Kurze Vorstellung

Verfasst am: 05.01.2020, 10:53
Marico
Marico
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Hallo ihr Lieben,

Ich bin 29 und habe mit 11 angefangen zu rauchen. Seit etwa 5 Jahren versuche ich immer wieder aufzuhören. Zum neuen Jahr wollte ich noch einmal einen Versuch starten. Heute ist Tag 5. Das neue Jahr habe ich mit einer Erkältung begonnen. Starke Halsschmerzen haben mich bisher gut vom Rauchen abgehalten. Und der Tabak ist da wo er hingehört: im Müll! Wieder mal bin ich hoch motiviert, aber die Zuversicht schwindet gerade langsam.

Heute treffe ich mich mit meiner Mutter. Fast alle in meiner Familie rauchen und es fällt mir immer wieder schwer Zeit mit meiner Mutter oder meinen Geschwistern zu verbringen ohne zu rauchen. Die Situationen meiden ist ja auch blöd, ich mag meine Familie.
Sie zu bitten nicht zu rauchen funktioniert nicht. Bisher wurden alle meine Versuche belächelt, oder gar kritisiert. Ich musste mir zwar scherzhaft gemeint, aber doch verletzende Sprüche anhören wie etwa: "Uh, du rauchst nicht. Fühlst du dich jetzt als etwas Besseres?" Einmal bat ich beim Essen meinen Bruder darum seine Zigarette auszumachen die fröhlich im Aschenbecher vor sich hinschwelte. Da lachte er nur und meinte: "Nerv nicht!" Ich habe sie dann selbst ausgedrückt um in ruhe zu essen und er meinte leicht aufgebracht, dass ich nicht so dreist sein soll.

So, da ich mich jetzt etwas ausgekotzt habe geht es mir schon besser und ich bin doch wieder etwas überzeugter den heutigen Tag ohne eine Zigarette zu überleben.
Heute versuche ich es mal mit Abhauen und Atmen, dazu Hustenbonbons. Wünscht mir Glück!

Verfasst am: 05.01.2020, 11:07
rauchfrei-lotse-andreas
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Hallo Marico, herzlich Willkommen, schön das Du hier bist und mit dem fünften Tag hast Du ja schon eine tolle Marke gesetzt.

Natürlich ist es schwer die eigene Familie zu bitten, plötzlich nicht in der Nähe zu rauchen. Wir haben damals unsere Familie gebeten nur auf dem Balkon zu rauchen und wenn wir irgendwo waren, haben wir es auch mit der Methode "Ausweichen" versucht. Die erste Zeit sollte man versuchen, möglichst wenig Rauchern zusammen zu sein, bis man gefestigter ist. Versuche scharfe, zuckerfreie Bonbons griffbereit zu haben, sie bringen Dich auf einen anderen Geschmack, wenn doch in Deiner Nähe geraucht wird und Du nicht sofort abhauen kannst.

Du solltest schon Deine Familie um Unterstützung bitten, schließlich geht es um Deine Gesundheit.

Welche Situationen sind besonders schwer für Dich? Was hat bei den bisherigen Versuchen zum Rückfall geführt?

Schönen Sonntag

Andreas

Verfasst am: 05.01.2020, 12:04
Adamul
Adamul
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Hallo Marico!

Meiner Vorrednerin kann ich mich nur anschließen.
Du wirst für dich rauchfrei. Nicht , weil du etwas besseres bist, sondern weil dein Körper aufatmet.
Schon in den Worten "bist du etwas besseres?" liegt ein gewisser Neid: Du schaffst es die Rauchfreiheit anzugehen, die Verwandtschaft nicht. Jedenfalls noch nicht.
Ich wünsche dir weiter viel Erfolg. Bleib rauchfrei. Die positiven Veränderungen wirst du bald spüren.
Viele Grüße
Ulrike (Uli)

Verfasst am: 05.01.2020, 13:30
Marico
Marico
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Danke für die positive Verstärkung.

Ja, meine Familie hat es nicht so mit Gefühlsausbrüchen und stolz. Da gilt das Motto: It gmault, isch globt gnuag!
Ist ja alles nicht böse gemeint. Und ich hatte sie auch schon darauf hingewiesen, dass sie sich ihre Sprüche sparen können. Mal schauen wie es dieses mal läuft. Und wenn doch was kommt muss ich es einfach nochmal ansprechen.
Alle meine Familienmitglieder wohnen im 4 Stock ohne Balkon, daher auch keine Option.

Gründe für Ausrutscher waren meistens Besuche bei der Familie oder Kneipenabende mit Freunden. Aber warum ich wieder richtig angefangen habe war meine Niedergeschlagenheit, Einsamkeit, Langeweile... Leider bin ich auch von depressieven Phasen geplagt, in denen ich zu viel trinke und mir alles so sch***egal ist. (Der Alkohol steht gerade auch auf der Abschussliste)

Meine Situation ist auch der Grund dafür, dass ich mich dazu entschlossen habe zu schreiben. Eigentlich jammer ich ja ungern und schon gar nicht vor Fremden, aber in meinem Umfeld ist es eher schwer Unterstützung zu finden.

Daher vielen lieben Dank an eure Rückmeldungen und einen schönen Sonntag

Verfasst am: 05.01.2020, 20:23
rauchfrei-lotse-andreas
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Hallo Marico, Alkohol sollte wirklich erstmal gemieden werden, da er die Hemmschwelle deutlich senkt und es schnell zum Rückfall kommen kann.

Es gibt das kostenlose Beratungstelefon, welches Du unter 0 800 8 31 31 31 erreichen kannst. Auch gibt es Gruppenseminare, deren Kosten meistens von der Krankenkasse übernommen werden.

Und wenn kein Balkon da, kann man ja z.b. bitten, nur in der Küche zu rauchen.... so was halt, einfach um etwas Distanz zu bekommen. Sicher hat auch Deine Familie Verständnis dafür.

Mir hat mal hier jemand geschrieben, das Malen eine tolle Form der Ablenkung sei, gerade passend bei Langeweile. Es gibt da eine Vielzahl von Malbüchern für Erwachsene.

Um die Motivation zu erhalten, kann Du dir ein Glas nehmen und jeden Tag das ersparte Geld reinlegen. So siehst Du täglich Dein Erfolg und vielleicht gibt es ja einen Wunsch, den Dur dir bald erfüllen kannst, Urlaubsreise, Smartphone....

Dir einen schönen Abend

Andreas

Verfasst am: 06.01.2020, 11:52
Adamul
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Hallo Marico!
5 Tage!
Meine Glückwünsche zu dieser Leistung.
Jetzt brauchen wir schon eine ganze Hand
um unsere rauchfreien Tage zu zählen.

Wie geht es dir heute?
Die Sonne lockt mich ins Freie.
Und: Heute rauchen wir nicht!

Viele Grüße
Uli

Verfasst am: 06.01.2020, 18:17
Marico
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Gestern alles gut gelaufen. Und heute mit meiner Mutter in der Sonne spazieren gegangen. Alles sehr entspannt. Wenn ich das starke verlange hatte mit zu rauchen habe ich meine Gedanken mit einem lauten innerlichen Liedchen übertönt Dann war das Verlangen nach einer Zigarette auch ganz schnell wieder vergessen. Bin so stolz auf mich.

Und danke Andreas für deine Tipps. Ich versuche sie mir zu Herzen zu nehmen und habe tatsächlich schon lange ein paar große Mandalas auf meinem Schreibtisch liegen, die darauf warten ausgemalt zu werden.
Das mit meiner Familie ist einfach verdammt schwer. Da ich die einzige bin, die wenigstens ab und an mal versucht nicht zu rauchen muss ich leider akzeptieren was die Mehrheit machen möchte. Es wird bereits nur in der Küche geraucht, das aber leider ununterbrochen, also sitze ich alleine im Wohnzimmer rum, wenn ich gerade mal wieder versuche aufzuhören. Da hilft nur die anderen dazu zu animieren raus zu gehen an die frische Luft, dann kann ich trotz rauchender Verwandtschaft atmen.

Glückwunsch auch an dich Adamul. Ich bin stolz auf dich, starke Leistung!!!

Verfasst am: 07.01.2020, 16:58
Marico
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Heute war ich viel im Forum unterwegs und habe das Buch "Nie wieder einen Zug" gelesen.

Ich habe mich heute ab und zu sehr niedergeschlagen gefühlt und auch sehr einsam, weil mir niemand hier im Forum oder auf [Markenname wurde vom rauchfrei-Team entfernt] geantwortet hat (ich habe allen Freunden und meiner Familie gesagt, dass ich nicht mehr rauchen möchte). Aber ich habe mich weiter intensiv durch die Chats geklickt. Und auch wenn etwas Bestärkung und Beistand hilft ist mir beim lesen eingefallen, dass ich für mich aufhöre zu rauchen. Eigentlich ist es egal, ob irgendjemand antwortet oder nicht. Es ist mein Entschluss, meine Überzeugung. Daran muss ich immer wieder denken. Auch wenn ich immer noch traurig bin, bin ich nur noch mehr in meinem Entschluss bestärkt und werde nicht mehr Rauchen.

Ich fühle mich fast als würde ich einer Religion beitreten. Die Religion des Nichtrauchens.
Versuche gerade meine Familie zu bekehren.

Danke an alle, die hier fleißig im Forum schreiben und dadurch anderen Hoffnung geben. Das gleiche, will ich auch versuchen, auch wenn ich kein Lob dafür kriege

Verfasst am: 08.01.2020, 14:35
Adamul
Adamul
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Lieber Marico!
e: 1 Woche!
Meine herzlichen Glückwünsche zu diesem Ergebnis.
Du hast allen Grund stolz auf dich zu sein.
Lobe dich selbst, klopfe dir anerkennend auf die Schulter.
Du vollbringst gerade eine enorme Leistung.

Am Rande: Versuche nicht deine Familie zu bekehren.
Damit machst du sie nur widerspenstig.
Es genügt zu sehen, wie es dir von Tag zu Tag besser geht.

Viele liebe Grüße
Uli

Verfasst am: 08.01.2020, 17:55
Petra_NMS
Petra_NMS
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Beiträge: 2655 Beiträge

Hallo Marico,

Ich finde es auch total ätzend von Rauchern umgeben zu sein. Alle Achtung, wie Du das schaffst

Lass Dich nicht unterkriegen - die anderen sind nur neidisch, weil sie nicht so stark sind wie Du

Viel Durchhaltevermögen wünscht

Petra