Mein kleines, dunkles Kämmerchen

Verfasst am: 09.03.2021, 20:23
Petra_NMS
Petra_NMS
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[quote="Witalinsky"]
Mein Motto: "Heute ist ein guter Tag zum Nicht-mehr-Rauchen!"
[/quote]

Hallo Witalinsky,

das ist ein schönes Motto Heute hast Du bereits Tag 4 zu fassen!

DURCHHALTEN! Es lohnt sich

VG Petra

Verfasst am: 10.03.2021, 21:04
Unbekannt
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Verfasst am: 10.03.2021, 21:46
rauchfrei-lotse-meikel
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Hallo Witalinsky,

schön, dass du mich in meiner Suite besucht hast.

Du schriebst:
"Zum Glück läuft das Nicht-Rauchen bis jetzt sehr gut und die Lebenslust wächst."

Es bewegt sich etwas in dir. Können wir das so einmal festhalten? Dich zum einen in einer besonderen Situation zu befinden und dennoch das Wachsen der Lebenslust wahrzunehmen, das klingt in meinen Ohren mal so richtig gut und wertvoll! Bewahre dir diesen 'Schatz', so gut und so lange es geht.

Bitte sieh es mir nach, dass ich dir keine Einschätzung deiner gesundheitlichen Einschränkungen geben kann. Das gehört auwnahmslos in fachliche Hände. Davon unabhängig ist es ein Anzeichen dafür, dass dein Organismus begonnen hat, seinen Selbstreinigungs-Prozess in Gang zu setzen. Gesteigerter Husten mit Auswurf kann ebenfalls ein Indiz dafür sein.

Ich habe alle 3 Monate einen Kontrolltermin beim Lungen-Doc. Sauerstoffsättigung, Lungenvolumen bemessen, die übliche Routine halt. Nun hatte ich kürzlich massive Einschränkungen bei der Atmung. Ich bin direkt zum Arzt, obwohl es noch 8 Wochen sind, bis zum regulären Termin. Ich schilderte der Arzthelferin meine Symptome, mit der dringenden Bitte um Arztkontakt. Mein Zusatz, dass ich auch gerne Wartezeit in Kauf nehme, hat sie dann doch bewogen, mich dazwischen zu schieben.

Lass dich nicht sofort abwimmeln. Mache deine eigene Not deutlich! Und bleibe freundlich, aber nachhaltig dabei, dich möglichst durchzusetzen. Und mache es persönlich! Am Telefon ist leicht abwimmeln.

Good Luck!

Meikel

Verfasst am: 11.03.2021, 22:20
Toni-77
Toni-77
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Hallo Andreas

Danke für deine netten Zeilen, hat mich sehr gefreut von dir zu lesen.
Ich war heute den ganzen Tag unterwegs, deswegen komme ich erst jetzt zum antworten.
Auf jeden Fall werden wir öfter von einander lesen und hören.

Ich hab auch die Pflaster von Anfang an benutzt und bin jetzt in der letzten Phase, Also noch ungefähr 14 Tage
und dann beginnt der eigentliche Nikotin Entzug. Ich bin mal gespannt ehrlich gesagt auch aufgeregt, aber jetzt in der letzten Phase sind sie schon sehr wenig dosiert, das merkt man schon, und deshalb bereite ich ich mich Mental schon mal so langsam vor.
Die letzten Tage werde ich die Pflaster sogar nochmalige halbieren,
Also mir waren sie eine große Hilfe und ich hätte es bestimmt nicht so entspannt gehabt wie ohne.
Deshalb benutze sie, wir waren starke Raucher und so ein kalter Entzug, ist nicht jedermanns Sache.

Wie geht's dir nach 5 Tagen soweit? Also die ersten zwei drei Wochen sind die schwierigsten und wenn du jetzt auch einen größeren Appetit hast, 'gönn dir' sehe es als eine Belohnung fürs nicht rauchen!

Und denk dran, genug geraucht, genug den Körper vergiftet, genug Geld für den Dreck ausgegeben.
Ich werde nie mehr rauchen. So lautet die Devise. Das muss fest im Kopf sitzen.

Du wirst sehen, es kommen Phasen die nicht einfach werden, aber einfach versuchen sich dann irgendwie abzulenken. Und tief durchatmen, wird dann auch wieder besser.

Ich wünsch dir eine gute Nacht und bis bald
Toni

Verfasst am: 13.03.2021, 11:09
Witalinsky
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@ Meikel: Ja, da ist eindeutig was in Bewegung in mir! Eigentlich bewegt sich in den letzten Monaten schon soviel in mir, dass ich bald schon wieder von all dem Neuen erschöpft bin... Jetzt bin ich auch im Bezug auf's Rauchen sozusagen "im Fluss." "Leinen los", wie das Motto dieses Wochenendes ist. Und mit dem Rauchen aufzuhören hat natürlich auch viel mit "loslassen" zu tun ...
Montag habe ich mir einen Tag Urlaub genommen, um mich um einen früheren Termin beim LA zu kümmern. Die letzten zwei Tage geht's aber auch schon wieder um einiges besser ...

@Toni:. Freut mich, dich hier bei mir zu treffen. Wie ich sehe, machst du dir Sorgen darum, wie du ohne Pflaster klar kommen wirst. Diese Sorge kenne ich, bzw. der Gedanke, dass der eigentliche Nikotinentzug noch vor uns liegt. Wie du vielleicht im März-Zug gelesen hast, wage ich gerade einen Versuch: Nachdem mir gestern Vormittag das Pflaster abgegangen war, versuche ich es jetzt doch mal wieder ganz ohne Nikotin. Die Gegebenheiten an diesem Wochenende liegen gut, so dass ich es wagen kann. Ich hoffe, dass ich damit nicht zu übermütig bin! Aber meine Einstellung gegenüber meiner Raucherei, bzw. zu dem Raucher in mir, hat sich in den letzten Tagen ziemlich geändert. Ich fange langsam an, mich auch als Nichtraucher annehmen zu können. Während es bis vor Kurzem noch unmöglich für mich war, mir ein Leben ohne Zigarette vorzustellen. Und ich denke auch, dass sich bei dir die Einstellung zum Rauchen in den letzten zwei Monaten möglicherweise so weit geändert hat, dass du den körperlichen Entzug gar nicht mehr soooo schlimm empfindest. Wie ich schon woanders geschrieben habe, denke ich inzwischen, dass der Körper, die Sucht, die Psyche es auf die Mitleidstour probieren, weil sie was weggenommen kriegen. "Wie kannst du mir sowas nur antun?" hör ich meinen Körper jammern, obwohl es in Wirklichkeit nur halb so schlimm ist. Aber reden wir nach dem Wochenende darüber weiter ...

Verfasst am: 13.03.2021, 12:29
Witalinsky
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Vor ein paar Tagen ist mir im "kleinen Buch vom wahren Glück", von Anselm Grün ein Wesen begegnet, das ich in mein Kämmerlein eingeladen habe, damit ihr es auch kennenlernen könnt. Es ist der "Engel der Lebenslust":

"Der Engel der Lebenslust beginnt schon am Morgen damit, mir die Augen zu öffnen für das Geheimnis dieses Tages, für die vielen kleinen Freuden, die für mich bereitliegen, für die frische Luft, die durch das offene Fenster einströmt, für meinen Leib beim Duschen, für das frische Brot beim Frühstück, für die Begegnung mit Menschen, mit denen ich heute zu tun habe. Der Engel der Lebenslust nimmt mich an die Hand und zeigt mir, dass das Leben in sich schön ist. Es ist schön, gesund zu sein, seinen Leib zu bewegen. Es macht Spaß, frei durchzuatmen. Und es ist eine Freud, die täglichen Überraschungen des Lebens bewusst wahrzunehmen."
(Anselm Grün)

Ich habe beschlossen, den Engel der Lebenslust als Reiseführer für meine Reise zum Nichtraucher zu engagieren.
Leinen los!!!

Verfasst am: 13.03.2021, 13:20
Toni-77
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Hallo Andreas

Schön von dir zu lesen, wie geht es dir soweit?
Wie waren die letzten Tage für dich als Nichtraucher?

Bei mir ist es etwas besser geworden, war viel beschäftigt und hab auch etwas mehr Zeit im Wald verbracht.
Entweder war ich spazieren oder joggen.
Das tut mir gut, wenn ich zuviel im Kopf habe und ein tief habe.

Ich hab noch 14 Pflaster, hab sie heute morgen noch einmal nach gezählt.
Also das bedeutet so langsam vorbereiten auf das endgültige Ende des Nikotins.....

Ich sehe es genauso wie mit den Zigaretten, da ich hab ich mich auch auf einen Tag festgelegt, und Mental drauf vorbereitet, so hab ich es auch mit den Pflastern vor.
Ehrlich gesagt, kann ich es kaum noch abwarten, endlich dann absolut gar kein Nikotin mehr meinem Körper zu zufügen.
Morgen sind es 10 Wochen Rauchfrei bei mir, wow, so lange hab ich noch nie ohne Zigarette ausgehalten.

Erzähl mal was von dir, wie kommst du so durch den Tag?

Gruß Toni

Verfasst am: 13.03.2021, 14:47
Witalinsky
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Wie ich so durch den Tag komme? Na ja, die Woche über bin ich täglich 10 - 11 Stunden wegen Arbeit unterwegs, da bleibt nicht mehr viel, und ich bin froh, wenn ich am Wochenende mal Zeit für mich habe.
Dieses Wochenende ist ein spezielles Wochenende: Meine Frau ist zu Verwandtschaft gefahren, ansonsten hab ich auch keine Verpflichtungen, so dass ich das Wochenende voll und ganz dem Nikotinentzug widmen kann. Ich bin jetzt nicht unbedingt der Typ, der sich ständig beschäftigen und ablenken muss, lieber ziehe ich mich zurück und stelle mich den Dingen. Wie gesagt, gestern hab ich mein Pflaster verloren, jetzt nutz ich dieses Wochenende, um zu schauen, ob ich auch so klar komm. Wäre halt froh, wenn ich den körperlichen Entzug endlich hinter mich krieg.
Ich arbeite in einem biowissenschaftlichen Labor und eine meiner Aufgaben ist es, die Larven der Wachsmotte zu züchten. Da hab ich mich natürlich auch schon gefragt, was passiert, wenn sich Larven verpuppen, was passiert in der Puppe? Wir haben alle sicher schon die Bezeichnung für den Prozess, der da in der Puppe stattfindet, gehört : "Metamorphose". Was dabei aber genau passiert, ist faszinierend: In der Puppenhülle geschützt LÖST SICH DIE LARVE AUF!!! Das heißt, sie verflüssigt sich, wird völlig zu formlosen Brei. Nur ein paar Zellhäufchen bleiben in ihrer Struktur bestehen. Ausgehend von diesen Zellhäufchen, auf denen der Bauplan des Filters gesperrt ist, baut sich dann aus der verflüssigten Materie der Falter auf, und schlüpft dann am Ende entweder als grauer, unscheinbarer Falter, oder als farbenfroher Schmetterling. Und so ungefähr sehe ich dieses Wochenende: Ich spinne mich zu Hause ein zur Metamorphose zum Nichtraucher und fühle mich im Entzug auch nicht anders, als würde ich mich völlig auflösen. (Was nicht heißt, dass ich mich nicht auch angenehm beschäftige: Schreiben, lesen, kochen, meditieren ...)

Verfasst am: 13.03.2021, 15:00
Witalinsky
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Das ist zumindest der Plan für heute: Erstmal zur Ruhe kommen !!! Vielleicht sollte ich morgen auch mal eine Runde im Wald drehen. Mal schauen..

@Toni: "Ehrlich gesagt kann ich es kaum noch abwarten, endlich dann absolut kein Nikotin meinem Körper zuzufügen." Da spricht ja auch eine gesunde Neu-gierde aus dir raus. Und so würde ich es auch angehen. Neugierig sein, was da passiert. Ein spannendes Abenteuer, dass dich da erwartet! Auf zu neuen Ufern! Leinen los!

Verfasst am: 13.03.2021, 15:16
Toni-77
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Das hört sich doch sehr interessant an.
Ich hab dieses Wochenende auch nicht viel vor, ich werde später eine Runde joggen gehen und
mich am Abend vor die Glotze hocken.

Ich drück dir echt die Daumen das du ohne die Pflaster das ganze schaffst.
Jetzt ist es nach 10 Wochen bei mir so, das ich öfter mal an eine Zigarette denken, als noch vor 5 Wochen.

Ich hab die Pflaster dann volle 12 Wochen benutzt . ich wäre froh, wenn ich sie nicht so lange gebraucht hätte.
Aber ich hab es mal so gemacht wie empfohlen und bin sehr sehr gespannt, wie es dann ohne, mit mir weitergeht.

Das ich in den letzten Tagen oft depressiv bin und einen Knick habe, hatte ich schon beschrieben, ich habe ehrlich gesagt, ein wenig Angst das es schlimmer werden könnte, und ich rückfällig werde.

Das wäre jetzt das schlimmste was mir jetzt passieren könnte, meine ganze Mühe und Arbeit wäre futsch und umsonst gewesen.
Ich versuche mir deshalb hier viel Beistand und Motivation zu holen. Wie so die Erfahrungen von anderen Leuten so sind.