Rauchstopp - jetzt Depressionen

Verfasst am: 26.05.2017, 08:50
Dani5874
Dani5874
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Hallo liebe Karin,

ich hatte das auch, Gott sei Dank nicht lange. Schlafen hat mir sehr geholfen, zur Not krankschreiben lassen und dann schlafen. Ich hatte mir auch 2 Tage frei genommen und es hat geholfen. Was auch sehr geholfen hat, war der Gedanke dass es vorbei geht und dass es die Sucht ist, die mir diese Depression auftischt damit ich wieder anfange.

Ich hoffe, dass es dir bald besser geht

Verfasst am: 25.05.2017, 23:48
85Karin
85Karin
Themenersteller/in
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Hi an alle die mir geschrieben haben. Ich hatte ja gar nicht damit gerechnet, dass es so schnell geht.

Danke für die netten, aufbauenden Worte und die hilfreichen Tipps. Hat mir echt geholfen zu lesen, dass ich da wohl nicht die einzige bin, die auf einmal völlig von ihren Gefühlen überfahren wird.

@Hans:
Ich denke du und auch die anderen haben recht, ich kenn mich selbst am besten. Gerade geht es mir auch schon besser.

@Sophie:
Danke, dass auch du mir klar gemacht hast, dass ich hier nicht die einzige bin der es so ergeht, man fühlt sich ja manchmal doch allein mit seinen Problemen, dass es andere mit dem selben Problem gibt macht es nicht mehr ganz so schlimm.

@Maroditis:
Ich bin froh zu hoeren, dass es dir auch so geht, hatte nur irgendwie gehofft, dass es schneller vorueber geht, du bist ja schon 4 Wochen rauchfrei! Hatte gehofft, dass das nur eine paar Tage andauernde Phase ist. Aber gut zu wissen, dass du durchhältst, dass gibt mir Kraft. Ich will wirklich nicht mehr rauchen, also halte ich lieber ein paar (oder paar mehr) Heulanfalle aus, und geh' zur Not zum Arzt. Habe gerade auch mal bei dir im vorbei geschaut und meine Glückwünsche dagelassen.

@Christian:
Tut gut zu wissen, dass man nicht alleine ist. Danke fuer deine Ehrlichkeit.

@Bernhard:
Danke auch dir, und Danke fuer die Erinnerung an das mit dem Dopamin. Weiss das zwar eigentlich, sowas vergisst man aber ja gerne wieder wenn man sich in der Situation befindet bzw. dieser bloeder will das man es vergisst.

@Bernhard,
@derbergruft:
Ja, mein Freund lullt sich da wirklich selbst ein, mittlerweile ist mir das ja auch klar. Hat mich nur damals wütend gemacht, vor allem wenn die Zigarette sowieso gerade alles versucht, mich davon zu ueberzeugen, dass alles besser mit ihr funktioniert. Dann zu hoeren, dass man ja gerade nicht aufhoeren kann weil es ein schlechter Moment ist, war dann nur ein Grund mehr, wieder mit dem Rauchen anzufangen. Zwar glaube ich, dass ich diesmal damit umgehen koennte. Man muss es aber ja nicht herausfordern, deshalb hat er jetzt einen Maulkorb was das Thema Zigaretten angeht.

Verfasst am: 25.05.2017, 22:39
derbergruft
derbergruft
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Hallo und herzlich willkommen im Kreise der NichtmehrraucherInnen! Glückwünsche zu 9! Tagen

Die Art deines Freundes ist schon eine ganz miese. Mein Mann redet ab und an davon, wie unproblematisch rauchen doch ist, dass er ja auch Fett und Zucker und Alkohol und Kaffee zu sich nimmt, da käms auf das bisschen Nikotin auch nicht mehr an. Das motiviert mich auch nicht gerade, aber da kann ich mir wenigstens sagen, dass sich jeder Raucher damit selbst einlullt. Aber eingeredet zu bekommen, dass man aufhören solle, während der andere weiterquarzt ist schon ein starkes Stück

Vielleicht brauchst du jetzt vor allem Leute um dich, die dir sagen, was für ein wunderbarer Mensch du bist, welche Kraft in dir steckt und dass du es nicht nötig hast, irgendwas heimlich tun zu müssen? Geh zum Arzt, wenn dir danach ist, einem dem du vertraust, von dem du weißt, er nimmt sich für mehr als 2 min., 3 Ratschläge und ein Rezept Zeit.

Meist ist es ja so: wenn man fragt, weiß man die richtige Antwort schon, sobald man irgendeine Antwort gehört hat. Man kennt sich selbst doch am besten

Ich wünsche dir viel Kraft für die nächsten Tage beim Sortieren und durchleben deiner Emotionen

Verfasst am: 25.05.2017, 22:16
BeWaSo
BeWaSo
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Hallo Karin,

hört sich schwierig an. Ein Umfeld mit Erwartungen an Dich, welches teilweise nicht bereit ist, diese Erwartungen selbst zu erfüllen, sondern im Gegenteil argumentiert und sich den Status der Immunität anhängt.
Das empfinde ich mindestens als überheblich und vermessen… .
Ok, ich habe das jetzt vielleicht etwas übertrieben dargestellt aber möglicherweise drückt aus dieser Richtung mehr bei Dir, als Du denkst - kann ich aber natürlich nicht wissen.

Mir selbst hat der Rauchstopp wärend einer depressive Phase erschwerend zugesetzt.
Durch den Rauchstopp fiel nicht nur das Nikotin und all die anderen giftigen Stoffe weg, sondern auch ein Glücklichmacher, ein Betäuber.
Nikotin ist eben ein Nervengift, das Dopamin lockt. Dopamin ist ein Glücklichmacher. Der ist jetzt weg. Da kann es durchaus passieren, daß man in eine depressive Stimmung verfällt.

Ob und wann Du damit zum Arzt musst, weißt Du selbst am Besten. Warte aber nicht, bis Du Dich nicht mehr wäschst und im Bett liegen bleibst. In diesem Zustand schaffst Du es nicht mehr zum Arzt.

Die Entscheidung aufzuhören hast du als Deine eigene dargestellt; das ist gut. Das sichert das Vorhaben Rauchstopp. Im Grunde hast Du es längst geschafft. Du hast bereits aufgehört. Brauchst bloß nicht wieder anzufangen.

Und wenn Du nicht mehr weiter weißt und niemand ist da, der Dich versteht und einfach nur zuhört statt alles zu kommentieren und Ratschlag auf Ratschlag folgen lässt, nimm Dir Stift und Papier und schreib Dir die Seele frei! (Das war jetzt mein Ratschlag :-) )

Alles Gute,
Bernhard

Verfasst am: 25.05.2017, 20:14
Cnpypher
Cnpypher
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Hallo Karin und willkommen!

Auch ich habe den Text mit großer aufmerksamkeit gelesen, ich denke mal hier kann ein Text gar nicht so zu lang sein. Wir kämpfen hier alle für unsere rauch[color=red]freiheit[/color] oder planen es zumindest! Und es tut gut zu lesen das man mit seinen Symptomen nicht alleine dasteht.

Wenn man sich unsicher über seine verfassung ist kann ein besuch beim Arzt nie schaden. Im besten Fall sagt er eh das alles in Ordnung ist, nur dann hat man klarheit. So ein entzug ist ja nun auch mal kein Kinderspiel.

Darum hey! 9 Tage! Bist mir einen Tag voraus. Glückwünsche erstmal zu 9 Tage rauchfrei. Das schlimmste müsstest ja schon fast hinter dir haben wie du es ja auch selbst schreibst. Das du nur noch ab und an daran denkst.
Deine Symptome waren ähnlich wie bei mir. Ich habe mir dafür den ausweg gesucht oft und ausgibig zu spazieren (habe früher nie spaziert). Aber jetzt, vor allem wo der Sommer in anmarsch ist und das wetter auch wieder mitspielt ist es einfach schön an der frischen luft zu sein, sonne zu tanken und die natur zu genießen (und wohl auch wieder riechen!).

Selbst mir als Mann sind wärend meiner ersten Tage die Tränen gekommen. Ich wusste nicht warum.. wieso... was hier eigentlich passierte... es war einfach so. So hab ich es auch bei so einigen gelesen das dort ähnliches passierte. Darum solltest du dir darüber nicht so viel gedanken machen. Und wenn es ist einfach deinen frust hier von der Seele schreiben. Die Community hier ist einfach grandios. Es gibt gute tipps und viel unterstützung. Da braucht man sich auch für nichts zu schade zu sein

Freu mich weiter von dir zu lesen und viel erfolg weiterhin

lg
christian

Verfasst am: 25.05.2017, 19:54
Maroditis
Maroditis
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Liebe Karin,
Depressive Momente bei Rauchstopp sind normal. Von der Seele schreiben - das hast Du gut gemacht! Mach ich auch gerne. Kein Text ist dafür zu lang. Wer nicht lesen will, brauch´s ja nicht tun.
Depressive Verstimmungen sollten nicht zu oft vorkommen. Das sagt man einfach mal dem Arzt. Der kennst sich mit sowas aus und erkennt, ob´s vorübergehen kann oder sich verschlimmert.
Was anderes: Du bist eine tolle Frau, wie ich das lese. Wie Du mit Deinem Freund zum Thema Rauchen/ Nichtrauchen umgehst! Toll! Sehr reflektiert und ziemlich cool finde ich.
9 Tage!!! Hammer! Kompliment!
Hoffe, ich konnte helfen -

ich bin heute
28 Tage rauchfrei, habe heute
1 x alleine geheult, ausgiebig
1 x laut meine Meinung gesagt
1 x vor meinem Mann geheult, kurz
1 x mich schreibend ausgek.... im forum
1 langen Text für den Gemeindebrief geschrieben (abgelenkt)
1 Glas Rotwein auf ex getrunken (betäubt)
3 Pfefferminzkaugummis gekaut

Mach Dir keine Sorgen, liebe Karin, ist alles normal. Wir sind Helden!
Hugs, Maroditis

Verfasst am: 25.05.2017, 19:26
Sophie1506
Sophie1506
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Rauchfrei seit:
Beiträge: 457 Beiträge

Liebe Karin

Herzlich Willkommen in unserer Gemeinschaft! Hier bist du richtig, denn hier kannst Du in die Tasten hauen, solange bis es Dir besser geht. Hier findest Du Zuhörer (Leser), Trost, Hilfe und auch schon mal viiiel Humor, damit geht's an manchen Tagen auch besser!

Dein Text war nicht zu lange, ich hab ihn gerne gelesen. Ich habe schon ein paar Mal von anderen hier gelesen, dass es in der ersten Zeit des Entzugs zu "Heulanfällen" kommen kann, Du bist da also nicht die Einzige. Sollte es Dich aber weiterhin sehr belasten, scheu Dich nicht zum Arzt zu gehen und professionelle Hilfe zu holen. Ansonsten hoff ich mit Dir ganz fest, dass diese Phase schnell vorüber geht und Du wieder besser drauf bist



Liebe Grüsse
Sophie

Verfasst am: 25.05.2017, 18:37
85Karin
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Beiträge: 9 Beiträge

Hallo an alle,

habe mich nun, nach einer Woche mitlesen, in der Hoffnung, dass Schreiben mir hilft meiner Depri-Phase zu entkommen, dazu entschieden ein eigenes Thema zu erstellen.

Ich rauche seit ca. 17 Jahren, habe schon etliche Versuche hinter mir damit aufzuhören. Habe es mit Anfang zwanzig mal ein Jahr durchgehalten, dann aber wieder angefangen. Seit ca. zwei Jahren versuche ich es wieder, hatte mich letztes Jahr schonmal hier angemeldet, habe aber nach drei Tagen wieder aufgegeben. Nun meine ich es ernst: ICH will aufhören, ICH will mein Leben und die Kontrolle darüber zurück.

ICH bin der Grund warum es diesmal klappen wird und muss. Die letzten Male habe ich immer den Fehler gemacht nicht für mich aufhören zu wollen, sondern für andere. Ich hatte dabei zwar auch meine eigene Gesundheit im Blick, letztendlich wollte ich aber nur in Ruhe gelassen werden, von meiner Familie, meinen Freunden und meinem Freund, die mir ständig in den Ohren lagen, mit dem Rauchen aufzuhören (mein Freund rauchte dabei übrigens fröhlich weiter seine Zigaretten).
Das Ergebnis war, dass ich nach drei Tagen wieder eine Kippe im Mund hatte, nur habe ich es keinem erzählt. Ich habe ein Jahr lang geraucht, ohne das es mein Freund gemerkt hat (bei meiner Familie bin ich mir da nicht so sicher). Ich habe immer nur dann geraucht wenn er nicht zu Hause war oder ich unterwegs war, habe dabei auch penibel darauf geachtet, dass mich keiner sieht der meinen Freund kennt oder zu irgendeinem Zeitpunkt kennenlernen könnte (auf der Arbeit rauchen kam daher auch nicht in Frage). Das ganze Versteckspiel hat zumindest dazu geführt, dass ich weniger geraucht habe, teilweise habe ich eine Woche keine Zigarette gehabt, wenn wir z.B. im Urlaub waren. Ganz aufhören konnte ich aber nicht. Und ihm sagen, dass ich wieder angefangen habe schon gar nicht. Hatte keine Lust wieder auf die Diskussionen darüber wie schlecht Rauchen für mich ist, während er genüsslich an seiner Zigarette zog und immer neue Gruende fand warum ER gerade nicht aufhören kann. Das hat mich damals richtig wütend gemacht. Er wollte mir etwas ausreden, was er für sich selber aber weiter in Anspruch nimmt. Das hat nur dazu geführt, dass ich noch weniger aufhören wollte.

Vor ein paar Wochen konnte ich nun das Rauchen nicht mehr verheimlichen, die Sucht wurde einfach zu stark. Ich habe ihm allerdings nicht erzählt, dass ich schon die ganze Zeit rauche. Nach ein paar Wochen mit unheimlichen vielen Zigaretten, ist dann bei mir der Schalter endlich umgesprungen. Ich hatte keine Lust mehr, keine Lust mehr auf Kopfschmerzen, auf schlechtem Atem, schlechte Haut, keine Lust mehr ständig irgendwo Kippen kaufen zu muessen, das viele Geld in die Luft zu blasen, und vor allem keine Lust mehr mir jeden zweiten Tag darüber sorgen zu machen, ob ich bald Krebs bekomme und dann meine Zeit in Krankenhäusern verbringe, evtl. nicht mehr sprechen kann, einen riesen Tumor am Mund habe oder allen erklären muss, dass ich jetzt bald tot bin.

Ich habe mitten am Tag aufgehört, habe meinem Freund die angebrochene Schachtel Zigaretten gegeben und ihm gesagt, dass er die Zigaretten nicht in der Wohnung liegen lassen soll, wenn ich hier alleine bin. Ich habe ihm ausserdem klar gemacht, dass bis auf ein "Ich bin stolz auf dich" ich keinen Kommentar zum Thema "wie toll es doch ist Nicht-Raucher zu sein" hoeren will. Denn ich nehme es ihm nicht ganz ab, dann haette er ja selbst schon versucht damit aufzuhoeren (das soll nicht heissen, dass ich ihm nicht glaube. Ich glaube nur, dass solange er noch raucht, er nicht unbedingt der Richtige ist mir diese Weisheiten mit auf dem Weg zu geben).

Nun ist das ganze doch etwas länger geworden als ich gedacht habe. Hoffe, dass es jemand geschafft hat bis hierher zu lesen. Denn hier kommt das eigentlich Wichtige und der Grund warum ich mich hier angemeldet habe:

Ich bin zur Zeit super gereizt und gleichzeitig habe ich Depressionen. Habe gestern Abend und heute den ganzen Morgen geheult. Und ich weiss nicht warum, es gibt keinen Grund, ausser dass ich mit dem Rauchen aufgehört habe. Ich habe auch keine grossen Schmachtattacken, bin eigentlich froh nicht mehr zu rauchen und es kommt nur noch ca. 4 mal am Tag vor, dass ich gerne eine Rauchen möchte. Diese Attacken sind aber nach fünf Minuten verschwunden.
Ich konnte erst aufhören zu heulen, als ich angefangen habe hier zu schreiben. Schreiben hat mir schon immer geholfen mir über Dinge klar zu werden, oder sie zumindest für eine Weile beiseite zu schieben. Ich komme aber trotzdem nicht dahinter was mit mir los ist. Ich kann mich heute zu nichts aufraffen, müsste eigentlich meinen Vater heute anrufen, fühle mich aber nicht danach und kann mich auch gerade nicht dazu zwingen. Ich hatte schon einmal Depressionen bin damit aber besser klargekommen als das jetzt der Fall ist.

Ich weiss ja das Depressionen kommen können, wenn man mit dem Rauchen aufhört aber ich haette nicht mit dieser Wucht gerechnet. Hat vielleicht jemand ähnliche Erfahrungen und kann mir Tips geben. Und ab wann ist es ratsam zum Arzt zu gehen?