Sandy_ startet durch!

Verfasst am: 15.07.2016, 20:20
miezhaus
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Liebe Sandy,

da hast Du aber instinktiv richtig gehandelt: eine Empfehlung für Schmachtsituationen sind ja immer die berüchtigten 4 A-Tipps ( http://www.rauchfrei-info.de/aufhoeren/tipps-fuer-ihren-rauchstopp/tipps-bei-verlangensattacken/ ). Und einer davon, Abhauen, bezeichnet das kurzfristige Entziehen aus der Rauchersituation. Du bist eben vorzeitig ganz gegangen, aber Du hast Dich der Situation entzogen, als sie brenzlig zu werden drohte. Richtige Handlung Sandy, sehr gut gemacht.

Du merkst, die Sucht streßt Dich mit so Gedanken wie "normalerweise hätte ich jetzt", "gerade jetzt will ich mir die Entwöhnung antun" und der irrigen Annahme, daß Rauchen Genuß wäre. Doch bitte fall da nicht drauf herein. Könntest Du Dich mit irgendwas anderem auf die Terrasse setzen, Fruchtsaftcocktail zum Beispiel? Oder Dir anderweitig Entspannung verschaffen, Yoga, autogenes Training oder eine andere Strategie?

Und was den Zeitpunkt angeht: die Sucht wird sicher immer etwas am Zeitpunkt zu mäkeln haben. Es tut mir sehr leid, daß Deine Beziehung zerbrochen ist, und ich glaube Dir daß Du daran noch arbeitest Sandy. Ich fühle mit Dir. Nur: ich denke, zu jedem anderen Zeitpunkt hätte die Sucht auch Störfaktoren gefunden, die sie zum Anlaß genommen hätte, Dir zu suggerieren: "Und ausgerechnet _ jetzt_ willst Du das Rauchen aufhören?". Selbst wenn gar nichts gewesen wäre - dann wäre es halt irgendeine Nichtigkeit gewesen (bei mir war es ein Familienkrach: "Ich kann das jetzt nicht durchhalten!!!!" - ich konnte doch).

Den Trugschluß "nur mal heute, morgen bin ich dann wieder Nichtmehrraucher" hast Du ja selber schon enttarnt. Dann ist es nur mal heute, dann ist morgen kein Schaden, und dann hörst Du mit dem Aufhören auf. Bitte tu das nicht. Beiß Dich da durch. Vielleicht kannst Du Deinen Jungen ja mit ins Boot nehmen? Mit 10 kannst Du ihm doch sicher erklären, daß Du gerade einen seiner und Deiner Wünsche umsetzt und das Rauchen aufhörst, daß das jedoch nicht immer einfach ist und ob er bitte ein wenig Nachsicht mit Dir haben könne. Es ist ja nicht für immer so, daß Du genervt und gestreßt bist. Ich denke, Kinder können da schon sehr viel verständiger sein als man meint. Du kennst ihn am besten, Du kannst es sicher beurteilen, ob Du ihn da ins Boot holen kannst. (Immerhin kannst Du dann später immer wieder zu ihm sagen, fang Du bloß nicht das Rauchen an, es ist so gefährlich und Du hast ja gesehen, wie schwer es war, davon wieder loszukommen.)

Wenn Du am Wochenende Besuch von der Schmacht bekommst, dann komm her und schreib sie Dir von der Seele - manchmal hilft das schon. Hast Du was schönes vor mit Deinem Sohn? Hab keine Angst vor dem Wochenende - es ist normal, daß man sich vor dem ersten Eintreten einer Situation oder Zeit etwas fürchtet, die man normalerweise mit dem Rauchen verbunden hat. Bei manchen ist es der Urlaub, bei anderen ein Volksfest, jeder hat so seine Situationen, vor denen er sich bange fragt: "wie soll die funktionieren? Kann denn das noch Spaß machen? Oder bin ich damit meiner Lebensfreude beraubt?" Nein Sandy, bist Du nicht. Es ist im Moment vielleicht eine Umstellung, anstrengend manchmal auch, zu widerstehen - aber das bleibt nicht so. Jeder nicht gerauchte Tag arbeitet für Dich, und mit der Zeit kommt der Genuß zurück, die Freiheit der Gedanken. Kann man sich am zweiten Tag noch nicht vorstellen - aber schau, so viele hier mit hohen Tageszählern teilen diese Erfahrung: wird also wohl was dran sein, meinst Du nicht ? Laß Dir dies als Beweis dienen Sandy.

Du wirst das packen. Gib nicht auf und komm her, wenn Dich die Schmacht ärgert ja? Viele Grüße sendet Dir

Lydia

Verfasst am: 15.07.2016, 19:45
Sandy_
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Hallo Aki,
danke, das ist eine gute Idee! Werd ich mir auch anschaffen!
Wow, 450 Tage... soviel hab ich noch nie geschafft (nur "vorher")!

Den Nachmittag hab ich hinter mir, aber es war echt schwer! Konnte nicht so lang im Café bleiben, mir ging so vieles auf die Nerven! Mein armer kleiner Sohn musste dann auch noch ziemlich viel aushalten, der Arme!
Normalerweise würde ich jetzt ein Glas Wein (oder zwei oder so ) mit ein paar Zigaretten auf der Terrasse "genießen". Das ist schon ein wenig hart, ich weiß echt nicht, wie ich das ganze WOE durchbringen soll. Überhaupt, nachdem ich gerade erst meine Beziehung beendet hab und da noch sehr dran zu knabbern hab... Aber ich weiß, dass Rauchen auch nichts an der Situation ändern würde.
Werd noch ein wenig hier stöbern...

Verfasst am: 15.07.2016, 13:07
Sandy_
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Hallo Wolke,

ja, genau diese Gedanken laufen im Kreis!!! Es tut echt so gut, wenn andere das kennen!!!
Diese diffuse Angst...
Absagen kann ich nicht, aber ich werd an eure Tipps denken und das stimmt - das Schlimmste, was passieren kann, ist, dass ich die ganze Zeit ans Nichtrauchen denke...! Genial!!
Bin gespannt, wie es wird!

Verfasst am: 15.07.2016, 13:03
Sandy_
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Hallo Sprudel,

vielen Dank! Genau, stimmt... es ist ein Anfang vom "Entkoppeln"... mir wäre nur lieber gewesen, damit erst nach den ersten paar Tagen zu starten!
Gut, irgendwann muss man ja beginnen, den Situationen auch ohne Rauch zu begegnen...

Diese Angst ist ja wirklich zum Verrücktwerden, so etwas Bescheuertes! Okay, es ist nur die Sucht, es ist nur die Sucht...(entwickle mich langsam zum Esoteriker und lasse Mantras in Endlosschleife laufen ;) )

Danke, werde dran denken! Und morgen weiß ich dann "Ich kann das!"

Verfasst am: 15.07.2016, 11:37
Sandy_
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OMG, jetzt gehts schon los...
Treff mich am Nm mit einer Freundin und wir haben (wie das bei Frauen ja so üblich ist) ziemlich viel zu bereden...und in dem Moment, wo wir das ausgemacht haben, gingen die Gedanken schon los!!!
"Wie soll ich das schaffen, ohne zu rauchen?" "Kann mich nicht konzentrieren, ohne rauchen" "Ich könnte ja nur beim Kaffee, danach lass ich es wieder..." "Wenn ich nicht rauche, hab ich gar keine Lust dazu"
usw, etc. .....
mach mir grad echt Sorgen deswegen... und das ärgert mich fürchterlich!!!

Verfasst am: 15.07.2016, 08:50
Sandy_
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Schönen guten Morgen liebe "Forianer"!

Hab wider Erwarten phantastisch geschlafen, war um halb 5 munter und bin laufen gewesen... der See in der Früh ist einfach gigantisch! Überhaupt, wenn er um diese Zeit dampft...

Ja, die Nachmittage kann ich nur schwer anders gestalten, aber nachdem bei uns jetzt Ferien sind, fällt mir sicher auch dafür etwas ein. Vielleicht war das wirklich die "Belohnungs-" oder "Entspannungszigarette"... dank eurer Hilfe wird das langsam klarer!

Ein bißchen Angst hab ich vor dem Wochenende - einerseits möchte ich lieber zuhause bleiben und nicht viel unter Leute gehen, damit ich nicht in Versuchung gerate. Andererseits gerate ich in eben diese, wenn ich allein zuhause bin Naja, mal abwarten... auf jeden Fall bleib ich dabei! Geraucht wird nicht!

Verfasst am: 14.07.2016, 16:42
Norbertbln2016
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[quote="Sandy_"]
...
Der schwierigste Punkt ist bei mir regelmäßig der späte Nachmittag. Wenn ich meinen Sohn abhole und nach Hause komme. Keine Ahnung, woran das liegt!

[/quote]

Versuche diese Situation zu verändern / anders zu gestalten.
Setz dich wo anders hin, trinke etwas anderes als sonst, tue etwas besonders schönes (Eis oder Obst essen).

Es sind eben diese festgefahrenen Situationen in denen wir sonst immer geraucht haben, die wir neu gestalten müssen.

Du schaffst das!

Verfasst am: 14.07.2016, 13:02
Sandy_
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Aki, vielen Dank für den Drachen, EXAKT so fühle ich mich heute !!!
Könnte die Wände hochgehen (nicht, weil ich rauchen will, sondern weil überall an jeder Ecke alles schiefläuft!) und kann nur hoffen, dass mein Chef mich jetzt eine zeitlang in Ruhe arbeiten lässt und sich nicht wieder überall einmischt... Und dass mich heute am besten überhaupt niemand mehr anredet...

Lydia, das stimmt, es ist wirklich jeder Entzug anders. Aber es war(en) Ausrutscher, ich bleib dabei, ich will unbedingt aufhören. Früher hab ich auch immer auf der Arbeit geraucht, wir haben eine lässige Dachterrasse, wo wir oft zusammen standen... Aber es fällt mir hier einfach leichter, es sein zu lassen.
Der schwierigste Punkt ist bei mir regelmäßig der späte Nachmittag. Wenn ich meinen Sohn abhole und nach Hause komme. Keine Ahnung, woran das liegt!

Verfasst am: 13.07.2016, 20:53
miezhaus
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Hallo Sandy,

es ist doch nicht schlimm daß Du ausgerutscht bist. Darf ich mich erkundigen, was passiert ist, war es Frust oder Aufregung? Und wie kannst Du solche Situationen künftig anders bewältigen? Ferner: War es nur eine oder wenige Zigaretten? Mehr ein Ausrutscher?

Denn weißt Du, vielen Aufhörern kommen so Ausrutscher in die Quere. An diesen lernen sie, in welchen Situationen sie anfällig sind und machen sich Gedanken, wie sie diese anderweitig aussitzen können. Doch sie sind immer noch beim Aufhören, gehen den Weg weiter, bis sie irgendwann genug über die blöde Sucht wissen, um ihr nicht mehr auf den Leim zu gehen. Vielleicht war es bei Dir ja ähnlich? So wie es sich anhört, möchte ich es fast vermuten.

Wenn Du auf der Arbeit gewohnheitsmäßig nicht rauchst, dann kann ich mir schon vorstellen, daß es leichter ist, den Ausstieg auf eine Arbeitswoche zu legen. Dazu mag die Ablenkung kommen, die nicht durchwegs vorhandene Möglichkeit zu rauchen - ja, es ist absolut darstellbar, daß einem das Aufhören außerhäusig leichter fällt als daheim.

Ein zurückliegender Ausstieg ist nicht zwingend ein Indiz dafür, wie es gegenwärtig ablaufen dürfte. Jeder Entzug entwickelt sich anders, auch beim selben Aufhörer. Also es kann schon sein, daß Du diesen anders erlebst als den letzten. Doch in einem Punkt hast Du völlig recht: Egal was Du erlebst und auch die Zeit, die er insgesamt dauert, bis er gänzlich abgeschlossen ist - für die Freiheit, die Du hinterher bekommst, ist der Preis definitiv nicht zu hoch.

Nutze die Tipps gegen den Schwindel Sandy, nimm ruhig alle Tricks mit, um es Dir so angenehm oder wenigstens so wenig umständlich wie möglich zu machen. Und Deine Überzeugung ist richtig: Du hast das schon mal geschafft, Du kannst das wieder! (Ich konnte es auch nochmal, daher weiß ich das so genau.) Dabei viel Erfolg wünscht Dir

Lydia

Verfasst am: 13.07.2016, 10:38
Sandy_
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Vielen Dank für die lieben netten Willkommensgrüße!

Leider musste ich erneut Anlauf nehmen, es war zuviel auf einmal. Habe gestern ein paar Situationen geklärt, die offen waren und mich zurückgehalten haben. Danach fühlte ich mich um Einiges besser und hab mich beinahe schon auf den Entzug gefreut!

Habe auch die Voraussetzungen dafür geschaffen, mich in den nächsten Tagen (bis auf die Arbeit ) auf mich und meinen Sohn konzentrieren zu können. Theoretisch hätte ich nächste Woche Urlaub nehmen können, aber witzigerweise fällt mir ein Rauchstopp im Büro um Einiges leichter, als daheim... geht's eigentlich noch jemandem so??

Also, auf ein Neues, 4, 5 Tage Schwindel, was soll's. Ich weiß noch, wie ich bei meinem damaligen Rauchstopp dachte, wie einfach es im Grunde im Nachhinein war. Es wäre doch gelacht, wenn ich die paar Tage nicht durchstehe! Und den Rest schaffe ich dann auch!