Faustino an Bord!

Verfasst am: 01.01.2016, 20:12
miezhaus
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Hallo Faustino,

ich wünsche Dir auch ein gutes und erfolgreiches neues Jahr! Freu mich daß Du so eine entspannte Silvesterfeier verbracht hast.

Belohnung ist was Du daraus machst Faustino! Wenn für Dich ein gelungenes Abendessen dazu gehört (das klingt ja in der Tat umwerfend...), dann sei es! Ich hab da überhaupt nichts im Sinn, Du mußt was im Sinn haben, was Dich erfreut und Dir gut tut.

Sag mal, was mir noch eingefallen ist, trinkst Du denn genug? Gerade im Entzug wird geraten, genug zu trinken, um die Entgiftung zu beschleunigen und eben um den Kreislauf stabil zu erhalten. Kann ja schon ohne Entzug mal passieren, daß man Kopfschmerzen und Schwindelgefühle hat, wenn man nicht genug Flüssigkeit zu sich nimmt. Nimm lieber mal ein Glas Wasser oder Fruchtsaftschorle (Unterzucker kann im Entzug auch mal auftreten, der wirkt Fruchtsaft ganz gut entgegen oder auch Traubenzucker) mehr, auch wenn der Durst nicht so riesig ist. Vielleicht macht das auch schon was aus. Ich bin aber froh, daß Du einwilligst, zum Arzt zu schauen, wenn es sich fortsetzt. Ich werd Dich dran erinnern!

Laß weiterhin hören, wie es Dir geht. Schick dem Nikotinteufel eine Watsche, wenn er sich blicken läßt, und ansonsten gönne Dir was Du brauchst - Ruhe oder Körperertüchtigung an der frischen Luft, wenn es Deinem Bewegungsdrang entgegenkommt . Viele Grüße und bis hoffentlich bald,

Lydia

Verfasst am: 02.01.2016, 10:15
stern249
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Hallo Faustino

Wieder ein Tag überstanden - ja so fühl ich mich und wenn ich zum Fenster rausschaue auch nur eine graue Nebelsuppe. Finde es toll, wie du dich aufraffen kannst.
Das geht bei mir irgendwie noch nicht, bin manchmal sogar zu faul zum essen.
Das kenne ich so von mir nicht. Bin einerseits froh, wenn die Feiertage rum sind und es wieder zum Arbeiten geht.
Naja, jeder verarbeitet es anders. Habe zum Glück keine Verpflichtungen.
LG Christine

Verfasst am: 02.01.2016, 19:04
stern249
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Hallo Faustino
Hab mich heute aufgerafft und bin ein bisschen durch die Stadt gebummelt.
Hab zwischen den Jahren durchgearbeitet und muss auch Montag wieder ran.
Da ich gerne arbeiten geh, hab ich damit aber kein Problem. Werde eine Kollegin wiedersehen, die mich unheimlich motiviert. Gleiches Alter, Gleiches Rauchverhalten - wir haben uns immer vorgenommen aufzuhören.
Aber dann nahm das Schicksal seinen Lauf, sie musste aus gesundheitlichen Gründen aufhören - Veränderungen der mundschleimhaut und jetzt hat auch noch mein Bruder wieder Krebs, mit Bestrahlung - das ganze Programm - also mir sitzt die Angst im Nacken.

Lieber Gruß Christine

Verfasst am: 02.01.2016, 21:29
miezhaus
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Hallo Faustino,

das ist genau das, was wir immer meinen, wenn wir sagen, der Entzug verläuft in Wellen. Ich freu mich wirklich sehr, daß es Dir seit zwei Tagen besser geht als zuvor. Das darf auch ruhig noch ein wenig so bleiben, das wünsche ich Dir. Aber ich bin froh, daß Du offenbar Realist genug bist um zu sehen, daß es das möglicherweise noch nicht so ganz war. Doch Du bist gewappnet, also wenn Dich der Nikotinteufel ärgert, bist Du nicht erschrocken wie ein Kaninchen im Scheinwerferlicht und ergibst Dich. Dann sagst Du ganz locker: "War mir klar daß Du kommst - und kannst gleich wieder gehen." Am besten meldest Du Dich dann gleich hier, dann schreien wir ihn gemeinsam nieder. Ohne das wäre ich auch nicht durch meine schlimmsten Zeiten gekommen!

Geht es denn der Matschbirne und dem Schwindel heute auch besser? Ja das Trinken... mir fällt es auch manchmal schwer genug zu trinken, daher weiß ich das. Aber gerade im Moment soll es Dein Schaden nicht sein, ein wenig drauf zu achten. Stelle Dir vielleicht Deine Tagesration vormittags bereit und trage Dir auf, dieses bis abends getrunken zu haben. Was meinst Du - vielleicht klappt das ja...

Ich wünsche Dir einen schönen Samstagabend und bin gespannt, was Du nächstens zu berichten hast. Viele Grüße zurück in den wilden Süden von

Lydia

Verfasst am: 04.01.2016, 05:11
stern249
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Hallo Jakob

Weiter so - wir schaffen das
LG Christine

Verfasst am: 04.01.2016, 20:02
miezhaus
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Grüß Dich Faustino,

(gerade beim Durchsurfen dachte ich mir, wen schreibt Christine da eigentlich mit Jakob an...? )

[quote="faustino"]
Fühle mich noch nicht so, als sei ich "geheilt". [...] Ich merke schon, daß ich nicht "von selbst" funktioniere. Ich muß mich zu allen Tätigkeiten ein Bischen zwingen. Fühle mich nicht "normal",
[/quote]

Nein, das kannst Du auch noch gar nicht. Ich habe es neulich erst irgendwo geschrieben, ich hatte noch längere Zeit nach meinem Ausstieg das Gefühl eines "Ausnahmezustandes". Ich mein, schau mal, etwas, das wir uns jahrelang (in manchen Fällen sogar jahrzehntelang, aber so lang braucht´s da gar nicht) antrainiert haben, das noch dazu so schnell Besitz von uns und unseren Körperfunktionen ergreift und das so stark in uns wurzelt, kriegen wir nicht innerhalb einiger Tage aus unseren Knochen. Nicht mal innerhalb weniger Wochen. Ich möchte Dich daher um ein wenig Geduld und Durchhaltevermögen bitten. Du kommst an einen Punkt, da fühlt es sich "normal" an (was es ja letztendlich auch ist, wir haben ja erst neulich drüber diskutiert, daß das Nichtrauchen eigentlich der Normalzustand ist - sein sollte!), aber dazu brauchst Du wie gesagt noch ein wenig Zeit. Gib Dir diese, und in der Zeit höre auf Deine Bedürfnisse, mach was Dir gut tut - auch das sollte ruhig etwas mehr Normalzustand sein.

[quote="faustino"]
Dennoch meine ich zu verstehen, daß mir jetzt die Botenstoffe teilweise fehlen, weil sie in Folge des durch das Rauchen selbstgeschaffenenn Mangels, im Moment nicht mehr ausgeschüttet werden, weil der Körper der Meinung sei, zum Ausschütten wäre Nikotin als Initialanstoß nötig.
[/quote]

Ja das ist auch so. Nikotin dockt an Rezeptoren im Gehirn an, welche für die Ausschüttung von Serotonin und Dopamin sorgen. Durch vermehrtes Rauchen werden dann auch noch mehr solcher Rezeptoren gebildet. So, jetzt wird das Rauchen eingestellt. Damit wird erstmal kein Serotonin und Dopamin mehr ausgeschüttet, und der Körper macht das erstmal von alleine nicht,, kann das erstmal von alleine nicht, weil er ja immer sein "go!" vom Nikotin bekommen hat: Katerstimmung! Dein Verständnis ist also völlig korrekt.

Aber das kommt wieder mit der Zeit. Der Körper schafft es, sich darauf einzurichten und die entsprechenden Glückshormone selber wieder auszuschütten. Damit findest Du dann auch zu Deiner Ausgeglichenheit wieder zurück.

Und auch zu Deiner Konzentration - das war auch nicht meine Stärke in der ersten Zeit. Wie schon öfters gesagt, bitte gönne Dir da mal ein Päuschen mehr, wenn möglich, einen Gang an die frische Luft mehr, eine Atemübung mehr. Und überlege Dir, was Du tun kannst, damit es Dir besser geht.

Der Zustand ist nicht von Dauer Faustino. Es ist nicht immer einfach, aber es geht vorbei, und bis dahin ruf Dir immer wieder ins Gedächtnis zurück, wie stolz Du darauf sein kannst, was Du da leistest, und daß Du aus jedem Schmachter gestärkt hervorgehst und die Sucht wieder ein kleines Stückchen besiegt hast. Gib nicht auf, es lohnt sich so sehr. Weiterhin fest die Daumen hält Dir

Lydia

Verfasst am: 04.01.2016, 23:24
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Hallo Jakob

Sei froh, der Tag ist fast geschafft.
Ich hoffe, du hast dem

en:

In den Hintern getreten.

Morgen wird es besser



Schlaf gut

Lieber Gruß Christine

Verfasst am: 05.01.2016, 10:50
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Du lernst Dich jetzt neu kennen, ja.

Deine Fragen kann ich Dir nicht beantworten...aber ich gratuliere Dir ganz herzlich zu

[color=blue]20 Tagen rauchfrei!!
[/color]
Bleib bitte weiterhin stur und geh durch den ganzen Mist durch!
Du machst das super!
Uns bleibt nur, die Nächste nicht zu rauchen.
Akzeptiere einfach den Zustand, den Du jetzt hast...es wird besser!!

LG Sonja

blassen:

Verfasst am: 05.01.2016, 12:06
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Guten Tag Faustino,

im Rahmen meiner bescheidenen Möglichkeiten möchte ich mich gerne mit Deinen Denksportaufgaben auseinandersetzen.

[quote="faustino"]
Jetzt ist für mich heute morgen die Frage, wodurch kann man denn den Körper motivieren, das Ausschütten der relevanten Hormone möglichst schnell wieder zu erlernen, damit solche Hänger wie gestern nicht mehr so massiv passieren?

Jemand ne Antwort?

[/quote]

Weiß ich nicht ob ich eine Antwort für Dich habe. Jedenfalls nichts, was ich Dir nicht schon geschrieben hätte. Ich will nur weiterhin anregen, daß Du Dir so oft wie möglich was Gutes tust, etwas das Du als gut, angenehm, erfreulich empfindest. Viele angenehme Eindrücke tragen meiner bescheidenen Laienmeinung nach dazu bei, daß Du, sei es körperlich oder geistig, wieder lernst zu genießen und Dich zu freuen. Ist ja wie mit dem Rauchen, nur andersrum: je mehr geraucht wird, desto weniger ist die Notwendigkeit selber Glückshormone zu produzieren. Und ohne Rauchen? Nun, je mehr man sich erfreut, desto mehr wird vielleicht die Notwendigkeit die Genannten auszuschütten. Und vielleicht geht´s ja dann schneller... Das ist kein Versprechen, aber einen Versuch ist es wert oder?

[quote="faustino"]
Dann stellen sich mir noch folgende Fragen:

  • Soll ich bewußt starke Lebenseindrücke erzeugen, um extreme Wahrnehmungen anzuregen?

[/quote]

Also wenn Du meiner Anregung folgen möchtest, dann Lebenseindrücke erzeugen ja. Angenehme Eindrücke. Von Extremen will ich bitte nicht reden, ich denke Extreme oder -ismen in jeder Form sind bedenklich.

[quote="faustino"]
  • Soll ich viel auf Feten gehen? Oder das Gegenteil?

  • Wie umgehen mit der Sexualität?

[/quote]

Du, rantasten! Das kannst Du nur für Dich selber rausfinden. Es gibt da keine Regel. Wie gesagt, meiner Meinung nach ist es in keinem Lebensbereich der Weg, sich blindlings irgendwo extrem reinzustürzen, unüberlegte Dinge zu tun, extreme Dinge zu tun. Aber an neu erlebte Umstände rantasten kannst Du Dich, wenn Du dann merkst, es behagt Dir im Moment nicht oder noch nicht, dann setze es aus. Einen anderen Rat kann Dir da nicht geben.

[quote="faustino"]
  • Ist das ein Rebirthing der eigenen gesamten Gefühlswelt?

[/quote]

Diese Wahrnehmung ist in der Tat ein Klassiker unter den Erlebnissen nach dem Rauchstopp. Eindeutiges Ja. Denn was wir all die Jahre lang mit der Zigarette getan haben, war es doch, unsere eigenen Gefühle zu vernebeln. Ihre Intensität abzufangen. Besonders gern bei negativen Gefühlen, doch die positiven betrifft das ja genauso. Und dabei haben wir verlernt (oder, je nachdem, wie jung wir angefangen haben, niemals richtig gelernt), damit umzugehen, ohne sie mit der Zigarette zu kompensieren. Und jetzt stürzen unsere Gefühle ungebremst, unvernebelt und ungefiltert wieder auf uns ein - und müssen uns erst ganz neu damit auseinandersetzen.

[quote="faustino"]
  • Darf man diese Fragen stellen, oder soll man dumpf abwarten, bis man sich "normalisiert" hat?

[/quote]

Ja klar darfst Du diese Fragen stellen, wenn es Dir hilft, Dich mit der Entwöhnung, dem Entzug, dem Rauchstopp und allen Facetten, die dieser für Dich mit sich bringt, auseinanderzusetzen - und so auf Abstand zm Rauchen zu gehen! Wie gesagt, es ist Dein Entzug. Wenn Dir die Reflexion dabei hilft, als glücklicher Nichtmehrraucher daraus hervorzugehen, dann ja, setze Dich gerne damit auseinander!

[quote="faustino"]
  • Wie treibe ich meine eigene Kreativität an, die ich zum Berufs- und Eigenleben so dringend benötige?

[/quote]

Indem Du Dir vor Augen hältst, daß Dir die Zigarette dabei nicht wirklich geholfen hat. Sie hat Dir nur eine Illusion davon vermittelt, Dir zu helfen. Daß es im Moment mit der Kreativität möglicherweise nicht so wirklich funktioniert (dies lese ich aus dieser Zeile heraus), ist dem geschuldet, daß Du noch im Entzug bzw. der Umorientierung steckst. Da hat Dein Kopf erstmal genug zu tun, um auch noch kreativ zu sein. Doch ich denke, das wird sich in dem Maße normalisieren, wie es auch normal wird, nicht mehr zu rauchen. Deine Kreativität kam schließlich aus Dir raus - nicht aus dem Tabak, der denkt nicht für Dich. Das macht uns die Sucht bloß glauben.

Auch wenn ich Deine Fragen sicher nicht abschließend beantworten kann, so hoffe ich doch, daß ein paar kleine Wegweiser für Dich drin waren...

Deine positiven Wahrnehmungen indes freuen mich. Die Entwicklung der persönlichen Autonomie (ich nenne das immer ganz gern Selbstbestimmung, mein Lotsenkollege Meikel prägte hierzu einmal den wundervollen Satz: "Du bist der Chef in Deinem Kopf!", danke @Meikel, toller formulieren kann man das gar nicht!!!!!) und den Zeitfaktor habe ich wie Du mit großem Staunen und großer Begeisterung erlebt. Diese positiven Effekte kannst Du im weiteren Verlauf jederzeit als Argument gegen Schmachter einsetzen - die willst Du doch nicht wieder drangeben oder? Wegen einem _Schmachter_???

Bleib auf Kurs Faustino. Viele Grüße sendet

Lydia

Verfasst am: 05.01.2016, 17:27
sporbiene
sporbiene
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Hallo Faustino.

Na in deinem Wohnzimmer war ich auch noch nicht und ich sehe auch schon 20. Tage auf den Zähler. Toll

Du schreibst von Wellenbewegungen...au ja die kenne ich auch. :cryie ersten Wochen waren extrem, jeder empfindet den Rauch ausstieg anders und kann demendsprechend damit umgehen.
Von Euforie bis totale Deprifasen hatte ich alles. Aber das giebt sich. Der nervt zwar immer noch aber es hält sich in Grenzen und bei weiten nicht mehr so extrem.

Bist du eigendlich ein Faustino oder ein Faustinchen????

Lass mal hören wie es so läuft.

LG. Sporbiene e: