Den Absprung vom fahrenden Zug wagen
Hallo! Ich habe mich heute hier angemeldet um endlich meinem schon lang ersehnten Rauchstopp näher zu kommen.
Ich rauche seit 33 Jahren, mit etwa 4 längeren Nichtraucherzeiten zwischen 1/2 und 2 Jahren. Wieder angefangen hatte ich immer entweder im Zusammensein mit anderen Rauchern oder in existenziell für mich bedrohlichen Lebenskrisen.
Jetzt ist eigentlich keine aktuelle Katastrophe im Leben vorhanden und meine mir nahen Menschen sind Nichtraucher. Dann müsste das Durchhalten leichter fallen, denke ich mir. Und hoffe ich.
Bleibt noch die Angst im ersten Entzug die Nerven zu verlieren, Heulattacken und sowas. Ich habe hier sehr viele Tips und kreative Ideen gefunden, vom Zettelglas bis zur Notfalltasche. Das macht etwas Mut.
Da ich mich als "Nichtraucherin" immer so wohl gefühlt hatte und dann doch wieder rückfällig wurde, habe ich schon Zweifel, ob ich es packe.
Aber ich muss aufhören. Die ungiftigen Zigaretten gibt es ja nicht.
Nun suchte ich den geeigneten Termin.
Morgen? Warum noch warten? Worauf?
Irgendeinen Grund zum Weiterrauchen finde ich an jedem Tag in meinem Kalender.
Also habe ich Morgen gewählt.
Es ist immer so gewesen, wie das Springen von einem fahrenden Zug. Nach dem geglückten Absprung hörte das Rattern auf, es ist klar: ich MUSS ja nicht mehr rauchen jetzt. Alles wird ruhiger.
Aber jetzt bin ich hin-und hergerissen. Habe Angst wieder zu scheitern. Wie fast jeden Tag, denn jeden Abend willl ich am nächsten tag aufhören. Seit Jahren.
Zu lesen, wie so viele andere RaucherInnen und ExraucherInnen sich damit auseinandersetzen fand ich jedenfalls hilfreich. Und der nette Umgang hat mir gefallen.
Bin auch etwas gespannt auf dieses Forum. Ich war noch nie in einem Forum.
Viele Grüße, rhada1, an euch unbekannte Menschen - doch alle mit dem gleichen Überthema: Kampf gegen dieses zerstörerische Zeug namens Tabak.
Hallo rhada , schön das du hierher gefunden hast ..
Mir ging es mit dem aufhören ähnlich ..
Bei mir war es auch immer ... Morgen .. Habe im letzten Jahr schon 2 Anläufe hinter mir aber da fehlte mir noch das wissen das es für mich eins nicht mehr geben wird und das ist die "eine ziggi"
Liebe Rhada,
auch von mir ein herzliches Willkommen hier in unserer Gemeinschaft.
Weißt was? Ich habe auch - wie du - unzählige Male "aufgehört" und gleich oder bald wieder angefangen. Und wie du hatte ich Angst, es nie mehr zu schaffen diesen Absprung in dauerhafte Rauchfreiheit.
Doch es hat bei mir geklappt. Und es wird auch bei dir klappen. Wenn du bereit bist, etwas dafür zu tun.
Dass du viel hier liest, machst du schon mal ganz toll. Und ich kann Lonnies Tipp, das kostenlose Starterpaket zu bestellen, nur unterstreichen. Hier der Link dazu:http://www.bzga.de/infomaterialien/foerderung-des-nichtrauchens/ja-ich-werde-rauchfrei/
Wenn was ist, melde dich hier. wenn du Fragen stellst, geht es besonders gut.
Wie kannst du deine Angst in deinem Hin- und hergerissen sein verringern? Was hast du schon erfolgreich gepackt in deinem Leben, wovor du auch Bammel hattest?
Mit liebem Gruß
Andrea
Liebe Andrea, liebe Lonnie, liebe Biene,
Herzlichen Dank für eure lieben aufmunternden Antworten! Ich dachte am Abend als ich sie spät noch las: Ja, ich schaff das auch. Ich fühlte mich völlig sicher dass es klappt. Und war ganz euphorisch nachdem ich die volle Schachtel Kippen in den Eimer gelehrt hatte.
Am nächsten Morgen suchte ich die Zigs. Da ich sie nicht fand fiel mir siedend heiß ein, das ich ja aufhöre. Das war ein Schreck. ...Herrje, als ob die Abendexraucherin und die Morgensüchtlerin nichts voneinander wissen...
Ich bin los neue kaufen, habe den Termin verschoben.
Die Mutlosigkeit war zu groß.
Es ist schön, dass ihr mir geschrieben hattet, denn ich hatte dann ein schlechtes Gewissen und es war klar, dass ich dranbleiben muss, mich wieder einloggen, euch antworten. Ihr sollt ja nicht vergebens geschrieben haben, und ich hatte mich ja auch darüber gefreut, das was zurückkam.
Andrea danke für Deine Frage nach dem bereits geschafften. Das ist ja schon so, dass ich durchaus sehr schwierig Sachen gepackt habe im Leben.
Das Starterpaket habe ich bestellt.
Vielleicht ists einfacher aufzuhören wenn ich nicht den ganzen Tag allein bin, was am Sonntag der Fall ist. Also auf ein Neues. Diesmal nicht wieder dem Suchtteufel einfach das Feld räumen.
Herzliche Grüße,
Rada
Hallo Rada,
Einfach Krönchen wieder richten und weitermachenmit Nicht mehr rauchen...es Istform einfach und die beste, wenn auch schwierige,aber einzig richtige Entscheidung,nicht mehr zu rauchen.
Bleib sturr und halte es durch....
Es ist nicht einfach aber sehr zu empfehlen...
Markus
((((((((((((((((Rada))))))))))))))))
alles ist gut! sechs bis sieben Anläufe braucht Mensch im Durchschnitt, um rauchfrei zu werden.
Wie viel Zeit und Aufmerksamkeit steckst du in die Vorbereitung? Das Programmheft "Ja, ich werde rauchfrei" habe ich intensivst und schriftlich durchgearbeitet. Und das, was ich dadurch gelernt habe, hat entscheidend zu meinem Erfolg beigetragen.
Vielleicht hilft dir die Prüfung von Rauchsituationen und das Erarbeiten von Alternativen auch so sehr? Wenn alleine sein dich belastet, machst du das gaaaanz toll, wenn du dafür sorgst, dass du gute Gesellschaft hast. Kannst du dir das öfter so einrichten? Lebst du mit Jemandem zusammen?
Hier ein Link zur Ideensammlung "Ablenken von der Sucht". Hab eine gute Vorbereitungszeit, bis spätestens morgen.
Herzliche und aufmunternde Grüße
Andrea
Hallo Rhada,
der dauerhafte Rauchausstieg ist eine höchst individuelle Sache. Man muss nicht nur rausfinden, welche Methode für einen selber am besten geeignet ist, sondern auch, wo für einen persönlich die Stolperfallen sind, die einen zurück an die Sucht bringen. Deshalb mach Dir keinen Kopf dass es noch nicht "für immer" war. Du findest Deinen Weg. Wichtig ist doch dass Du das Projekt rauchfrei niemals ganz auf Eis gelegt hast und auch jetzt, in dem Fall morgen, wieder durchstarten willst. Hierzu meinen Glückwunsch. Ein schlechtes Gewissen haben brauchst Du wegen des Geschehenen auch nicht, es ist einfach so dass diese Sucht extrem heimtückisch und mächtig ist. Das ist nicht Deine Schuld! Aber sie ist nicht unbesiegbar.
Ich möchte Dir noch ergänzend ans Herz legen, ausser hier im Forum zu stöbern auch noch die beiden anderen Reiter dieser Seite, "Informieren" und "Aufhören" durchzuackern. Die Infos, die Du darin bekommst, haben mich in meinem Entschluss enorm bestärkt, und die Auseinandersetzung mit der Materie, auch während der Entwöhnung, hat mir geholfen, die Finger davon zu lassen. Schau doch mal rein, vielleicht ist es für Dich ja auch von Interesse.
Kopf hoch, Mut. Für morgen alles Gute. Hoffe Dich dann hier zu sehen. Gruss aus dem
Miezhaus
Hallo Miezhaus, Andrea und Markus!
Danke für eure Antworten! Das hat mir ein Stück weiter geholfen.
Da ich schon so viele Raucherprogramme in meinem Leben durchgeochst habe, hatte ich gedacht, ich spar mir das und hör gleich auf...Aber jetzt ist nicht damals also habe ich mich nun doch an das Durcharbeiten gemacht, hier mit dem Programm.
Wenn ich Morgen die Null von mir fordere füttere ich nur mein Mißerfolgskonto. Das wurde mir jetzt klar. Es findet sich ja hier auch das passende Smiley auf dieser Seite ("Bangey"??)
Das tue ich ja jeden Abend/ Morgen seit ich -weiß-nicht-wann...Das gehört zum Gesicht der Sucht.
Mein "ZIEL" ist eigentlich eher ein "Wunsch": "Ich wünsche mir nie mehr rauchen zu müssen."
Das ist anders als " Ich will nie mehr rauchen".
Ich hätte am liebsten, jemand würde die Sucht einfach von mir wegnehmen, was ja natürlich nicht geht.
Das ist absurd, also die Eigenverantwortlichkeit ist da gefragt, das wurde mir heute klar und guter Umgang mit sich selbst
Morgen Beginne ich den Ausstieg, aber ich stoppe nicht gleich auf Null.
Ich beginne den WEG dorthin. Geduldig. (Nehme ich mir vor). Dafür habe ich hier Tips gesucht.
-früh zuerst Yoga, Werktags Kurzprogramm
-Zeiten verlängern: 2 Stunden zwischen den Zigs
- Kaffee und Zig: 30 Min. Abstand
-vor dem Anstecken: Wechselatmung (7 mal) / Alternativ: 1x um den Block
Das scheint mir realistisch und ich hoffe dadurch den Griff der Sucht auf mich erstmal zu lockern.
Ich ziehe das so Morgen durch und entscheide am Abend in welchem Tempo ich mich weiter der Null annähere.
Hattet ihr sofort auf Null aufgehört?
herzliche Grüße,
Rada
Liebe Rada,
ehrliche Antwort?
Wenn Reduzieren dein Weg ist, geh ihn.
Meiner war er nicht, ich habe ab meinem Nullpunkt keinen einzigen Zug mehr getan.
Heute würde ich eher Hilfsmittel wie Pflaster nehmen, aber ich würde nicht reduzieren, für mich wäre das Quälerei. Denn jede einzelne Zigarette erlangt beim Reduzieren eine immer größer werdende Bedeutung, es wird tiefer inhaliert um den Nikotinspiegel zu halten, der Entzug dauert viel länger.
Was passt für dich?
Lieben Gruß
Andrea
Liebe Rada,
Deine Ausführungen habe ich mit Interesse gelesen und möchte Deine Frage gerne beantworten. Für mich war der einzig gangbare Weg der sofortige gänzliche Ausstieg. Möchte jedoch die Reduktion nicht rundheraus ablehnen, denn für mich war sie der Weg zu dieser Erkenntnis. Ich habe vor diesem Entzug auch eine Reduktion versucht mit dem Gedanken im Hinterkopf, es damit auszuschleichen. Fand es aber extrem anstrengend, mich von Zigarette zu Zigarette zu hangeln, immer nach der nächsten zu dürsten - und dann gab es einen Tag, an dem ich wieder mehr geraucht habe. "Is ja nicht so wild, ich rauch ja nicht mehr so viel, rauch ich halt morgen wieder nur die paar wenige." Und tags darauf waren es aber auch wieder mehr. "Is auch nicht so schlimm, gestern waren es ja auch mehr." Und schnell war ich dann in meinem normalen Konsum wieder drin und furchtbar gefrustet, weil das mit dem Reduzieren nicht geklappt hatte. Also ein probates Mittel zum Ausstieg war es für mich nicht. Eher ein in die Länge gezogener Dauerentzug, weil ich die Sucht gerade insoweit gefüttert habe, um sie am Leben zu halten. Wie gesagt, dies ist im Nachhinein mein persönliches Empfinden!
Es war aber offenbar eine Erfahrung die ich brauchte, um überhaupt wieder den Absprung zu schaffen. Denn als es mich das nächste Mal so richtig annervte und ich einen Ausweg überlegt habe, da war mir dann klar, dass es nicht die Reduktion sein kann. Und weil ich mir diesen verlängerten Entzug und den Frust, wenn es wieder nicht klappen würde, ersparen wollte, war mir auch klar: dann kann ich nur noch ganz aufhören.
Also für mich war's überhaupt nicht geeignet, muss ich ganz klar so sagen. Aber der Entzug und der Weg zur dauerhaften Rauchfreiheit ist eine sehr individuelle Angelegenheit. Dies sind nur meine eigenen Erfahrungen, die ich Dir, Deine Frage beantwortend, hier schildern möchte. Wenn Du das Gefühl hast, dies ist Deine Abzweigung, dann nimm sie. Alles was Dir beim Ausstieg hilft ist legitim. Egal wie Du es angehst, ich wünsche Dir dabei viel Erfolg. Lass gerne von Dir hören, wie es bei Dir dann läuft, ich bin auch immer für anderen Input offen und dankbar! Viele Grüsse aus dem
Miezhaus