Der Kampf beginnt
Hallo liebe Community,
Heute hat mein Weg ins neue Leben begonnen. Nach nun 16 Jahren möchte ich endlich wieder ohne Zigaretten und Nikotin duchs Leben gehen können, auch meinem Sohn zu liebe!.
Seit heute morgen kämpfe ich gegen den Drang an zur Tankstelle zu fahren und mir Zigaretten zu holen, bisher erfolgreich! Aber es ist verdammt schwer ????
Liebe Grüße Dini
Hallo Dini, herzlich Willkommen. Toll das Du hierher gefunden hast. Schreib uns doch mal etwas mehr über Dich, z.B. wieviel Du so geraucht hast. Hast Du dich irgendwie vorbereitet oder wagst Du den Sprung ins kalte Wasser?
Versuche Dich abzulenken um auf andere Gedanken zu kommen, ein tollen Vorschlag fand ich, war die Idee ein Glas voll mit Aufgabenzetteln zu füllen und wenn Schmacht kommt einen Zettel zu ziehen und diese Aufgabe sofort erledigen. Auch das kostenlose Starterpaket lege ich Dir an Herz, es lohnt sich auf jeden Fall http://www.bzga.de/botmed_31350100.html.
Heute Abend ist von 20-22 Uhr wieder Chat, wo Du direkt auf andere Teilnehmer treffen kannst, hier bekommst Du natürlich auch weitere Tipps.
Lies Dich auch einfach mal durch das Forum, auch hier findest Du reichlich Hilfe.
Viel Erfolg und alles Gute
Andreas
Hallo Andreas,
Ich bin 34Jahre alt, Alleinerziehend mit einem 8jährigen Sohn und rauche seitdem ich 18 bin. In letzter Zeit habe ich gut 24 Zigaretten am Tag geraucht.
Aufhören war nie ein Thema für mich bis zum 21.12.2014. Da bekam ich einen Anruf meiner Schwester ob ich nicht nach Hause kommen will (ich wohne 450km entfernt). Der Grund war das meine Mama (selbst starke Raucherin) nach einem Herzinfarkt ein Loch in der Herzscheidewand hatte und mit akutem Organversagen ins Deutsche Herzzentrum der Virchowklinik verlegt wurde. Innerhalb von 30 Minuten waren wir auf der Autobahn. Das war die schlimmste Fahrt meines Lebens, denn ihre Chancen die Nacht zu überleben lagen bei 10%. Sie wurde dann kurz vor Weihnachten (nachdem sie Leber und Nieren stabilisieren könnten) operiert und hat auch heute nur noch eine Herzleistung von 35%. Damit liegt ihre Lebenserwartung nur noch bei 1-2 Jahren. Und sie ist gerade mal 63.
sie da vor und nach der Operation so liegen zu sehen hat bei mir zum nachdenken geführt. Immer öfter habe ich mich gefragt warum ich rauche und was ich davon POSITIVES habe. Nun wurde bei mir auch ein leichter Bluthochdruck festgestellt und mit den Bildern meiner Mama zusammen hat das bei mir den Wunsch entfacht endlich den Ausstieg zu schaffen, auch meinem Sohn zu liebe!
Meine letzte Zigarette habe ich am Sonntagabend geraucht bevor ich ins Bett gegangen bin. Gestern ging es, heute merke ich das ich immer nervöser werde und leicht gereizt bin. Ich möchte stark bleiben. Um nicht in Versuchung zu geraten nehme ich zb kein Geld mit wenn ich unterwegs bin, etc...
Hallo Dini, das mit Deiner Mutter tut mir leid.
Der Rauchausteig verläuft ja meistens in Wellen. Es gibt ja diese schöne Regel von Allan Carr "3 Tage, 3 Wochen, 3 Monate", da ist schon was dran.
Wichtig ist wirklich bei Schmacht sich irgendwie abzulenken. Auch sollte man sich überlegen, was man in den Rauchermomenten alternativ machen kann. In den Pausen Musik hören oder lesen... Die täglichen Abläufe also "Rauchfrei" gestalten. Wenn man morgen zum Kaffee geraucht hat, eventl. auf Tee umstellen oder einen Saft zum Kaffee trinken....
Die ersten 14 Tage sind wohl die schwersten, doch die Mühe lohnt sich allemal. Schnell wirst Du auch Verbesserungen merken, wenn Du wieder besser Luft bekommst und wieder besser riechen kannst....
Plane einfach immer von Tag zu Tag und bei Fragen melde Dich einfach.
Hallo ihr Lieben,
Tag 3 ist fast geschafft und ich hätte nicht gedacht das es mir so schwer fällt. Vor allem die erste Stunde des Tages ist verdammt hart. Zudem habe ich über den Tag verteilt mehrere ups and downs des Kreislaufs. Kennt ihr das auch? Wie seid ihr damit umgegangen?
Liebe Dini,
ja es ist nicht leicht der Zigarette zu entsagen. Wir haben unser Suchtgedächtnis über Jahre, teilweise Jahrzehnte hinweg trainiert, uns Gewohnheiten zugelegt, die jetzt immer, wenn wir ihnen begegnen, nach einer Zigarette brüllen, und unseren Körper über all die Zeit hinweg an ganz ganz viele Gifte (es ist ja nicht nur das Nikotin in der Zigarette...) gewöhnt. Wenn wir das jetzt aufgeben, bleibt doch kein Stein auf dem anderen. Weder psychisch noch körperlich. Es tut mir wirklich leid, daß Du Dich so schwer tust, und ich kann es Dir lebhaft nachfühlen, es gab Zeiten da habe ich auch gekämpft.
Die gute Nachricht ist: Es hört irgendwann auf. Und, wie Andreas ja schon beschrieben hat, es verläuft in Wellen. Das heißt, es ist nicht die ganze Zeit nonstop so schwer. Du wirst auch mal ruhigere Fahrwasser erleben zwischendrin. Dann kannst Du verschnaufen und wieder etwas Kraft tanken.
Kreislaufschwankungen werden hier immer wieder mal beschrieben. Ich selber hatte in der Anfangsphase einen Blutdruck jenseits von gut und böse, und oft war mir schwindlig und ich war ständig müde. Es hilft, genügend zu trinken, gern auch Fruchtsaftschorle, weil das Unterzucker, der im Entzug gern mal auftritt (wie gesagt, bleibt ja körperlich kein Stein auf dem anderen, das ist ja auch körperliche Schwerstarbeit, was Du da leistest) entgegenwirkt. Außerdem hilft viel Flüssigkeit, die Gifte aus dem Körper zu schwemmen. Außerderm sind Bewegung und frische Luft ratsam, hält den Kreislauf oben - und hilft zudem gegen alle anderen Entzugserscheinungen inclusive Schmachter auch mit!
Dessen ungeachtet, möchte ich aber auch gerne anregen, daß Du einen Arzt um Rat fragst. Kreislaufbeschwerden können mannigfaltige Ursachen haben. Und ich bin kein Mediziner und kann nicht diagnostizieren, daß es allein dem Rauchausstieg geschuldet ist. Gerade vor dem Hintergrund, daß Du selbst von leichtem Bluthochdruck betroffen bist. Laß es anschauen, und wenn es "nur" der Rauchausstieg ist, auch gut, vielleicht kann er ja dann sogar auch dabei behilflich sein. Außerdem bist Du dann auf der sicheren Seite.
Ach und noch ein ganz genereller Tipp: Gönne Dir wenn möglich die erste Zeit etwas mehr Ruhe, vielleicht sogar mehr Schlaf, denn damit kannst Du Kraft tanken, brauchst ihn möglicherweise ohnehin, und ein Extraeffekt ist, daß Du im Schlaf keine Verlangensattacken hast, denen Du Widerstand leisten mußt. Gönne Dir das.
Ich kann Andreas nur beipflichten - bei Fragen einfach melden. Viel Erfolg Dini. Viele Grüße sendet Dir
Lydia