Rauchstopp im Urlaub und Angst vorm Alltag

Verfasst am: 30.06.2022, 13:10
Susee
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Hallo Susee, das läuft ja alles sehr gut bei Dir, Glückwunsch. Und auch die dritte Woche ist bald erreicht, jeden Tag kannst Du als Erfolg feiern.

Besonders schön ist es, wenn auch der letzte Gedanke an die Zigarette verschwunden ist. Auch diesen Erfolg wirst Du bald erleben.

Gehe Deinen tollen Weg weiter, Du machst ja alles genau richtig. Was hilft Dir im Alltag besonders, gerade bei stressigen Momenten?

Viele Grüße

Andreas



Hallo Andreas,
vielen Dank für deine Worte und deine Unterstützung.
Ich freue mich schon auf die Zeit, wenn ich nicht mehr dauernd an Zigaretten denke. Habe aber das Gefühl, dass das noch ganz laaaaaaaaaaaaange dauert.
Was hilft mir im Alltag und in Stresssituationen? Gute Frage. Auf Arbeit konnte ich sowieso noch nie rauchen, das war immer auf dem Hin- und Rückweg. Anstelle von Zigarettenqualm liegen jetzt halt lauter Bonbonpapierchen im meinem Auto. Sieht zwar nicht ordentlich aus, riecht aber besser.
Im Home Office Teil meiner Arbeit ist es schon schwieriger. Aber ich hab gemerkt, dass der Wunsch nach einer Pause und nach einer Zigarette bei mir sehr miteinander verknüpft ist. Immer, wenn ich das Bedürfnis zu rauchen stark verspüre, lege ich einfach eine Pause ein und mache ein Sudoku oder ein Mosaikrätsel.
Auch wenn es im Alltag außerhalb der Arbeit wieder viel zu viel wird (das ist leider weiterhin so), zieh ich mich zurück und mach ein Sudoku. Schön, dass mein Mann und mein Sohn mittlerweilen mir während dieser Zeit auch meine Ruhe lassen. Okay bei meinem Sohn klappt es noch nicht immer, aber das ist ja auch etwas viel verlangt.
Alle anderen Stressmomente versuche ich im Moment zu vermeiden, auch das Zusammentreffen mit anderen Rauchern. Da traue ich mir doch noch nicht so ganz über den Weg, weil so eine kleine Belohnungszigarette geht doch ...
Das ist natürlich falsch. Es geht NICHT! Theoretisch weiß ich das, aber weil ich meiner Praxis nicht traue, wird es halt vermieden. Hoffentlich schaffe ich das weiterhin.
Am meisten vermisse ich wohl die Zigarette nach dem Essen. Da habe ich noch keine richtige Alternative gefunden. Sudoku oder so ist nicht so hilfreich. Im Moment ist es immer etwas Süßes oder Obst. Gemüse ist irgendwie nicht so befriedigent. Aber mein Gewicht geht dabei leider potenziell nach oben und das, wo ich doch schon wegen Vorerkrankungen und Medikamenten, viel zu viel auf die Waage bringe. Das Problem ist, dass ich mit Medis sowieso kaum abnehmen kann bzw. man total leicht zunimmt, ich sie aber unbedingt brauche. Seit ich rauche, hat sich das dummerweise noch verstärkt.
Aber ich versuche weiter dran zu bleiben.
LG Susee

Verfasst am: 30.06.2022, 13:18
Susee
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Hallo liebe Susee,

Ich kann mich nur anschließen, 17 Tage ohne Zig. mit schwierigen Situationen aber vor allem ERFOLGEN ... ist eine tolle Leistung.

"Rauchstopp im Urlaub und Angst vorm Alltag" Erinnere Dich an die schwierigen Situationen, Gedanken wie "Ich kann ja nach meinem Urlaub aufhören" oder "Jetzt bin ich leider wieder in Deutschland und habe wirklich Bammel vor Montag." Das alles hast Du in der Zeit schon bewältigt. Viel, oder?!



Liebe Wolke,
danke für deine Gllückwünsche.
Und vor allem danke für deine Worte. Das ist genau das , was ich brauche. Ich bin ein Mensch, der immer nur sieht, was er noch nicht geschafft hat, und nicht was ich schon geleistet hab. Und du hast Recht, nach der riesigen Angst vor meiner ersten Alltagswoche, kann ich mich jetzt schon freuen, dass ich bald schon in die dritte Arbeitswoche komme und immer noch rauchfrei bin. Positiv denken ist wirklich etwas, was mir fehlt.
Lass uns trotzdem gemeinsam weiterkämpfen.
LG Susee

Verfasst am: 30.06.2022, 13:59
Susee
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Ich nutze doch hier mein Wohnzimmer auch gleich mal mit, um meine Gedanken loszuwerden, die mich bei meinem Rauchstopp beschäftigen.
Ganz viele haben geschrieben, dass sie nach wenigen Tagen besser riechen und schmecken konnten und auch die Kondition wieder besser wurde. Irgendwie gehen diese positiven Effekte an mir vorbei, was ich wirklich schade finde.
Im Moment ist der Wunsch nach Zigaretten auch mal wieder größer ausgeprägt, aber ich rette mich mit dem Gedanken, dass es in Wellen verläuft und sich irgendwann mal ganz sanft an einem warmen Strand ausläuft ...
Auch kämpfe ich noch mit dem Gedanken, nie wieder rauchen zu dürfen. Aber ich versuche immer wieder ein "ich muss nie wieder rauchen" daraus zu machen. Je nach Laune funktioniert es besser oder schlechter.

LG Susee

Verfasst am: 30.06.2022, 14:10
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Verfasst am: 02.07.2022, 12:36
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Verfasst am: 02.07.2022, 16:30
miezhaus
miezhaus
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Grüß Dich Susee,

beim Streunen durch das Forum purzle ich mal so in Dein Wohnzimmer hinein, weil mir zu Deinen Ausführungen so der eine oder andere Gedanke durch den Kopf gegangen ist. Darf ich?

Also erstmal, auch meinen herzlichen Glückwunsch zu Deinen heute 21 rauchfreien Tagen - tatsächlich ist das einer der vom Nichtmehrraucherpapst Allan Carr definierten Meilensteine, und den hast Du heute schon hinter Dir gelassen: dafür gebührt Dir größte Anerkennung!

Ja es ist völlig richtig, daß die Entwöhnung und Wellen verläuft, die mal hochschlagen und mal ausrollen, bis sie schließlich ganz abebben. Du wirst schon vor dem Abschluß der Entwöhnung schmachtärmere Phasen erleben, die Dir Zeit geben um durchzuatmen und Kraft zu tanken. Laß Dich bitte nicht davon entmutigen, daß das Rauchen in Deinem Kopf noch so präsent ist! Das kann sie gut, die Sucht, sich während wir uns ihr entziehen wollen, in unseren gedanklichen Vordergrund zu drängen. Das ist aber im Rahmen völlig normaler Aufhör-Parameter, und das bleibt auch nicht ewig so, auch wenn es sich im Moment so anfühlt.

Wir haben hier auch Aufhörer kennengelernt, und das nicht wenige, die gerade während der ersten drei Wochen massiv gelitten und gekämpft haben, und gerade diese spürten nach besagten ersten drei Wochen ein deutliches Nachlassen der Schmacht und der fortwährenden Gedanken an die Zigarette. Möglicherweise läßt es bei Dir auch in der nächsten Zeit etwas nach? Erlaube Dir, Dir dies eine Perspektive sein zu lassen Susee. Vielleicht entspannt Dich dieser Gedanke ja etwas.

Was für mich aus Deinen Ausführungen noch herausstach, war Deine Überlegung, das "Ich darf nie mehr rauchen" in ein "Ich muß nie mehr rauchen" umzuformulieren. Das ist eine schöne Variante, das Nichtmehrrauchen positiv zu verstehen, auch wenn es gerade noch ganz schön schwer ist, gefällt mir gut! Ich lade Dich sogar ein, noch einen Schritt weiter zu denken, zwei eigentlich sogar: Der erste Schritt ist der, daß Du Dir sagst, "Ich möchte gar nicht mehr rauchen!" - und das stimmt auch, denn Du hast schließlich aufgehört und bist nun hier, um Dir Unterstützung zu holen, also Du möchtest sicherlich nicht mehr rauchen. Wer möchte, daß Du rauchst, das ist die Sucht, die sich nunmehr in ihrer Existenz bedroht sieht und aufmuckt, _die_ möchte , daß Du rauchst, nicht Du selber! Aber hey, so selbstbestimmt wollen wir doch wohl schon sein, daß wir entscheiden, was wir tun, und uns nicht von der Sucht rumbossen lassen, oder? Also: "Nein danke, ich möchte nicht mehr rauchen, mein Kopf, meine Regeln. Muß ich ja auch gar nicht." Soooooo.

Und der zweite gedankliche Schritt, den ich Dir vortrappsten möchte, ist folgender: "nie wieder" ist natürlich ein sehr unüberschaubarer Zeitraum, unwägbar und höchstwahrscheinlich sehr lang. Das kann einem schon mal Unbehagen verursachen, finde ich! Gerade wenn man am Anfang eines großen Projektes steht: wenn man da die Gesamtheit aller Maßnahmen beäugt, kann man sich schon mal so überfahren fühlen, daß man gar nicht erst anfangen will. Es ist wie beim Bergsteigen: "Da rauf???? Oh nee, das ist mir viel zu hoch und zu weit, ob ich das schaffe? Ob ich es gleich lassen soll?" Besser, man geht so ein großes Unterfangen Schritt für Schritt an. Immer ein Schritt nach dem anderen, das führt auch ans Ziel, schaut aber nicht so beängstigend aus. Statt "für immer nicht mehr rauchen" lade ich Dich ein, Dich darauf zu konzentrieren, daß Du jetzt nicht rauchst, nur diese Schmachtattacke aussitzt oder den heutigen Tag. Heute rauche ich nicht, ich möchte heute nicht rauchen. Das schaffst Du definitiv, das weiß ich (na und Du weißt es natürlich, schaffst ja schon seit 21 Tagen nur heute!) . Na und wegen morgen machen wir uns heute noch keine Gedanken. Heute rauchen wir nicht, das ist eine machbare Aufgabe. Wenn Du Deinen Rauchstopp nun jeden Tag in so eine machbare Aufgabe einteilst, gelangst Du an dasselbe Ziel, nämlich daß Du nicht mehr rauchst. Und nach einer bestimmten Anzahl so machbarer Aufgaben ist es auch keine Schwierigkeit mehr, die Finger ganz von der Zigarette zu lassen. Und so ist es nicht so unüberschaubar, unwägbar und verunsichernd wie der Gedanke an ein "nie wieder", aber mit demselben Effekt... Also was denkst Du Susee, heute rauchen wir nicht? Das schaffen wir oder, ganz klar!

Du machst einen guten Nichtmehrraucherjob, wirklich, auch wenn Du die Vorteile noch nicht so erkennst - sie sind da und manifestieren sich bei manchen später oder auch schleichend. Du tust genau das Richtige und sorgst gut für Dich, indem Du nicht mehr rauchst. Belohne Dich dafür, genehmige Dir ein schönes Extra, egal ob es ein schöner Spaziergang ist, ein Kaffee in deinem Lieblingscafé außer der Reihe, ein Strauß Blumen oder auch ein Paar Schuhe - Belohnung ist was Du daraus machst. Hauptsache, Du widmest sie ganz dezidiert Deinem Nichtmehrrauch-Erfolg! Das macht Dich stolz, hält Deine Motivation aufrecht und ist sowieso hoch verdient!

Bleibe dran und sei stolz auf Dich. Hab noch einen sonnigen Samstag! Eine Extraportion Power und Gelassenheit sendet Dir

Lydia

Verfasst am: 04.07.2022, 17:50
hanni0
hanni0
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Liebe Susee,

ich hatte es gerade erst entdeckt!

Schön, dass du am Donnerstag wieder "aufspringst" und dass dein Rauchstopp weiter geht!

Das ist das größte , was du dir machen kannst!

Ich wünsche dir ganz viel "STURHEIT"!

Prima, dass du im Juni-Zug weiterreist!

Liebe Grüße



Hanni

Verfasst am: 04.07.2022, 18:21
Nira02
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Liebe Susee,

Das umwandeln ins positive ist schon Mal ganz gut! Ich hatte mal eine liebe Freundin, die sagte immer vor sich hin: „rauchfrei macht fröhlich, glücklich, geduldig und frei!“, irgendwann hat Ihr Gehirn das umgesetzt!

Und ich muss sagen sie hat Recht! Nie war ich so stolz auf mich, als ich länger rauchfrei war und immer noch bin! Weil ich etwas geschafft habe, was ich schon lange wollte!

Das fröhlich und glücklich hat ein Weilchen gedauert, Geduld hat es mich jedenfalls gelehrt!

Ich wünsche dir, das Du es auch noch schaffst!

Grüßle Nira

Verfasst am: 07.07.2022, 11:34
Susee
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Hallo liebe Susee,

Du hast im Moment vielleicht die schwierige drei-Wochen-Phase.
Es heißt oft, dass es nach drei Tagen, drei Wochen und drei Monaten richtig schwierig ist.
Der Körper baut dann Nornicotin ab und da gängelt es uns.
Ich denke auch, dass die Empfindungen wie besser riechen und schmecken wahrscheinlich individuell ganz unterschiedlich ausfallen.
Nach meiner Erinnerung hatte ich zu dieser Zeit auch noch keine wirklich große Veränderung diesbezüglich.
Das kam so richtig nach etwa drei Monaten.
Ebenso das Gefühl tiefer atmen zu können.
Gib Dir Zeit!
Jeder ist doch anders!

Liebe Grüße
Diana


Hallo Diana,
schön, dass es nicht nur mir so ging. Das baut doch auf. Dann muss ich wohl einfach noch abwarten und durchhalten. Aber ich schaffe es! (Hoffe ich!)
LG Susee

Verfasst am: 07.07.2022, 11:56
Susee
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Zitiert von: miezhaus
Grüß Dich Susee,

beim Streunen durch das Forum purzle ich mal so in Dein Wohnzimmer hinein, weil mir zu Deinen Ausführungen so der eine oder andere Gedanke durch den Kopf gegangen ist. Darf ich?

Also erstmal, auch meinen herzlichen Glückwunsch zu Deinen heute 21 rauchfreien Tagen - tatsächlich ist das einer der vom Nichtmehrraucherpapst Allan Carr definierten Meilensteine, und den hast Du heute schon hinter Dir gelassen: dafür gebührt Dir größte Anerkennung!


Hallo Lydia,
ich freue mich doch immer über Besuch in meinem Wohnzimmer und vielen Dank für deine Glückwunsche zu den drei Wochen - hoffentlich werden es noch viele, viele mehr. Nun sind es schon fast vier.

Zitiert von: miezhaus
Ja es ist völlig richtig, daß die Entwöhnung und Wellen verläuft, die mal hochschlagen und mal ausrollen, bis sie schließlich ganz abebben. Du wirst schon vor dem Abschluß der Entwöhnung schmachtärmere Phasen erleben, die Dir Zeit geben um durchzuatmen und Kraft zu tanken. Laß Dich bitte nicht davon entmutigen, daß das Rauchen in Deinem Kopf noch so präsent ist! Das kann sie gut, die Sucht, sich während wir uns ihr entziehen wollen, in unseren gedanklichen Vordergrund zu drängen. Das ist aber im Rahmen völlig normaler Aufhör-Parameter, und das bleibt auch nicht ewig so, auch wenn es sich im Moment so anfühlt.

Wir haben hier auch Aufhörer kennengelernt, und das nicht wenige, die gerade während der ersten drei Wochen massiv gelitten und gekämpft haben, und gerade diese spürten nach besagten ersten drei Wochen ein deutliches Nachlassen der Schmacht und der fortwährenden Gedanken an die Zigarette. Möglicherweise läßt es bei Dir auch in der nächsten Zeit etwas nach? Erlaube Dir, Dir dies eine Perspektive sein zu lassen Susee. Vielleicht entspannt Dich dieser Gedanke ja etwas.


Dass es in Wellen ist, kann ich total bestätigen, vor allem meine Gefühle sind manchmal wirklich unmöglich. Aber es gibt tatsächlich Momente, in denen ich nicht an eine Zigarette denke - ein schönes Gefühl. Nach dem Aufstehen und im Auto (dank Bonbons) habe ich sie schonmal nicht vermisst. Ein Schritt in die richtige Richtung. Nach dem Essen, nach der Arbeit oder auch nach dem Sport vermisse ich sie schon massiv. Aber wenn das andere besser wurde, wird es da auch besser.

Zitiert von: miezhaus
Was für mich aus Deinen Ausführungen noch herausstach, war Deine Überlegung, das "Ich darf nie mehr rauchen" in ein "Ich muß nie mehr rauchen" umzuformulieren. Das ist eine schöne Variante, das Nichtmehrrauchen positiv zu verstehen, auch wenn es gerade noch ganz schön schwer ist, gefällt mir gut! Ich lade Dich sogar ein, noch einen Schritt weiter zu denken, zwei eigentlich sogar: Der erste Schritt ist der, daß Du Dir sagst, "Ich möchte gar nicht mehr rauchen!" - und das stimmt auch, denn Du hast schließlich aufgehört und bist nun hier, um Dir Unterstützung zu holen, also Du möchtest sicherlich nicht mehr rauchen. Wer möchte, daß Du rauchst, das ist die Sucht, die sich nunmehr in ihrer Existenz bedroht sieht und aufmuckt, _die_ möchte , daß Du rauchst, nicht Du selber! Aber hey, so selbstbestimmt wollen wir doch wohl schon sein, daß wir entscheiden, was wir tun, und uns nicht von der Sucht rumbossen lassen, oder? Also: "Nein danke, ich möchte nicht mehr rauchen, mein Kopf, meine Regeln. Muß ich ja auch gar nicht." Soooooo.


Ich finde diesen Gedankengang sehr interessant, aber tue mir sehr schwer damit. Ich sehe die Sucht nicht als getrennt von mir, sondern als ein Teil von mir. Sicherlich nicht als meinen besten Teil, aber einen mit dem ich leben muss, und der jetzt nicht mehr ausgelebt wird und so vielleicht irgendwann mal in der Vergessenheit versinkt. Genauso wie ich manche Aggressionschübe bei manchen Menschen ja auch nicht auslebe.

Zitiert von: miezhaus
Und der zweite gedankliche Schritt, den ich Dir vortrappsten möchte, ist folgender: "nie wieder" ist natürlich ein sehr unüberschaubarer Zeitraum, unwägbar und höchstwahrscheinlich sehr lang. Das kann einem schon mal Unbehagen verursachen, finde ich! Gerade wenn man am Anfang eines großen Projektes steht: wenn man da die Gesamtheit aller Maßnahmen beäugt, kann man sich schon mal so überfahren fühlen, daß man gar nicht erst anfangen will. Es ist wie beim Bergsteigen: "Da rauf???? Oh nee, das ist mir viel zu hoch und zu weit, ob ich das schaffe? Ob ich es gleich lassen soll?" Besser, man geht so ein großes Unterfangen Schritt für Schritt an. Immer ein Schritt nach dem anderen, das führt auch ans Ziel, schaut aber nicht so beängstigend aus. Statt "für immer nicht mehr rauchen" lade ich Dich ein, Dich darauf zu konzentrieren, daß Du jetzt nicht rauchst, nur diese Schmachtattacke aussitzt oder den heutigen Tag. Heute rauche ich nicht, ich möchte heute nicht rauchen. Das schaffst Du definitiv, das weiß ich (na und Du weißt es natürlich, schaffst ja schon seit 21 Tagen nur heute!) . Na und wegen morgen machen wir uns heute noch keine Gedanken. Heute rauchen wir nicht, das ist eine machbare Aufgabe. Wenn Du Deinen Rauchstopp nun jeden Tag in so eine machbare Aufgabe einteilst, gelangst Du an dasselbe Ziel, nämlich daß Du nicht mehr rauchst. Und nach einer bestimmten Anzahl so machbarer Aufgaben ist es auch keine Schwierigkeit mehr, die Finger ganz von der Zigarette zu lassen. Und so ist es nicht so unüberschaubar, unwägbar und verunsichernd wie der Gedanke an ein "nie wieder", aber mit demselben Effekt... Also was denkst Du Susee, heute rauchen wir nicht? Das schaffen wir oder, ganz klar!


Das versuche ich mir auch immer wieder zu sagen, aber ich bin daran wirklich sehr schlecht, vor allem da ich ja weiß, auf was es rauslaufen soll. Und ich bin jetzt etwas gelassener diesbezüglich geworden. Ich möchte es im Moment überhaupt nicht - meine Gesundheit ist mir wichtiger! Aber wenn mir wirklich eine herausrutscht, geht das Leben auch weiter. Aber da ich die ersten Wochen nicht nochmal durchmachen möchte, lasse ich es lieber gleich bleiben. Im Moment hilft mir diese Gelassenheit tatsächlich weiter, vor allem da ich im Moment ja wirklich nicht möchte. Und so wie ich halt bin, hab ich mir bereits schon Gedanken darüber gemacht, wie es in drei Jahren bei einem Klassentreffen ist oder in ein paar Monaten auf einem Geburtstag. Und wenn ich jetzt drei Jahre nicht rauche, aber dann schon mal eine. Davon muss meine Welt heute nicht zusammenbrechen, sondern ich kann ganz gelassen abwarten, was bis dahin passiert. Vielleicht will ich ja gar nicht mehr!

LG Susee