Nun soll es also losgehen?!
Hallo Zusammen,
Ich bin neu hier bei euch, hab aber schon viel länger mitgelesen. Einige Zeit hab ich gebraucht um meinen Entschluss zu fassen und mich vorzubereiten, aber nun bin ich soweit. Bin ich doch?
Das Einsteigerpaket habe ich bereits bekommen und der Kalender hängt, der Knetball (den ich persönlich am besten finde) liegt bereit und auch allerhand mögliche Hilfsmittel wie Obst, Tee, Kaugummis...
Ab morgen soll es also soweit sein und ich starte in ein (hoffentlich) rauchfreies Leben. So richtig kann ich es mit ehrlich gesagt noch nicht vorstellen. JA ICH WILL! Aber es fühlt sich schon noch etwas komisch an, mir meinen Tag ohne Zigaretten vorzustellen. Und um ehrlich zu sein habe ich auch etwas Angst. Vor dem Versagen und auch vor den Entzugserscheinungen. All das hält mich zwar nicht ab, aber es macht mich schon nervös... Ich habe schon mal versucht aufzuhören, nicht nur einmal. Aber ich bin immer wieder rückfällig geworden und auch geblieben. Diesmal soll das anders sein!!! Und ich hoffe darauf, dass auch dieses Forum eine Stütze sein kann.
Nun gilt es Ca. 25x5 Minuten am Tag sinnvoller zu füllen!
Eine Lösbare Aufgabe?
Einen schönen Abend allerseits wünscht
Denise
Hallo Denise,
herzlich willkommen in der Community der Aufhörer! Schön daß Du den Entschluß gefaßt hast, Dich uns anzuschließen und aus dem Karussell abzuspringen.
Es ist auch ganz normal, daß man im Vorfeld ein wenig aufgeregt ist. Ich meine, Du bist im Begriff, einschneidende Änderungen vorzunehmen, von denen Du noch nicht weißt, wie es wohl laufen wird. Wie soll man denn da nicht aufgeregt sein! Ich kann das schon verstehen.
Indes: Du weißt ja selbst (da Du schon von einigen Aufhörversuchen berichtet hast), daß so ein Entzug nicht prognostizierbar ist. Jeder Entzug verhält sich anders, auch bei ein und demselben Aufhörer. Also hat es keinen Zweck, sich im Vorfeld Gedanken zu machen. Hör doch einfach erstmal ganz entspannt auf, und wenn sich Befindlichkeiten, Stolpersteine oder Entzugserscheinungen bemerkbar machen, trage diese alle her und dann reagieren wir situativ. Denn eins bist Du in keinem Fall: diesen wehrlos ausgeliefert. Man kann da was machen, und sicherlich hast Du viele Tipps schon der Broschüre aus dem Startpaket entnommen. Komm in jedem Fall jederzeit her und laß Dich unterstützen. Brauchst nicht nervös sein.
Auch nicht vor dem, was Du versagen nennst: da möchte ich Dich gleich bitten, Dich von der Vorstellung von Versagen zu verabschieden. Wenn es nicht im direkten Durchgang mit der dauerhaften Rauchfreiheit klappt, ist das doch kein Versagen! Denn schau mal: Die Sucht ist so stark verwurzelt in uns und so hinterhältig, daß sie uns eine Menge Stolperdrähte spannen kann. Welche das sind und in welchen Situationen oder Gefühlslagen wir am angreifbarsten sind, das müssen wir doch erstmal rausfinden. So ist es auch nicht weiter verwunderlich, nicht ungewöhnlich und bestimmt keine Schande, wenn man auf dem Weg mal stolpert. Das ist kein Versagen: nur eine Erfahrung, die wir machen, und die wir dann beim nächsten Mal gegen die Sucht verwenden können, indem wir die Situation anders bewältigen. Ferner ist jeder Ausstieg eine gute Sache, denn was kannst Du denn dabei verlieren? Nix! Nur gewinnen: rauchfreie Zeit, Erfahrungen. Du kannst gar nicht versagen!
Auch Deine zurückliegenden Aufhördurchgänge sollten Dich nicht verunsichern. Die überwältigende Mehrheit aller Aufhörer braucht mehrere Anläufe, statistisch sind es sieben an der Zahl. Ich bin selber auch ein Wiederholungstäter. Also das solltest Du nicht als Indiz dafür werten, daß es Dir nicht möglich sein soll, dauerhaft erfolgreich aufzuhören. Viele hier, die schon lang nicht mehr rauchen, sind es mehrmals angegangen. Außerdem lernen wir auch daraus was: Die Sucht bleibt in uns verwurzelt, und wir sollten auch nach erfolgreicher Entwöhnung immer gut aufpassen, daß wir ihr nicht wieder auf den Leim gehen. Aber jetzt wissen wir´s ja, richtig? Damit stehen unsere - auch Deine - Erfolgschancen jetzt richtig gut.
Und ja, es ist eine absolut lösbare Aufgabe, 25 mal 5 Minuten am Tag anders zu gestalten. Der für genau diese Anforderung pragmatischste Tip ist das Aufgabenglas: Schreibe Dir Zettelchen mit kleinen Tätigkeiten wie z.B. Blumen gießen, ein Fenster putzen, ein Glas Wasser trinken, 10 Liegestützen, Apfel essen oder was Dir sonst einfällt, und fülle diese gefaltet in ein Glas oder sonstiges Gefäß. Und jedes Mal, wenn sich ein Schmachtanfall ankündigt, ziehst Du einen und führst die Aufgabe darauf sofort aus.
Lenke Dich mit Sport ab, mit Handarbeiten, damit, hier zu lesen und zu schreiben. Wenn Du Lust hast, erzähl uns doch noch ein wenig was über Dich und Deine Raucherkarriere: Wie lang hast Du denn insgesamt geraucht? Und wenn Du wieder angefangen hast, nach wie langer rauchfreier Zeit und vielleicht, wie es dazu kam? Natürlich nur wenn Du Lust hast.
Ich wünsche Dir auf jeden Fall einen gelungenen Start morgen und freu mich, bald wieder von Dir zu lesen. Viele Grüße sendet Dir
Lydia
Lieben Dank Gangwolf für deine Begrüßung und die "Einladung" zu, Austausch bzw. jammern ich kann mir schon denken, dass ich das sogar nutzen werde.
Ich nähere mich "der letzten" mit gemischten Gefühlen. Aber die Abscheu vor dem Gift wird immer größer. Kann jetzt schon kaum aufhören hier zu lesen. Die ganzen tollen Tipps und Geschichten helfen mit schon jetzt sehr.
Bin gespannt wie der erste Tag wird! Habe ihn ganz bewusst auf den Wochenanfang gelegt. Auf der Arbeit habe ich zwar viel Stress, aber bin eben auch gut beschäftigt.
Wie lange hat es denn bei euch so gedauert, bis die neuen Gewohnheiten so ein wenig gefestigt waren und ihr nicht mehr "automatisch" die gar nicht mehr vorhandenen Zigaretten gesucht habt?
Und gibt es jemanden, der auch gerade anfängt? Es wäre doch schön, wenn man da zusammen durch kommt
Hallo Lydia,
Erstmal herzlichen Dank für deine ausführliche Nachricht! Die tat richtig gut! Und du hast vollkommen recht! Natürlich gibt es das "Versagen" in dem Sinne beim Rauchstopp nicht. Ich kann mich erinnern, bei einem meiner letzten versuche während des Rückfalls, also beim Rauchen der Zigarette bitterlich geweint zu haben.... Diese Gefühl der sucht erlegen zu sein war überwältigend schlimm für mich. Trotzdem hab ich fleißig inhaliert bis mir völlig übel wurde. Und danach die nächste angesteckt. Damals hab ich mich so klein und unbedeutend gefühlt, dass ich es kaum ausgehalten hab. Und genau vor diesem Gefühl habe ich Angst. Das möchte ich auf keinen Fall mehr erleben! Was habe ich diesmal anders gemacht? Ich glaube ich habe mich besser vorbereitet und mich dabei auf mein Gefühl verlassen. Ich habe mir Sachen besorgt, die ich mag und nicht solche, die mir vorgaukeln ich müsste selbst gar nichts tun.( diesen Reinfall hatte ich nämlich bei Akupunktur und ersatzpräparaten ) ich habe mich nicht wild reingestürzt ins nichtmehrrauchen, sondern vorher viel gelesen und auch über das gelesene nachgedacht. Was das angeht fühle ich mich gut vorbereitet, das muss ich wirklich zugeben. Ich versuche mich sogar zu freuen... Und ich bin auch willig einiges in Kauf zu nehmen.sollte es denn Schwierigkeiten geben. Nur diese plötzlichen Attacken machen mich nervös. Ich weiß in der Theorie was zu tun ist und hoffe einfach mal, dass ich gefestigt genug bin, sie dann auch umzusetzten.
Das mit dem Aufgabenglas habe ich schon mal gehört. Bisher habe ich es noch nicht umgesetzt, weil ich dachte mir fällt zu wenig ein. Nun möchte ich aber doch noch eines machen. Tipps und Aufgaben nehme ich gerne noch mit auf. Es kann ja nicht schaden
Bonsoir Denise,
ich war erst Gestern für das 1. Mal hier.
Ich habe diese http://www.raucher-info.de auf meinem letzten (!) BioTabakpackung entdeckt und gleich danach geschaut da die Idee wieder aufzuhören in meine Gedanke schwebte. Mein Junge hat einfach gesagt, wenn ich am Freitag 08.07. aus Schullandheim zurück bin, hast du aufgehört... Na ja ... süße Anforderung. Ich habe gerade eben diese kostenlose Nichtraucher Starterpaket bestellt. Mein richtige Start ist aber eigentlich am 10.07., so habe ich es hier angegeben... Bis dahin auf alle Fälle sich mental vorbereiten und versuchen schon wie...
Auf alle Fälle ich drücke dir schon mal fest die Daumen!!!!
Nochmal lernen alleine fliegen...
Carole
PS: ich bin Belgierin deswegen sorry für meine Fehler...
Liebe Crolle,
Schön von dir zu lesen!
dein Junge scheint sehr klug zu sein und ich finde es ganz toll, dass du das Projekt rauchfrei auch angehen möchtest! Ja ich glaube Vorbereitung ist sehr wichtig. Zumindest fühle ich mich damit schon mal sicherer. Und es kann die Entscheidung rauchfrei zu werden gut verfestigen.
Hast du denn lange geraucht? Ich bin ca. 18 Jahre dabei. Genau weiß ich es gar nicht mehr irgendwann in der Jugend angefangen um cool zu sein. Heute bin ich bei mindestens 25 Zigaretten am Tag. Mit Alkohol oder bei Langeweile mehr.
Aber sag mal, was ist denn "biotabak" müsste echt lachen, als ich das gerade gelesen hab. War das Ironie oder wird das Zeug wirklich al solches verkauft?
Ein bisschen schreib ich noch an meinen Aufgaben. Und dann Rauch ich die letzte und schmeiß alles andere weg. So der Plan....
Hallo nochmal Denise,
habe da gerade was ganz wichtiges bei Dir noch gefunden:
[quote="Denise1307"]
Ich habe mir Sachen besorgt, die ich mag und nicht solche, die mir vorgaukeln ich müsste selbst gar nichts tun.( diesen Reinfall hatte ich nämlich bei Akupunktur und ersatzpräparaten )
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das ist sehr interessant, da das Thema immer wieder gern mal fehlinterpretiert wird. Tatsächlich ist es in jedem Fall so, daß die Erfolgsaussichten dann größer sind, wenn man bewußt Situationen, in denen man gewohnheitsmäßig geraucht hat, umwidmet. Ersatzpräparate und andere Hilfsmittel können objektiv oder subjektiv hilfreich sein, doch diese um diese Verhaltensänderung kommt der Aufhörer nicht herum, wenn er dauerhaft erfolgreich rauchfrei sein will.
Deshalb auch an Dich die Bitte: Gestalte Situationen, in denen Du "normalerweise" geraucht hast, um, löse die Verknüpfung der Situation mit dem Rauchen. Hast Du solche Situationen? Morgens zum Kaffee zum Beispiel? Trink den eine Zeit lang an anderer Stelle (Sofaecke statt Küchentisch), oder trink Tee. Oder war es bei Dir nach dem Essen? Geh Dir die Zähne putzen. In Pausen? Greife auf Deine Rohkost zurück. Oder wenn Du Dich recht geärgert hast? Knietsche Deinen Knetball aus dem Startset. Schaffe Dir workarounds. Das muß auch nicht für immer sein, irgendwann kannst Du Deinen Kaffee auch wieder wie gewohnt trinken - weil die Situation dann entkoppelt ist. Also, Deine Hilfsmittel, die Du Dir bereitgestellt hast, finde ich richtig gut! Optimal, wenn Du sie bewußt in den richtigen (bis dato eingefahrenen Raucher-)Situationen einsetzt.
Damit nochmals viel Erfolg beim Absprung. Wir lesen uns! Viele Grüße,
Lydia
Vielen Dank bayerngirl!
Ich kann viele Daumen gebrauchen!!!
Hat denn noch jemand Tipps für mein Aufgabenglas?
[quote="Denise1307"]
Hat denn noch jemand Tipps für mein Aufgabenglas?
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Öhm... Situps? Eine Schublade auswischen? Zehn Kniebeugen am offenen Fenster (kein Witz, Bewegung plus frische Luft!)? Atemübung? Drei Reihen Schal stricken (bis nächsten Winter ist er fertig!)? Hast Du Haustiere: drei Minuten knuffeln?
Na das sind doch schon mal super Tipps vielen Dank!
Kann mich gar nicht richtig konzentrieren. Bin schon ziemlich aufgeregt!
Ja ich hab Katzen und Kaninchen, einen großen garten und ein Haus in dem auch immer viel zu tun ist da fällt eigentlich viel an... Nur ist mein Kopf wie leergefegt