perfide Sucht !

Verfasst am: 08.04.2013, 23:24
delia0304
delia0304
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Hallo,

zum Thema Nornikotin habe ich einen ganz interessanten Beitrag gefunden:

http://www.gabys-schreibstube.de/downloads/entzugsphasenpdf.pdf

Ich denke, dass man hier noch einmal, einfach stur sein muss!!!

LG,

Delia

Verfasst am: 09.04.2013, 07:19
Stornoway
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hier ist auch noch ein link:

http://rauch-a.de/forum/nornikotin-t-607-1.html

also, drüber freuen, dass der mist dann endlich rausgeht aus dem körper

Verfasst am: 09.04.2013, 15:04
Baki12
Baki12
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Ja, für mich eigentlich ganz gut, daß ich von NORNIKOTIN vorher nix wußte, so kann ich mich seelisch drauf vorbereiten, bzw. mich nicht zu früh ganz entspannt im Sessel zurücklehnen (was ehrlich gesagt bei mir sowieso noch nicht der Fall ist). Die beiden Links kannte ich schon, aber da gibt es auch noch eine Untersuchung, die genau das Gegenteil von der Wirkung von [color=green]Nornikotin[/color] in bezug auf [color=blue]Alzheimer[/color] sagt, nämlich, daß dieser Stoff [color=blue]Alzheimer[/color] entgegenwirkt, weil es irgendwie das Klebeeiweiß zerstört. Ha! Also auch mal eine gute Nachricht für Raucher! (Wobei ich kenne keine Untersuchungen, in denen gesagt wird, wie hoch der Anteil an Rauchern bei [color=blue]Alzheimer[/color] ist.) Vielleicht werden Raucher ja gar nicht so alt, um daran zu erkranken, oder sie vergessens einfach. [color=purple]Ja- Klasse, falles ich es jetzt nicht schaffen sollte, kann ich dann ja noch darauf hoffen![/color] Sorry, ich brauche solche Hintertürchen manchmal einfach....
lg baki

Verfasst am: 13.04.2013, 15:23
acryl
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Tasch zusammen, hey Hatschepsut,

danke Dir.

Der [color=red]15. Oktober 2012 [/color] war mein erster rauchfreier Tag. Kommt mir wie eine halbe Ewigkeit vor.
Wie geht es Dir nach der Zeit ?

Gestern waren drei rauchende Freunde bei mir zu Besuch, wir wollten von mir aus in unsere Dart- Kneipe gehen.
Ich erlaube es, dass man in meiner Küche rauchen darf, da ich keinen Balkon habe.
Als wir nach einer guten halben Stunde aufbrachen, lagen [color=red]10[/color] (!) Kippen im Aschenbecher. Unglaublich und widerlich.

Erstaunlich ist es für mich, dass ich den Qualm immer noch nicht wirklich eklig finde sondern gern neben Rauchern bin. Zigaretten sind für mich zwar seit Monaten tabu und damit unerreichbar - ich sehe mich aber irgendwie als Beobachter einer Parallelwelt, an der ich emotional nichts Schlimmes entdecken kann (alle rationalen Argumente mal zur Seite geschoben) - ich will und kann diese Raucherwelt aber nie mehr betreten.

Gestern sah ich mich eher als Außenseiter als als kopfschüttelnder "Erleuchteter" oder "Bessermensch".
Ich konnte ziemlich intensiv die Erinnerung an die schönen Gefühle beim Rauchen fühlen - ohne Wehmut oder Zweifel. Das machte mir ein weiteres Mal klar, wie verschlagen und heimtückisch diese Sucht ist, nutzt sie doch
gerade die schönen und privatesten Situationen, um sich einzunisten.

Wir können uns wirklich glücklich schätzen, dass wir das hinter uns haben und unserem Körper noch eine Chance auf ein [color=red]gesundes Älterwerden [/color]geben konnten.

In diesem Sinne - schönes Wochenende allseits.

Gruss vom
Thomas

Verfasst am: 14.04.2013, 10:33
Stornoway
Stornoway
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hallo acryl,

toll, wie einfach du das zusammensein mit rauchern wegsteckst! bei mir ist das leider noch sehr wechselhaft.

bei älteren rauchern, die filterzigaretten rauchen macht es mir oft wenig aus, dagegen freunde und bekannte in meinem alter, die wie ich früher drehtabak rauchen ist ganz schwierig

manchmal habe ich dann noch stunden später schlechte stimmung und den drang zu rauchen :o, das nervt.
oder das gefühl: werde ich nie wieder einfach so einen schönen abend genießen können? ein bier trinken usw.?

wie machst du das bloß? ist das einfach gewöhnungssache, diese dinge ohne rauchen zu genießen?

ich stelle auch fest, dass ich jetzt ohne zigaretten viel mehr den drang habe mich wieder in situationen zu begeben, die ich früher nur rauchend bewältigen konnte (auf parties oder konzerte gehen, mit leuten rumhängen etc.).

Zitiert von:
Gestern sah ich mich eher als Außenseiter als als kopfschüttelnder "Erleuchteter" oder "Bessermensch".
Ich konnte ziemlich intensiv die Erinnerung an die schönen Gefühle beim Rauchen fühlen - ohne Wehmut oder Zweifel. Das machte mir ein weiteres Mal klar, wie verschlagen und heimtückisch diese Sucht ist, nutzt sie doch
gerade die schönen und privatesten Situationen, um sich einzunisten.


"ohne wehmut oder zweifel" ist für mich der knackpunkt. das ist auch mein thema, die wegzukriegen, aber dabei auch nicht in so einen "überlegenheitswahn" zu verfallen, denn von diesem hohen roß fällt man glaube ich ganz schön tief!

Zitiert von:
Wir können uns wirklich glücklich schätzen, dass wir das hinter uns haben und unserem Körper noch eine Chance auf ein gesundes Älterwerden geben konnten.


oft habe ich dieses gefühl ganz intensiv und dann wieder sind es nur leere worte und das vermissen ist stärker. naja, wird schon!

wünsche dir nen schönen tag heute

liebe grüße,
janina

Verfasst am: 15.04.2013, 17:45
acryl
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Tach zusammen !

[color=red]@Janina [/color]- stur bleiben und die Gedankenans Rauchen nicht zu stark und lang an sich heran lassen ist die Devise - das spielt der Sucht in die Hände.
Du fragst, wie ich das mache. Natürlich ist es "Gewöhnung", das Aussitzen, das die schönen Dinge hirntechnisch vom Zigaretten rauchen abkoppelt - aber - meine Überzeugung, die bei mir zu einem dauerhaften Nichtrauchen geführt hat und die den älteren Hasen hier bekannt ist, ist für mich nach wie vor der springende Punkt.
Ich zitier mich mal aus dem Dezember 2012 ... :

Meiner Überzeugung nach liegt die Schwierigkeit des Aufhörens für die allermeisten Leidensgenossen an der fehlenden Selbstkonditionierung.

Erst durch die Unfähigkeit sich wirklich vorstellen zu wollen oder zu können, dass man jemals von dieser Sucht loskommen wird, entstehen die ach so jammervollen Probleme !
Nach einer Woche ist der körperliche Entzug abgeschlossen - basta. Den Stress verbreitet Deine Birne, Du selbst !

Mir ist das genau so gegangen- oft probiert und immer kläglich gescheitert.
Bis der Punkt da war, wo ich mich selbst nicht mehr husten hören wollte und mir das Zeug so richtig auf den Sa.. gegangen ist.

Jetzt kommt die Wundermedizin ... es ist die mental vollzogene Durchtrennung der Nabelschnur, ein finaler Cut, den Du verinnerlichen mußt.
Kein Probieren, keine Hintertür - es gibt keine Zigarette mehr in Deinem Leben. Peng !

Wenn das wirklich bei Dir angekommen ist und Du weißt, dass das der unumstößliche Fakt für Dein weiteres Leben ist, wirst Du Dir in den darauf folgenden Wochen nur die Augen reiben, wie wenig dramatisch das ist und wie wenig schwer es Dir fällt, das Gift wegzulassen.

@ Hatschepsut: heute ist es genau [color=red] ein halbes Jahr [/color], dass ich rauchfrei bin.. tja, Selbstgedrehte sahen bei mir auch immer wie Joints aus . das hatte seinen Grund

Habt noch einen schönen Abend

Gruss vom
Thomas

Verfasst am: 15.04.2013, 21:50
Stornoway
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hallo thomas,

danke für die antwort
ich finde, man kann sich ruhig mal selbst zitieren, wozu das rad immer wieder neu erfinden?

Zitiert von:
Mir ist das genau so gegangen- oft probiert und immer kläglich gescheitert.
Bis der Punkt da war, wo ich mich selbst nicht mehr husten hören wollte und mir das Zeug so richtig auf den Sa.. gegangen ist.


ich kann nicht umhin, an dieser stelle zu befürchten, dass ich das rauchen vielleicht noch nicht satt genug hatte, wenn mich jetzt doch ab und zu mal zweifel und wehmütige gedanken packen. oder ist das der hier ??
was mich rettet ist meistens der gedanke, dass ich jetzt schon so weit gekommen bin. und dass ich versuchungen meide und schmachter immer nur begrenzte zeit anhalten. aber ewig geht das so nicht, das kostet zuviel kraft.

insofern arbeite ich darauf hin, irgendwann sagen zu können "tschüss kippe, ich werde dich nicht vermissen.", aber wie man da hinkommt ist eine andere baustelle..

die meiste zeit vermisse ich nichts, aber wenn die schmachter kommen, sind sie zur zeit echt fies

nun gut, wenn ich scheitere dann weiß ich wenigstens woran es lag

herzlichen glückwunsch übrigens zum[color=red] halben jahr rauchfreiheit
[/color]



ich wünsche dir, dass es so gut für dich weitergeht und die nabelschnur auf dem biomüll verrottet wo sie hingehört

Verfasst am: 16.04.2013, 14:43
acryl
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Hey Stornoway,

[color=red]Du bist auf dem besten Wege, wieder mit dem Rauchen anzufangen.[/color]Ich lese bereits Deine Vorbereitungen und Entschuldigungen im Vorfeld.

Mann, [color=red]das ist diese hinterhältige Sucht[/color]. Es ist natürlich, dass Du zweifelst und Dir vlt. sogar zwischendurch sagst:

[color=gray]`ach Mann, so schlimm war das mit dem Rauchen auch nicht. Ja, ist ungesund aber wie schön war das doch, genüßlich so ne Kippe zu inhalieren. Will ich das wirklich dauerhaft vermissen ?`[/color]

Mach Dir klar, dass Du [color=red]nichts [/color] verloren hast außer einer tödlichen Sucht, die Dich ne Menge Geld kostet.
[color=red]Du hast ein selbst bestimmtes, gesundes Leben gewonnen[/color] !!!

Diesem miesen Dämon willst Du doch wohl nicht genügen ... !
Es kommt die Zeit, wo Du das Rauchen widerlich finden wirst und Du jeden Tag lobst, an dem Du dieser Sucht nicht mehr verfallen bist.
Der Tag kommt !!! Garantiert !
Du hast es einen Monat geschafft, dann schaffst Du es auch weiter.
Stell Dir Deine persönliche Niederlage und innere Schmach vor, wenn Du jetzt wieder anfängst - VERSAGT !!!

Mach weiter, bleib stur, schließ endgültig ab damit. Verinnerliche, dass es keine Zigarette mehr gibt in Deinem Leben ! Du machst das für Dich und das ist die beste Entscheidung für ein gesundes Leben.

In diesem Sinne

Gruss vom
Thomas

Verfasst am: 16.04.2013, 17:09
Stornoway
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hallo ihr beiden,

ich muß es nochmal loswerden, es ist wirklich einsame spitze, wie toll man hier von euch allen unterstützt wird!

danke thomas für deine warnung, die ich sehr beherzigen werde und danke mona, dass du mich nochmal an die hotline erinnerst!

heute geht es mir bisher wieder ziemlich gut, hatte zwar einen stressigen tag und auch schon besuch von dem hier , aber nichts schlimmes, ließ sich gut wegstecken.

ich habe heute für mich nochmal überlegt, dass ich einfach auch in einer neuen phase bin, eigentlich schon seit ende letzter woche. die anfangseuphorie ist weg, dafür steht jetzt das weitermachen an erster stelle.
die unsicherheiten und zweifel, die ich schon am anfang hatte holen mich dadurch natürlich jetzt wieder ein.
mein seit sechs jahren rauchfreier (ex-)freund hat mir gestern am telefon auch nochmal klargemacht, dass es in dieser phase ganz normal ist, wieder schmachter zu haben usw.
das hat mich etwas beruhigt, denn es ist schon fies: man fühlt sich ja schon zeitweise völlig befreit und übern berg und dann kommen aus heiterem himmel so knüppel-momente!
jetzt versuche ich mich wieder etwas bewusster darauf einzustellen, dass so momente noch dazugehören.
ich fühle mich grade "auf dem berg" um es mal so zu sagen...

mal sehen wie es heute abend wird. später ist ja auch chat, da freue ich mich drauf

achso mona, das mit dem geld klappt bei mir leider nicht so gut, weil ich nicht mehr wirklich viel geraucht habe. ich geb also im moment mehr für belohnungen und "trostpflaster" aus, als vorher für kippen

und da ist ja auch schon wieder mein denkfehler, von wegen ich bräuchte einen trost!

zur zeit hilft mir das laufen ganz gut um immer wieder zu spüren, wie schön es ist, richtig gut atmen zu können. und hoffentlich immer fitter zu werden!

Verfasst am: 16.04.2013, 17:28
acryl
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[color=red]Hey Mona [/color]- danke für die persönlichen Glückwünsche. Ist schon ein tolles Gefühl, das halbe Jahr überstanden zu haben. Noch ein halbes und ich denk ich darf sagen "trockener" Raucher ...

[color=red]Stornoway[/color] ... Du bist mitten im psychischen Entzug - jeder zusätzliche Tag ist ein Gewinn. Und denk daran - es wird nie wieder leichter werden aufzuhören als [color=red]jetzt[/color] !

Und als Vorwarnung für die nächsten Monate hier ein Ausschnitt aus einem Artikel zum Thema Nornikotin.
Damit habe ich bis zum heutigen Tag zu tun (nicht zu kämpfen).

"Schuld an diesem Zustand (Schmachtattacken nach Monaten des Aufhörens) ist vermutlich der Stoff Nornikotin, der sowohl im Tabak vorkommt, als auch beim Nikotinabbau im Körper freigesetzt wird. Reste des Nornikotins werden nach etwa drei Monaten Rauchfreiheit in der Leber abgebaut und vermitteln dem Ex-Raucher das Gefühl, eben erst eine Zigarette geraucht zu haben. Dies hat heftige Schmachtattacken zur Folge, welche den Betroffenen oft völlig unerwartet erwischen. Meist dauert dieser Zustand circa eine Woche an. Dann ist das Schlimmste vorerst wieder überstanden und der Ex-Raucher hat Zeit zum Durchatmen. Nach sechs beziehungsweise neun Monaten kann dieses Phänomen nochmal auftreten."

Vollständigen Artikel auf Suite101.de lesen: Rauchstopp - warum die Schmacht nach 3 Monaten nochmal akut wird | Suite101.de http://suite101.de/article/rauchstopp---warum-die-schmacht-nach-3-monaten-nochmal-akut-wird

[color=red]Also immer wachsam und stur bleiben !!![/color]

Gruss vom
Thomas