Plötzlich Nichtraucher...
Einen wunderschönen guten Abend wünsche ich allen hier!
Ich bin ganz neu da und möchte mich ganz kurz vorstellen:
Ich bin 32 Jahre alt, rauche seit knapp 20 Jahren und bin jetzt seit 10 Tagen nigelnagelneue Nichtraucherin.
Anfangs eher unfreiwillig, weil mich ein böser Infekt flachgelegt hat, und mir sicherlich die Lunge zerbröselt wäre wenn ich weiter geraucht hätte... So langsam komme ich aber zu dem Schluss, dass ich das jetzt durchziehen will. Ich wechsle Ende Januar die Arbeitsstelle, und fände es gut wenn ich bis dahin das Gröbste überstanden hätte.
So ganz langsam bekomme ich aber das Gefühl, dass es noch viel schwieriger ist als gedacht, ich habe gefühlt den ganzen Tag über das Verlangen zu rauchen. Egal was ich mache, es fühlt sich immer an wie der Moment, in dem ich normalerweise nach draußen zum Rauchen gegangen wäre... Bleibt das so?
Ich würde mich über ein wenig Austausch (und vielleicht in den ersten tagen ein wenig Zuspruch) sehr freuen, gerne auch mit Menschen die vielleicht schon andere Abhängigkeiten überwunden haben. Das kommt bei mir erschwerend hinzu.
Tag 10 ist jedenfalls fast überstanden
Hallo Seefahrer,
danke, den Zahlendreher hab ich entfernt, jetzt stimmts
Ich weiß auch noch nicht wie ihr mir helfen könnt, ich glaube im Moment tut es mir ganz gut einfach mit anderen Betroffenen zu sprechen. Meine Freunde rauchen eigentlich alle, mein Freund hat nie geraucht und ich fühle mich komplett überfordert mit dem was da so in mir passiert.
Irgendwie kommt jetzt durch das angestrengte Nicht-Rauchen mein ganzes Suchtgedächtnis wieder hoch, und mir würden im Moment 1000 sehr ungesunde Wege einfallen diese "Lücke" zu füllen. Verstehst du, was ich meine?
Ui, danke, da sind schon ein paar gute Tipps dabei. Strohhalm und Ingwer, das werde ich ausprobieren. Scharfe Bonbons hab ich leider sogar manchmal während des Rauchens im Mund gehabt, das hilft nur bedingt ;)
Ich glaube, mein Problem war nie die körperliche Abhängigkeit (ich hab echt null Entzugserscheinungen gehabt, war ja aber auch krank und ordne es möglicherweise nicht richtig ein), sondern der Kopf. Irgendwie hab ich keine echten Stressbewältigungsmechanismen außerhalb vom Rauchen, das ist vielleicht auch ganz normal wenn man so früh angefangen hat. Soll heißen, bisher hat mir immer eine Kippe genügt um wieder klar zu kommen. In praktisch jeder Situation. Was mach ich denn dann jetzt?
Wow, Respekt für dein Durchhalten!
Ich möchte keine Hilfsmittel mit irgendwelchen Inhaltsstoffen, da bin ich glaube ich schon durch.
Hab mir [Markenname vom rauchfrei-Team entfernt]-Notfall-Tropfen geholt, das ist aber auch mehr was für den Kopf. Und Abends trinke ich jetzt einen Gute-Nacht-Tee statt der Gute-Nacht-Fluppe.
Was mir jetzt noch fehlt, ist irgendwas gegen diese dauerhafte innere Unruhe... Und was zur Hölle macht ein Nichtraucher bloß während einer langen Autofahrt? Mir ist da immer sooooo langweilig! ;)
Leider bin ich immer noch gesundheitlich angeschlagen, deswegen kann ich auch nicht zu meinem normalen Training gehen bzw dieses aufstocken, wie ich mir vorgenommen habe...
Ich fahre mit der dicken Lady (siehe Profilfoto) auch nicht schneller als 100... Hab im letzten Urlaub auch versucht beim Fahren nicht so viel zu rauchen, da ich aber meistens alleine unterwegs bin ist das echt eine meiner größten Sorgen... Aber der nächste Urlaub ist in weiter Ferne, und bis dahin ist das bestimmt schon viel besser!
Ich hätte nicht gedacht, dass es SO anstrengend ist, dem kleinen Teufel zu widerstehen ;)
Ich möchte ja auch wirklich, aber wie du schon sagst, ich möchte etwas dafür tun. Gerade komme ich mir so passiv vor - Aushalten, das ist nicht meine Stärke. Obwohl ich ja, wie gesagt, auch schon mit ganz anderen Sachen aufgehört und das irgendwie ausgehalten habe...
[quote="milinya"]
Ich möchte keine Hilfsmittel mit irgendwelchen Inhaltsstoffen, da bin ich glaube ich schon durch.
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Hallo milinya,
Schön, dass du hier bist!
Nach 10 Tagen hast du schon das schlimmste hinter dir und Ersatzmittel würden dich nur wieder einen Schritt zurück werfen. Da hast du recht, damit bist du durch!
Es ist nicht ganz so anstrengend! Die Tage reihen sich aneinander und auf einmal vermisst du nichts mehr!
Wenn du etwas tun möchtest, ist Sauna und Sport angesagt, Bewegung in allen Variationen. Wenn du gerade Krank bist dann evt. ein Workout aus dem Netz! Ansonsten lese/schreibe hier auch in den anderen Threads, das bring Ablenkung! Auch Beschäftigung für die Hände ist Hilfreich!
die Sternstunde
Hallo Milinya,
auch von mir Herzlich willkommen im Kreis der Aufhörwilligen! Ich beglückwünsche Dich zu Deiner Entscheidung und auch zu Deinen zehn bereits geschafften Tagen im Kofferraum Deiner Dicken Lady!
Was ich Dir wärmstens empfehlen kann, ist Dir das kostenfreie Rauchfrei-Startpaket zu bestellen, zu beziehen hier:
http://www.bzga.de/infomaterialien/foerderung-des-nichtrauchens/rauchfrei-startpaket/
Neben vielen anderen nützlichen Dingen wie Lutschpastillen, einer hilfreichen Broschüre und einem witzigen Kalender für die ersten 100 Tage enthält er nämlich einen Relaxball zum Kneten, was streßabbauend wirkt.
Entspannend und beruhigend wirkt auch folgende Atemübung: man atmet fünf Sekunden lang bei geschlossenem Mund durch die Nase tief in den Bauch ein, hält die Luft drei bis fünf Sekunden an und atmet durch den Mund acht Sekunden lang wieder aus. Wiederhole das ganze ein paarmal. Geht jederzeit an jedem Ort und bringt einen wirklich ein wenig runter.
Wie auch schon ein paarmal erwähnt, hilft auch Bewegung, Streß und innere Unruhe abzubauen (wenn Du halt wieder ganz auf dem Damm bist...).
Und was Du auf gar, gar, gar keinen Fall aus den Augen verlieren solltest, ist Dich für Deine Leistung immer wieder mal zu belohnen. Auch das kannst Du mit Maßnahmen verbinden, die geeignet sind, Dir Ruhe zu schenken: ein duftendes Bad zum Beispiel (in der Drogerie gibt es Bäder mit beruhigend wirkenden Essenzen, Melisse zum Beispiel), oder eine Duftlampe oder Duftkerze mit entsprechenden ätherischen Ölen.
Und nein - es bleibt nicht so. Der Entzug, so wie Du ihn im Moment erlebst, geht vorüber. Vielleicht zeigt er sich manchmal von einer etwas anstrengenden Seite, aber er ist nicht unendlich. Sonst würde es doch keiner länger als eine bestimmte Zeit schaffen, wäre einfach zu anstrengend - stimmt´s? Aber schau Dir mal an, was es hier für Tageszähler gibt - im vierstelligen Bereich - und alle sagen übereinstimmend, daß es aufhört. Daß es vorbei geht. Daß Du frei sein wirst.
Laß gerne jederzeit von Dir hören. Viele Grüße sendet Dir
Lydia
Hallo Sternstunde,
danke für deine Worte
Ich werde mich hier mal noch ein Bisschen umschauen, es gibt ja doch eine Menge zu lesen...
Wie gesagt, Sauna und Sport sind zur Zeit nicht so gut, hab eine Kieferhöhlenentzündung und jegliches schnelle Bewegen oder runterbeugen tut weh - außerdem krieg ich ganz schlecht Luft :/ Sobald es wieder besser ist leg ich wieder los
Bin aber jeden Tag einige Zeit mit meinen Hunden draußen, Bewegung kommt also trotzdem nicht zu kurz
Hallo Lydia,
genau das brauche ich jetzt tatsächlich, jemanden der mir immer wieder sagt dass es besser wird. Das beruhigt, auch wenn ich es natürlich eigentlich selbst weiß ;)
Meine Kollegin meinte vorhin, ihre Mutter habe Jahre gebraucht bis es besser wurde. Fiel ihr dann auch auf, dass das vielleicht gerade kein passender Satz war
Hallo Milinya,
[quote="milinya"]
Meine Kollegin meinte vorhin, ihre Mutter habe Jahre gebraucht bis es besser wurde. Fiel ihr dann auch auf, dass das vielleicht gerade kein passender Satz war
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also ich kenne jetzt den Hintergrund dieser Aussage ja nicht, aber ich denke, sie ist nur bedingt für Dich aussagekräftig. Denn erstens kommt er ja nicht von der Aufhörerin selber, und zweitens kann das ja auch viele andere Ursachen haben. Und ferner: so Hinweise auf jemanden, der jemanden kennt, der mal von jemandem gehört hat, der gesagt hat... weiß ich nicht, ob die so hilfreich sind.
Aber Du kannst ja immer für Dich selbst entscheiden, welche Hinweise Du als hilfreich betrachten möchtest und welche nicht. Und ich denke, in diesem Fall kannst Du die Aussage mal auf die hinteren Ränge der Skala versetzen.
Sieh Dir mal die Tageszähler an, die sich hier so tummeln - teilweise im vierstelligen Bereich. Wenn das so anstrengend wäre, würde das doch keiner schaffen oder? Das kann Dir Beweiss sein, daß es besser wird. Und ja, ich habe es gerade auf einem anderen Thread geschrieben - mir fehlt nichts mehr! Ich will Dir nicht verhehlen, daß die Nikotinsucht auch später mal vereinzelt noch um die Ecke schauen und fragen kann, na, willste nicht doch nochmal...??? Aber mit einem kategorischen Nein kann man das abfrühstücken. Aber das kommt irgendwann nur noch selten vor und ein Kampf, eine Qual oder kräftezehrend ist das dann wirklich nicht mehr. Ich bin froh, daß ich es los bin, bin glücklich nicht mehr rauchen zu müssen, und fühle mich frei. Und das hat nicht Jahre gedauert.
Viele Grüße sendet Dir
Lydia