Lebensqualität

Verfasst am: 28.04.2016, 20:37
Unbekannt
Entfernter Beitrag von gelöschtem Nutzer oder Nutzerin
Verfasst am: 28.04.2016, 20:47
stressless
stressless
Dabei seit: 06. 03. 2016
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Beiträge: 1563 Beiträge

Hey, also um die Lebensfreude brauchst du dir keine Sorgen machen. Irgendwann macht ohne Zigarette alles genauso Spass wie mit, manche Dinge sogar mehr.
Ich habe vor einigen Jahren schon mal für 2 1/2 Jahre aufgehört und ich war mir sicher,dass ich die Kippen nie mehr brauchen werde. Und dann hab ich auf der Arbeit mit meinen Kollegen eine geraucht, ohne seelischen Druck und ohne Not. Eine Woche später war ich wieder bei einer Schachtel.Von daher würde ich sagen,auf der Hut zu sein ist besser.....trotzdem macht das Leben ohne wirklich Spass

Lieben Gruss
stressless

Verfasst am: 28.04.2016, 20:48
ao161
ao161
Dabei seit: 22. 12. 2015
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Beiträge: 102 Beiträge

Ich glaube, das ist ein ganz wichtiger Punkt....auch ich grüble sehr viel darüber....man muss lernen, Lebensfreude und Erfüllung und Genuss zu empfinden mit anderen Dingen, als dem Gift.
Das Gift belügt uns, gaukelt uns nur Lebensfreude vor, in Wirklichkeit tötet es uns....Am Anfang in den ersten Wochen war es extrem schwer für mich, das zu verstehen, trotz schwerer Erkrankung durch das Gift....nun nach ein paar Wochen ist es schon DEUTLICH besser, ich habe gelernt, dass ich Spass habe an vielen anderen Dingen und Genuss empfinden kann, mit anderen Sachen (die leider dick machen, aber sie töten mich nicht:roll....ganz vergessen wird man das wahrscheinlich nie und ich glaube, das ist auch gut so, um Rückfälle zu vermeiden....wir sind suchtkranke Menschen und auch wenn das hart ist: Wir werden IMMER suchtkrank sein, den Rest unseres Lebens. Aber wir lernen damit umzugehen und trotzdem ein schönes Leben zu führen....eine große Hilfe dabei ist für mich dieses Forum und die netten Menschen hier....bin mal gespannt, was die Mitstreiter dazu sagen, die schon Jahre rauchfrei sind....

Verfasst am: 28.04.2016, 21:00
miezhaus
miezhaus
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Beiträge: 4214 Beiträge

Hallo Verena,

hallo, ich habe Dich gefunden! Also erstmal meinen herzlichsten Glückwunsch zur ersten gewuppten Rauchfrei-Woche. So wenig einfach es sein mag - Du machst das hervorragend. Viele erleben die erste Zeit als heikel, damit bist Du nicht allein, auch mit all diesen Begleiterscheinungen, der schlechten Stimmung, der Antriebslosigkeit. Es passieren ja auch tiefgreifende Änderungen in Deinem Körper und Deiner Psyche, das kann schon mal schlauchen, körperlich wie geistig. Was kannst Du denn tun, daß es Dir besser geht? Was harmonisiert Dich, erfreut Dich? Gönne Dir ein schönes duftendes Schaumbad, eine Duftlampe, frische Luft - was Dir gut tut. Hör auf Deine Bedürfnisse.

Was Deine Fragen angeht, so muß ich diese auseinanderpflücken. Doch der Reihe nach:

Die Lebensqualität ist nun, da wir nicht mehr rauchen müssen, eine ganz andere. Ich fühle mich heute sonniger als noch zu Raucherzeiten, kräftiger, auch mutiger und selbstbewußter, also ich glaube (so habe ich es heute schon einmal formuliert), ich persönlich habe durch den Rauchstopp ein Upgrade mit deutlich verbesserten Features erfahren. Ich bin stolz daß ich es geschafft habe und goldfroh daß ich es los bin. Also, ja, die Lebensqualität ist nicht nur wieder, sondern deutlich gesteigert da.

Indes, Du hast völlig recht damit, daß wir nicht mehr zu Nichtrauchern werden, sondern wir werden immer Raucher sein, die nicht mehr rauchen. Will heißen, die Sucht wird uns immer in den Knochen stecken. Insofern hast Du völlig recht mit Deinen Überlegungen hinsichtlich der Zukunft. ABER: Angst vor dieser ist nicht angezeigt. Denn: Das Verlangen, die Schmacht, die unmittelbare Sucht wird überwunden werden. Das wirst Du auch schaffen. Und dann ist es auch kein Kampf mehr. Achtsamkeit ja. Also auf der Hut sein sollte man. Und sich nicht von Gedanken wie "na eine geht schon mal" einwickeln lassen. Also diese Art der Vorsicht, da hast Du völlig recht, müssen wir immer walten lassen. Nur das ist keine Schwierigkeit mehr. Da genügt ein simples Nein. Und das ist dann keine Auseinandersetzung mehr, eher so ein kleines Aufblitzen, das aber gleich wieder vergeht. Welches der Tatsache geschuldet ist, daß wir nach wie vor die Sucht in den Knochen haben - aber dann können wir sie in Schach halten. Und das ist nichts, wovor Du Angst haben mußt. Versprochen.

Was immer gut ist, ist wenn Du Dir Deine Motivationen sehr positiv formuliert vor Augen hältst. Was freut Dich denn bei dem Gedanken daran, daß Du nicht mehr rauchst? Also ich freue mich Tag für Tag über die Qualität meiner Haut. Darüber daß ich mehr Geld für angenehme Dinge in der Tasche habe. Über die Freude und den Stolz meiner Kinder. Darüber, daß sich mein Parfum wieder lohnt. Über gesundheitliche Vorteile!!! Viele dieser Dinge haben mich über die schwierigen Phasen des Entzugs getragen - und machen mich heute noch froh. Und das sind ja wohl Errungenschaften, die wir nicht wieder drangeben wollen, oder? Also - juhu, ich bin rauchfrei! Und so wirst es Du auch sehen.

Weiterhin Mut, Du schaffst das. Alles Gute und liebe Grüße sendet Dir

Lydia

Verfasst am: 28.04.2016, 21:16
miezhaus
miezhaus
Dabei seit: 23. 05. 2014
Rauchfrei seit: 3838 Tagen
Beiträge: 4214 Beiträge

Hallo nochmal Verena,

ja, diese Erfahrung machen auch viele, daß sie viel neu lernen müssen, wie auch daß sie Seiten an sich entdecken, die bis dato unter einer dicken Rauchwolke verborgen waren. Das ist aber meiner Meinung nach eine spannende Herausforderung, eine neue Aera. Auch nichts, wovor man Angst haben müßte.

Denn sieh mal, das Rauchen hat so viele Kapazitäten gebunden. Zeit, Geld, Hirn. Das steht uns jetzt zur Verfügung. Was können wir damit machen? Hobbies? Musik? Belohnung? Handarbeiten? Sport? Auf einmal haben wir Möglichkeiten - und den Kopf frei zu überlegen, welche es für uns sein dürfen. Davor mußt Du Dich nicht ängstigen. Gespannt sein darfst Du, das ja, aber Angst ist nicht nötig.

Ja, einerseits ist es schon traurig, daß wir so lang süchtig waren - aber andererseits dürfen wir stolz sein, daß wir es jetzt angehen, uns zu befreien. Trauriger wäre es, wir hätten es nicht mal versucht.

Einen schönen Abend noch für Dich von

Lydia

Verfasst am: 05.05.2016, 10:54
sporbiene
sporbiene
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Beiträge: 2231 Beiträge

Liebe Verena alles liebe zu 14 Tagen geschaffte Sturheit.

Klasse bitte weiter so.

Schöne Rauchfrei Grüße sendet Ute.t:

Verfasst am: 08.05.2016, 09:23
michik007
michik007
Dabei seit: 06. 03. 2016
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Beiträge: 102 Beiträge

Moin als ich Lebensqualität lass dachte ich schreib mal was dazu.
Ich war ja auch ein starker Raucher mit teils drei Schachteln am Tag und habe ja schlagartig aufgehört.
Ja es ist Lebensqualität nicht mehr zu rauchen und heute will ich das Wohnzimmer streichen und die Wände wieder weis haben.

Grüße Michael

Verfasst am: 13.05.2016, 18:59
sonja36
sonja36
Dabei seit: 08. 03. 2016
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Beiträge: 2371 Beiträge

Liebe Verena,
vielen Dank für Deinen Besuch, tut mir leid, dass es mit der Antwort gedauert hat, aber ich war leicht neben der Spur und Du hast heute das außerordentliche Privileg, dass das allfällige Gejammer schon auf andere Forumsmitglieder niedergegangen ist.
So bleibt nur anzumerken, dass mich das Thema Lebensqualität auch nach wie vor beschäftigt.
Für die, die es auf die harte Tour mögen, ist natürlich gegen die wahren Worte von Michael absolut nichts einzuwenden. Wenn es man bloß immer so einfach wäre!
Dir herzlichen Glückwunsch zu bereits 22 rf Tagen (über 3 Wochen, Zeit vergeht) und schöne Pfingsten!
LG
Sonja

Verfasst am: 17.05.2016, 11:08
birgit555
birgit555
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Beiträge: 37 Beiträge

Hallo liebe Ellietto!

Ich schreibe hier nicht oft, ich bin kein Typ für social media offensichtlich

Was ich Dir sagen kann nach fast einem Jahr:
Ich bin durch ein tiefes Tal gegangen und es war nicht immer leicht. Ich stand kurz davor, zum Hausarzt zu gehen und mir Unterstützung für die Psyche zu holen. Es hat mir sehr geholfen, hier zu lesen, dass das alles offensichtlich Entzugserscheinungen sind und diese auch weggehen und so ist es auch.

Halt durch und geh durch das Tal! Es lohnt sich. Ich hab zwar übel zugenommen (mehr als 10 kg....) bin deswegen nicht so fit, wie ich es gerne wäre aber ich bin sooooooooooooo froh, dass ich nicht mehr rauchen MUSS! Am Flughafen, auf Reisen, auf der Arbeit - auf Feiern- ich bin sooooooooo froh! Die Wohnung stinkt nicht mehr, die Klamotten nicht - es ist ein absoluter Gewinn ! und erstmal das Geld!

Irgendjemand hier schrieb, dass man jede Situation als Nichtraucher neu erleben und erlernen muss - weil man ja als Raucher konditioniert war - das kann ich nur bestätigen. Meine Schwester wohnt im Ausland , ich seh sie nicht so oft und sie raucht - als ich sie nach über 8 Monaten sah und wir nicht wie üblich zusammen raus rauchen gingen, war das komisch und ich war auch nochmal extrem angespannt. Beim nächsten Wiedersehen fiel es mir schon leichter!

Sei stolz auf Dich, jeden TAG! Halte durch, es geht vorbei und dann bist Du die Sch****Sucht endlich los!

Liebe Grüße Birgit

P.s.
Ich habe über 30 Jahre geraucht und um Deine Frage zu beantworten: Die Lebensfreude kehrt zurück!

Verfasst am: 17.05.2016, 12:09
sonja36
sonja36
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Beiträge: 2371 Beiträge

[quote="ellietto"]
wo ist man eigentlich vor der blümchenwiese?

auf einer staubigen landstrasse?
mit schwerem rucksack und kaum noch wasser in der flasche?
[/quote]
Liebe Verena, leider bin ich gerade mal wieder mit einem halbseitigen Text über Durststrecken, Oasen, Blumenmetaphern ausgeloggt worden und habe nicht die Geduld, mich zu wiederholen.
Also, kurz und gut ja, der Weg ist lang und steinig, manchen (wie meiner Wenigkeit) helfen ein paar Blumen am Wege weiter und es sollen schon größere Philosophen Wert darauf gelegt haben, die - in diesem Fall rauchfreie - Ewigkeit zu strukturieren.
Kraft für den Weg und einen schönen Tag wünscht Dir
Sonja