Für mich, meine Kids und unser Leben

Verfasst am: 20.11.2015, 19:07
Schwarzminimu
Schwarzminimu
Themenersteller/in
Dabei seit: 20. 11. 2015
Rauchfrei seit: 2787 Tagen
Beiträge: 16 Beiträge
Verfasst am: 20.11.2015, 19:24
sporbiene
sporbiene
Dabei seit: 08. 06. 2015
Rauchfrei seit: 3268 Tagen
Beiträge: 2231 Beiträge



Huh Huh......keiner zu Hause??????

Schade wir heißen Dich trotzdem herzlich Willkommen in unserer

Vielleicht findest Du ja deine zeilen wider.

GLG. Sporbiene

Verfasst am: 20.11.2015, 19:34
Schwarzminimu
Schwarzminimu
Themenersteller/in
Dabei seit: 20. 11. 2015
Rauchfrei seit: 2787 Tagen
Beiträge: 16 Beiträge

Hi,
Seit zwei Tagen rauchfrei- der zweite Versuch. Den ersten habe ich vor 5 Jahren gemacht - hielt ganze 3 Jahre.
Dann kam ne blöde Lebensphase mit sehr emotionalem Stress und schwubs hing ich wieder am Stengel.

Vor zwei Tagen kam dann ne Nachricht, die mich schockiert hat und sehr nachdenklich gemacht hat. Und da stand für mich fest, dass ich nicht mehr will. Kein Versteckspiel mehr vor den Kids, keine heimlichen Runden um den Block und überhaupt- kein Gestank in den Klamotten und Haaren mehr.
Also habe ich einfach aufgehört. Erster Tag war okay und bis heute Abend ebenfalls. Die Morgenroutine habe ich mit Sport durchbrochen, der Tag war voll mit Kids und Hunden und nun habe ich ne Hänger

Mein Schädel brummt, meine Laune ist im Keller und ich bin total müde.
Jetzt bete ich mein Mantra rauf und runter (Lets do it) und versuche mich mit dem Internet abzulenken und Hilfe zu finden. Also bin ich hier gelandet. So und nu? Dunkle Wolken hängen über meinem Kopf und meine Männer haben schon Angst vorm Donnerwetter

So viel zu mir und meinem Nikotin-Hang-over!

Eure kurz vorm platzende
Schwarzminimu

Verfasst am: 20.11.2015, 20:30
miezhaus
miezhaus
Dabei seit: 23. 05. 2014
Rauchfrei seit: 3648 Tagen
Beiträge: 4214 Beiträge

Hallo Schwarzminimu,

herzlich willkommen hier im Forum, schön daß Du uns hier gefunden hast.

Vieles das Du geschrieben hast, hätte eins zu eins von mir sein können. Ich hatte auch schon einmal aufgehört und war jahrelang rauchfrei. Dann eine etwas dumme Phase, einige Jahre latent schwelender Streß und dann eine ungünstige Situation (nicht mal eine große Katastrophe, aber nach den Jahren davor einfach der Tacken zuviel), dann der Irrglaube, nach einer Zigarette würde es mir besser gehen (es ging mir nicht besser) und die Arroganz, eine würde mir schon mal nichts schaden (sie hat, denn bei der einen blieb es ja nicht). Ja denkste. Zweieinhalb Jahre erneute Raucherkarriere. Mit Heimlichtuerei vor der Familie und allen, mit Mir-selbst-in-die-eigene-Tasche-lügen - weil das dann auch zuzugeben war mir zu peinlich. Also ich denke mal, ich kann Dir nachfühlen was da passiert ist, ich kenne das auch.

Umso toller daß Du jetzt den wilden Entschluß umsetzt, wieder aufzuhören. Ich empfand die ersten Tage des Nichtrauchens zwar auch als Fulltimejob (man ist ja so furchtbar damit beschäftigt, nicht zu rauchen - das ist aber ganz normal, weil es eine komplette Umstellung aller Routinen ist, da muß man sich erstmal dran gewöhnen), aber die Schmacht kam auch erst später, als mein Körper und vor allem meine Sucht kapiert hatte, daß ich es jetzt ernst meine, daß da kein Suchtmittel mehr kommt. Auch ich war müde und unkonzentriert. Was auch nicht weiter verwunderlich ist, da Dein Körper mit der Entgiftung und dieser wie auch Deine Psyche schon mit dem Entzug kämpft. Das ist harte Arbeit, die macht nun mal müde. Bitte trage dem Rechnung. Gönne Dir etwas mehr Ruhe und Pausen als sonst. Frische Luft und Bewegung helfen dem Kreislauf und auch der Psyche, Obst und Gemüse sorgen für Energie, gerne auch mal etwas Traubenzucker oder Fruchtsaftschorle gegen Unterzucker, der beim Entzug gern mal auftritt.

Und gönne Dir auch mal was, belohne Dich! Was macht Dir denn Spaß, erfreut Dich? Handle danach. Hänger im Entzug sind auch durchaus normal, dem kann man etwas gegensteuern, indem man sich gut behandelt. Das hast Du Dir ja auch verdient, denn Du leistest hier ja wirklich gerade was im Interesse Deiner Gesundheit und der Deiner Kinder (die für mich übrigens auch ein ganz starker Motor waren, also auch da die Parallele). Also vollkommen gerechtfertigt, Dir etwas gutes zu tun!

Und bitte vergiß nicht, der Entzug verläuft in Wellen. Bis er beendet ist, werden sich bessere Phasen immer mal mit so kniffligeren Situationen abwechseln. Also bitte erschreck Dich nicht, wenn es Dich mal erwischt. Doch Du weißt ja aus eigener Erfahrung, daß man die aussitzen kann - hast es doch schon mal geschafft! (Gibt es aus diesem ersten Entzug nicht noch Erfahrungen, die Du auch dieses Mal für Dich nutzen kannst?) Und Du kannst es wieder schaffen - ich konnte es doch auch nochmal, also warum soll es bei Dir nicht auch nochmal klappen?!?

Also Schwarzminimu (was ist das eigentlich für ein putziger Alias, klingt nach ´ner Katze? Ist wirklich niedlich!), gib nicht auf. Du machst da was wirklich Gutes, und die schwierigere Phase des Entzugs ist irgendwann vorbei und dann bist Du wieder frei! Komm jederzeit wieder und erzähle wie es Dir so geht. Bis dahin viele liebe Grüße von

Lydia

Verfasst am: 20.11.2015, 20:33
Schwarzminimu
Schwarzminimu
Themenersteller/in
Dabei seit: 20. 11. 2015
Rauchfrei seit: 2787 Tagen
Beiträge: 16 Beiträge

Hallo sporbiene
Hallo Seefahrer,

vielen lieben Dank für die aufmunternden Worte und die Opferbereitschaft (blutige Finger ;-) ).
Den Tipp mit der Atmung habe ich schon durchs querlesen gefunden und auch schon angewendet - hilft wirklich sehr.
Das Ding mit dem Strohhalm werde ich mir für echte Notfälle noch aufheben. Noch habe ich meinen Humor nicht verloren und das ist immer ein gutes Zeichen bei mir.

Ich bin wahrscheinlich auch einfach nur sehr müde, weil mich in den letzten Nächten entweder meine Söhne oder meine Hunde um einen guten Teil meines Schönheitsschlafes gebracht haben. Eigentlich ist es der falsche Zeitpunkt zum Aufhören für mich, weil mein Kalender voll ist, die Tage zu kurz und ich mir wenig Zeit für mich selber nehmen kann - ABER, ich weiß auch, dass ich es will und wenn ich es in einer solchen turbulenten Zeit schaffe, dann hält es hoffentlich auch die nächste emotionale Achterbahn stand - die ist leider schon in Sicht, aber ich will nicht aufgeben.

Jetzt habe ich schon den zweiten Tag geschafft - Aufgeben ist daher für mich keine Option mehr. Fraglich ist jedoch, wieviele "Leichen" am Ende am Wegesrand liegen.

So und nun geht es ab auf die Couch und ich beschäftige meine Finger noch etwas mit der Häckelwolle. Was man nicht so alles macht, um sich abzulenken!!


Schwarzminimu

Verfasst am: 20.11.2015, 20:42
Schwarzminimu
Schwarzminimu
Themenersteller/in
Dabei seit: 20. 11. 2015
Rauchfrei seit: 2787 Tagen
Beiträge: 16 Beiträge

Liebe Lydia,

vielen Dank auch Dir für die aufmunternde Antwort - wie schön, dass Du das genau so kennst wie ich - ich musste sehr schmunzeln bei unseren Parallelen .
Es hilft sehr, sich auszutauschen. Ich habe zwar auch einen Mann, der sehr verständnisvoll ist aber er ist ein on-off-Raucher (was für ein Wunder in meinen Augen oder so ne Art Superkraft). D.h. er kann nicht wirklich nachvollziehen, wie es mir geht und was gerade in mir für ein Sturm tobt.
Dafür ist das hier echt Gold wert.

Schwarzminimu steht eigentlich für nix - und Katzen sind nicht so mein Fall. Ich bin eher der Hundetyp - habe ja selber zwei (groß & klein) und genieße es, dass sie mich mit den Spaziergängen und Trainingseinheiten im Wald etwas aus dem Hamsterrad meiner Gedanken reißen.

Lieben Gruß

Schwarzminimu

Verfasst am: 20.11.2015, 21:09
Lysistrate
Lysistrate
Dabei seit: 20. 09. 2015
Rauchfrei seit: 3165 Tagen
Beiträge: 526 Beiträge

Hallo Schwarzminimu,

super Entschluss. Ich kenne das auch - ich habe vor meiner Tochter, meinen Schwiegereltern und meinen Geschwistern und Schwägerinnen auch nicht geraucht. Konnte einfach nicht eingestehen, dass ich nach der Schwangerschaft wieder angefangen hatte. Auch ich habe drei Jahre nicht geraucht.

Ich verstehe dich sehr gut. Ich wollte eigentlich zum nächsten Urlaub aufhören und hab dann aber doch wegen einer akuten schweren Bronchitis vor 9 Wochen spontan aufgehört.

Nun bin ich sehr glücklich über die Situation. Es wird deutlich leichter - wobei der Entzug und die Entwöhnung in Wellen geschieht. Insgesamt wird es aber mit jedem Tag der geschafft ist leichter.

Ich freue mich so, insbesondere dass ich bei meiner Tochter nicht mehr heimlich rauche! Aber - und das ist mir heute auch ganz wichtig: Ich freue mich auch dass meine Tochter mich nie mit einer Zigarette gesehen hat. Das war zu Raucherzeiten echt z. T. bescheuert - aber ich bin im Nachhinein froh, dass ich es so gemacht habe.

Ich wünsche dir viel Erfolg und drück dir die Daumen!

Liebe Grüße
Lysi

Verfasst am: 20.11.2015, 21:13
miezhaus
miezhaus
Dabei seit: 23. 05. 2014
Rauchfrei seit: 3648 Tagen
Beiträge: 4214 Beiträge

Aaaaah da haben wir ja schon Nicht-Parallelen (auch gut so, gell, mehr als eine von zumindest mir würde diese Welt vielleicht auch gar nicht ertragen :riesengrinser. Ich lasse mich von ein paar Katzen halten (wobei ich eigentlich mit Hunden schon auch kann... ). Und mein Mann ist schon immer, immer Nichtraucher und war nie was anderes. Aber ja, wie Deiner offensichtlich auch so einer mit Superkraft, kommt wie ich aus einem Raucherhaushalt und hat auch mich lange rauchenderweise ertragen, wie macht man das als Nichtraucher frag ich Dich? Konnte aber bei allem Respekt für meine jeweiligen Ausstiege und allem Verständnis für meine Entzugs-Befindlichkeiten gar nicht so recht nachvollziehen, was da genau vorging.

Dennoch habe ich mit ihm gut über den Entzug reden können, und konnte ihm im Vorfeld schon Verständnis für etwaige Stimmungsschwankungen abringen. Das er nur allzugern auch aufgebracht hat, denn er freute sich ja für meine Gesundheit und das, was ich unseren Kindern (nicht) vorlebe. Kannst Du das mit Deinem Mann vielleicht auch besprechen? Ich rate immer gerne dazu, beim Partner da um Verständnis zu werben, die Ergebnisse sind oft positiver als sich das der Aufhörer vorher selber erhofft hat. Und auch während des Entzugs offen zu sprechen, auch wenn er es eigentlich nicht verstehen kann, kann man ihm glaubhaft versichern, wenn es gerade nicht einfach ist und man da auf Verständnis, Nachsicht und Unterstützung angewiesen ist. Versuch das auf jeden Fall, nimm ihn da mit ins Boot.

Komm, Du schaffst das, ich hab´s auch nochmal geschafft. Erzähl doch morgen mal wie Tag 3 gelaufen ist. Bis dahin einen schönen Abend von

Lydia

Verfasst am: 21.11.2015, 04:38
Dj86
Dj86
Dabei seit: 20. 11. 2015
Rauchfrei seit: 3108 Tagen
Beiträge: 23 Beiträge

Hallo Schwarzminimu,

schön das du auch mit dem Rauchen aufhörst. Ich steck auch in der Anfangsphase und kenne dieses Gefühl "Ich könnte gleich jemanden umbringen" sehr gut. Ich glaube das liegt vorallem daran das man vorher einfach eine geraucht hat und etwas Abstand gewinnen konnte und jetzt das Gefühl hat man wird direkt damit konfrontiert. Habe ich gestern gemerkt, hab dann einfach mal kurz die Klappe gehalten und bin einfach so auf den Balkon gegangen. Anstatt zu rauchen einfach 5 Minuten frische Luft geatmet und zack war es schon besser.
Lassen wir uns von dem Gefühl einfach nicht runterkriegen, dass vergeht nach einer Zeit und falls einer sagen sollte: Als du noch geraucht hast warst du entspannter, würd ich mir denken: Und jetzt erst recht

Lg

Verfasst am: 21.11.2015, 07:10
Kasiline
Kasiline
Dabei seit: 18. 11. 2015
Rauchfrei seit: 3105 Tagen
Beiträge: 155 Beiträge

Guten morgen Schwarzminimu,
Super, dass du hier gelandet bist und herzlichen Glückwunsch zu deinen 2 geschaffen Tagen.

Ich starte heute in meinen 4. rauchfreien Tag und hier zu lesen und zu schreiben, hilft mir, motiviert mich und lenkt mich gut ab.

Weiter viel Erfolg, du wirkst sehr willensstark.