28 Tage und noch immer keine Ruhe

Verfasst am: 26.11.2015, 10:18
delia0304
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Huhu,

ist schon irre, was diese Raucherei mit uns macht/gemacht hat. Ich hatte auch depressive Phasen, musste einfach so weinen und war sehr traurig. Traurig, weil ich rauchen wollte und weil ich arm war, dass ich jetzt nie mehr eine Zigarette rauchen darf. Bei mir hatte es wirklich mit der falschen Einstellung zum Aufhören zu tun.

Was ist denn morgens so schlimm? Fehlt die erste Zigarette? Gibt es da etwas, was du als Ritual einführen könntest, was mit der Zeit diesen Gedanken an die Zigarette verdrängen könnte?

Belohnst du dich? Gönnst du dir etwas Gutes, sparst du dein Rauchgeld?

LG,

Delia

Verfasst am: 26.11.2015, 10:30
mdc
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Hallo, Geld sparen tu ich nicht wirklich, hab selbst gedreht und dafür ungefähr jede Woche 8 Euro investiert. Bin immer noch auf der Suche, was ich morgens statt einer Zigarette machen kann. Hab es mit Sport versucht, hab aber gemerkt, dass mir das nicht hilft. Mache mich jetzt immer ganz schnell fertig und fahre dann ganz schnell mit dem Fahrrad in die Arbeit, das hilft dann irgendwie. Belohnen tue ich mich eigentlich fast täglich, leckerer Tee, schöner Badezusatz usw.. Ich weine auch eher, weil ich Angst habe, dass dieser Suchtdruck nie ein Ende haben wird. Aber seit heute denke ich, dass das irgendwie dazu gehört und heute morgen war es auch nicht mehr ganz so schlimm
Ich muss mich immer wieder motivieren und ich weiß, dass das Leben als Nichtraucher viel schöner ist

Verfasst am: 26.11.2015, 16:10
miezhaus
miezhaus
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Liebe Sara,

ich möchte Dir noch eine Überlegung anbieten: Jeder ausgesessene Schmachter, jede Suchtwelle, der wir Stand gehalten haben, schwächt die Sucht. Mit jedem Gelüst, dem wir nicht nachgeben, entfernen wir uns ein Stückchen von der Sucht, und jedesmal, wenn der uns belästigt, wir seiner Aufforderung aber nicht nachkommen, kommen wir unserem Ziel, unserer Freiheit, ein Stückchen näher. Insofern nützen uns die Schmachter ja! Also nehmen wir sie an, wie sie kommen, und stellen wir uns doch vor: ah, da kommt wieder so eine Welle, das wäre dann schon eine mehr, die der Sucht an die Substanz geht! Versuche, die Schmachtattacken anzunehmen, laß sie kommen, und dann laß sie auflaufen, indem Du nicht rauchst.

An dieses Gefühl, daß es niemals aufhört, habe ich auch noch lebhafte Erinnerung. Ich kann gut verstehen, daß Dich das ein wenig in Angst versetzt - hat es mich auch. Habe einmal auf meinem Thread gejammert, wann hört das endlich auf???? Ich glaube wir sind uns einig, daß sowas nicht ein Leben lang auszuhalten wäre, stimmts? Aber nun schau Dich mal hier um. Schau mal was hier für Tageszähler präsentiert werden, im oberen dreistelligen, sogar vierstelligen Bereich. Das würde doch keiner schaffen, wenn die Schmacht nicht irgendwann enden würde, denkst Du nicht? Das beweist doch, daß es aufhört, und daß Dich die Sucht auch da wieder anlügt ("rauch endlich eine, ich laß Dich sonst niiiiiie mehr in Ruhe"). Fall da nicht drauf rein Sara. Mit Sicherheit ist die Entwöhnung kein Ponyhof - aber machbar und endlich!

Sag mal könntest Du morgens vielleicht ein klein wenig später aufstehen, nur ein Viertelstündchen? Daß Du die Zeit, die Du noch nicht rauchfrei zu nutzen weißt, in Schlaf umsetzt? Mir ging es genauso,wußte morgens auch erstmal nicht, wohin mit mir, doch ich habe dann einfach angefangen, noch ein wenig liegenzubleiben und genieße es bis heute - auch wenn es nur fünfzehn, zwanzig Minuten sind. Wäre das was für Dich?

Im übrigen ist Deine Strategie ja gut, habe ich Dir ja schon mal gesagt, Radfahren, Bewegung an der frischen Luft, kleine Belohnungen und die Motivation vor Augen halten - besser kann man es nicht machen. Morgen feierst Du wieder eine runde Tageszahl, das ist doch ein schöner Erfolg. Weiter so Sara, ich weiß es ist nicht leicht aber Du machst das gut. Viele Grüße sendet Dir

Lydia

Verfasst am: 26.11.2015, 17:29
mdc
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Lieber Aki, du hast so recht mit deinen Aussagen!! Mir fällt es tatsächlich schwer die wiedergewonnene Zeit zu füllen. Früher habe ich einfach eine geraucht, wenn mir gerade langweilig war. Oder erst mal dieses oder jenes und dann zwischendrin wieder eine geraucht. Mein neues Ritual ist: Erstmal Tee trinken Das hilft meistens, oder vormittags wird dann halt ein selbstgemachter Cappuccino zubereitet. Früher habe ich schon immer meinen Cappuccino daheim gemacht und in einen To-Go-Becher gepackt.
Ja Aki, viele, viele Jahre, das braucht einfach seine Zeit!
Ich freue mich aber so für dich, dass du den Ausstieg nach so vielen Jahren gepackt hast! Habe tiefen Respekt vor dir und vielen lieben Dank, dass du soviel Zeit in das Forum investierst und mir Mut machst

Verfasst am: 26.11.2015, 17:39
mdc
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Mensch Lydia, das könnte mein Bild sein!!!! Jede einzelne Suchtwelle macht mich stärker und die Sucht kleiner, bis sie nur noch ganz selten auftaucht. Das ist schön.
Unbewusst habe ich heute glaube ich schon so gedacht, es gehört einfach dazu. Das ist jetzt mein Kampf und den gewinne ich:-). Und ihr da draußen macht es mir vor. Schon so viele Tage, Jahre usw. rauchfrei. Nein, da hast du recht Lydia, das hält keiner aus, wenn das Suchtmonster Jahre da wäre und uns die ganze Zeit quälen würde. Zur Zeit schlafe ich viel länger bzw. bleib einfach liegen so lange ich kann. Und dann wie gesagt ganz schnell nach draußen, bloß nicht zu viel Zeit daheim verbringen, das wäre nicht gut Ich habe 22 Jahre geraucht und kann nun nicht erwarten, dass es bald aufhört, ich halte dagegen. Ich hab auch großes Glück, das mein Mann nicht raucht, er unterstützt mich, wo er nur kann. Und ihr seid auch alle für mich da, vielen Dank an jeden einzelnen da draußen!!!
Und jetzt gehe ich zum Sport und power mich richtig aus, danach wartet die Badewanne und Tag 29 war auch schon wieder rauchfrei

LG

Verfasst am: 26.11.2015, 18:06
ehem.rauchfrei-lotsin-bine
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Hallo Sara,

Ja es sind wirklich Suchtwellen/Entzugswellen, die kommen und gehen! Und mit jeder Welle, die wir überstanden, durchlebt haben werden alte Verhaltensmuster gelöst und wieder neu geknüpft! Wir lernen einfach, dass wir die Situationen, unsere Gefühle auch ohne Rauch überstehen können! Wo ja vor einiger Zeit noch gar nicht dran zu denken war! Du kannst schon mächtig stolz auf dich sein! Morgen hast du deinen ersten Monat rum! Ist das nicht toll?
Ich habe eine ähnlich lange Raucherkariere von 21 Jahren hinter mir und kann mich auch noch an meine Anfangszeit gut erinnern. Ich habe auch oft geschlafen, einfach dann wenn ich das brauchte! Wer schläft raucht schon nicht! Zum Ausgleich habe ich mich dann vermehrt Bewegt. Schau auf das, was dir gerade gut tut! Was machst du den für Sport?? Was für alternativen/ Ablenkungen zum Suchtdruck hast du dir für zu Hause überlegt?

Ich wünsche dir viel Spaß beim Sport!

LG Bine

Verfasst am: 28.11.2015, 20:00
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Hallo Sara,

Wie geht es dir?? Du hast nun schon [color=purple]1 Monat + 1 Tag [/color] ist das nicht wunderbar?? Womit hast du dich verwöhnt und belohnt! Dies ist auch wichtig im Entzug!

Lg Bine

Verfasst am: 29.11.2015, 17:14
mdc
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Liebe Bine,

vielen lieben Dank für die Glückwünsche. Kann es selbst garnicht glauben. Wahnsinn, das hätte ich nicht gedacht.
Sport: Intervalltraining, also so Herz-Kreislauftraining, mit Dauerbelastung. Das tut mir richtig gut.
Der Suchtdruck wird immer weniger und wenn er kommt, begrüße ich ihn ganz lieb. Ach, du schon wieder, dich mach ich fertig
Ansonsten habe ich mich am Wochenende gut abgelenkt, viel draußen gewesen, lecker gekocht und jetzt gehen wir noch auf den Christkindlmarkt:
Wann war es bei dir eigentlich so, dass du dir gedacht hast, ah der Stinker ist endlich weg. Und lust auf ne Zigarette, ne danke?

LG Sara

Verfasst am: 29.11.2015, 21:15
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Hallo Sara,

Vielen Lieben Dank für deinen Besuch bei mir!

Das sind doch gute Ablenkungstechniken. Frische Luft, Kochen und Christkindlmarkt! Auch dein Sport hilft dir sehr beim Entzug! Wenn du gerne in die Sauna gehst, könnte das auch helfen! Du machst alles richtig!
Bei mir war der Entzug etwas anders, ich habe mit Pflaster aufgehört und hatte in den ersten drei Wochen überhaupt keine Entzugserscheinungen! Ich bin einfach als ob es das normalste auf der Welt wäre weiter durch Leben gegangen! Habe wohl Raucher ehr aus Vorsicht von weitem angeschaut!! Erst nach drei Wochen, bei der ersten Reduzierung der Pflaster fingen die Entzugserscheinungen an! Aber nicht, dass ich Schmacht hätte. Nee die hatte ich eigentlich kaum! Ja die Gedanken drehten sich schon um die Ziggis! Ja ich hatte mit der Stimmung zu tun und war sehr sensibel!
Ein erstes Hoch kam am Tag 48 da bekam ich eine Euphorie Phase des Hochgefühls welche einige Tage anhielt! Dann - ich glaube es war noch vor der Hundert, dass ich meinte etwas fehlt mir, ich wusste im ersten Moment nur nicht was? Es war der erste Tag an dem ich nicht an Ziggis dachte!

Sara es geht langsam, aber stetig voran! Habe Geduld es wird mit jeden Tag etwas besser! Du bist auf einen tollen Weg!

schöne Adventsgrüße Bine

Verfasst am: 02.12.2015, 09:55
delia0304
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Hallo Sara,

toll, dass du so aktiv bist, das ist doch auch ein hervorragendes Mittel und ein toller (und auch noch gesunder) Ausgleich zum Rauchen!

Bine hat vollkommen recht, wenn sie schreibt, dass jede immer wieder durchlebte Situation ohne Zigarette irgendwann zur Routine ohne Zigarette wird. Ganz bestimmt wird das auch morgens so sein. Vielleicht gönnst du dir einen tollen Tee, den du morgens genießen kannst? So ein Tee könnte dann auch der Lückenfüller sein. Es gibt so viele tolle Tees und man schmeckt ihn endlich wieder :-)

Herzlichen Glückwunsch zu deinem Erfolg!!!!

Liebe Grüße,

Delia