Der Teufel kommt am Abend

Verfasst am: 15.12.2013, 17:25
Elfriede
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Hallo Uli,

auch von mir herzlichen Glückwunsch zu 20 rauchfreien Tagen. Jetzt sind wir doch auf einem guten Weg, obwohl ich heute sehr zu kämpfen habe und schon einen Unmenge von Schokolade in mich hinein gestopft habe! Aber was soll's.

Also noch einen schönen 3. Advent.

LG Ellilein

Verfasst am: 15.12.2013, 18:39
scooter
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Liebe Julia, Biene und Elli,

vielen Dank für eure lieben Worte und Glückwünsche.
Ja, es wird sicher besser, alle, die es schon geschafft haben, sagen das und ich glaube da auch fest daran und das läßt mich durchhalten und der Gedanke, dass mir nichts anderes übrig bleibt. Ich will dieses Thema endlich beenden und irgendwann auch einfach nicht mehr daran denken.

Ihr seid alle sehr tapfer und mein Vorbild und wenn ich sehe, dass alle sehr zu kämpfen haben oder hatten spornt mich das an, auch soweit zu kommen.

Der körperliche Entzug war ein Spaziergang gegen den psychischen. Die Gefühle, wie Trauer, Angst und Frust auszuhalten finde ich sehr schwer. Obwohl machen wir uns nichts vor, ist es nicht ehrlicher auch sich selbst gegenüber, die Gefühle auszuhalten ohne Hilfe- und Suchtmittel. Ich finde es ist authentischer man ist dadurch einfach mehr sich selbst.

Liebe Biene.
Ich hoffe sehr, dass es dir bald wieder besser geht, denn so wie sich das anhört, ist es gerade nicht nur ein einfacher Schnupfen. Sich mit der kleinen Seele auseinander zu setzen, halte ich für den schwierigsten Teil beim Ausstieg.

Liebe Elli.
Wo hattest du die Zigarette denn her? Gräm dich nicht und verzeihe dir diese 3 Züge. Familienkonflikte sind auch für mich immer am Schwersten auszuhalten. Was machst du denn Weihnachten? Fährt du dann auch nach Hause?
Ich hoffe, dass du ein paar Tage frei hast und dich ein bisschen erholen kannst.

Lieb Julia.
Du bist wirklich die Seele hier im Forum, obwohl es dir ja auch nicht immer gut geht. Manchmal schreibst du es aber ich glaube meistens nicht. Auf jeden Fall glaube ich, dass du ein sehr starker und sehr lieber Mensch bist.

Euch allen noch einen schönen Abend.

GLG Uli

Verfasst am: 15.12.2013, 19:26
Julia2
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liebe Uli,

Danke dir, du bist aber auch eine Starke Frau. Ich werde dir noch bei mir im Threat antworten.

LG Julia

Verfasst am: 16.12.2013, 14:59
Elfriede
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Hallo Uli,

die Zigarette hatte ich mir geschnorrt, aber wie gesagt nach wenigen Zügen entsorgt. Am Freitag werde ich wieder zu meiner pflegebedürftigen Mutter fahren und dort knapp drei Wochen bleiben und meine Schwester bei der Pflege und ihrer Familie unterstützen. Ich werde da wirklich gebraucht, werde aber auch immer mal wieder Zeit für mich haben.

Das vergangene Wochenende hat mir gezeigt, dass negativer emotionaler Stress für mich die absoluten k.o. Kriterien sind. Wenn ich mich durch meine Schwester z.B. negativ angegriffen fühle, dann bewege ich mich auf ganz dünnem Eis was das rauchen anbelangt. Du schreibst es ja auch: diese Gefühle dann auszuhalten ohne Kippe, das ist die Kunst, die ich bzw. auch du und die anderen erlernen müssen. Ich finde es extrem schwierig und ich habe es ja auch nicht ganz geschafft. Wichtig ist aber auch, dass man sich über diese Gefahren im Klaren ist. Dass man beginnt zu verstehen, warum wir geraucht haben. Bei mir kann ich sagen, dass diese negativen Gefühle vor sehr sehr langer Zeit auch der Grund waren, warum ich begonnen habe. 'Das ist ein ganz heikles Kapitel.

Heute fühle ich mich wieder gut und ich habe kein Verlangen nach einer Zigarette. Diese Arbeitswoche werde ich sicher überstehen. Will am Mittwoch noch einmal in die Sauna, der guten Gefühle wegen. Aber mir graut etwas vor Weihnachten. Da kommt dann meine ganze "Alt"-Familie zusammen und es wird für mich sehr emotional. und ICH WEIß, ich will ja nicht rauchen. Ich hoffe, ich werden das alles packen.

Ich hoffe, dir geht es gut. Du hast jetzt auch schon eine gute rauchfreie Strecke hinter dir. Aber wenn es dir so geht wie mir, dann bist du auch längst noch nicht über den Berg. Ich frage mich allerdings, ob man als Exraucher wirklich jemals völlig frei sein wird vom alten Suchtgefühl?

LG Ellilein

Verfasst am: 16.12.2013, 17:25
scooter
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Liebe Elli,

ja, ich habe auch schon eine ziemliche Strecke hinter mir aber frei bin ich nicht. Nein, noch lange nicht.
Irgenwann wird man sicher sein, dass man nie mehr eine Zigarette in die Hand bzw. in den Mund steckt aber verlassen wird es uns nie. Nein, leider nicht.

Konfflikte mir der Famile oder meinem Liebsten sind auch für mich die absoluten k.o Kriterien. Wie gesagt früher konnte ich da wirklich Kette rauchen. Viele Dinge, besonders in der Familie, sind einfach nicht aufgearbeitet.

Ich lebe, wahrscheinlich genau wie du, auch nicht in derselben Stadt. Seit über 24 Jahren bin ich mit meinem Mann mal hier mal da. Na ja.
Damals, als ich weggegangen bin, waren meine Eltern noch fit. Jetzt schon lange nicht mehr. Die Zurückgebliebenen kümmern sich und ich glaube, wir haben das schlechte Gewissen.
Ich weiß es nicht genau aber vielleicht ist es das.
Auf jeden Fall muß ich meinen Rauchausstieg sehr lange vorher planen, bevor ich nach Hause zu meiner Familie fahre. Ansonsten geht das unter Garantie schief.
Und fast 3 Wochen vor Ort sind natürlich eine lange Zeit, wenn wir noch so wackelig sind. Aber wir lernen gerade, diese Situationen, ohne Zigaretten auszuhalten. Und es muss gelingen.
Überlege dir, was du dir Schönes mitnimmst, wo du dich mit ablenken kannst. Kaufe dir jede Menge zuckerfreie Bonbons. Ich kann mir immer mit einem guten Buch helfen.

Du schaffst das und ich hoffe, man kann dich erreichen und dir die Unterstützung geben, die du brauchst.
Hier ist immer jemand für dich da, also nimm deinen Labtop mit.

Ich drück dich und halte dir fest die Daumen. Auch ich muss immer noch kämpfen und bin noch lange nicht an
"Schmitz Backes" vorbei. ( Schöner rheinischer Spruch)

LG Uli

Verfasst am: 17.12.2013, 07:15
Elfriede
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Hallo Uli,

so, liege jetzt mit Halsschmerzen zu Hause und hab' mich für heute krank gemeldet. Zumindest kommt jetzt nicht der Gedanke an eine Zigarette hoch.

Danke für deinen Tipp für Weihnachten. Ich bin was dieses Thema anbelangt wirklich innerlich total aufgewühlt. Am liebsten würde ich alleine in meiner Wohnung beiben, mit einem guten Buch. Ehrlich, mir würde das nichts ausmachen. Stattdessen werde ich wirklich schon erwartet von meiner "Antik"-Familie mit Kindern und Pflegemami. Damit nicht genug. Gestern abend rief dann auch noch mein Bruder aus dem Ausland an, warum ich nicht zu ihm käme. Da musste ich mir dann auch noch Vorwürfe anhören. Mir reichts.

Ich merke einfach, dass das genau die emotionalen Situationen sind, die ich immer mit einer Zigarette verknüpft habe und ich muss diese Verbindungen jetzt lösen.

Liebe Uli, habe jetzt hier sehr viel über mich geschrieben. Ich habe allerdings den Eindruck, dass es dir in Bezug auf eine Rückfallgefahr ganz ähnlich ergeht. Auch du schreibst ja von dem emotionalen Stress, der die Gefahr unglaublich erhöht, wieder zur Zigarette zu greifen.

Also, bleiben wir stark und gehen durch alle Höhen und Tiefen ohne Glimmstängel.

LG Ellilein

Verfasst am: 17.12.2013, 08:58
scooter
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Liebe Elli,

ich habe dir gerade einen ellenlangen Text geschrieben und jetzt ist alles weg.
An der Technik hier im Forum, muss noch schwer gearbeitet werden.
Das wäre übrigens früher einer der Momente gewesen, wo ich erst einmal eine geraucht hätte.

Es tut mir leid, dass du Halsschmerzen hast. Manchmal habe ich das allerdings auch begrüßt. Man kann sich selbst ein bisschen leid tun und es sich gemütlich machen auf der Couch, ohne schlechtes Gewissen.

Ich weiß nicht, wie es in deiner Familie war. Bei uns war es so, dass Konflikte nicht richtig ausdiskutiert wurden. Gerne wurde alles unter Teppich gekehrt. Friede Freude Eierkuchen.
Heute habe ich den Eindruck, dass es nicht mehr möglich ist, ohne, dass der andere so verletzt oder sagen wir, eher beleidigt ist, dass dann gleich Funkstille herrscht.

Ich finde das auch immer sehr anstrengend und belastend und bis in kleinste Detail habe ich es auch noch nicht ausgeforscht. Auf jeden Fall erfüllt wohl jeder anders die Erwartungen, die an einen gestellt werden. Und wieviel man bereit ist zu geben, hängt ja auch immer davon ab, wie man die Kindheit erlebt hat.

Ach und was soll ich sagen. Gestern bekam ich die Diagnose der Osteoporose.
Dies ist auch im Wesentlichen eine Folge des Rauchens.
Und vom Kopf her, ist alles klar. Ich weß genau, dass ich nciht rauchen will, kann und werde.
Aber vom Gefühl her ist das Wissen noch nicht im Inneren angekommen. Dieses Gefühl, du weißt schon, wo man ganz genau spürt, dass man niemehr eine Zigarette anzündet.
Heute Nacht, wo ich mal wieder nicht gut geschlafen habe, habe ich noch gedacht. Ich will nicht immer wieder von vorne anfangen. Es muss jetzt endlich gut sein.

Ach ja und Elli, nimm deinen Labtop mit. Andrea hat für Weihnachten einen Thread eingerichtet. Da kannst du sie erreichen.

Für heute, mach dir einen schönen Tag mit einem guten Buch oder einer DVD und was leckeres zu essen. Hoffentlich kann ich nun senden. Smiley gehen auch nicht.

LGL Uli

Verfasst am: 17.12.2013, 16:55
Elfriede
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Hallo Uli,

danke für deine Nachricht. Also das mit deinen körperlichen Gebrechen und jetzt auch noch Osteoporose tut mir verdammt leid. Bist du bei einem Ostheopathen in Behandlung?. Eine BekANNTE VOn mir hat nämlich dasselbe Leiden und wird gut medikamentös behandelt. 'Gut, das ist jetzt wirklich noch ein weiterer Grund der Zigarette für immer Adieu zu sagen. Aber diese Endgültigkeit ist wirklich verdammt schwer. Ich kann das so gut nachfühlen. Ich bin auch noch weit davon entfernt. Habe zwar zur Zeit keine Gier, aber die wird garantiert auch wieder kommen. Und dann kommt wieder der Kampf.

Uli, machen wir uns nichts vor. Wir sind gerade dabei eine schwere Sucht zu bekämpfen und nur wir hier im Forum und andere Exraucher können einen wirklich verstehen und unterstützen. So zumindest empfinde ich das. Für mein Umfeld ist es mittlerweile schon normal. Gut, sie raucht jetzt nicht mehr. Aber was das für mich alles bedeutet, seelisch und körperlich - wie sich mein Tag neu gestaltet, wie ich plötzlich anscheinend ganz anders empfinde bzw. Dinge anders wahr nehme, alles das nimmt meine Umwelt ja nicht mit auf.

Also ich sage mir zwar auch immer, dass ich für immer aufhören will und muss. Aber wenn ich ehrlich bin, dann ist da immer noch so eine schmale Hintertür im Kopf, die sich öffnet und mir sagt: gut irgendwann mal wieder eine, so ab und zu, die wird schon nicht schaden. Aber vielleicht ist es auch nur mein Weg, mir nicht so viel Druck zu machen. Vielleicht wird es mit der Zeit ja doch besser und der Suchtdruck lässt immer mehr nach.

So, wünsche dir einen schönen rauchfreien Abend und melde mich vor Freitag auf jeden Fall noch einmal.

LG Ellilein

Verfasst am: 18.12.2013, 13:22
Julia2
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Hallo Scooter,

Danke für deine Lieben Zeilen, da habe ich mich sehr gefreut. Will aber nicht näher da drauf eingehen.
Du gehst stur gerade aus, dass ist gut so - immer auf dem Weg bleiben. Schritt für Schritt eiferst du das Ende der 4te Woche entgegen. Du schaffst das.Trinke viel,!!!
Irgendwann ist der Gedanke weg und dein altes Raucherdarsein kommt dir wie im Traum vor. Es tritt so etwas von in den Hintergrund, das es voll kommen normal ist Rauchfrei zu sein.
In schlaflosen Nächten bin ich immer aufgestanden, habe mir noch mal einen Gute Nacht Tee gemacht und noch etwas hier im Forum gestöbert. Leichte Ablenkung für ca. 30 min. evt. hilft dir das?? Ansonsten ist Baldrian auch gut.
Und gezielte Atemübungen haben mir geholfen.

wünsche dir noch eine schöne Woche und weiterhin Standhaftigkeit.

LG Julia

Verfasst am: 19.12.2013, 23:47
Elfriede
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Hallo Uli,

leider gibt es von mir keine guten Nachrichten. Habe soeben drei Zigaretten geraucht. Das Eis ist gebrochen. Die familiären Spannung habe ich nicht mehr ausgehalten ohne Kippe. Ich weiß, dass es Unsinn ist, aber die Gewohnheit und Sucht waren - sind stärker. Ich weiß aber auch, dass ich wieder aufhören werde.

Morgen fahre ich jetzt zu meiner Schwester und Mutter, trotz starker Erkältung und schlafen kann ich auch nicht. Ich stehe völlig neben mir, mach dir aber trotzdem keine Sorgen um mich. Ich bin ein starker Mensch, der einfach unglaublich dieser Nikotinsucht verfallen ist. Das Probleim ist, dass ich mich in den letzten Tagen nicht ausreichend dieser Thematik innerlich widmen konnte. Ich werde zu sehr von meiner Familie beansprucht und finde ohne Kippen keinen Weg da raus.

Ich hoffe, du bist standhafter und das Nichtrauchen läuft bei dir weiterhin gut. Versuche in der nächsten Zeit auch mal im Forum reinzuschauen und versuche auch bei meiner Schwester nicht zu rauchen. Die Packung will ich morgen hier in der Wohnung lassen und nicht mitnehmen.

Frohe Weihnachtgen und einen guten Rutsch wünsche ich Dir und mach es besser als ich.

LG

Ellilein