... und auf einmal gehts

Verfasst am: 14.11.2014, 19:18
Lausisen
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Guten Abend keepsmiling,
hoffe es geht Dir gut.
Ich habe schon seit über 4 Wochen nichts mehr von Dir gelesen.
Würde mich über ein Lebenszeichen von Dir freuen.
Jetzt bist Du schon fast 40 Tage rauchfrei.
Liebe rauchfreie Grüße
Manfred

Verfasst am: 09.10.2014, 10:53
Lausisen
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Guten Morgen Liebe Keepsmiling,
wenn Du ca. 20 Jahre geraucht hast, dann warst Du ja erst ca. 15 Jahre jung als Du mit der Qualmerei
angefangen hast.
Ich wünsche Dir von ganzen Herzen daß Du rauchfrei bleibst.
Schaffe es bitte ! Nicht so wie ich, der immer wieder schwach wurde.
Ich habe erst mit 21 Jahren mit dem begonnen, aber eigentlich immer bereut geraucht zu haben.
Leider fängt das Leben nicht mit 66 Jahren erst an.
Vielleicht oder wahrscheinlich bei Udo Jürgens.
Aber irgend wie ist das auch eine schöne Zeit.
Seit 1 Jahr Rentner und die Enkelkinder sind jetzt 5 Jahre jung geworden.
So haben wir immer etwas zu tun.
Das Miteinander zwischen meiner Göttergattin und mir geht so einigermaßen.
Noch arbeitet meine Frau.
Liebe Grüße aus Essen
und Dir ein frohes Schaffen
wünscht
Manfred

Verfasst am: 09.10.2014, 09:31
ManyLu
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Guten Morgen Keepsmiling,

es arbeitet gerade stark in Dir was? Gut so! Mir gehts genauso. Hast Du ja gesehen, als Du mich besucht hast... Danke!

Ja, was ist das für ein "Todestrieb", was ist mit dem Drang zur Selbstzerstörung?

Das sind tiefgreifende Fragen, die zeigen, dass der Rauchstopp für manche mehr sein muss, als einfach nicht zu rauchen.

Eine Yogalehrerin hat mich mal gefragt: Willst Du wirklich glücklich sein? ... Tja, da habe ich ganz schön viele Denkeinheiten mit verbracht... Es liegt viel mehr in unserer Hand, als wir glauben, war mein Grübelergebnis

Immer schön achtsam bleiben: Was tut uns gut? Was nicht? Was kann ich jetzt in diesem Moment tun, damit es mir besser geht? ... also ich bin heute den vorletzten Tag krank geschrieben und mich ruft der Weinberg. Bin schon zu lange im Forum spazieren...

Ich wünsche Dir heute einen starken und kreativen Tag!
ManyLu

Verfasst am: 09.10.2014, 08:31
keepsmiling
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Guten Morgen.

3. Tag, neues Glück :-)
Habe sehr gut geschlafen, wie die Nacht davor auch schon. Obwohl ich schon immer auf gesunde Ernährung und ausreichend Schlaf geachtet habe, habe ich jetzt das Gefühl, dass mein Körper sich die Ruhe holt, die ich ihm gönne. Mehr oder weniger zwangsmäßig, da ich tagsüber viel liege und eigentlich nichts mache, ausser drauf warten, gesund zu werden.
Ich habe die letzten beiden Nächte je 8h geschlafen und ich fühle mich ausgeschlafen und fit.

Das Penicillin schlägt langsam an, der Husten ist noch da, aber nicht mehr so gravierend. Lust auf eine Zigarette habe ich trotzdem nicht. Aus reinem Selbstschutz habe ich gestern noch die eine Zigarette vernichtet. Ich kenne mich ....
Tabak steht zwar noch hier rum, aber ich habe keine Möglichkeit mehr, mir eine Zigarette zu machen, da ich keine Hülsen mehr habe. Am Sonntag kommt meine Freundin aus dem Urlaub zurück, da schenke ich ihr den restlichen Tabak. Ich bin zu geizig, ihn wegzuwerfen. Ist immerhin ne Menge Geld. Sollte es irgendwie gefährlich werden, werde ich ihn zu ihrer Nachbarin bringen, damit sie ihn aufbewahrt. Vielleicht mache ich das heute auch so.

Meine App berichtet mir grad, dass ich seit Montag morgen 6 Uhr 124 Zigaretten nicht geraucht habe! Wow.

Verfasst am: 08.10.2014, 22:07
keepsmiling
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Lieber Manfred,

ich freue mich so sehr zu lesen, dass sowohl Du als Deine Frau nicht mehr rauchen. Wie geht ihr denn jetzt so miteinander um, wenn ihr eigentlich mehr Zeit füreinander habt.

Lungenentzündung, das klingt nicht fein :-(
Darum bin ich zum Glück gekommen.

Aber weisst Du was? Mit 66 Jahren fängt das Leben doch erst an ;-)



Ich bin übrigens 35, so falsch hast Du nicht gelegen.

Kommt gut durch die Nacht und lasst Euch nicht ärgern ;-)

Verfasst am: 08.10.2014, 22:01
keepsmiling
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Liebe ManyLu,

[quote="ManyLu"]
Ich versuche zu unterscheiden, was ein Suchtargument oder Suchtgefühl ist und was ich wirklich will, was mir wirklich gut tut... harte Arbeit... zwei Wochen schon,.. und ich bin noch lange nicht fertig damit, glaube ich...[/quote]

an diesem Punkt arbeite ich im Grunde genommen schon mein ganzes Leben lang.

Ich möchte das Rauchen, Trinken etc. nicht schön reden und ich werde es auch niemals tun.

Ich werde niemals meinen ersten Vollrausch vergessen. Er war nicht gewollt. Das war an einem Silvesterabend, die Erdbeerbowle schmeckte so genial, das werde ich nie vergessen. Ich habe keine 2 Gläser geschafft, den Neujahrswechsel habe ich nicht mehr mitbekommen. Anstatt Sekt und Wein, wie ich das kannte, waren harte Alkoholika in der Bowle. Mir ging es am nächsten Tag so hundeelend.
Und dennoch habe ich seit dem immer wieder zu Alkohol gegriffen. Genau wissend, was das Zeug eigentlich mal mit mir angestellt hat. Man hats im Griff. Hmm. Jeder von uns hatte schon mal seinen Vollrausch mit Kater am nächsten Tag und dem Wunsch, sterben zu wollen.
Schau Dir mal die Werbung an für Alkohol. Da wird einem auch ein total tolles Lebensgefühl vermittelt. Wie toll sieht so ein Hugo im Glas aus. Und und und. Da hat man alles im Griff, während Zigarettenwerbung verboten ist.

Das letzte halbe Jahr habe ich es mit Feiern echt übertrieben. Kaum war mein Sohn am Wochenende bei seinem Vater, bin ich losgezogen. Ich wusste genau, wieviel ich wovon trinken kann, um Montag wieder topfit zu sein. Man ist schliesslich keine 20 mehr und steckt das alles nicht mehr mit Links weg. Meine Freundin und ich haben uns so manches Mal gegenseitig nach Hause getragen. In diesen Nächten habe ich allein schon 40 Zigaretten geraucht.

Mit 3 oder 4 Gläsern Wein bzw Sekt intus ist es kein Problem, am Morgen darauf 5 km in einer passablen Zeit zu laufen. Bei Bier ist das nicht ganz so einfach.
Soll ich Euch mal was sagen? Diese Gedankengänge sind krank! Das wusste ich aber auch schon vor gestern und vorgestern. Aber warum sich Gedanken machen. Die gelaufene Zeit ist ok und der Puls dabei wars sowieso. Also, warum Gedanken machen?
4 Gläser Wein sind eine ganze Flasche! Je mehr Alkohol, je mehr Nikotin.

Es war nur eine Frage der Zeit, dass ich zusammengebrochen bin. Die OP's im Sommer, von 100% agil runter auf 0%, die Depressionen, falsche Medikation, immerzu Schmerzen. Die letzte Woche im Rollstuhl habe ich vor der Tür gesessen und eine Kippe nach der anderen geraucht.

Ich wusste doch, was passiert. Warum habe ich es dennoch getan?
Meine Antwort ist, weil ich es geliebt habe. Ich rede mir nichts schön, ich habe auch kein schlechtes Gewissen. Ich sehe das alles sehr pragmatisch - es ist jetzt so.

Freud hat gemeint, der Mensch hat neben seinen Trieben zum Überleben (Nahrung, Fortpflanzung, Schlaf, etc.) auch einen gewissen Todestrieb. Ich weiss, Freud ist sehr umstritten, aber ich finde, er hat Recht. Warum tun wir uns Dinge, die uns nicht gut tun, an? Weil wir es wollen. Weil es uns egal ist. Schlechtes Gewissen beim Rauchen? Wenn ich welches gehabt hätte, wäre es gehäuchelt gewesen. Ich wollte rauchen. Ich wollte Alkohol trinken. Ich liebe es.

Nicht, dass hier ein falsches Bild von mir entsteht. Ich habe ein geregeltes Leben mit einem intakten und gesunden Freundeskreis und einem wohl erzogenen Kind ;-)
Ich habe weiter oben geschrieben, dass ich einen Ruhepuls von 60 Schlägen die Minute habe. Ich bin ein sehr ruhiger und ausgeglichener Mensch - eben neben meiner Ader, mich selbst zerstören zu wollen.

Und genau hier ist mein Problem: ich traue mir selber nicht.
Ich habe vor nichts Angst. Respekt ja, aber Angst nein. Ich denke, ich kann heute von ganz großem Glück reden, dass mir in früher Jugend die ersten Versuche mit THC nichts gebracht haben. Wer weiss, wo ich heute wäre...

Ich habe keine Angst vorm Sterben. Ich habe keine Angst vor Inkontinenz.
Ich möchte das alles nur jetzt noch nicht.

Was ich jetzt nur spannend finde ist, wie ich darüber denke, wenn ich wieder zu 100% körperlich fit bin und dann mal ohne frischem Nikotin in der Lunge losziehe. Das rauszufinden reizt mich jetzt auch.

Verfasst am: 08.10.2014, 20:22
Lausisen
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Liebe Keepsmiling,
ich musste noch einmal in Deinem Bericht lesen.
Auch mit Deiner schlimmen und starken Husterei,
genau wie bei mir mehrere Zeiträume vor 1,5 und ca. 4 Jahren.
Ich wünsche Dir, daß Du das rauchfrei früher schaffst als ich.
Ich bin jetzt 66 Jahre alt und hoffentlich bis an meinem Lebensende Nichtraucher.
Du, mit geschätzten ca. 38 Jahren bist dann viel länger Nichtraucher.
Toi, Toi, Toi und eine gute Nacht
Manfred

Verfasst am: 08.10.2014, 20:13
Lausisen
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Liebe Keepsmiling,
sehr viel von Deinem Bericht ist bei mir identisch / genau so gewesen.
Nach 2 Wochen KH wg. einer Lungenentzündung, mit dann entgültig festgest. OCDP,
wo ich bei der Entlassung sagte : Ich bin Nichtraucher.
Leider nicht war das wohl nix. Zigar. von meiner Göttergattin lagen rum
und schon fing ich wieder ganz langsam an zu rauchen.
Nur eine; ruck zuck waren es wieder ca. 30 Zigar. am Tag.
Hinterher auch mit selber stopfen; man spart ja doch einige Euro.
Gut das mein Lungenarzt von " rauchfrei " sprach, sonst würde es sicher noch weiter
bei mir rauchen.
Meine Frau raucht dankenswerter weise auch nicht seit über 100 Tagen.
Ich wünsche Euch eine rauchfreie, schmachtlose, schmachtarme, hustenfreie
Restwoche und eine gesunde Zeit.
Bleibt gesund und solltet Ihr krank sein, dann werdet gesund.
Liebe Grüße aus Essen
Manfred

Verfasst am: 08.10.2014, 16:50
ManyLu
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Hallo Keepsmiling,
wenn man krank ist, hat das Vorteile. Viel hängt beim Rauchstopp davon ab, neue Rituale zu finden für Suchtmomente. Da bei Krankheit eh alles anders ist, fällt der Rauchstopp erst mal leichter. Außerdem ist die Motivation erst mal höher als im gesunden Zustand, klar.

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass dann mit Verbesserung meiner gesundheitlichen Verfassung der Suchtdruck extrem zunahm. Ist ja klar, wie das Suchtargument dann lautet: Toll, du hälst die Kippen wieder aus, kannst ja wieder rauchen

Und nicht nur da bemerke ich, wie die Sucht meine Einschätzungsfähigkeit manipuliert. Ich habe viel nachgedacht über meine ganz persönlichen Gründe zu rauchen und es geschafft, wirklich sehr viele positive Verknüpfungen mit diesen Giftstengeln mit viel Mühe zu widerlegen. Fällt mir sehr schwer. Aber wenn ich weiter davon "überzeugt" bin, dass das Zeug gut in meinem Leben war und ich den Geruch mag und ich mich damit frei und unabhängig fühle und es mich beruhigt usw. dann wird das wieder nichts, fürchte ich... Ich versuche zu unterscheiden, was ein Suchtargument oder Suchtgefühl ist und was ich wirklich will, was mir wirklich gut tut... harte Arbeit... zwei Wochen schon,.. und ich bin noch lange nicht fertig damit, glaube ich...

Was mir geholfen hat bei meinem ketterauchenden Partner: ich habe ihn genau beobachtet und gesehen, wie unglücklich er an seinen Kippen zieht, wie blass er ist, und (sorry) wie arg er stinkt... bis jetzt habe ich ihn seit 16 Tagen noch nicht ein einziges mal beneidet... (und im Übrigen auch nicht bedrängt... nur erzählt von meinem Rauchstopp,.. und er hilft mir sogar, wenns hart kommt und sagt: Lass es!)...

Was mir geholfen hat, den "Verlust" nicht zu spüren, waren permanente Selbstbelohnungen, von ganz klein bis ganz teuer und groß. Bei mir war jetzt zwei Wochen lang Weihnachten und Ostern gleichzeitig. Und das tat gut.

Vielleicht hilft Dir die eine oder andere Erfahrung von mir... Wenn nicht, weitersuchen! Du findest Deinen Weg!

Viel Glück!
ManyLu

Verfasst am: 08.10.2014, 16:06
Helly
Helly
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Dein Freund könnte ja ein bisschen Rücksicht nehmen? Du bist schon stark,dass du die Selbstgedrehte hast liegen lassen. Denk an deine Gesundheit! Und zu Hause ist man ja auch nicht so gefährdet.Bei mir nerven sie auf der Arbeit!Viel Kraft udn Durchhaltevermögen!