Bauchweh vor der eigenen Courage...

Verfasst am: 02.11.2018, 11:38
Balu2012
Balu2012
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Hallo Zusammen!

Ich bin neu hier und würde mich gerne "austauschen"...
Ich rauche seit guten 20 Jahren und habe schon sehr früh angefangen. Täglich sind es zwischen 20 und 30 Zigaretten. Wenn ich Stress habe wird es auch mal mehr.
Ich stufe mich selbst als sehr abhängig ein. Ich gehöre zu den Leuten, die rauchen, auch wenn sie krank sind - auch wenn der Arzt gesagt hat, dass man gerade keinesfalls rauchen sollte.
Vor einigen Jahren wurde bei mir allergisches Asthma festgestellt. Trotzdem ging es mir die letzten Jahre - dank der entsprechenden Sprays - ganz gut. Im August hatte ich wieder einen Termin beim Lungenfacharzt zur Kontrolle. Meine Werte waren sehr schlecht und der Arzt meinte, dass mit 100 %iger Sicherheit bei mir in maximal 10-15 Jahren eine COPD diagnostiziert wird, wenn ich nicht mit dem Rauchen aufhöre.
Das war ein Schock, sicher. Zumal ich den Verlauf dieser wirklich furchtbaren Erkrankung kenne - mein Vater leidet seit Jahren daran.
Dieser Schockmoment hat leider nicht gereicht, damit ich sofort mit dem Rauchen aufhöre, aber er hat mich zumindest zum Nachdenken gebracht. Ein paar Wochen später habe ich für den 05.11.18 einen Termin für diese "Ohrspritze" vereinbart - ich nehme an, ihr kennt die.
Das heißt, dass ich nun ab kommendem Montag nicht mehr rauchen werde. Und ich habe Angst.
Ich habe mich gedanklich wirklich viel mit dem Thema beschäftigt und mein "Verstand" ist sich sicher, dass ich mit dem Rauchen aufhören will und es keinen einzigen "vernünftigen" Grund gibt, weiter zu rauchen. Aber trotzdem gibt es in mir eine Stimme, die mir immer wieder sagt, dass ich doch eigentlich gar nicht aufhören möchte und dass Rauchen total toll ist...
Ich weiß, ich muss das Aufhören als Gewinn sehen und nicht als Verlust, aber das fällt mir schwer...
Viel mehr kann ich auch gerade gar nicht sagen... Aber es hat schon gut getan, einfach mal zu beschreiben, wie ich mich gerade fühle.

Vielen Dank an alle, die das lesen und mir vielleicht noch ein paar gute Ratschläge bzw. etwas Aufmunterung geben werden.

LG

Verfasst am: 02.11.2018, 12:21
feenzauber
feenzauber
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Beiträge: 2318 Beiträge

Herzlich willkommen hier bei uns

Den ersten Schritt hast du bereits getan. Du hast Dich hier angemeldet.

Zitiert von:
Ich stufe mich selbst als sehr abhängig ein. Ich gehöre zu den Leuten, die rauchen, auch wenn sie krank sind - auch wenn der Arzt gesagt hat, dass man gerade keinesfalls rauchen sollte.


In vielen Sachen, erkenne ich mich wieder. Habe auch immer geraucht, auch wenn ich krank war. Hätte gedacht, ich schaffe niemals aufzuhören zu rauchen. Dank dieser Community habe ich es geschafft ;)

Zitiert von:
Ein paar Wochen später habe ich für den 05.11.18 einen Termin für diese "Ohrspritze" vereinbart - ich nehme an, ihr kennt die.
Das heißt, dass ich nun ab kommendem Montag nicht mehr rauchen werde. Und ich habe Angst.

Über die Spritze habe ich im Fernsehen gesehen. Es gibt viele Hiflsmittel zum Aufhören ;)
Diese Angst kannte ich auch und ganz ehrlich, die haben hier sehr viele.
Dein Tag ist also Montag... Sehr gut ;)
Kennst Du unsere "Reiter"?
Hier ein paar Tips:
http://www.rauchfrei-info.de/aufhoeren/tipps-fuer-ihren-rauchstopp/tipps-bei-verlangensattacken/

1. Aufschieben; 2. Ausweichen; 3. Abhauen und 4. Ablenken => das sind unsere 4A´s um den zu entkommen

Dann gibt es das Starterpaket, was ein Stressball, Pfefferminzbonbons usw. enthält. Ich persönlich bin ein Fan vom Rauchfreikalender. Jeder Tag ist ein anderer Spruch

Hast Du Dich denn beim Ausstiegsprogramm angemeldet? Auch da gibt es viele nützliche Tipps ;)

Hier geht es direkt zum rauchfrei Ausstiegsprogramm.
http://www.rauchfrei-info.de/aufhoeren/tagesansicht/

Wünsche Dir ganz viel Sturheit. Wir helfen Dir hier sehr gerne.

GGLG Manu

Verfasst am: 02.11.2018, 12:35
rauchfrei-lotse-christian
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Beiträge: 1390 Beiträge

Grüß Dich, Balu 2012.

So, geschafft....Dein eigenes Wohnzimmer.

Nochmals ein herzliches Willkommen in unserer der Nichtmehrraucher und Aufhörwilligen.
Zu deinem Entschluss, endlich Rauchfrei werden zu wollen, beglückwünsche ich dich sehr.
Schön, dass Dich dein Weg zu uns geführt hat.

Informationen zur Vorbereitung deines Rauchstopps findest Du unter dem blauen bzw. grünen Reiter.
Hier sind jede Menge Tipps und Informationen, in den Untermenues zu finden.
Ans Herz möchte ich Dir das Starterpaket* legen, eine wirklich große Hilfe, gerade in der Anfangszeit. http://www.bzga.de/infomaterialien/foerderung-des-nichtrauchens/rauchfrei-startpaket/?bestell_bestellnummer=31350100

Im grünen Reiter findest du jede Menge Tipps, zur Vorbereitung deines Rauchausstiegs. Magst Du dir das mal durchlesen? Auch für Quereinsteiger ist hier noch jede Menge Interessantes und Wissenswertes dabei.
Zu unserem 3-wöchigen Ausstiegsprogramm, geht´s hier entlang:

http://www.rauchfrei-info.de/aufhoeren/registrieren-fuer-das-ausstiegsprogramm/

Zusätzlich kannst Du dir im Netz das Buch, "Nie wieder einen einzigen Zug" von Joel Spitzer, als pdf-Datei downloaden. Keine Angst kostet nichts und ist für jedermann frei zugänglich.

http://whyquit.com/NWEEZ/NWEEZ!-Buch.pdf

Liest sich sehr gut und öffnet Dir die Augen über die Absurdität des Rauchens.

Auch das Lesen und aktive Teilnahme im Forum, bzw. Chat (findet jeden Dienstag, in der Zeit von 20:00 bis 22:00 Uhr, statt) helfen die eigene Motivation zu stärken.

Soviel zum offiziellen Teil.

Hallo Balu 2012,

Bauchweh vor der eigenen Courage? Musst Du nicht haben, denke es gehört aber dazu, wenn man einschneidende Änderungen im Leben vornimmt. Allein, die Unsicherheit welche Auswirkunge eine getroffene Entscheidung für mich mitbringt, löst solche Ambivalenzen in einem aus.
Welche Ängste bewegen Dich gerade? Außer, dass Deine innere Stimme, dir etwas Sinnloses schönreden will.
Angst, davor das man etwas verliert was man doch sooooo gerne macht?

Für meinen Teil kann ich Dir sagen, dass ich in den letzten Jahren vor meinen Rauchstopp wirklich nicht mehr gerne geraucht habe. ("gerne Rauchen", schöner Selbstbetrug, gell.) Eigentlich war es eher eine ungeliebt Seite an mir, die ich im innersten ablehnte. Geraucht hab ich nur, weil ich rauche.

Mit einer der besten Weisheiten aus dem Forum, zum dranbleiben und motivieren:
Ein Raucher fühlt sich erst nach dem "Genuss" einer Zigarette, wie sich ein Nichtraucher immer fühlt.
Heißt, erst nach dem Konsum einer Zigarette stellt sich bei einem Raucher Wohlbefinden ein.
Wenn du mal darüber nachdenkst und verstanden hast, wie Nikotin in deinem Körper wirkt, wird der Satz klar und leicht verständlich. Zwischen zwei Zigaretten, sinkt in deinem Körper der Nikotinspiegel kontiunierlich ab. Wenn der Mangel an Nikotin, in deinem Körper den niedrigsten tolerabelen Wert erreicht hat, äußert sich das in den bekannten Entzugsyntomen. Um diesen zu entgehen zündest sich ein Raucher halt die nächste Zigarette an.
Hast Du als nichtrauchender Jugendliche(r), irgendeinen Mangel abstellen müssen?
Ich wage mal die These und behaupte: Nein.

Hast Du Dir schon überlegt wie Du in der ersten Zeit, typische Rauchsituation für dich verändern kannst.
z.B. Morgendlicher Kaffee mit Zigarette usw.

Wenn Du Fragen hast, immer her damit. Freue mich, wenn ich von Dir was zu lesen bekomme.

Wie du siehst, ich habe es geschafft. Also schaffst Du es auch. Da bin ich ganz sicher.

lg

christian
PS: hier geht’s zu unserem Newsletter: http://www.rauchfrei-info.de/meta/newsletter/
*Starterpaket wird innerhalb der Bundesrepublik Deutschland kostenlos versandt.

Verfasst am: 02.11.2018, 13:26
Sonnenschein66
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Hallo Balu 2012,

auch von mir ein ganz herzliches Willkommen.

Wenn ich Deine Zeilen so lese, könnte ich meinen dass ich der Verfasser war. Auch ich habe vor 1,5 Jahren bei jeder Gelegengeit geraucht und natürlich auch wenn ich krank war. Habe mir dann eingeredet, dass der Husten sich leichter löst wenn ich rauche. Dass der Husten aber vom Rauchen kam, habe ich vielleicht gewusst aber immer schön verdrängt.
Bei mir war der Auslöser zum Aufhören eine Lungenentzündung und der Verdacht auf COPD. Und da ist mir himmelsangst geworden und ich habe im Krankenhaus aufghört,
Lange Rede....
Die Stimme , die Du Du in Dir hörst, ist die Sucht. Und die will natürlich dass du weiterrauchst. Nicht das Herz, nicht die Seele spricht aus Dir , sondern nur die blöde Sucht.
Vor dem Aufhören braucht man keine Angst zu haben, es tut nicht wirklich weh. Es ist nicht einfach und es bereitet oft unangenehmes, aber es tut nicht weh.
Das Leben ohne Rauch beschert so viele Vorteile , es ist es wirklich wert stark zu bleiben durch ein paar Tage, Wochen und lass es Monate sein .
Am Anfang denkt man, dass es gar nicht möglich sein kann jemals wieder glücklich und unbeschwert zu sein. Aber glaube es mir, es kommt das tolle Gefühl der Freiheit und Unabhängigkeit, Glaub uns "alten Hasen". Auch wir standen da wie Du.

Ich wünsche Dir ganz viel Kraft und Sturheit. Du bist hier sehr gut aufgehoben.

Liebe Grüße
Claudia

Verfasst am: 03.11.2018, 15:48
Nomade
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Hallo Balu,

ich kenne die Ohrspritze und ihre Wirksamkeit nicht.... allerdings war ich vor ca. 20 Jahren mal bei einer Veranstaltung, wo den Anwesenden zunächst je 3 Akupunkturnadeln in die Ohren gepiekt wurden und anschließend (also mit den Dingern drin) ein ca. 2 stündiger Vortrag über unser aller Thema gehalten worden ist.
Dann - Nadeln raus und - zack bum war man Nichtraucher.... echt - ohne Entzugserscheinungen und ohne Freßattacken!

Wenn ich Idiot nicht nach ca. 5-6 Wochen, bei einem Blueskonzert (als in Gaststätten noch geraucht werden durfte), gemeint hätte, als mir eine angeboten wurde - 'die eine geht schon mal, dann hör ich wieder auf'....
Im Laufe dieses Abends habe ich bestimmt noch drei weitere geschnorrt und am nächsten Tag die nächste Schachtel gekauft

Sollte diese Ohrspritze also ähnlich gut sein, kannst Du "nur" den Fehler machen, überheblich zu werden und wieder die EINE zu qualmen, bei der es dann zweifellos nicht bleibt....

Überleg mal - 6,- nicht verrauchte € pro Tag sind am 5.11.2019 rund 2.300,-€ - davon könntest Du in den Urlaub fahren und während dessen eine Fachfirma den Qualm aus der Wohnung renovieren lassen
(Auch, wenn Du nicht drinnen geraucht hast - der Geruch zieht doch aus Deinen Haaren, der Kleidung etc. in die Tapeten.)

Und noch etwas - wenn ich das richtig gelesen habe, hast Du also Bauchweh davor, in 10-15 Jahren KEIN COPD zu bekommen : - sorry, das ist natürlich sehr auf die Spitze getrieben - aber letztendlich läuft es darauf hinaus - oder....

Alles Gute für Dich
wünscht
Nomade

Verfasst am: 04.11.2018, 19:38
Balu2012
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Hallo!

Erstmal vielen Dank für eure Antworten,die hilfreichen Tipps und den guten Zuspruch!

Ich habe es leider dieses Wochenende nicht an den PC geschafft und schreibe jetzt gerade vom Handy aus - also nicht wundern,wenn da Dank Autokorrektur komische Dinge bei raus kommen...

Ich glaube,eins meiner Probleme ist,dass ich sehr früh angefangen habe zu rauchen. Meinen ersten Zug habe ich bereits im Alter von 10 Jahren hinter mich gebracht und ab diesem Moment spielte das Rauchen immer eine Rolle in meinem Leben. Mit 14 Jahren habe ich dann schon täglich mehrere Zigaretten geraucht. Das heißt,dass ich mich leider nicht mehr an ein Leben ohne Zigaretten erinnern kann. Nichts,was ich heute als Erwachsener tue,habe ich jemals ohne Zigarette getan. Es ist,als wäre das ein Teil von mir - auch wenn das jetzt sicher übertrieben klingt.

Ich habe mich auch oft hinter den Zigaretten versteckt. Als Raucher war man zumindest früher "cool",gehörte irgendwie immer dazu und selbst heute noch fühle ich mich mit einer Zigarette in der Hand irgendwie "stärker". Sicher kennt der ein oder andere von euch auch dieses Phänomen.

Jedenfalls bin ich der Meinung,dass der geringste - wenn auch nicht unerhebliche Schritt - das Überwinden des körperlichen Entzugs ist. Dabei soll mir diese Spritze ja helfen. Das aus meiner Sicht viel größere Problem wird der Kampf gegen meinen inneren "Schweinehund", das Umstellen meiner Gewohnheiten, das Aufgeben liebgewonnener Rituale... Und wirklich zu verinnerlichen,dass alles Gute,was man als Raucher einer Zigarette zuschreibt erlogen ist.

Für euch zur Info: ich habe die ganze Zeit ganz normal weiter geraucht und das werde ich selbst morgen Vormittag noch... Ich habe mich entschieden,diese Spritze als eine Art Startschuss zu sehen. Ich habe das Gefühl,das brauche ich irgendwie - wenn auch nur für den Kopf.

Ich werde mir vorher noch einmal Zeit nehmen,meine - hoffentlich - letzte Zigarette rauchen und mich verabschieden. Von einem jahrelangen Begleiter,der mir nicht gut tut. Ich werde auch meinen Rauchplatz auf der Terrasse wegräumen.

Ich habe jetzt auch einige Hausarbeiten liegen lassen,mit denen ich mich dann morgen Nachmittag beschäftigen und ablenken kann. Außerdem werde ich mich mit Kaugummis,stillem Wasser und allem,was mir noch so einfällt,bewaffnen.

Ich habe immer noch großen Respekt oder auch Angst... Vermutlich am meisten davor,mich selbst und mein Umfeld zu enttäuschen...

Achso,an dem Aufstiegsprogramm nehme ich teil,das Paket habe ich mir allerdings nicht bestellt.

Drückt mir die Daumen oder wie auch immer man das jetzt sagen soll.

Ich bin auf jeden Fall jetzt schon sehr froh,dass es diese Plattform gibt und man einfach mal ein paar Dinge loswerden kann.

Liebe Grüße und allen noch einen schönen Abend!

Verfasst am: 05.11.2018, 18:17
Taniri
Taniri
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Hallo Balu2012,

ich bin neu hier im Forum und werde morgen mit dem Nichtrauchen anfangen. Ich habe gelesen, dass du heute nach der Spritze in ein rauchfreies Leben startest.
Wie geht es dir denn? Ich drücke dir ganz fest die Daumen, dass du stark bleibst.

Lieben Gruß
Stefanie

Verfasst am: 05.11.2018, 21:07
rauchfrei-lotse-christian
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N´Abend Balu.

Ich fall mal mit der Tür ins Haus.
Wie war Dein Start heute, wie geht es Dir damit? Magst mal berichten?

Und einen Vorschlag hab ich auch noch mit gebracht.
Wie wäre es für Dich, wenn Du mit Taniri gemeinsam den Weg in die Rachfreiheit marschierst?
Hier gehts zu Taniris Wohnzimmer:
http://www.rauchfrei-info.de/community/forum/?tx_mmforum_pi1%5Baction%5D=list_post&tx_mmforum_pi1%5Btid%5D=7621

lg
christian

Verfasst am: 06.11.2018, 19:07
Balu2012
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Hallo ihr Lieben!

Ich habe es gestern leider nicht mehr geschafft, mich zu melden.
Vom Ablauf her ist es so, dass man an verschiedenen Stellen an beiden Ohren eine - meines Wissens homöopathische Lösung - gespritzt bekommt. Dabei handelt es sich wohl um spezielle "Suchtpunkte", die aus der Akupunktur bekannt sind. Das Ganze ist deutlich schmerzhafter als ich es erwartet hatte. Der Arzt hat mir erklärt, dass dadurch zumindest die körperliche Sucht reduziert werden soll, sodass der Körper kein bis wenig Verlangen nach einer Zigarette hat. So viel zur Theorie....
Tatsächlich fühle ich mich alles andere als gut...
Erst mal ist mir seit gestern Mittag durchgehend super schlecht. Das hat sicher nichts mit der Spritze zu tun. Wahrscheinlich ist es eher auf die Anspannung und die vielen Gedanken etc zurückzuführen, die ich mir seit gestern mache.
Außerdem bin ich mega gereizt, innerlich total hibbelig und nervös, super angespannt...
Ich habe es geschafft, gestern Nachmittag und Abend keine mehr zu rauchen. Heute Nacht konnte ich dann fast gar nicht schlafen. Ich war ab kurz nach 24 Uhr stündlich wach und das Gedankenkarussel drehte sich wieder.
Heute Morgen bin ich der Situation mit dem gemütlichen Morgenkaffee und der Zigarette direkt aus dem Weg gegangen und stattdessen nach dem Aufstehen sofort unter die Dusche.
Am besten muss ich sagen, ging es dann auf der Arbeit mit dem Nichtrauchen. Dadurch, dass ich meinen Arbeitsplatz zum Rauchen verlassen muss und wir dann draußen eine Raucherecke haben, gibt es auch erstmal an meine direkten Platz nichts, was mich ans Rauchen erinnert.
Als ich heute Nachmittag Zuhause angekommen bin, habe ich mich direkt in die noch übrige Hausarbeit gestürzt. Irgendwann habe ich allerdings gemerkt, dass ich mich nicht permanent durch Arbeiten ablenken kann. Mir war immer noch schlecht, ich war/bin nach der vergangenen Nacht super müde und mein Inneres ist in furtchbarer Aufruhr. Ich musste mich hinsetzen, mich ausruhen - und da ist es passiert. Entspannung ohne Zigarette?! Wie soll das gehen? Ich bin schwach geworden und hab mir eine Zigarette angesteckt. Danach exakt 2x daran gezogen. Hab sie meinem Blumenkübel ausgemacht, denn die Aschenbecher sind ja weggeräumt und weggeschmissen.
Ich bin sehr enttäuscht von mir selbst, nach so kurzer Zeit schon wieder schwach zu werden...
Seitdem nun wieder ohne, aber weiterhin mit den oben beschriebenen Symptomen... Gut fühlt sich definitiv anders an!

Wie geht es denn den beiden anderen Aussteigern Moni und Stefanie?
Wie ist es euch ergangenen? Kommen euch meine Schilderungen bekannt vor? Seid ihr noch standhaft?

Liebe Grüße von einer momentan etwas niedergeschlagenen Balu

Verfasst am: 06.11.2018, 19:14
Balu2012
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Tut mir leid, ich muss noch etwas ergänzen....
Auf Minis Frage: Grundsätzlich ist das mit der Spritze eine einmalige Sache. Mein Arzt bietet jedoch an, die Behandlung noch einmal zu wiederholen, wenn es innerhalb von 3 Monaten zu einem richtigen Rückfall kommt. Eigentlich sollte das körperliche Verlangen aber direkt nach der ersten Behandlung reduziert sein.
Ich habe jetzt natürlich keinen Vergleich... Ich weiß nicht, wie es mir jetzt gehen würde, wenn ich die Spritze nicht bekommen hätte. Insofern ist es schwierig zu sagen, ob sie etwas bringt.

Gestern habe ich bei meinem "Abschiedsritual" jedenfalls einen der Tipps beherzigt und zum Abschied eine pro und kontra Liste erstellt. Die trage ich seitdem bei mir und habe sie auch schon wieder ein paar Mal zur Hand genommen. Daswar auf jeden Fall eine gute Idee!

Liebe Grüße und einen schönen Abend!