Die Miez hat jetzt einen Namen

Liebe Lydia,

ich mag eigentlich kein copy & paste, aber es gilt auch für dich (und ich habe dich ja sogar direkt angesprochen):

[quote="Gluehfix"]
Politiker müssen sich meist nach 100 Tagen im Amt erklären. Bei RFL ist das nach 50 Tagen.

Ich hoffe, ihr habe euch in euer ehrenwertes Ehrenamt hinein gefrickelt. Das klingt manchmal am Anfang alles einfacher als es in Wirklichkeit ist. Ist alles so, wie ihr euch das vorgestellt habt? Sind wir schwierig zu bändigen? Fühlt ihr euch wohl? Ist schon ein bisschen Routine eingekehrt?

Ihr bereichert das Team der Rauchlotsen und leistet alle zusammen eine sehr gute Arbeit!


[/quote]

Liebe Gluehfix, liebe Banya,

erstmal danke für Eure Besuche! Ehrlich 50 Tage sind das schon? Die ersten 50 Tage als Rauchaufhörer kamen mir länger vor als diese zurückliegenden!

Ach so müssen wir uns jetzt erklären? Hast Du das gewußt Banya? Also ich versuch´s mal.

Ob es so läuft wie ich es mir vorgestellt habe... na ja, ich bin ja auch nicht so ganz blind in das Amt reingestolpert. Wie Ihr, so bin ich auch ein Gewächs dieses Forums und habe mit diesem den Rauchausstieg bewältigt. Hatte also wohl zumindest eine ungefähre Vorstellung von dem was mich hier erwartet. Zumal ich mit meiner Bewerbung ein halbes Jahr gerungen habe, will heißen ich hab in der Zeit auch schon mal überlegt, wie ich wohl geantwortet hätte, wenn ich jetzt an Stelle eines Lotsen wäre... also ich würde schon mal sagen daß sich das, was ich hier versuche zu machen, ungefähr mit der Vorstellung, die ich davon hatte, deckt. Mit dem was ich schreibe kann ich mich zu 100 % identifizieren, weil ich erstens die Erfahrungen der Aufhörwilligen teile und zweitens von der Idee des gemeinsamen Aufhörens absolut überzeugt bin. Und damit, andere von meinen Erfahrungen profitieren lassen zu können, erstens weil es ihnen helfen kann auszuhalten, und zweitens weil meine eigene Quälerei dann noch zu was gut war, fühle ich mich schon wohl, doch.

Ich empfinde es auch nicht als schwieriger als ich es mir vorgestellt habe. Ich würde eher sagen, intensiver. Ich hab das Gefühl, ich hab mehr Hirn und mehr Herzblut drin (und ich dachte vorher schon, ich hätte - jetzt aber noch mehr). Von Routine indes mag ich in dem Zusammenhang so gar nicht sprechen. Ich denke, jeder Aufhörer, jeder Entzug hat seine individuellen Facetten, die muß man einfach finden und drauf eingehen. Sowas kann man glaube ich nicht in Routinen pressen. Jeder Tag bringt andere Herausforderungen, mal mehr mal weniger, mal einfacher und auch mal Denksport. Und auch auf meiner Seite gibt es die anerkannten menschlichen Schwankungen, mal hab ich das Hirn dafür und mal bin ich wie vernagelt... bei so vielen Variablen auf allen Seiten kann da glaub ich keine Routine aufkommen.

Indes: Ihr schwierig zu bändigen? Versuchen wir doch gar nicht erst, dieses Vorhaben wäre doch dem Untergang geweiht

Insgesamt bereue ich meine Entscheidung für das Lotsenamt nicht und bin sehr glücklich und dankbar, daß ich das hier tun darf. Wenn Du und andere Leser dies als Bereicherung empfinden, so freue ich mich darüber sehr.

Fragen beantwortet, Glühfix?

Liebe Lydia,

die Fragen sind ja aber mal SO WAS VON beantwortet! Und alle Antworten gefallen mir
Ich freue mich, wenn du über die letzten 50 Tage sagen kannst, dass es dir gefällt und du zufrieden im Job= Ehrenamt bist. Denn das ist wichtig!
Liebe Grüße, Glühfix

Herzlichen Glückwunsch liebe Lydia zu

[color=red]550 Tagen rauchfrei![/color]

Grandios!!



LG Ute

Liebe Lydia,

auch von mir herzliche Glückwünsche. Das sind ja schon anderthalb Jahre! Zählt man denn da noch jeden Tag? Oder nur die runden?

Ich fand deine Antworten gestern in dem (sehr chaotischen) Chat gut und würde mich gern näher über die Frage austauschen, was es mit einem macht, wenn die Gefühle blockiert sind und man sich selbst im Weg steht. Das Bewusstsein ist ja nur der Gipfel des Bergs, der aus dem Wasser ragt, und das Unbewusste ist die breite Masse unter der Oberfläche. Wie kriegen wir den Übergang fließend hin, so dass sich beides gegenseitig bereichert und befruchtet?

Mit dem Rauchen aufhören gewinne ich mehr Stolz, mehr Ehrlichkeit gegenüber mir selbst, mehr Konsequenz.

Aber darüber hinaus? Was, wenn ich eine Berufsarbeit machen muss, die meine Kreativität lähmt? Oder wenn ich meine Bücher, die doch gut sind, irgendwie nicht rüberbringen kann, weil da ein Widerspruch ist zwischen meinem Schreiben und meiner Außenrepräsentanz? Genau dann "fließt" es ja nicht. Ich weiß, das Rauchenaufhören ist ein Anfang, dann kommt aus der Tiefe Weiteres hervor, und die Bewältigung der Lebensfragen fängt eigentlich erst an.

Herzliche Grüße
SusanneK