War mir nicht im Klaren, dass es mir so schwer fällt

Verfasst am: 01.06.2024, 18:26
AdrIAHane
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Liebe Melle,
du fragst dich, warum es dir nicht gelingt, deinen Entschluss jetzt und heute umzusetzen.

Ich kenne natürlich nicht deine Beweggründe, aber ich kann dir etwas über meine erzählen.

Ich hatte schlicht und ergreifend Angst davor aufzuhören. Angst vor dem Entzug, vor den Schmachtattacken, vor der Nervosität, vor der Leere, der Langeweile, dem Haltegriff etcpp.
Ich wollte aufhören, weil ich Angst hatte mich zu Tode zu rauchen, aber die Angst davor aufzuhören war größer. Und so hat es dann Jahre gedauert, bis ich es gewagt habe.
Im Nachhinein kann ich sagen, dass es ähnlich ist wie beim Sprung vom 10Meterbrett. Nicht lange oben rumstehen und runterschauen. Wenn du schon oben stehst, und das tust du, dann spring!

LG

Verfasst am: 01.06.2024, 16:50
rauchfrei-lotse-paul
rauchfrei-lotse-paul
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Hallo Melle77

herzlich willkommen im Forum und herzlich willkommen im Club.

Deine Geschichte zeigt so deutlich, mit welchem hartnäckigen Thema wir es zu tun haben wenn wir über
die Nikotinsucht sprechen.
Die Schwierigkeiten mit dem Aufhören, das schnelle Wiederanfangen auch noch nach Jahren, wie bei Deinem Mann.

Was ich immer wieder bemerke ist, dass der Rauchstopp bei vielen Menschen schon über Jahre hinweg ein Thema ist, was aufgeschoben und verdrängt wird. Aber ehrlich gesagt ist doch bei fast jeder Zigarette ein schlechtes Gefühl mit dabei, oder?
Ich finde, Du stellst Dir selbst sehr gute Fragen.
Warum nicht heute, wo ich mich angemeldet habe? Was hindert mich, bereits jetzt dazu zu stehen, dass ich aufhören will.

Sich vorzubereiten kann eine gute Strategie sein, sich mit dem eigenen Rauchverhalten auseinanderzusetzten, sich kritisch zu hinterfragen.

Du weißt, dass es Dir schwer fällt.
Du weißt, dass Du aufhören willst und es bei M. Crohn auch eine sehr gute Entscheidung wäre

Du hast die Macht genau die nächste Zigarette nicht zu rauchen.

Dass Dein Mann noch nicht gleich mitziehen will ist schade, aber es ändert nichts an Deiner Entscheidung.
Du wirst es schaffen!

Wenn Du Lust hast kannst Du auch mit in dem Gemeinschaftszug kommen,
hier treffen sich alle, die wie Du, im Juni aufhören wollen
https://rauchfrei-info.de/community/forum/Topic/show/DESC/T/rauchfrei-im-junizug-24-eine-gute-wahl-11281/

Ich wünsche Dir
viel "ich will ..." und "ich kann ..."

LG von Paul

Verfasst am: 01.06.2024, 15:53
Melle77
Melle77
Themenersteller/in
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Hallo, ich bin Melle, werde im Oktober 47 Jahre alt und rauche bereits seit 31 Jahren, angefangen habe ich im Alter von 16 Jahren, "einfach nur um dazu zu gehören". Ich habe mittlerweile drei Kinder im Alter von bald 26, 24 und 16 Jahren. Tja, mit der ersten Zigarette, die man nicht mag bzw. bei mir, "Ja war super" hat alles angefangen. Früher habe ich nicht darüber nachgedacht, was ich meinem Körper alles damit antue. Ich bin ehrlich gesagt froh, dass meine Kinder bislang alle das Rauchen ablehnen, die Älteste hat es mal probiert und schaffte es allein damit aufzuhören, bin super stolz auf meine Kinder. Nun zu mir, ich habe vor ein paar Jahren versucht aufzuhören zusammen mit meinem Mann, er hat es über ein Schulungsprogramm über seinen Arbeitgeber geschafft, legte seine letzte Schachtel dort auf den Tisch und hat sofort aufgehört zu rauchen. Ich habe zeitgleich versucht aufzuhören, allerdings waren die Aggressionen u.a. für mich zum Scheitern verurteilt. Ich habe es damals nur drei Monate geschafft, mein Mann für 8 Jahre. Durch Alkohol an Weihnachten bei einem Freund wurde er durch eine Zigarillo wieder verleitet. Davor habe ich ihn unterstützt wo ich nur konnte, habe keine mehr in seiner Gegenwart geraucht, bzw. ihn gefragt, ob er wirklich alles für diese "eine" Zigarette aufgeben möchte, was er bislang geschafft hatte bis er allein bei seinem Freund war. Damals hat er mir die Schuld gegeben, dass ich an seinem Scheitern Schuld bin, mittlerweile sieht er teilweise ein, dass es seine eigene Entscheidung war. Ich mache ihm keine Vorwürfe. Er hat zwar versucht es vorerst zu verheimlichen aber dann dazu gestanden. Ich möchte und will aufhören, habe bereits gesundheitliche Probleme wie Morbus Crohn, Bluthochdruck etc., nur schaffe ich es nicht alleine. Heute bzw. gestern habe ich die auf den Zigarettenschachteln aufgedruckte Seite für Hilfe aufgesucht und mich durchgelesen bzw. damit angefangen. Mein Mann trotz, dass er es mal geschafft hat, macht mir Vorwürfe, dass ich jetzt erstmal an der Reihe bin und ihm beweisen soll, dass ich auch will bzw. aufhöre. Bislang unterstützt er mich noch nicht so. Ich habe mir als Ziel gesetzt, dass ich am 10.06.2024 mit dem Rauchen aufhöre. Wenn ich ehrlich bin, weiß ich nicht, wie ich dieses Ziel umsetzen soll, trotz aller Hinweise etc. Habe mir schon den Zählblock sowie das Raucherprotokoll runtergeladen, ausgedruckt und zurecht geschnitten, welches ich aber erst ab Morgen nutzen will. Warum nicht heute, wo ich mich angemeldet habe? Was hindert mich, bereits jetzt dazu zu stehen, dass ich aufhören will.
Entschuldigt bitte meine lange Rede.