Oh je… da bin ich wieder
Hallo Caro
Klaus hat es auf den Punkt gebracht. Wir sind suchtkrank und deshalb anfällig für Rückfälle.
Meine kann und mag ich gar nicht zählen. Fast noch schlimmer als meine Rückfälle hat mich im letzten Jahr das Gefühl gequält, dass ich es nie schaffen werde - eine einzige Chronik des Scheiterns. Hat mich das genervt und Energie gekostet, ständig daran zu denken aufzuhören und es nicht umgesetzt zu bekommen. Ich würde mal fast behaupten, dass mein Suchtdruck der ersten vier Tage dagegen beinahe ein Spaziergang war. Nicht, dass ich jetzt kein Verlangen mehr hätte. Ne, ne die Sucht klopft schon regelmäßig an, aber: Erstens rechne ich mit dem Klopfen und zweitens bin ich sooooo froh und sooooo erleichert, dass ich nicht mehr rauchen muss, dass es ein Glück ist.
Also, schön, dass du auch an Bord bist - Caro!
Liebe Grüße
Johanna
Lieber Klaus, liebe Ilona,
Vielen Dank für eure Antworten und euren „Beistand“. Ich komm mir echt so doof vor, dass ich mich fast vor mir selbst schäme. Hab auch gar niemandem aus meinem Umfeld gesagt, dass ich wieder einen Versuch starte, außer denen, die sich gewundert haben, dass ich meine Pausen nicht mehr draußen verbringe. Die hab ich aber darum gebeten, noch nicht darüber zu sprechen, weil ich so Angst habe Kommentare wie „Alle Jahre wieder“ oder „es dürfen noch Wetten abgeschlossen werden für wie lange“ einstecken zu müssen. Ich bin Lehrerin, da gibt es nicht viele Raucherinnen und Raucher, die nachvollziehen können, was ein Rauchstopp für einen Süchtigen bedeutet.
Hilfsmittel nehme ich keine. Hatte bei meinem Erstversuch zwei Tage lang mit Pflastern angefangen, aber das war für mich irgendwie mehr Belastung als Hilfe. Hab die ganze Zeit daran rumgespielt und war dadurch permanent mit der Panik konfrontiert, dass ich nie wieder rauchen darf und schlafen konnte ich trotzdem nicht…Bin da viel leicht ein bisschen besonders wer weiß.
Hallo Caro, was du von deinen Rauchausstiegsversuchen berichtest, das kennen wir "Althäsigen" doch nur zu gut. Von uns selber oder von den Lieben hier im Forum. Mir ist es vor 2 Tagen so was von süchtig nach dem Rauchen gegangen! Tolles Wetter, draußen rumgeschafft, ne Pause eingelegt ... oh was wollte ich so gern mal wieder rauchen. Doch das Aufhören war so aufwendig, kostete Nerven, Zeit, sich alles Mögliche anzulesen, kostete auch Geld für alle möglichen Ersatzstoffe. Das Nichtmehrrauchenleben ist einfach echt entspannter, weil man all die Zeit fürs Rauchen nun anders verwenden kann. Die Pizzeria, die Versammlung, das Gespräch nicht mehr wegen dem Rauchen verlassen zu müssen, das bringt echt wirklich mehr Ruhe ins Leben.
Nimm dir Hilfsmittel so lange du sie benötigst. Ein aprubter Ausstieg ist den wenigsten möglich.
Okay, dann alles Gute vorerst mal
Lieben Gruß von Ilona
Hi Caro
ERstmal super, das du dich von den Zigaretten befreien willst.
Glaube daran....es wird gelingen!
Also wenn ich etwas gut verstehe dann deine Rückfälle.
Mir ging es bisher auch so!
Der Kollege .... mit Verlaub ahnt nicht was er da sagt,
Man kann es ihm aber auch nicht übel nehmen.
Er weiß es nicht besser.
Wir sind süchtig. Punktum!
Deswegen werden wir leicht rückfällig.
Wir können lernen damit zu leben
und auf das Rauchen komplett verzichten.
Das geht. Das geht sogar sehr gut!
Aber wir müssen immer auf der Hut sein.
Wir bleiben suchtkrank!
Diese Erkenntnis hat mir sehr viel Zuversicht gegeben.
Weil ich jetzt verstehen kann,
was mich immer an diesem Dreck so fasziniert hat.
Herzliche Grüße Klaus
Hallo Es fällt mir nicht leicht mich hier noch einmal vorzustellen. 2015 war ich schon einmal hier angemeldet und war nach fast einem Jahr Begleitung gut 3,5 Jahre rauchfrei. Irrsinnigerweise hat mich dann in 2019 ausgerechnet der Krebstod meiner Mutter (der nichts mit Rauchen zu tun hatte…meine Mutter war Nichtraucherin) wieder in die Sucht getrieben. Heute weiß ich natürlich, dass die Sucht immer da war, ich war mir nur irgendwann fälschlicherweise zu sicher dass sie mich nicht mehr kriegt und gleichzeitig zu schwach um gegen alles was auf mich einprasselte ohne vermeintlichen Ausgleich gegenzuhalten. Wie dem auch sei… Ende 2019 war ich also wieder voll im Business angekommen, dann Corona („so ne schwere Zeit, da tu ich mir nicht auch noch nen Rauchstopp an“), dann wurde mein Papa krank („Ich hab so viel Stress mich um alle andern zu kümmern, da brauche ich wenigstens ab und zu mal die 5 Minuten für mich“). Es folgte Ausrede über Ausrede, wie man das kennt. Im September 2022 dann die Entscheidung „ich höre wieder auf“. Im November einen sympathischen Raucher kennengelernt, in den nächsten Monaten viel miteinander unternommen… was soll ich sagen? Im Juni 2023 war ich wieder am Glimmstengel. Ich werde dieses Jahr 40,eigentlich wollte ich ja mit 30 aufhören, aber dann war ich ja plötzlich nach 3,5 Jahren dumm… Ich hab am Ostersonntag, also vor 11 Tagen meine hoffentlich letzte Zigarette geraucht. Aber meine verdammte Hoffnung dieses Kapitel endlich abschließen zu können schwindet und schwindet von Niederlage zu Niederlage. Ein Kollege sagte letztens zu mir (war sicher gut gemeint…) „Jetzt bist du so ne starke Frau, kannst Berge an Problemen schultern, stehst immer wieder auf und trotz aller Rückschläge noch gerade. Aber wieso kriegst du das mit dem Rauchen nicht in den Griff. Das ist vollkommen unverständlich.“ Was soll ich dazu sagen? Ich verstehe es doch selbst nicht. Mir macht das auch keinen Spaß jeden scheiß Rauchstopp wochenlang wach im Bett zu liegen und nicht schlafen zu können…. Permanent Hunger zu haben, den nichts stillen kann, nur um am Ende doch wieder zu versagen… Ihr merkt schon, meine Stimmung an Tag 11 ist ein Feuerwerk an Emotionen Ich weiß auch nicht… hab auch gar keine konkrete Frage, wollte glaub ich einfach nur mal meine Story loswerden
Ich bin die Caro und ich bin schon wieder hier