Mein innerer Schweinehund braucht es schriftlich...

Verfasst am: 28.10.2014, 18:28
ManyLu
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Ah, fünf Wochen!!! Gar nicht bemerkt Danke für Eure Gratulationen!!!!!!!!!

Bin in einem tollen Hotel, drei Tage jetzt schon wandernd Sonne getankt, voller Mut, morgen mit neuer Kraft nach Hause zu fahren...

Autobahnraststätten ohne Kippe... kein Problem... Ankommenszigarette fehlte dann doch ganz schön... Suchtdruck mehrmals an Urlaubstagen (Wanderpausen, Kaffee im Biergarten, Sonnenterrasse, nachts vor dem Hotel, ...)... Verstand siegt immer... alles wird neu erlernt ohne Kippe... es geht... auch oder gerade wegen dem ketterauchenden Ehegatten...

Bis bald mal wieder...
Schönen Goldenen Oktober Euch allen!
ManyLu

Verfasst am: 29.10.2014, 06:50
Helly
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Du machst das so souverän, Kompliment! Aber dein Kopf ist stärker als der Schmacht.Bei mit zum Glück auch,momentan zumindest. Gute Heimfahrt!

Verfasst am: 30.10.2014, 16:14
ManyLu
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Bin wieder da!

Und das Nachhausekommen war rauchtechnisch echt eine Herausforderung:

So wie sich die depressiven psychosomatischen Reaktionen mit jedem Kilometer Entfernung von der Heimat Stück für Stück verflüchtigt hatten, so kamen sie auf der Heimfahrt wieder! 80 Kilometer vor zu Hause fingen meine Muskeln an zu zucken, die Luft blieb mir weg bei der Parkplatzsuche... Und zu Hause Baudreck vor dem Haus und im Haus auch. Die Fassade ist wohl abgewaschen worden, bei undichten Altbaufenstern hinterlässt das auch innen seine Spuren! Alle Fenster sehen aus, wie aus dem Schlamm gezogen. Da brauche ich Wochen, um die zu putzen!... Der Kühlschrank natürlich leer... Auf dem AB die Chefin, ich soll mich mal melden... Mein Sohn nervt, will vor die Glotze... Ich wollte nur noch eins: Eine Kippe!!!!!!!!!!!! Hab ich nicht gemacht.

Das Alternativprogramm sah so aus: Pizza geholt, Sohn vor die Glotze gesetzt, derweil ausgeheult beim Ehemann, der mich trösten konnte, nach zwei Stunden Glotze aus, Kind ins Bett und selber gleich hinterher... Dafür früh um vier wieder wach... eine Stunde an Antwortmail für die Chefin rumgefeilt... ich hoffe ich war freundlich genug, als ich sie darin bat, sich an die Regeln zu halten und nicht mehr anzurufen... Heute Einkaufen, Kochen, Urlaubswäsche, zwischendurch Flucht in Kaffees, um dem Baulärm zu entfliehen... Bis jetzt den ganzen Tag ohne Schmacht überlebt... Der Baulärm wird entschärft mit dem Gedanken, dass sie schneller fertig sind, wenn sie richtig laut ranklotzen...

Und innen drin als Krafreserve das Bild der glitzernden Elbe bei Sonnenuntergang mit einem Tee vor dem Hotel eingemummelt in eine Decke, die Felsen im Rücken, den Wald in der Nase... Wenn ich das Wasser träge vor mir hingleiten sehe, dann vergeht jede Hektik und jede Lust auf eine Kippe.

Morgen ist endlich der Termin, auf den ich seit sieben Wochen warte. Vielleicht der Beginn einer helfenden Therapie...

Rauchfreie Grüße an alle!
ManyLu

Verfasst am: 30.10.2014, 18:02
lilith88
lilith88
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Hey, ManyLu,

lich Willkommen zurück, schön,dass du wieder da bist! Und wie gehabt superstark gegen den Nikotin, ich bewundere dich, wie du das schaffst, wenn ich lese, was alles auf dich einstürmt bzw. womit du zurechtkommen musst...

Depressionen sind sowas von eklig, weiß ich leider auch was von, und sie sind oft sehr anhänglich...Doch wie du schon sagst, die vier schönen Tage bleiben hilfreiche Erinnerung in deinem Herzen...und ich finde es klasse, dass dein Mann dich trösten kann...mein liebster Mensch ist in solch schweren Zeiten auch ganz lieb...

Der Baulärm würde mich sehr nerven, sowieso bin ich geräuschempfindlich, cool, wie du versuchst, mit ihm klarzukommen...

Absolut klasse finde ich, dass du deiner Chefin Grenzen setzt bzw. für dich sorgst, indem du sie bittest, sich an Absprachen zu halten!

Für morgen wünsche ich dir alles Liebe, und dass du eine/n Therapeutin/en kennenlernt, die/der dich gut begleiten kann!

Liebe Grüße v. Lilith

Verfasst am: 30.10.2014, 21:20
Helly
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Willkommen zurück und rauchfrei zurück! ich drücke dir für deinen Termin morgen die Däumchen.

Verfasst am: 31.10.2014, 19:47
ManyLu
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Puh, heute war es schwer.

Das wollte ich eigentlich immer vermeiden, aber heute abend hilft nur noch ein Wein... Eigentlich nehme ich schon wieder/immer noch Antibiotika und auch ohne das wollte ich Schmacht nie mit Alkohol "bekämpfen", aber heute tut es gut.

Dauerkrankschreibung wegen Depression ist noch mal bekräftigt worden, Kur oder Klinik sind erst mal vom Tisch, dafür langfristig angelegte Therapie mit Medikamentenunterstützung begonnen...

Was soll ich nur all die ganze Zeit ohne Job zu Hause in einer Baustelle anfangen? Ich glaube, ich buche mir für jeden Tag einen VHS-Kurs und lerne Chinesisch, Kochen, Karate, Gitarre und Steuererklärungmachen gleichzeitig

das schmeckt alles gar nicht gut und eine Kippe wäre heute echt nötig gewesen. Zum Glück mag ich den Taback von meinem Mann nicht und für einen Kippenkauf bin ich zu stolz. Werde heute rauchfrei ins Bett gehen. Aber die nächsten Wochen werden vielleicht hart.

ManyLu will stur bleiben und traut sich mittlerweile gar nichts mehr zu,
Bleibt rauchfrei! Ich brauche Vorbilder!

Verfasst am: 31.10.2014, 20:08
FlipjeSR
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Hi ManyLu,
Also deine therapie ist also ambulant?
Ich habe das auch ne zeitlang gemacht und geholfen hatt es mir auch.
NICHT RAUCHEN, Es wird nicht besser dadurch. Und alles was diesen Holländer kann.....Kannst du doch besser und locker oder? Bleib bloß dranne und rauche nicht. Es hilft dir nicht macht es für dein gefühl nur noch schlechter. !

LG,
Hans.

Verfasst am: 31.10.2014, 21:06
lilith88
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Oh, ManyLu, ich drück dich mal, das ist aber auch der Hammer mit der Baustelle bei Euch, passt überhaupt nicht zu deiner persönlichen Situation...hast du vielleicht eine liebe Freundin oder Verwandte, die tagsüber weg sind und in deren Wohnung du dich wohlfühlen könntest?

Es ist bestimmt schwer, jetzt nicht zu rauchen, aber du hast schon so einige Wochen geschafft, sie könnten eine gute Grundlage dafür sein, auch weiterhin stur zu bleiben.

Ich wünsche dir viel, viel Kraft, und dass du einen Platz findest, wo du Ruhe hast und dich entspannen kannst.

Liebe Grüße v. Lilith

Verfasst am: 01.11.2014, 09:17
Helly
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Trotz dieser schlechten Nachricht gestern gratuliere ich dir zu 40 Tagen rauchfrei!!! Das muss man erst mal schaffen. Lass dir das bloß nicht kaputt machen,nach einer Kippe würdest du dich wohl noch elender fühlen.
Ja, mach Kurse und gönne dir , was dir gut tut.Und setze viel auf die Therapie!

Verfasst am: 01.11.2014, 18:09
ManyLu
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Helly, Lilith, Hans... vielen Dank, dass Ihr da seid!

Im Moment bin ich wieder völlig selbstverständlich Nichtmehrraucher, aber mehrmals am Tag ist es verdammt hart. Ich werde auf Tabletten eingestellt. Die knipsen mich nachts aus und tags an. Das ist mir unheimlich. Aber nicht mehr vernünftig atmen können, Muskelzuckungen in Gesicht und Beinen, Schwindel, Brechreiz, Entzündungen im Körper usw. sind noch viel unheimlicher...

Das kann eine Weile dauern, bis alles passt mit den Pillen... und ich muss mich an das Abstellgleis der Krankschreibung gewöhnen... und ich soll nicht mehr so schnell davon galoppieren, hat meine Therapeutin gesagt. Es gibt hier nichts schnell mal zu reparieren. Soll mich erst mal umgucken, wo ich gelandet bin...

Das ist so ein krasser ungeplanter Halt auf freier Strecke, dass ich noch am Schleudertrauma der Vollbremsung leide...

Zu meinem Rauchstopp sagte die Therapeutin nur: na, da haben Sie sich ja eine tolle Möglichkeit der Entspannung genommen. DAS WAR NICHT DER SATZ - DEN ICH GEBRAUCHT HÄTTE. Nun hocke ich mehrmals am Tag da und denke, die Kippe, die könnte dich jetzt entspannen... SO EIN MIST !!!!!!!!!!!!!!!!!!!! Aber ich glaube Euch mehr als ihr. Sie mag Expertin für psychosomatiche Medizin sein, aber für den Rauchausstieg hat sie definitiv nicht die helfenden Argumente parat... Ich will meine Depressionen nicht mit "entspannenden" Zigis erleichtern! Basta.

ManyLu