Und noch einer. Wild entschlossen!

Verfasst am: 24.09.2013, 12:06
Sir_DoNotSmoke
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Tag 28

27 Tage, 9 Stunden und 43 Minuten rauchfrei

Ich bin noch weit davon entfernt die Idee für völlig absurd zu halten mir eine Zigarette in den Mund zu stecken, fossile Brennstoffe abzufackeln und den beissenden Qualm zu inhalieren, ich bin aber inzwischen ziemlich stabil.
Klar, ich denke noch oft ans Rauchen und manchmal muss ich scharf nachdenken, wenn ich mir überlege, warum ich mir jetzt keine anzünde. Die Erinnerung an die ersten 3 Nichtraucherwochen sind aber noch zu frisch, als dass ich wirklich in Bedrängnis geraten könnte.
In meinem Kopf geistern aber immer noch Bilder von mir mit Zigarette im Mund herum. James Dean, Camel-Man, Keith Richards... die Jungs gehen nicht von heute auf morgen.
Ich bin heute, an einem wunderschönen sonnigen Morgen, unter einem Schirm vor einem Cafe gesessen, den Aschenbecher vor mir auf dem Tisch und ich bin völlig relaxt geblieben. Es gab nicht mehr viele Plätze, an denen ich gerne geraucht habe; meistens hatte ich ein schlechtes Gewissen dabei meine Umwelt zu verqualmen und mich als Vollpfosten zu outen. Die Plätze draußen vor den Cafes haben zu meinen bevorzugten Raucherplätzen gehört. Dort darf man, dort stört die Raucherei nicht, dort war es noch okay zu rauchen. Es ist aber noch viel besser dort zu sitzen und nicht zu rauchen ;-)
Inzwischen kann ich auch ohne Panik mein Ziel von 'heute rauchfrei, was morgen ist sehe ich morgen' auf 'mindestens 50 Tage rauchfrei' hochsetzen. Das packe ich schon (denke ich zumindest jetzt). Was danach kommt, das mache ich dann mit mir aus.

Gruß,
Jürgen

Verfasst am: 18.09.2013, 15:10
delia0304
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Herzlichen Glückwunsch zu 14 Tagen Rauchfreiheit!!!!

Ich freue mich, dass du noch dabei bist. Auch das ist eine Erkenntnis, die man nur erhält wenn man durchhält, dass man hinterher ganz stolz auf sich ist und das darfst du nach so einem Tag ganz bestimmt sein.

Beim nächsten Mal geht es dann schon einfacher und danach noch einfacher und irgendwann denkt man in der Situation/in den Situationen gar nicht mehr ans Rauchen.

Ich wünsche dir, dass es jetzt ruhiger wird und das dich so ziemlich in Ruhe lässt. Ab und zu wird er aber noch daran erinnern, dass er doch so viele Jahre dein "guter Freund" und Wegbegleiter war. Da liegt es an dir, dass du ihm die rote Karte zeigst :-). Du weißt ja zwischenzeitlich immer besser wie es geht.

Liebe Grüße,

Delia

Verfasst am: 18.09.2013, 09:31
Sir_DoNotSmoke
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Moin,

gestern wäre einer dieser Tage gewesen an denen es mich erwischen hätte können, wäre da nicht....
Niemand zum anrufen da, Job doof, Wetter doof, gesundheitlich doof und dann geht noch das rauchfrei-Programm zu Ende.
Heute ist schon wieder alles anders und ich bin heilfroh, dass ich noch dabei bin.

Dank an Euch, Tinka, Rob und Delia.

Hier dafür:

Wie wirkt sich das Nichtrauchen auf die körperliche Leistungsfähigkeit aus? - Teil 1

15% Leistungszuwachs durch Reduktion von Kohlenmonoxid

Jede Zigarette führt direkt nach dem Rauchen zu einer Verschlechterung der körperlichen Leistungsfähigkeit. Kohlenmonoxid aus dem Tabakrauch bindet sich an das Hämoglobin in den roten Blutkörperchen, die eigentlich Sauerstoff transportieren sollen. Den Organen wird daher weniger Sauerstoff zugeführt. Doch gerade beim Sport wird viel Sauerstoff benötigt – zur optimalen Versorgung von Herz und Muskeln. Die Ausdauerleistung sinkt nach einem Griff zur Zigarette um durchschnittlich rund 15 Prozent.
Nach ca. 12 Stunden ohne Zigarette sinkt der Kohlenmonoxid-Spiegel im Blut, der Sauerstoff-Spiegel steigt auf normale Höhe. Alle Organe werden wieder besser mit Sauerstoff versorgt und die körperliche Leistungsfähigkeit steigt.

Einfluss auf körperliche Leistungsfaktoren

Nikotin bewirkt eine Spaltung der Neutralfette in den Fettzellen in Glyzerin und Fettsäuren (Lipolyse) und eine Spaltung von Glykogen in Glukose (Glykogenolyse);
Nikotin gelangt über Bronchialschleimhaut in Blutbahn und stimuliert so die Freisetzung von Noradrenalin am Sinusknoten was zu einer Änderung der Herzschlagfrequenz führt (d.h. nach einer Zigarette erhöht sich die Herzfrequenz um 10-20 Schläge/min, dieser Effekt geht nach 15-45 min zurück und ist nach 2-3 Stunden nicht mehr nachweisbar);
Mit dem Puls steigt auch der Blutdruck, wodurch der höher beanspruchte Herzmuskel mehr Sauerstoff benötigt;
Kohlenmonoxyd (CO) bewirkt die Bildung von Carboxyhämoglobin (dieses entsteht, wenn Hämoglobin anstatt mit Sauerstoff mit CO beladen wird; im Blut von Rauchern etwa 5%);
Sportlich wird vor allem die allgemeine aerobe Ausdauer negativ beeinflusst. Unter dem Einfluss von Nikotin nimmt der Stoffwechselumsatz deutlich zu. Raucher verbrauchen daher bei submaximalen Belastungen vermehrt Glucose und ermüden deshalb schneller.
Die Zerstörung der Lungenbläschen hat weiterhin zur Folge, dass weniger Sauerstoff ins Blut übergehen kann. Dies verringert die Ausdauerleistungsfähigkeit ebenfalls.

30% Leistungszuwachs durch die Regeneration der Lunge

Der feine Teerdampf, der mit dem Zigarettenrauch inhaliert wird, legt sich als feiner Film über die Lungenbläschen und erschwert so die Aufnahme von Sauerstoff erheblich. Der Teer kann vom Körper nur schwer abgebaut werden, sodass sich mit jeder weiteren Zigarette der Teerfilm über den Lungenbläschen verdichtet. Das geht so weit, dass man bei der Autopsie von starken Rauchern bis zu zweieinhalb Kilogramm Teer in der Lunge finden kann.
Wie lange es nun dauert, bis die Lunge komplett von Teer befreit ist, hängt zum einen vom vorherigen Zigarettenkonsum und zum anderen vom Schädigungsgrad der Lunge ab.
Im Allgemeinen spricht man von einer Verbesserung zwischen 2 Wochen und 9 Monaten nach dem Entzug der Zigaretten bei der sich die Durchblutung und die Lungenfunktion um ca. 30% erhöhen.
Die Lungenfunktion wird sich stetig im Laufe der 9 Monate verbessern, da die Flimmerhärchen nachzuwachsen beginnen. Danach sollte der Raucherhusten und die Kurzatmigkeit weitgehend verschwunden sein.

Verfasst am: 17.09.2013, 15:00
Tinka
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Hey Sir,

du schaffst das! Du weisst doch dass du dazu in der Lage bist! Lass nicht zu dass ein Trugbild dich wieder in die Falle lockt! Ich glaube daran dass dus schaffen kannst. In keinem Fall darfst du jetzt von dir denken du wärst schwach und schon gar nicht du wärst schwächer als andere, nein, selbst diejenigen die von leichter Entwöhnung sprechen; na entweder die waren nicht süchtig oder sie lügen schamlos....

Hau rein Sir! Du bist schon so weit vorn angelangt!!!!

Ich wünsch dir ganz viel Durchhaltevermögen!!!

Verfasst am: 17.09.2013, 14:09
Sir_DoNotSmoke
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Hey Rob,

nicht dass da ein falscher Eindruck entsteht: So wie es dir jetzt geht bleibt es keine 3 Wochen lang. Bei mir war es körperlich am vierten Tag am Schlimmsten. Danach kam bei mir die 'Total-verpeilt'-Phase. Über die Phase kann ich schon fast wieder lachen.
Den körperlichen Entzug habe ich hinter mir. Ich knapse an den psychischen Entzugserscheinungen. Ich gehe Ärger manchmal zu gerne aus dem Weg und Probleme nicht konsequent an. Wenn es mal problematisch wird: Erst mal eine rauchen gehen.. Gerade ist es problematisch. ABER ICH GEHE KEINE RAUCHEN, verdammte Hacke!

Verfasst am: 17.09.2013, 13:23
delia0304
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Hallo Rob,

das tut mir total leid, aber du musst wirklich einfach durchhalten. Es scheint dir jetzt bestimmt so, dass dieser Zustand nie mehr vorbei geht und dass du schon gar nicht mehr weißt, was du noch alles gegen deine Entzugsbeschwerden tun kannst.

Gibt es einen Ort, der dir gut tut, wo du wenig oder gar nicht ans Rauchen denkst? Bei mir war es das Schlafzimmer und dort war ich in den ersten Tagen ganz oft anzutreffen :-). Ich kann mich nur immer wieder wiederholen:

Bleibt stur, es wird ganz bestimmt besser!!!!

Liebe Grüße,

Delia

Verfasst am: 17.09.2013, 13:18
rob64
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Bei mir ist es der 4.Tag.
Ich könnte die Tapeten von der Wand reißen. So beschissen geht es mir

Verfasst am: 17.09.2013, 13:06
delia0304
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Hallo Sir,

nach 21 Tagen ist nicht alles vorbei, das stimmt so leider nicht, aber nach ca. drei Wochen wurde es - jedenfalls bei mir - besser. Ich denke aber nicht, dass man das genau auf den Tag voraus sagen kann. Es hängt ja auch von dir ab, von deiner Einstellung zum Nichtrauchen. Lass die Ablenkung durch die Arbeit zu, untersage diesem Heini , dass er dich so in seiner Gewalt hat. Mach deine Arbeit so gut es geht zuende und belohne dich gleich schön für 21 Tage ohne Zigarette. Das ist eine tolle Leistung, die du nicht wegwerfen darfst. Der nächste Aufhörversuch wird nicht leichter. Hast du dir mal das auf youtube eingestellte Video von Allan Carr angeschaut? Das hat bei mir noch einmal eine Kopfwäsche vollzogen. Es wird alles besser, das verspreche ich dir. Aber lass diesem Niko auch nicht so viel Raum. Lenk dich ab, trink was, iss was, gönn dir was!!!!

Du schaffst das!!!!

Liebe Grüße,

Delia

Verfasst am: 17.09.2013, 12:52
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Tag 21

20 Tage, 10 Stunden und 37 Minuten rauchfrei
Fuck. Heute hänge ich übel durch. Fuck. Fuck, Fuck, Fuck, Fuck.
Ich weiß, dass eine Zigarette jetzt nicht weiterhelfen würde. Ich habe trotzdem tierisch Lust auf eine Fluppe.
Ich muss gerade den Kreis quadrieren. 3 Folien einer Präsentation auf eine Folie, das ganze dann bitte schön recht übersichtlich. Die Lösung hat nichts mit einer Zigarette zu tun. Trotzdem bin ich sauer auf mich, auf alle, auf die ganze scheiss Welt. Ich bin wütend, nicht traurig. Ich verspüre nicht den leiseten Hauch von Kreativität in mir. Ich habe mich nicht wirklich unter Kontrolle. Ich mag mich nicht, wenn ich so bin. So nah am Aufgeben war ich die ganzen 20 Tage nicht, die ersten 3 Entzugstage eingeschlossen. Nach 3 Wochen ist alles vorbei? Scheissendeckele! Bei mir nicht. Jede Minute kostet einfach nur Kraft und die Folie sieht so aus wie vor einer Stunde. Arrrrrrrr! Fuck, Fuck, Fuck, Fuck.

Verfasst am: 14.09.2013, 14:41
carolinea
carolinea
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Ich habe ohne Ersatzpräparate vor sechs Monaten aufgehört und finde den Wikipedia-Artikel "Tabaksucht" sehr gut, was die körperliche Seite angeht. Ich bin inzwischen überzeugt, dass nach Stopp der Zufuhr von Nikotin spätestens nach drei Wochen die Stimmungsschwankungen und Konzentrationsstörungen erledigt sind. So habe ich es auch erlebt.

Aber das erlernte, stoffunabhängige Verhalten bleibt eine ziemliche Weile lang aktiv (bei Wikipedia der Verweis auf den "nuccleus accumbens", emotional gekoppeltes Lernen oder klassische/operante Konditionierung).

Also die Erinnerung, dass etwas ach so gut getan hat und ach so schön war, ist weitaus schwieriger zu überwinden als die körperlichen Symptome.