November-Zug 2021 - Durch den tristen Monat, in die Freiheit und in Vorfreude auf den Advent

Verfasst am: 30.11.2021, 13:14
rauchfrei-lotsin-andrea
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Liebe Sandra,

kannst du dir vorstellen, auf einen Zettel, den du immer bei dir trägst, deine Motive zu speichern? Und/oder in der Wohnung motivierende Zettel aufzuhängen ( am Badspiegel, gegenüber des stillen Örtchens, über der Küchenspüle...), damit du oft an deine Beweggründe erinnert wirst?

Schau mal, der Weg in die Rauchfreiheit kann wie ein Weg durch den Dschungel sein. Ganz am Anfang kämpfst du dich zentimeterweise mit der Machete durch das grüne Dickicht, es ist sehr sehr anstrengend. Nach einigen Tagen siehst du immerhin einen schmalen Pfad und wenn du den dann ganz oft gegangen bist, wird es ein breiter bequemer Weg. Nur noch auf alte Wurzelstränge am Boden brauchst du achten.

Und ich bewundere dich auch, Sandra. Denn ich habe es Heute sehr bequem auf meinem Rauchfrei-Weg. Du aber steckst in mitten der beschwerlichen Anfangszeit, also du bist diejenige, die den Titel "Heldin des Alltags" verdient! Hut ab!

Was kannst du denn dir selbst an Gutem tun? Belohnungen am Anfang sind so wichtig: neue (adventliche?) Teesorten, Spaziergänge mit einem lieben Menschen...was wären Genüsse für dich?

Herzliche Grüße und:
Heute rauchen wir nicht
Andrea

[quote="sara."]

Liebe Andrea,

Welches Motiv mich am stabilsten trägt... Ich denke, es könnte der Punkt Unabhängigkeit sein. Und der Umstand, dass ich dann eine Belastung und eine Angst weniger hätte. Ich schreibe vorsichtig „könnte“, weil ich mich noch sehr instabil fühle. Und den Eindruck habe, die Zigarettensucht hat bei mir den Effekt, dass sämtliche Motive nur im Kurzzeitgedächtnis gespeichert werden.

Ach, am 1. Advent werde ich wahrscheinlich mit Kaffee in der Hand in eine Kerze starren. Ich hoffe, du und ihr alle habt Aufregenderes oder noch Schöneres vor.

Einen wunderschönen und gemütlichen 1. Advent für euch!

Ich folge euch unauffällig und bewundere eure Kraft.

LG, Sandra

[/quote]

Verfasst am: 30.11.2021, 13:05
Niewiederqualmen!
Niewiederqualmen!
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Beiträge: 13 Beiträge

Hallo zusammen an diesem letzten Novembertag,
es ist grau, trübe, nass, kalt und ekelhaft draussen. Aber in mir drin wird es langsam heller und klarer .
Vor genau einem Monat, am 31.10.2021, um ca 11.30 Uhr habe ich leicht (oder doch eher schwer) erkältet auf dem Balkon gesessen und meine letzte Zigarette geraucht. Wortwörtlich die letzte in der Packung, die letzte im Haus und die letzte in meinem Leben. Aus!
Klingt so unspektakulär, aber das war es nicht. Einige (ok viele) mehr oder weniger halbherzige Versuche aufzuhören, hatte ich bereits hinter mir. Gründe gab es auch mehr als genug, aber irgendwie fehlte mir immer dieses letzte bißchen... ja was eigentlich? Konsequenz? Mut? Leidensdruck? Wille? Sturheit?

Dieses Mal war es anders. Nachdem ich mit 2 [Markenname vom rauchfrei-Team entfernt; genannter Arzneistoff: Acetylsalicylsäure) nochmals ins Bett gekrochen bin, fing ich nachmittags an, alles zum Thema rauchen im Internet zusammenzusuchen, was ich finden konnte. Ich glaube, es gibt bei [Markenname vom rauchfrei-Team entfernt] kein Video über das Rauchen, das ich inzwischen nicht kenne. Regelrecht überflutet habe ich mich mit dem Thema. Besonders Alan Carr und Stefan Frädrich fand ich zur Motivation absolut hilfreich.
Ein Onlineprogramm dass die Krankenkasse finanziert, ist hingegen völlig für die Tonne für mich .
Später dann fand ich diese Seite hier und war fasziniert davon, wie sich hier gegenseitig unterstützt wird. Auch mir standen so viele liebe Nichtmehrraucher zur Seite, als ich kurz vor dem Aufgeben war.

Danke Euch allen dafür noch tausendmal!

Wie es dann weiter ging:
Es war hart, sehr hart teilweise. Der erste Arbeitstag voll Stress und Ärger und keine Zigarette .
Privater Stress und keine Zigarette .
Lange Abende alleine zuhause, schlaflose Nächte, keinerlei körperliche oder psychische Verbesserungen der Gesundheit .
Fressattacken und abends mehr Alkohol, um schlafen zu können und nicht morgens nach durchwachter Nacht nicht ganz arbeitsunfähig zu sein .

Immer und immer wieder wahnsinnige Attacken von Rauchverlangen, in unterschiedlichsten Formen. Nein, es war nicht leicht und schön, aber je länger es gedauert hat, desto sturer wurde ich auch. Jeden Tag habe ich in Stunden und Minuten aufgeteilt und stur weiter gemacht, so gut ich es eben konnte.

Am 23.11. war ich bei einer Freundin feiern und es gab erstmals keinerlei Drang zu rauchen an dem Abend. Erst später zu Hause. Das Verlangen habe ich dann mit einem kleinen Absacker runter gespült.

Vielleicht merkt man langsam, wohin mein Weg führte. Ohne es wirklich zu merken oder zu wollen war ich dabei, die eine Abhängigkeit gegen die andere einzutauschen. Fatal! Wirklich fatal!

Ich habe schon immer sehr gerne Alkohol getrunken und ein, zwei Glaser Wein oder Sekt am Abend fand ich völlig normal. Konnte auch durchaus mal deutlich mehr werden, wie am 26.11. . Am 27.11. trank ich um 4.00 Uhr morgens, als ich nach Hause kam noch ein letztes Glas. Da ich nichts anderes im Haus hatte, war es ein Klarer, der normalerweise als Verdauungsschnaps im Kühlfach sein Dasein fristet. Noch während ich trank, fiel mir in meinem alkoholisierten Kopf auf, wie ekelhaft das Zeug schmeckt und wie es in der Kehle und im Mund brennt.

Als ich gegen 11.00 Uhr wach wurde, mit einem ausgewachsenen Kater und entsprechender Übelkeit, war mir plötzlich so absolut klar, das war's! Keine Zigaretten mehr und auch kein Alkohol! Nie mehr ein einziger Zug und nie mehr ein einziger Schluck!

Um jetzt mit meinem Geschreibe mal endlich zum Ende zu kommen:
Es ist ein wunderbares Gefühl, ich bin frei. Durch das Nichtmehrrauchen wurde ich mit der Zeit gedanklich und psychisch so viel klarer, dass ich erkannt habe, dass auch andere bewusstseinsverändernde "Genussmittel" in meinem Leben gar keinen Platz mehr haben und diese Reise in die Freiheit ist wunderschön!!!
Euch allen wünsche ich weiterhin gutes Durchhaltevermögen und wenn die alten Hasen hier schreiben, es lohnt sich, dann glaubt ihnen einfach.
e:

Verfasst am: 30.11.2021, 13:05
Unbekannt
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Verfasst am: 30.11.2021, 12:49
Christbaumnadel
Christbaumnadel
Dabei seit: 08. 11. 2021
Rauchfrei seit: 908 Tagen
Beiträge: 90 Beiträge

Hallo,

gestern hatte ich wieder einen schlimmen Tag. Heute geht es wieder viel besser und ich freue mich durchgehalten zu haben.

Wie geht es jetzt weiter mit dem Novemberzug? Steigen wir jetzt alle in den Dezemberzug um?????????????

LG Chris

Verfasst am: 29.11.2021, 23:51
Unbekannt
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Verfasst am: 29.11.2021, 22:42
Nilay
Nilay
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Beiträge: 37 Beiträge

Hey ho,

@Espresso - ja, diese "was nun" Zigarette kenn ich auch... Wurde ich in den letzten Tagen auch oft dran erinnert.

@ Justme - Glückwunsch zum rauchfreien Wochenende! Richtig gut!

Bei mir gibt es nicht viel neues, morgen bin ich wieder einmal beim Zahnarzt zur PZR und hab, wir soll es anders sein, auch mal wieder bammel davor.
Aber ich habe letzte Woche schon ein Termin ohne vorher Beruhigungskippe und hinterher belohnungskippe geschafft, also schaff ich das morgen auch. Also, hoff ich! Drückt mir die Daumen dass es nicht schlimm wird.

Es ist alles turbulent. Ich spüre schon dass es leichter wird mit den Tagen und auch kann ich besser schlafen und habe keine Panikattacken Nachts mehr die mich aus dem Schlaf reißen und ich hab auch nicht mehr so viel Verlangen nach Süßigkeiten, aber manchmal..
Wenn die Seele weint dann mag ich einfach gern eine rauchen.
Zum Glück vergeht das auch dann relativ fix wieder.

Trotzdem doof.

Grüße an alle
Nilay

Verfasst am: 29.11.2021, 10:33
Unbekannt
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Verfasst am: 28.11.2021, 19:17
Justme1407
Justme1407
Dabei seit: 16. 11. 2021
Rauchfrei seit: 893 Tagen
Beiträge: 17 Beiträge

Hallo an alle,
dies war mein erstes komplett rauchfreies Wochenende. Fast geschafft. Stolz bin ich besonders auf den Moment als ich emotional ziemlich angespannt war, ich mich sehr wohl an das Festhalten an der Zigarette erinnert habe, aber dem Drang nicht nachgeben musste. Das war mein persönliches Highlight am 1. Advent.

Liebe Grüße und atmen….

Justme

Verfasst am: 28.11.2021, 17:40
Unbekannt
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Verfasst am: 28.11.2021, 13:53
Kaymeister
Kaymeister
Dabei seit: 13. 10. 2021
Rauchfrei seit: 938 Tagen
Beiträge: 56 Beiträge

Hallo einundausatmen,

Ich finde es toll dass du in Bezug auf die drei Wochen rauchfrei so achtsam bist! Ich denke eine gewisse Achtsamkeit braucht man dauerhaft um rauchfrei zu bleiben, bei mir ist das jedenfalls so. Ich hatte in letzter Zeit so viel Stress auf Arbeit und habe trotzdem nicht geraucht. Im Nachhinein ist mir aufgefallen dass ich nicht mal ans rauchen gedacht habe! Das wäre vor ein paar Wochen noch unvorstellbar gewesen. Trotz allem habe ich seit ein paar Wochen kurze aber heftige schmachtattacken, die sich aber relativ gut aushalten lassen. Schwierig wird es, wenn ich zb meine Mutter treffe, die mMn mein Nichtmehr-raucherdasein nicht sonderlich ernst nimmt und neben mir raucht. Ich kann mit diesen Situationen gut umgehen,hatte aber gehofft dass der Rauch selbst irgendwann eklig riecht - leider tut er das ganz und gar nicht kennt ihr das auch?
Mir hilft es auf jeden Fall sehr weiterhin hier im Forum zu lesen und zu wissen dass man nicht alleine ist. Zudem erdet mich das immer und lässt mich wieder achtsamer und wachsam werden; im Alltag werde ich diesbezüglich manchmal nachlässig. Ich muss mir immer wieder vor Augen führen was ich durch das Nichtmehrrauchen dazugewonnen habe und das ist für mich wirklich jede Menge.! Bei nem schmachter oder bei Gedanken in Bezug auf das rauchen, hilft mir das reflektieren extrem.
Ich kann euch ebenfalls nur sagen, dass es von Tag zu Tag leichter wird und ich Stück für Stück mehr an Freiheit dazugewonnen habe und dazugewinne!
Habt einen tollen rauchfreien Tag und genießt den 1. Advent!
Ganz liebe Grüße!