Seit 54 Tagen rauchfrei und depressiv -___-

Verfasst am: 12.11.2012, 18:35
acryl
acryl
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Beiträge: 767 Beiträge

Hey Michaela,

erstmal Glückwunsch zu 54 Tagen rauchfrei ! Stramme Leistung !!!
Bin erst bei Tag 28 und fühle mich sehr gut dabei.

Hmmm - Dein Problem deutet nach meinem Verständnis darauf hin, dass das Rauchen für Dich eine reine Kompensation ist.
Also nicht die Sucht das Problem sondern nur ein Ventil ist.
Deine Gewichtszunahme zeigt, dass Du mehr isst als verbrennst, Dein Problem also ein anderes Ventil gefunden hat.

Wenn Du jetzt wieder anfängst zu rauchen wird es Dir dauerhaft kaum besser gehen, da Du es für Dich nach 54 Tagen als absolute Niederlage werten müßtest.
Lass es - verinnerliche, dass es keine Zigaretten mehr gibt in Deinem Leben.
Du weißt, dass das besser ist für Dich !

Da Dein ursächliches Problem kaum kurzfristig gelöst werden kann versuche dessen Kompensation auf eine gesunde Sucht umzulenken. Sport.
Ja, ich weiß, Du machst schon reichlich - aber wie ich sehe primär aerobe Übungen.
Um dauerhaft bei Deinem gewünschten Gewicht zu bleiben baue Muskeln auf - das sind die Fabriken, die Kalorien verbrennen und dauerhaft die Erfolgsgarantie sind !

Geh in die Muckibude und trainier ! In Deinem Alter lassen Erfolge nicht lange auf sich warten.

Motivier Dich selbst ! Dein bisheriger Erfolg ist grandios !!!

Hau rein - Du schaffst das !

Gruss vom
Thomas

Verfasst am: 12.11.2012, 18:24
claudiafrei
claudiafrei
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Beiträge: 60 Beiträge

hey,
erstmal herzlichen Glückwunsch, dass du es soweit geschafft hast. Sei stolz auf dich. Du bist hier vielen um einiges voraus. Von 54 Tagen kann ich bisher nur träumen.
Finde es gut, dass du dir erstmal Hilfe suchst bevor du wieder zur Zigarette greifst. Erfahrungen habe ich diesbezüglich leider nicht und Tipps kann ich dir auch nicht geben. Vielleicht finden sich hier im Forum aber noch einige andere, denen es ähnlich geht oder ging.
Habe schon mal gelesen, das es einen Zusammenhang zwischen Rauchstop und depressiven Verstimmungen geben kann. Aus meinen Erfahrungen (Familienmitglieder hatten Depressionen) rate ich dir aber dazu einen Facharzt aufzusuchen, da du schon mal Probleme damit hattest. Er allein kann die richtige Diagnose stellen. Wir haben dafür leider zu wenig Ahnung von der Materie und von der Gesamtsituation. Hoffe ich konnte dir ein klein wenig helfen.

Kopf hoch, du hast so eine Zeit schon mal durchgestanden und das wirst du auch dieses mal schaffen.

Verfasst am: 12.11.2012, 18:22
Beate65
Beate65
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Nikotin ist eine der am schnellsten süchtig machenden Substanzen. Es hat nicht nur psychostimulierende Wirkungen wie Kokain oder Amphetamin, sondern stößt im Gehirn die gesamte Breite der Neuromodulatoren an und wirkt wie der Dirigent in einem Konzert auf viele Instrumente ein“. Nikotin greift an zwei verschiedenen Kompartimenten an, den präsynaptischen und postsynaptischen Acetylcholinrezeptoren („Nikotinrezeptoren“).
Bei Bindung an die Rezeptoren kommt es zur Ausschüttung unterschiedlicher Neurotransmitter (chemische Stoffe, die dem Informationsaustausch zwischen den einzelnen Nervenzellen dienen) wie Dopamin, Serotonin, Noradrenalin und Endorphinen.

Verfasst am: 12.11.2012, 18:13
Beate65
Beate65
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Hallo Michi,

dein Bericht hat mich sehr bewegt.

Ich hatte auch schon mehrere Versuche und kenne dein Problem, ich war auch sehr verstimmt.
Johanniskraut und eine Therapeutin (die leitete unseren Rauchfreikurs) halfen nicht.

Heute weiß ich der Stoffwechsel stellt sich um, das Hirn muss erst lernen selbst Dopamin zu produzieren.
Die Zigaretten haben uns halt auch glücklich gemacht.

Halte durch, ich bin schon zwei Jahre rauchfrei, du schaffst es auch.

Liebe Grüße
Beate

Verfasst am: 12.11.2012, 16:06
Michaela123
Michaela123
Themenersteller/in
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Ihr Lieben,

ich habe die erste Zeit ohne Zigarette eigentlich recht gut überstanden und das nach über 10 Jahren Glimmstengelliebe. Ich selbst bin 28 Jahre alt, Studium beendet, neue Wohnung, rein in den Job und mit diesem neuen Lebensabschnitt beschlossen: Schluss, Ende und aus!

Im letzten Jahr habe ich viel an meiner Figur gearbeitet von bin von 65 auf 56 kg runter, sehr sportlich und ernähre mich äußerst gesund (naja zumindest würden das die LOGI-Gurus so sehen ). Das ist nun sehr persönlich aber ich muss mir das von der Seele schreiben: In meiner Vergangenheit hatte ich immer wieder mit depressiven Phasen zu leben. Auch war ich in therapeutischer Behandlung, da ich Medikamente ablehne. Seit ca. vier Jahren ist dahingehend Ruhe und es ging mir gut.

Dann kam der Rauchstopp. Ich bin urplötzlich unfassbar traurig und fange von 0 auf 100 in aller Öffentlichkeit an zu Weinen, bin oftmals traurig, sehe keinen Erfolg in meinem Erfolg (54 Tage!!!!!) obwohl ich weiß, dass dies ein großartiger Erfolg ist....die Freude ist nicht da und das auch in Alltagsmomenten. Unterstützt wird dies durch eine massive Gewichtsszunahme von mittlweile 4 kg in sehr kurzer Zeit... Und das trotz Sport (2-3 x Jogging, 1-2 x Klettern, 1x Schwimmen pro Woche, gehe 1 km zu Fuß zur Arbeit), gesunder Ernährung (nach LOGI, wenig bis gar keine Kohlehydrate), viiiiiiiiiel Flüssigkeit (2-3 Liter pro Tag), wenig Alkohol (wenn am WE mal ein Glas Rotwein) und ich nasche nicht, da ich nicht so auf Schokolade stehe (ja ich bin eine Frau ;-) und das ist seeeeehr ungewöhnlich).

Daher wirken "Aufmunterungen" oder Tipps, man solle viel trinken, Sport treiben und gesunde Ernährung auf mich naja - Sie helfen mir nicht..... Diese "negativen" Auswirkungen zumindest meines Rauchstopps findet man in Zügen in diversen Foren und werden meist nur im Kleinen angesprochen, da sie wohl auch psychologisch ein Hinderungsgrund für einen Stopp sein könnten. Aber: Ich brauche Hilfe! Erfahrungen, Meinungen und Tipps.

Ich hoffe hier ein paar Menschen zu treffen, denen es ähnlich ergeht oder erging.

Bitte entschuldigt, dass ich hier jammere.... Aber es überwiegen schon fast Vernunftgründe, das Rauchen wieder anzufangen.

Eure Michi