Mein Sohn ist " Schuld" ^^

Einen rauchfreien guten Abend

Da sitze ich nun und würde gerne einige Zeilen schreiben, aber ich komme mir vor, als hätte ich Watte im Kopf.

Kurz zu mir, bin Ü 50 und habe die letzten 27 Jahre geraucht. Vor 4 Tagen war ich mit meinem Sohn einkaufen. Und er rannte durch die Regale, als gäbe es kein Morgen. Jedenfalls kam es mir so vor. Er schaute mich an und meinte nur, sag mal.. du bist normal so voller Energie, aber in letzter Zeit brauchst du nach jeder Treppe oder alle 30 Meter ein Sauerstoffzelt!!! Kopfschüttelnd ging ich zur Kasse.. was war es noch mal, was ich noch kaufen wollte??... ach ja, Tabak. Ich hielt die Dose in der Hand und dachte nur, verdammt…
Klar habe ich sie gekauft, ich wollte es ja nicht gleich übertreiben.
Zu Hause angekommen, natürlich,… erst mal eine rauchen…und ich dachte nur, NEIN, du rauchst jetzt nicht. Mal schauen, wie lange du das aushälst.

Ich räumte erst mal den Aschenbecher weg, auch den am Laptop. Habe angefangen zu putzen, gelesen, gekocht und bin rauß an die Luft. Und plötzlich ist mir bewusst geworden, immer öfter, wie viele Gewohnheiten das RAUCHEN beinhaltet. Ich koche einen Kaffee und will nach der Zigarette greifen, ich setze mich hin, schaue Sport im Fernseher und will nach Ihr greifen, ich esse etwas und na klar, danach gehört Sie angezündet.

So..aber, ich habe bis heute keine Zigarette mehr geraucht. Ich will es auch nicht mehr.
Je bewusster es mir wird, wie mich eigentlich das Rauchen beeinflusst hat, je mehr bestärkt es mich. Und ich dachte, das wird sicher ein schlimmer Kampf gegen die Sucht.
Aber schlimmer finde ich alles Andere. Mir ist nur noch schwindelig, ich bin müde und könnte ständig schlafen. Nur kann ich nicht richtig schlafen. Habe Kopfschmerzen und bin unruhig. Natürlich ist mir klar, das mein Körper nun auch erst mal klar kommen muss, das ich ihm ohne Vorwarnung einfach seine Droge nehme. ^^
Und dann lese ich, das ist normal und kann sich einige Wochen hin ziehen.
Also, ich muss sagen, ich bin froh, das ich gerade 2 Monate nicht arbeite. Überstunden abbummeln, geht nur in der Gastronomie …und ich genau jetzt diese Idee hatte, ein Nichtraucher zu werden.
Aber ehrlich, so ganz klar in der Birne bin ich nicht. Ich hoffe sehr, das sich das bald gibt.

Nette Grüße Havelmaus

Guten Tag Havelmaus,

und herzlich willkommen in unserer Runde! Ich freu mich, daß Du Deinen Weg hergefunden hast.

Dein Ausstieg ist nicht unbedingt klassisch, aber absolut spannend. Ich finde es ganz großes Kino, wie Du diese Auseinandersetzung mit der Fremdbestimmung so schnell zulassen konntest - und wie mutig und schnell Du darauf reagiert hast. Ich finde das so toll und möchte Dich unheimlich gern darin unterstützen, diesen Weg weiter zu gehen. Meinen größten Respekt.

Oh weh, dieses "nicht ganz klar in der Birne" kenne ich aus eigener Erfahrung. Es ist wie Styropor im Kopp, dämpft Konzentration und Gedanken, müd ist man und schlapp und auch das Kreislaufproblem habe ich selber kennen gelernt. Es tut mir leid, daß Du Dich jetzt auch damit abschleppst - aber die gute Nachricht ist: damit bist Du in keiner Weise allein, und es geht vorbei! Schau mal, Dein Körper leistet gerade Schwerstarbeit, er entgiftet, gleichzeitig meldet die Sucht ihren Wunsch nach ihrem Stoff an, der ganze Stoffwechsel muß sich umbauen: von so viel Arbeit (die es ja ist für Deinen Körper!) kann man schon mal geschafft sein, findest Du nicht? Es ist ja super, daß Du gerade arbeitsfrei hast, da würde ich doch sagen: Gesteh Dir Dein Ruhebedürfnis doch einfach zu, es ist angesichts der Schwerstarbeit für Deinen Körper hochverdient und ja kein Dauerzustand. Behilf Dir mit ein paar Tricks. Trinke viel Wasser, um den Körper bei der Entgiftung zu unterstützen und Kreislauf und Verdauung zu stabilisieren. Saftschorle oder auch mal ein Stück Traubenzucker wirken entzugsbedingter leichter Unterzuckerung entgegen, die für das Kopfweh verantwortlich sein könnte. Frisches Vitamin C (Orangen zum Beispiel) hilft gegen dieses abgeschlagene Gefühl. Zum Schlafen versuche es ruhig mit den einschlägigen Kräutern, Baldrian, Melisse, Lavendel oder Johanniskraut in Tee- oder Drageeform. Sorge für ausreichend frische Luft. Und gönne Dir bitte so viel Ruhe, wie Du kriegen kannst. Es ist nur ein vorübergehender Zustand, es wird besser, das kann ich Dir aus eigener Erfahrung versprechen. Ich hing auch so in den Seilen, aber ich habe auch wieder zu meinem Energielevel zurückgefunden. Und das schaffst Du auch!

Wie Du merkst, ist es auch wichtig, diese alten Rituale auszuschleichen. Das gelingt Dir am leichtesten, wenn Du diese eintrainierten Rauchersituationen in Details veränderst. Wenn Du z. B. den Kaffee woanders trinkst (nicht mehr am Küchentisch, sondern bis auf weiteres erstmal in der Sofaecke, zum Beispiel). Nach dem Essen gleich mal die Zähne putzt (nach dem Zahnpasta-Geschmack hat man eh erstmal keine Lust mehr zu rauchen). Im Auto scharfe Bonbons vorhältst und vor dem Fernseher Rohkost... So begegnest Du Schmacht, triggerst das Rauchverlangen nicht mehr aus der Situation raus und "verlernst" so die einschlägigen Verhaltensmuster. Hast schon Ideen, was Du so anders machen könntest?

Ich wünsche Dir nun schnelle Besserung für den Wattekopf (doch hab Vertrauen, der wird schon wieder helle), gutes Gelingen auf Deinem Rauchfrei-Weg und eine angenehme freie Woche! Hoffe bald wieder von Dir zu lesen, würde mich freuen. Bis dahin grüßt Dich

Lydia

Leute, Leute..geht es mir dreckig.
Normal habe ich niedrigen Blutdruck, sogar mit Rauchen. Im Moment habe ich glaube keinen .
Meine Augen drücken als hätte ich Sand drinne. ich bin total verpeilt heute.
Dennoch Danke für die netten und aufmunternden Zeilen.

Zum Glück habe ich im Moment jede Freiheit mir den Tag oder die schlaflose Nacht so ein zu teilen, wie es mir gut tut.
Und heute Morgen fiel mir auf, wie meine Kissen im Wohnzimmer stinken. Also erst mal alles ab zur Waschmaschine.

Zeitung lesen mit Kaffee habe ich nun auch schon durch. Nur weiß ich echt nicht, was ich da alles gelesen habe

Mein Horoskop für heute: ( lese ich sonst nie)

" es fällt ihnen überraschend leicht, sich auf die neue Situation einzustellen. Damit wären also ihre Befürchtungen zerstreut, die sie seinerzeit hatten. Ihr Handeln erweist sich als richtig"
Was ein Mist, von wegen leicht.. Die haben doch echt keinen Plan, ich such mir ein anderes Horoskop

Und jetzt gehe ich spazieren. Sonnenschein, -2 Grad.. frische Luft. Hoffe, ich verlaufe mich nicht

Bis dann und nette Grüße
Havelmaus

Hi Havelmaus,

Mir ging es heute genauso, das ich nach kurzer Zeit nicht mehr gewusst habe, was ich gelesen habe...

Vielen Dank für deine Beiträge!

An dieser Stelle auch ein DANKE an alle anderen die kräftig schreiben :-)
Das Lesen hilft mir im Moment und da bin ich bestimmt nicht alleine.

Sie motivieren mich, dass ich sagen kann:
Morgen früh gibt's für heute wieder ein Kreuz im Kalender, für einen weiteren Rauchfreientag!

Weiterhin viel Erfolg mit deinem bemerkenswerten Aufhördatum!

Lg

Guten Abend

Heute habe ich mich bestimmt schon 10mal gefragt, wer diese tolle, einmalige, wunderbare oder bescheuerte Idee hatte, das ich aufhöre mit rauchen.
Und jedes Mal kam ich zu dem Ergebnis.. Das war ich wohl selbst.

Mein Kreislauf läuft im Kreis, Mein Kopf ist etwas Kopflos.
Ich habe nicht mal Lust zu rauchen, so schlecht ist mir.

Aber aufgeben ist keine Option. Heute nicht und morgen schauen wir weiter.

Nette Grüße und einen schönen Abend Euch