Welche Funktion hat das Rauchen für uns gehabt, was hat es uns bedeutet und welche Lücken müssen geschlossen werden!!

Liebe Markus,

Habe deinen Bericht mit voller Aufmerksamkeit gelesen, (wie immer toll) und kann es nachvollziehen. Nicht nur das Gefühl Wut und von Trauer hast du gesprochen taucht auf. Auch andere Gefühle, wie Zorn, Angst, Unsicherheit, Ungeduld. Die vorher verqualmt waren.
Man kommt seinen gesamten Gefühlen näher als vorher und es bedarf einiger Übung diese wieder auszugleichen und nicht überschwappen zu lassen.

Ich habe viele meiner damaligen Gefühle nieder geschrieben und möchte hier eins von damals einfügen. Es handelt sich um die Schmacht an sich, kann aber auch für jedes Gefühl einzeln stehen.

[color=blue]Die Unbekannte Reise der Schmachter.
Sie kommen und gehen ganz unverhofft, unerwartet in kleinen Momente. Man weiß nie wo sie einen Hinführen und lenken. Aber wir werden dagegen steuern, um auf Kurs zu bleiben.
Obwohl ich weniger mit Schmachtern zu tun hatte, (bei mir war es schon mal die Neugierde, wie damals als Jugendlicher), möchte ich meine Erfahrung damit aufschreiben.
Ich stelle mir denn vor, wie ganz viele kleine Regentropfen in einer Wolke verbunden sind. Alles ist stabil und alle halten zusammen. Bis ein kleines oder großes Unwetter sich anbahnt und die ganze Ruhe und Gemütlichkeit stört. Die kleinen Regentropfen werden alle durcheinander gewirbelt, sie fühlen sich wirr und unsicher. Langsam verlieren einzelne ihren Halt vom Ganzen und lösen sich in den Turbulenzen. Sie fallen durch die einzelnen Luftschichten und wissen nicht wohin ihre Reise geht.
So ein kleiner Tropfen ganz allein, gelöst von der Stabilität des Ganzen, fällt gerade mit einem Platsch auf das Dach von nebenan. Ganz verwundert und erschrocken, was jetzt passiert - rutscht er auch schon hinunter in die erste Rinne und in einem dunklen Rohr geht es steil abwärts. Dort unten in der Dunkelheit der Rohre, weiß er nicht wie ihm geschieht. Mal geht es rechts rum, mal geht es links rum – viele Abzweigungen und Kreuzungen die er passieren muss. Mal kommen andere Tropfen dazu, mal gehen welche einen anderen Weg. Gefangen im Strudel, mal rauf – mal runter, ohne festen Boden. Und bei allen Turbulenzen gerade, muss er aufpassen, dass er auf seinen Weg bleibt und nicht abrutscht.
Bis er in einem großen See wieder zur Ruhe kommen kann und eins vom Ganzen wird.
(geschrieben von Julia2)
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Schön dass ihr diesen Thread mit Leben füllt.

LG Julia

Hallo Julia,

danke für deine Nachricht.

Um deine Fragen zu beantworten, ja ich nehme wieder Nikotinkaugummis. Drei am Tag-.

Um ehrlich zu antworten, bin froh wenn der Tag 2 vorbei ist.

Herzliche Grüße
Wilma

Hallo bilisu,

Danke dir für deine lieben Worte.

Wenn du auf Profil gehst kannst du alle meine Thread finden. Viele meiner Gedanken stehen unter meinem Haupt Thread.

21 Tage......

oder unter

....Rauchstopp mit Nikotin Pflaster....

dort kannst du meine Geschichte lesen.

Schön wäre auch, wenn hier noch mehr ihre Erfahrungen schreiben würden!

schöne besinnliche Weihnachtstage :

Julia

[quote="Julia2"]

Hallo ichschaffs,

Ich verstehe dich sehr gut und kann es nachvollziehen was du beschreibst. Früher haben wir einfach den Ärger und Frust mit Nebel erstmal beiseite geschoben. (Um mal drüber nach zu denken, so war es bei mir) Aber er war immer noch da. Gut auch jetzt brauchen wir den Ärger und Frust nicht direkt annehmen. Wir können ihn auch mal erst im Raum stehen lassen (puh schwer!) bevor wir uns damit auseinander setzen.
Ich habe das Gefühl, dass ich halt viel schneller reagiere, nicht unbedingt, dass der Kopf klarer wird, der ist bei mir auch noch etwas Konzentrationsgeschädigt. Ich habe das meine Gefühlsgrenze viel schneller erreicht ist.
Mit dem Rauchen, haben wir uns eine kleine Auszeit zum Sacken gegönnt. Aber das können wir doch jetzt auch, einfach mal aus der Situation rausgehen und einen klaren Kopf bekommen. Wir müssen noch vieles lernen in unserem neuen Leben. So auch mit den freigewordenen Gefühlen und Gedanken, der schnelleren Verarbeitung von Daten um zu gehen. etc.
(Ob das alles so verständlich ist, was ich da schreibe)?

Du hast eine richtig gute positive Einstellung, ich freue mich für dich. Du wirst es schaffen.

LG Julia

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Geschrieben 25.082013 mit ca. 40 Tagen in der Rauchfreiheit.

Heute sieht die Sache natürlich schon ganz anders aus. Aber es kommen hin und wieder immer mal wieder einige Gefühle, die noch neu verarbeitet werden möchten, die nicht einfach weg gequalmt werden wollen.

Liebe Silvia,

Du hast geschrieben: "Was ich allerdings auch bemerkt habe in den letzten Tagen, an der Bushaltestelle, wenn jemand raucht, dass riecht gar nicht so schlecht. Aber ich habe da mal in mich hinein gehört und mir wurde klar, dass ich selber das nicht mehr will und auch nicht brauche."

So wie dir, so geht es mir auch (und bestimmt vielen von uns alten Hasen): Da ist eine sehr feine Aufmerksamkeit da, wenn es ums Rauchen geht. Ich denke zwar: bäh, wie das stinkt. Doch auch ich bleibe wachsam. Ist ein bisschen wie ein Virenschutzprogramm, das im Hintergrund läuft.

Du hast das sehr schön beschrieben, Danke.

Hab ein schönes Wochenende!
Liebe Grüße
Andrea