielen Dank für Deinen so ausführlichen und aufschlussreichen Bericht über COPD und dafür, dass ich ja jetzt weiß, egal was ist, Bewegung kann nicht schaden und ist in jedem Fall nötig..... Danke.