jetzt brauche ich Hilfe

Verfasst am: 11.10.2014, 21:39
Luette
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Tja, und nun habe ich doch geraucht... nicht nur eine heute Abend

Das Steak zur Belohnung war lecker... das Steak zum 80sten rauchfreien Tag

Und trotzdem habe ich geraucht.

SMS heute abend: "Die zweite Chemo beginnt nun!"

Hintergrund... meine Lieblingskollegin ist im Frühjahr erkrankt... kam in meinem urlaub zu mir und sagte... "Willst du den neuesten klatsch? ich habe krebs!".. ich damals "damit macht man keine Scherze!"

es war kein Scherz... also die haben den Krebs operiert und dann chemo

Jetzt neues CT ob sie die Metastasen operieren können

naja, sieh oben...es gibt keine OP, es gibt eine neue Chemo.... und die Diagnose... chronisch krebskrank... ich muss damit leben lernen und meine Familie auch.. war die nächste sms.. und

sie hat vor 6 jahren aufgehört zu rauchen.... und hat zu mir gesagt: " ich bin stolz auf dich, dass du nun aufhörst..ich hab damals aufgehört, weil ich meine Kinder aufwachsen sehen wollte... tja und nun schrieb sie... ich werd wohl keine 50 Jahre alt"

Sie ist erst 38.

Meine klugen Ratschläge für jeden..sie helfen mir heute nicht!

mein mann hat nun gesagt: "Nimm dir heute die Auszeit und morgen siehst du alles wieder klarer!"

Tja nur der Krebs ist dann auch nicht weg und ich werde mich wahrscheinlich total mies fühlen morgen

Das musste raus jetzt

Verfasst am: 11.10.2014, 22:06
Luette
Luette
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Nein liebe Panama

sie läßt die Traurigkeit nicht gehen

aber zum ersten Mal seit April...seit dieser Diagnose hat sie die Tränen laufen lassen

sie ist 38.... es ist so ungerecht!

Verfasst am: 11.10.2014, 22:07
miezhaus
miezhaus
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Oh Luette.

Aus Deinem Post spricht die Verzweiflung, die Verwirrung richtig raus. Ich kann Deinen Ausrutscher voll nachvollziehen und fühle Dir Deine Verzweiflung nach.

Derweil ist mein Mitgefühl bei Deiner lieben Kollegin. Obwohl ich weder Dich noch sie persönlich kenne, könnte ich heulen, wenn ich das so lese. Ich habe selber kleine Kinder und bin um einiges älter als sie... Es tut mir so, so leid. Wirklich, das ist jetzt nicht nur ein Wort.

Doch und gerade vor dem Hintergrund, daß sie sagt, sie sei stolz auf Dich, solltest Du Deine Bemühungen rauchfrei zu werden fortsetzen. Die Auszeit heute unterstütze ich völllig (auch wenn viele hier das jetzt gerade nicht lesen wollen, entschuldigung, mir würde es heute genauso gehen). Aber bitte tritt Deinen Erfolg bis hierher nicht in die Tonne. So hart es klingt, es macht Deine Kollegin nicht gesund, wenn Du wieder anfängst, voll zu rauchen. Und sie ist doch stolz auf Dich, nimm ihr das nicht weg. Im Gegenteil, wenn Du jetzt voll wieder einsteigst, würdest Du ihr noch eine Sorge mehr bereiten, weil Du ihretwegen wieder angefangen hast.

Aber liebe Luette, ich weiß, heute brauchst Du keine schlauen Ratschläge mehr. Wie Dein Mann schon sagt, nimm Dir eine Auszeit. Redet miteinander. Laß auch Dich auffangen, es scheint nötig. Wenn ich irgendwas tun kann, melde Dich.

Meine Gedanken sind heute bei Dir und Deiner Kollegin. Alles, alles Gute aus dem

Miezhaus

Verfasst am: 11.10.2014, 22:08
Luette
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es sollte ein schöner Abend heute werden..

und nun

alles ist anders

Verfasst am: 11.10.2014, 22:21
Luette
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danke und entschuldigt....

und entschuldigt, ich wußte nicht wohin damit

die Reaktion meines Mannes war...die versteckten Zigaretten draußen auf dem Tisch liegen zu lassen....mir die Zeit jetzt zu geben, die ich brauche.... (ach Männer..:oops

das musste raus... und auch wahrscheinlich endlich die Tränen... seit Mai weiß ich, dass ich einen neuen Job habe wahrscheinlich, dass ich gar nicht mehr da sein werde, wenn sie wieder kommt..ok nun wird sie wahrscheinlich nie wieder zur Arbeit kommen....

Ich konnte es ihr nie sagen, dass ich gar nicht mehr da sein werde...weil wann ist der richtige zeitpunkt,,ich hab gedacht..wenn sie die OP mit den Metastasen hinter sich hat, dann sagst du es ihr... aber nun????

Soviele Fragen, so viele Tränen nun...

Danke für euer Feedack... morgen werde ich es wohl auch so sehen.... heute seh ich nur das Leid

Verfasst am: 11.10.2014, 22:41
miezhaus
miezhaus
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Liebe Luette,

nein nein nein, bitte, kein Grund Dich für irgendwas zu entschuldigen. Viele hier sind bei Dir in Deiner Trauer und Deiner Angst um Deine Kollegin. Es gibt nichts wofür Du Dich entschuldigen müßtest.

Und bitte ergeh Dich nicht in hätt ich doch... wär ich doch... Du wolltest Rücksicht auf sie nehmen, das ehrt Dich ja auch. Du wolltest den richtigen Zeitpunkt abwarten, ihr zu sagen, daß Du einen neuen Job hast. Daß es so kommen würde, konntest Du nicht wissen. Mach Dir keine Vorwürfe, Du konntest es nicht wissen. Und selbst wenn Du etwas gesagt hättest, jetzt wäre es eh nicht mehr so wichtig. Deshalb war Dein Verhalten schon richtig so.

Ich hoffe Du kommst irgendwie über die Nacht. Ich glaube wie Dein Mann, morgen sieht die Welt anders aus und Du siehst klarer. Meld Dich nochmal, wenn wir was tun können. Wenn ich dann noch wach bin, gerne...



Miezhaus

Verfasst am: 11.10.2014, 23:15
Luette
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Ja Markus,

du siehst die Dinge wie ein Mann.... habe so ungefähr den selben Kommentar hier zu Hause bekommen....

Vielen Dank!!!

Ich bin grundsätzlich erstmal wütend, aber ich bin nie böse über ehrlich gemeinte Worte.

Ich nehme jetzt den Sonnenstrahl und gehe alles wegschlafen...

"Decke übern Kopf ziehen und anschließend gucken ob es besser ist".... altes Kindheitsmuster...hilft immer und als Erwachsener weiß man...es hat nie geholfen.... aber man probiert es eben trotzdem immer mal wieder aus!!

Gute Nacht

Luette...die Decke über den Kopf ziehend

Verfasst am: 11.10.2014, 23:45
lilith88
lilith88
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Du liebe Luette,

in Gedanken bin ich bei dir, bei deiner lieben Kollegin, ich umarme dich...und morgen gehen wir weiter, vor ein paar Tagen warst du stärker und hast mir geholfen, jetzt bin ich für dich da.

Liebe Grüße, Lilith

Verfasst am: 12.10.2014, 02:49
DaSoul
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[quote="Luette"]
sie ist 38.... es ist so ungerecht!
[/quote]

Hallo Luette,

ich habe noch nicht mal praktisch angefangen aufzuhören und versuche dir nun doch schon etwas zu erzählen.

Ich habe das Gefühl, das viele Menschen Krebs rein mit schlechten Lebensgewohnheiten verbinden. Sicher nicht ganz zu unrecht, aber letztlich ist es nur so als ob man statt einem eben zwei oder drei Lottoscheine ausfüllt. Die Chance oder hier eben das Risiko steigt "was ab zu bekommen".

In unser aller Körper werden jeden Tag Millionen Zellen neu gebaut. Für jede einzelne gibt es einen Bauplan in uns.
Wenn durch irgendeinen Umstand - und das muss nicht zwingend das Rauchen sein - da ein Fehler passiert und eine dieser Zellen falsch gebaut wird - dann kann es z.B. "Krebs" werden. Die Chance hat sozusagen jeder Mensch gleichermaßen, wenn man alle Risikofaktoren ausschließen würde immer noch zu 100%. Wir können nur dafür sorgen, ob wir das Risiko durch Rauchen, Trinken, Abgase, Fertigessen usw. auf 130% , 200% oder auch 300% schrauben wollen.

Was ich damit sagen will Luette, mache nicht allein das Rauchen dafür verantwortlich - und denke nicht, das es ja eh keinen Sinn hat, wenn man doch nach Jahren noch getroffen wird von so einem schrecklichen Schicksal. Es muss nicht damit zusammen hängen, wie ich zuvor schon versuchte zu veranschaulichen.

Wenn du weitermachst und wieder rauchfrei wirst / es bleibst - tust du einen ganz großen Teil dazu gesund zu bleiben und das Risiko zu senken.

Und glaube mir ... ich weiß wovon ich rede - denn ich leite die Neurochirurgie pflegerisch in einem großen Krankenhaus und sehe viele dieser Schicksale im Jahr.

Trauern, Luette, trauern über das Schicksal dieser lieben Kollegin darfst fu aber trotzdem. Nur gib dich nicht auf - weil ein Fakt zu sein scheint, das Aufhören habe nicht geholfen. Das stimmt so nicht und darf nicht alleinig in deinem Kopf stehen bleiben.

Lieben Gruß und weiterhin ganz viel Willenskraft.

Stefan

Verfasst am: 12.10.2014, 03:55
Julia2
Julia2
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Luette lass dich drücken meine Kleine!!

Ich habe es gerade gelesen, aber bis jetzt nur den ersten Bericht! Das tut mir Leid mit deiner Kollegin. In solchen Sachen trösten bin ich nicht gut, auch wenn es mir nahe geht! Sorry!

Aber du wirst dich morgen oder nachher genauso fühlen wie gestern Abend. Die Ziggi hat dir nur in dem Moment evt. etwas gebracht, aber wer kann es nicht verstehen?? Bei Schicksalsschlägen helfen auch die erlernten Techniken nichts. Weil die ganze Welt auf einmal Kopf steht. Ich kenne dies auch!
Starte morgen einfach weiter durch, streiche den einen Tage von Samstag aus dem Kalender und Blicke wieder vorwärts in die Rauchfreiheit.

Wenn es dir hlft, dan geh sie doch mal besuchen und redet wie alte Freundinnen miteinander, nicht in Trauer oder so. Sprecht euch aus, sie wird bestimmt über deine Versetzung gerne etwas erfahren wollen, da sie ja nicht nur mit ihrer Krankheit leben muss. Sie nimmt ja auch noch am normalen Leben teil. Redet über deine Versetzung, über die Krankheit, über die Blumen, wann der erste Schnee wohl dieses Jahr fällt. Dir und auch ihr wird es bestimmt gut tun!

Ich drücke dich noch einmal

GLG Julia