Rein ins pralle Leben - ich kann das!

Verfasst am: 28.03.2025, 16:53
Paolaxberg
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Ich bin beeindruckt von deiner Ehrlichkeit, Erschrocken vor deinem Schmerz und Ehrfürchtig vor deinem Mut wieder ins pralle Leben zu kommen.

Das ist stark!

Verfasst am: 28.03.2025, 09:38
Heldin2018
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Guten Morgen zu TAG2

Hört sich super an, fühlt sich zu 50 % auch so an, der Rest ist heulendes Elend, gemischt mit bisschen Trotz... zum Glück in die richtige Richtung.

Ich bin gerade ein Stück weit unglücklich und muss mich daran erinnern, dass ich das mit Qualmerei genau so wäre. Liebeskummer ist doof und so unnötig wie Fußpilz, aber dennoch ist es wie es ist.

Aber heute ist für mich mal Zeit, zu gucken, wie weit ich die letzten Jahre gekommen bin. 2020, ich war bereits in Rente, aus Gründen und gegen meinen Willen.... sozial relativ isoliert. Die Zigarette war bei mir. Wenn man 60 Stunden die Woche arbeitet, bleibt keine Zeit für soziale Kontakte.

Familie war meine Tochter ..... und dann habe ich mein einziges Kind verloren . Die Zigarette war bei mir.

3 Jahre Leiden - durchgehend ohne Atempause. Lieber tot als lebendig, aber es stirbt sich gar nicht so leicht. Die Zigarette mein Halt und Begleiter, meine Identität... die starke Frau, unabhängig mit Kaffee, wahlweise Bier und Zigarette.

Die Frau, die alles erträgt, irgendwie .... seit 2021 in Therapie.... im Überlebensmodus, irgendwie .... total gebrochen, aber dennoch sooo stark.

In den letzten Jahren habe ich es irgendwie geschafft, Trauer in mein Leben zu integrieren, ein gutes und stabiles Netz aus Freunden und Fachleuten für mich zu knüpfen und dann, ja dann.... habe ich mich letztes Jahr verliebt. Wie aufregend.... der erste Mann in meinem Leben seit meiner Scheidung in 2005.

8 Monate Zweisamkeit.... okay sollte nicht sein. Mit einem Bindungsängstler, der emotional nicht verfügbar ist, ist für mich leider nix anzufangen. Also habe ich mich getrennt. Gestern hat er meine Freundin angerufen, sie möchte mir doch sagen, dass er mich liebt...... aaaaarghhhh, das hat mich gestern umgeworfen.... gar nicht mehr so stark die Anke..... ABER rauchfrei!!!!

Und hier ist meine neue Identität. Eine Frau, die versteht, dass sowohl Liebe und Freude, als auch Kummer und Schmerz zu ihr gehören. Eine Frau, die verstanden hat, wie stark sie wirklich ist. Wo ist die Zigarette in diesem Bild?
Ich brauche sie nicht mehr (lach, mein süchtiges Hirn erzählt gerade etwas ganz anderes) und ich lebe so gern.

Und um das zu können, also mit möglichst wenig körperlichen Gebrechen.... hat sie ausgedient.

Jetzt gehe ich ne Runde weinen und danach gibt es Kaffee. Zeit, den Tag zu planen!

Verfasst am: 27.03.2025, 11:16
Nova2
Nova2
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Guten Morgen liebe Anke,

dein Gefühl, du nimmst dir das Einzige weg, was dir noch was bedeutet kenn ich, allerdings in etwas abgeschwächter Form. Weil es noch anderes gibt, was mir viel bedeutet. Dir bestimmt auch. :-)

Du fragst, wie kommst du von „ich darf nicht“ zu „ich will nicht“.
Meiner Meinung nach ist das ein Prozess, ein Ablösungsprozess, vergleichbar als würden wir einen geliebten Menschen, ein geliebtes Tier verlieren.
Am Anfang hilft uns diese Sturheit, ich will nicht, ungemein.

Auch ich hab meine liebe Gefährtin aufgegeben und die ersten Tage waren zeitweise nicht einfach. Mir half ablenken, ablenken, ablenken und schlafen, Musik hören und tanzen.
Ich hab das Gedanken Karussell sofort auf still geschaltet, wenn Suchti sagte, er will, muss unbedingt rauchen, sonst ist das Leben nicht lebenswert.
Nach und nach hab ich die Verlangsattacken angenommen und einfach wahrgenommen und betrachtet. Von außen. Als Beobachter. Wie jeder Gedanke verschwinden sie dann auch wieder.

Von Herzen wünsch ich dir eine große Portion Sturheit, Verständnis für dich selbst, und einen langen Atem.

Es wird leichter.
Versprochen.

Liebe Grüße, Nova

Verfasst am: 27.03.2025, 10:55
Heldin2018
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Guten Morgen zu TAG 1

meines neuen Lebens? Naa, zu dramatisch. Tag 1 meines suchtfreien Lebens? Nee auch nicht nicht. Ich bleibe ja süchtig. Ich will dem nur nicht mehr nachgeben.
Also Tag 1 als trockene Nikotinerin? Irgendwie witzig, aber stimmt (noch) nicht.

Ach, ich finde gerade keinen guten Begriff, kommt vielleicht noch.
Was ich aber auf keinen Fall sagen oder denken möchte, ist, neuer Versuch.... ich bin es leid zu versuchen.

Die letzten 2 Tage habe ich hier sehr viele Tagebücher gelesen und dabei festgestellt, hoppla, das ist ja tatsächlich relativ schwierig. Geht mir ja gar nicht allein so.

Vielleicht sollte ich hier demnächst mal ein bisschen von meiner Geschichte erzählen, dann wird wahrscheinlich wenigstens MIR klar, warum ich mich so schwer tue. An mangelnder Willenskraft kann es nicht liegen. Ständig muss ich mir nämlich im realen Leben erzählen lassen, dass alle gern so stark wären wie ich.

Kurz zu meiner Befindlichkeit gerade jetzt, Körperlich merke ich eine leichte Unruhe, nicht so stark wie bei einer Panikattacke, eher wie auf dem Weg dahin, Das bekomme ich weggeatmet.

Ansonsten bin ich jetzt schon nach 13 Stunden 'ohne' emotional heftig angefasst. Leicht heulerig. Will ich mir doch gerade selbst 'das Einzige wegnehmen, das mir noch etwas bedeutet'

Ähhh büschen viel Dramatik Anke, oder?! Merkste selbst.

Wie um Himmels Willen bekomme ich denn nun mein Mindset von ich darf nicht auf ich WILL nicht?

Erstmal Kaffee, der schmeckt ohne Kippe übrigens besser

Verfasst am: 27.03.2025, 05:48
rauchfrei-lotse-paul
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Guten Morgen Heldin,

heute geht dein Projekt rauchfrei in die nächste Phase. Das ist sehr gut, genauso funktioniert ein Projekt, wenn Probleme auftreten muss man an der Methode etwas ändern aber nicht an dem Ziel.

Deine Entscheidung für einen Nikotinersatz kann ich sehr bestärken. Es macht absolut Sinn in der Anfangszeit den psychischen Entzug abzumildern, um sich von dem gewohnheitsmäßigen Griff zur Zigarette zu entfernen.
Was Jutta im märzzug geschrieben hat würde ich voll unterschreiben.
Ich selber habe zwei Monate Nikotinkaugummis genommen, und zwar so wie es vom Hersteller empfohlen wird, also am Anfang öfter und regelmäßig. Ich habe nicht gewartet, bis mich mein Schmacht stark getriggert hat, sondern ich habe vorbeugeugend gehandelt.

Das ist vergleichbar mit Schmerzenmedikamenten. Nach einem akuten Ereignis , welches Schmerzen verursacht, soll man regelmäßig das Medikament einnehmen und nicht so lange warten, bis man es kaum noch aushält. Es gibt ein Schmerzgefühl, das sich im Gehirn einprägt und dann nicht mehr mit Medikamenten behandelbar ist.
Beim Entzug könnte ein zu langes warten dazu führen, dass dich das NEP nicht mehr von dem Gedanken an eine Zigarette wegführen kann.

Das wäre also meine Empfehlung für deinen Neustart, am Anfang folgst du den Herstellerangaben und mit der Reduzierung kannst du dann nach eigenem Empfinden auch schon früher beginnen.

So Anke, hab einen guten Donnerstag, es ist kein Neustart sondern ein weiterführen deines Projektes mit einer angepassten Strategie.
Sein Weg ist richtig.

Ich wünsche dir viel „ich will…“ und „ich kann…“

LG von Paul

Verfasst am: 26.03.2025, 19:50
rauchfrei-lotsin-monika
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Hallo Anke,

Auch von mir für den Neustart gutes Gelingen.

Vorbereitung ist sehr gut und dennoch brauchst du auch einfach gute Antwort auf das Warum.

Ich habe 5 Jahrzehnte geraucht, 20 Jahre davon zum Schluss dieses Gezerre gelebt. Und dann habe ich von jetzt auf gleich aufgehört.
Ich wollte wissen, ob ich auch ohne Zigaretten leben kann und nicht nur Überleben.
Es waren viele Wochen harter Arbeit. Monate mit immer neuen Überredungskünsten, warum es doch besser wäre, sich da nicht so zu quälen.

Schnee von gestern
Heute bin ich froh und mein Leben hat an Wert gewonnen. Jedenfalls meine Blutwerte

Ich mag dich, ebenso wie alle anderen hier, gern unterstützen, deinen Weg zum Erfolg zu führen.

Eine große Schüssel Vitamine sind bestimmt hilfreich in den nächsten Tagen

Liebe Grüße von Monika

Verfasst am: 26.03.2025, 16:17
Jump'in
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Hallo liebe Anke,

vielen Dank für deinen Besuch.

Vorab wünsche ich dir einen guten Start Die Pastillen hatte ich ja auch mal und finde es, gerade wenn man Leistungsfähigkeit zeigen muss, bei Bedarf absolut in Ordnung.

Bei mir ist es halt so, dass ich nach 2005 immer wieder rückfällig geworden bin und wenn es dann zu viel würde, so dass ich den Gelegenheitsraucher nicht mehr aufrecht halten könnte, die Reißleine gezogen habe.

Ich bin etwas jünger wie du (57) kann mich aber gut an diese Teestunden mit Räucherstäbchen und Zigarette erinnern. Genauso an Raucherbüros, Rauchen im Zug und bei der Dauerwelle beim Friseur Das war eine ganz andere Zeit, die ich auch nie verteufeln werde. Und für jüngere heute kaum vorstellbar.

In meinem Bekanntenkreis raucht niemand mehr, aber dass und alle Nichtraucher Schutz Gesetze sind für mich aber kein Grund. Nicht weil ich generell Opposition bin sondern weil ich ich bin. Ich werde weiter Fleisch essen und Kaffee trinken, Gesund oder Ungesund ist mir da wirklich egal.

Rauchen ist ungesund, war es 1980 genau so - nur wurde seinerzeit nicht so viel vorgeschrieben.

Warum rauche ich also nicht? Ich kann nicht sagen, es schmeckt (wie ein Steak mit Feldsalat, was ich gerade hatte), ich muss auch nicht rauchen wie essen und trinken. Also wie kann ich begründen, dass ich rauchen will?

Leider nur mit einem Wort: Sucht!

Und da ich nicht süchtig sein will, und vor allem nicht zugeben will, dass ich süchtig bin, höre ich auf. Auch wenn der kleine Troll mir oft was anderes einredet, stur bleiben und abwarten.

LG von Anna

Verfasst am: 26.03.2025, 13:00
Heldin2018
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Morgen ist es wieder soweit!

und ich versuche, mich darauf zu freuen. Tatsächlich tue ich das sogar, ich mag ja Projekte.
Wenn ich an letzte Woche denke, Donnerstag und Freitag waren völlig okay. Ich war relativ entspannt, ab und an kam das Rauchverlangen hoch, war aber super handlebar. Und dann kam der Samstag und der böse Raucherwolf saß neben mir. Ihm wurde wohl bewusst, ich könnte es ernst meinen.
Und anstatt meinen kleinen Hintern zu bewegen, fand ich es angemessen, einfach auszuhalten. Gar keine gute Idee!

Irgendwann war das Craving so stark, dass ich 0,0 handlungsfähig war...

Dieses Mal bin ich definitiv besser vorbereitet. Ich habe mir im Außen Hilfe gesucht, ich werde NEP im Haus haben und vor allem meine Tage planen. Ich bin ja in Rente und deswegen kann ich es mir erlauben, in den Tag hinein zu leben. Aber jetzt ist eine Struktur bestimmt hilfreich. Ich werde berichten.

Verfasst am: 24.03.2025, 15:37
Khalam
Khalam
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Hej Heldin,

bist du noch dabei oder am Kraft sammeln für den nächsten Rauchstopp?

Ich wünsche dir auf jeden Fall viel Kraft und Sturheit um dem den Kragen umzudrehen!

Lass egal was ist etwas von dir hören. Ich selbst kenne das leidige On/Off Spiel zur genüge.

Wünsche dir, dass du dein Ziel erreichst

Grüße aus dem Turm

Khalam

Verfasst am: 24.03.2025, 11:26
Nova2
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Liebe Anke,

das passiert.

Sortier dich neu und steig wieder ein, wenn du bereit bist.
Hier im Forum kennen viele den Abbruch vom Abbruch.
Ich auch.

Es ist jedoch immer wieder zu lesen, dass es eines schönen Tages funktioniert.

Möge die Macht mit uns sein.

Liebe Grüße , Nova

❤️