Abschied von der Zigarette.

Verfasst am: 20.10.2015, 14:27
banya
banya
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Ja, Momo,

Ja das ist gut, sich immer wieder helfende Sätze einzutrichtern.... guck mal, ob Du einen für Dich finden kannst.

Es ist auch völlig normal, dass man/frau in den ersten Tagen sehr mit Entzugserscheiungen zu kämpfen hat, gerade, wenn man länger und viel geraucht hat.... da muss man irgendwie durch und es aushalten oder sich so gut wie möglich davon ablenken.....

ansonsten kann es auch helfen, sich zu sagen, "jetzt rauche ich nicht....." (also die ersten Tage noch nicht an die Ferne zu denken, dass Du nie wieder rauchen darfst, kannst oder willst, sondern erstmal nur an diesen Moment im Hier und Jetzt zu denken, das macht den Berg erstmal etwas kleiner.....)

Mir hat auch die Atemübung immer sehr geholfen:
einfach minestens zehnmal ganz bewusst und ganz tief ein- und wieder ausatmen.....

meistens lässt der Suchtdruck dann schon nach ein paar Atemzügen deutlich nach... (hab ich selbst ausprobiert...)

und viel, viel Wasser oder Ingwer- oder Kräutertee trinken, das hilft auch oft....

und Du kannst Dir auch ein Glas mit Aufgaben- und Belohnungszettlchen füllen, und immer, wenn der Teufel kommt, dann eins davon ziehen und die Belohnung oder Aufgabe umgehend ausführen...

oder hier schreiben und lesen, bevor Du dem Suchtteufel nachgibst (das habe ich oft getan und es hat geholfen!)

Sonst komm doch heute Abend gerne in den Chat, da kannst Du noch viele weitere Anregungen und Tipps bekommen!

Schön weiter durchhalten und stur bleiben.... ich drücke Dir beide Daumen und glaube daran, dass Du es schaffen kannst!

LG Banya

Verfasst am: 20.10.2015, 14:47
MOMO1967
MOMO1967
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Hi Banya,
danke für die schnelle Antwort.
Ich weiß genau das die nächste Zigarette mir nichts bringt und trotzdem sehnt sich was in mir danach.
vor sechszehn Jahren ist es mir leichter gefallen nicht zu rauchen. da war ich mit mir und meinem Leben zufriedener als heute. Jetzt als Alleinerziehende Mama war die Zigarette immer für mich da und hat mir ein paar Atemzüge (haha) Pause verschafft. Aber ohne Zigarette setze ich mich nicht auf den Balkon ....
Körperlich merke ich noch nichts vom Entzug das war letztes Jahr anders . Da hab ich schon nach ein paar Stunden Herzklopfen bekommen. Jetzt ist es anders. Vielleicht weil ich seit einer Woche mein Rauchverhalten Beobachte? Und bemerke das es mir nach dem rauchen nicht anders geht als vorher? Trotzdem ist da der Wunsch sich eine anzuzünden . Gewohnheit oder doch sucht?
Der Tipp mit den Zetteln ist gut . erst werde ich bei jedem Gedanken mal einen Schreiben. Damit ich bei Bedarf weiß mit was ich mich belohnen kann. Außerdem sollte ich mich mit meinen Bedürfnissen etwas mehr in den Vordergrund stellen und nicht immer versuchen es allen Recht zu machen. Ich mach es mal wieder mir recht!
...Aber wie???
Lg MOMO

Verfasst am: 20.10.2015, 19:54
banya
banya
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Hallo Momo,

stresse Dich bloß nicht zu sehr, es ist völlig normal, am Anfang, insbesondere in den ersten Stunden und Tagen den Wunsch nach einer Zigarette und einen Suchtdruck zu verspüren, der Kopf und Körper befinden sich im Entzug.
Das muss alles erstmal verdaut und verarbeitet werden.

Mir selbst fiel es auch von Entzug zu Entzug schwerer, mit dem Rauchen aufzuhören. Es kann wirklich sein, dass es Dir jetzt schwerer fällt als beim letzten Mal, aber beim nächsten Mal würde es wahrscheinlich noch schwerer werden.
Und es wird besser werden, das kann ich Dir wirklich versprechen. Ganz bestimmt!

Und es ist besonders schwer aufzuhören, wenn im Leben nicht alles rund läuft und man mit seinem Leben nicht voll und ganz zufrieden ist. Das kenne ich auch. Aber gerade dann kannst Du besonders stolz auf Dich sein, wenn Du den Rauchstopp in so einer Lebenphase trotzdem hinbekommst.

Und warum nicht ohne Zigarette auf den Balkon setzen? Einen Versuch ist es doch wert, Du kannst es doch ruhig mal ausprobieren. Ich verstehe zwar, dass es einem erstmal nicht in den Kopf kommt, aber warum nicht. Und es gibt ja auch noch die Strohhalmmethode. Du kannst Dich ja auch mit einem Strohhalm auf den Balkon setzen und die Luft durch den Strohhalm einziehen... ich habe es anfangs hin und wieder mal ausprobiert und es kann auch helfen.

Ob Gewohnheit oder Sucht?? Wahrscheinlich irgendwie beides... man verknüpft ja als Raucher immer mehr Alltagssituationen mit dem Rauchen, so dass z.B. der Kaffee in Kombination mit der Zigarette dann schnell zur Gewohnheit wird. Aber es ist auch tatsächlich Sucht mit dabei, denn der jede Zigarette stillt ja den Entzug von der davor usw..... und Nikotin macht ja auch wirklich abhängig.

Ja, es klingt so, als wenn es Dir helfen könnte, lauter Zettel mit kleinen und größeren Belohnungen nur für Dich anzulegen und in eine Art Lostrommel zu werfen, aus der Du dann immer mal wieder einen Zettel ziehen kannst und Dich überraschen lassen kannst, was Dir der Zettel dann gerade so empfiehlt....

Was magst Du denn gerne? Womit kannst Du Dir eine Freude machen? Was tut Dir gut?
Und was würdest Du machen, wenn da nicht andere wären, denen Du etwas Recht machen möchtest?
Vielleicht ist das ja eine gute Gelegenheit, immer mal wieder darüber nachzudenken und Dir klarer darüber zu werden, wie Du es DIR Recht machen kannst......

Ach, das klingt ja schon jetzt am ersten Tag nach einem spannenden Prozess, der da ins Rollen gebracht wird.....

Bitte lass uns weiter daran teilhaben!

Ich hoffe, der Teufel quält Dich heute nicht mehr allzu sehr und Du schaffst es, den ersten rauchfreien Tag gut hinter Dich zu bringen.

Manchmal kann es auch helfen, sich einfach schlafen zu legen, um gar nicht erst in Versuchung zu kommen.

Spätestens bis morgen
Banya

Verfasst am: 20.10.2015, 22:25
banya
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Huhu MOMO,

Schön, dass Du heute schon so mutig warst und gleich in den Chat gekommen bist.....

ich hoffe, es hat Dir gefallen und Dich etwas abgelenkt....

Gute Nacht
Banya

Verfasst am: 21.10.2015, 08:01
MOMO1967
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Guten morgen,
ein neuer Tag fängt an und ich hoffe das er ohne Zigarette weitergeht.
ich bin etwas unruhig weil ich Angst vor schlechter Laune habe und vor schwachen Nerven.
Habe gestern gemerkt das ich beim Streiten mit meiner Tochter total überreagiert habe. Da hat einfach ein Ventil gefehlt. Mal raus zu gehen und mich abzulenken.
Andererseits gab es gestern keine schlimmen Entzugserscheinungen. Also ich hatte sonst schlimmere wenn ich mal einen Tag weniger geraucht hab. zB depressive Gedanken kamen schon bei weniger als 12 Zigaretten am Tag. Was ich hier im voraus gelernt habe ist mein Rauchverhalten zu beobachten. Dabei hab ich festgestellt das es mir nach dem Rauchen gar nicht besser geht als vorher. Warum fällt es mir trotzdem schwer mich nicht hinzusetzen und eine zu rauchen?

danke an Conny und Banya, für die Einladung zu Chat gestern . Hat mir gut getan. Und ich werde wieder dabei sein.

Verfasst am: 21.10.2015, 08:32
Unbekannt
Entfernter Beitrag von gelöschtem Nutzer oder Nutzerin
Verfasst am: 21.10.2015, 12:05
banya
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Liebe MOMO,

toll, dass Du so tapfer bist und trotz der vielfachen Besuche des fiesen Teufels weiter durchhälst!
Es wird besser werden, ganz bestimmt!

Jetzt hast Du schon einen ganzen Tag und eine Nacht rauchfrei hinter Dich gebracht!
SUPERGUT! Weiter so!

Ja, es kann durchaus gerade in den ersten Tagen passieren, dass die Nerven manchmal ein wenig blank liegen. Dafür ist es gut, wenn Du Dir irgendetwas überlegst, was Du dann in solchen Momenten alternativ zur Zigarette tun kannst.
Am besten hat mir das Ablenken, Abhauen, Aus-der-Situation-Rausgehen geholfen.

Hast Du Dir schon überlegt, wann und wie Du mit dem Autogenen Training anfangen willst? Je besser man für sich so eine Entspannungsmethode drauf hat und beherrscht, desto eher kann man sie auch in kritischen Situationen in einer Kurzform anwenden. Auch das könnte Dir eventuell dann bei Konflikten mit Deinen Töchtern helfen.
Aber ganz ehrlich, die Konflikte könntest Du doch auch sowieso nicht wegrauchen, die wären ja nach der Zigarette auch immer noch da..... manchmal hilft es auch, sich das bewusst zu machen.

Und ich glaube, es dauert einfach eine Zeit, bis der Körper und der Kopf sich umgestellt haben und an die neue rauchfreie Situation gewöhnt haben, es ist ganz normal, dass am Anfang immer noch der Gedanke an eine Zigarette auftaucht, aber das kommt mit der Zeit dann immer weniger und auch weniger intensiv vor. Wenn Du über diesen ersten Berg hinweggekommen bist, wird es irgendwann leichter, ganz bestimmt.

Also weiter geradeaus und immer weiter schön stur bleiben. Deine Tochter wird sich am Ende bestimmt mit Dir mitfreuen, wenn Du rauchfrei bist und Deine Gereiztheit in den ersten Tagen dafür gerne in Kauf nehmen.

Ich wünsche Dir einen schönen Tag und dass der Teufel Dich heute nicht allzu oft besuchen kommt.

Liebe Grüße
Banya

Verfasst am: 21.10.2015, 14:18
MOMO1967
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Der hat sich eben eingeschlichen.
Hab einfach eine geraucht ohne das ich nachgedacht hab.
erst nach zwei zügen. Und dann gemerkt das es nix bringt und ausgemacht.
dabei hab ich mich heute morgen so gut gefühlt.
Das nein sagen bei rauchern ist doch nicht so einfach.
Aber mein nachbar sagte er bietet mir keine mehr an.

grrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrr
ich will den en: im griff haben!

Setzen jetzt die Entzugserscheinungen wieder später ein?
ich mach mich nicht verrückt und sag es war ein Ausrutscher.
Es ging mir doch gar nicht so schlecht seit gestern.
Von meinen anderen Versuchen war ich schlimmeres gewöhnt.
Weitermachen nicht mehr nachgeben ich will das schaffen und nicht mehr zurück in die Raucherecke, da mieft es zu sehr.

Verfasst am: 21.10.2015, 14:34
banya
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MOMOOOOOOOOOOOOOO,

schade, aber toll, dass du so ehrlich bist und es uns umgehend wissen lässt und nicht abtauchst...
und gut, dass Du sie schon nach zwei Zügen ausgedrückt hast.

Ja, sieh es mal als einmaligen Ausrutscher an und als notwendige Erfahrung, um Dir mit Deinem Rauchstopp-Wunsch noch sicherer zu werden......

und versuche nächstes Mal, wenn der Suchtdruck wieder kommen sollte zu sagen, dass Du nur in diesem Moment keinen Zug nehmen willst und nach ein paar Minuten wird der Drang sich eine anzünden zu wollen, nachlassen.

Mit hat es geholfen, mich die ersten paar Tage von Rauchern weitestgehend fern zu halten, aber es gibt auch andere, die den Passivrauch die ersten Tage bewusst um sich haben möchten.....

Kopf hoch, Krönchen richten und weiter geht's..... gut, dass Du mit Deinem Nachbarn schon ausgemacht hast, dass er Dir in Zukunft keine mehr anbietet!

Und Du kannst selbst entscheiden, was Dir mehr hilft, so schnell wie möglich Deinen Weg fortzusetzen oder neu durchzustarten, ob Du Deinen Zähler wieder auf Null setzen möchtest oder es unter einem kleinen Ausrutscher verbuchst und jetzt einfach Deinen einmal eingeschlagenen Weg weitergehst. Guck einfach, was Dich mehr motiviert und welche Variante besser zu Dir passt.

Hauptsache, Du gehst weiter und guckst nach vorne und gehst weiter auf Dein Ziel zu.

Du kannst es schaffen!

LG Banya

Verfasst am: 21.10.2015, 15:13
banya
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Hallo nochmal liebe MOMO,

ich hatte gerade noch eine Idee:
und zwar kannst Du Dir auch noch zusätzlich eine telefonische Unterstützung holen.

Vielleicht ist das ja was für Dich:

"Für eine weitergehende Beratung, die auf ihre ganz persönliche Situation zugeschnitten ist, empfehlen wir Ihnen das BZgA–Beratungstelefon.

BZgA-Beratungstelefon zur Rauchentwöhnung, Tel. 0 800 8 31 31 31* (Montags bis Donnerstags von 10 bis 22 Uhr, Freitags bis Sonntags von 10 bis 18 Uhr).

* kostenfreie Servicenummer"

Was meinst Du, könnte Dir das neben dem Forum und dem Chat noch zusätzlich helfen, beide Füße auf Deinen eingeschlagenen Weg zu bekommen?

Du kannst es ja einfach mal ausprobieren, wenn Du möchtest.

Viel Erfolg und ich hoffe, Du hast Dich von der Attacke des Teufels schon erholt und bist dabei Deinen Kopf wieder in Startposition zu bekommen.

Ganz viel Kraft und Mut und Zuversicht!

LG Banya