Noch etwas zögerlich

Verfasst am: 18.03.2013, 10:33
Mine
Mine
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Hallo Janina,

ich bin auch ein mega-riesen-Zweifler und ebenso unvorbereitet hier reingeschliddert und war erstaunt wie sehr mich die Sucht im Griff hat - ich wußte das nicht! Aber auch da ich durchgequalmt habe seitdem ich 15 bin ohne Pause und mich dabei cool fand und auch mein Selbstbild das einer coolen Raucherin ist.
An meinem Selbstbild muß ich auch dringend noch arbeiten!!! Un dmir eine neue Identität suchen.
Daher ist eins was ich mir sage: Ich will nicht von etwas süchtig sein, ich bin der Boss in meinem Körper und kein Suchtstoff!
Und: Ich bin zu clever für den Scheiß!
wenn Zweifel kommen, dann sag Dir wie ein Mantra: Ich hab mich entschieden!
Und am WE kam mir: Wenn es mir jetzt so schwer fällt, warum sollte es irgendwann einfacher sein und ich will das jetzt hinter mich bringen!!!!

Ich kann nicht genau sagen seitwann ich die innere Unruhe habe, aber so gewisse Panikzustände, -attacken erst seit November und seitdem auch Schwindel. Das macht einen zum Teil ganz wirr! und man weiß nichtmehr was den nun von was kommt. Aber sich dazu auch noch einzunebeln macht es nicht besser - das schlaucht dich nur noch mehr.-

Ich heule im Moment gaaaanz viel, was ich sonst nie mache/gemacht habe und konnte nie heulen (1x Jahr war viel), heule mich auch verbal überall aus - frage rum wie u wann wer aufgehört hat zu rauchen etc.,. ;-)

Schön sammeln und alles aufschrieben - ich hab gestern mir auch einen Brief geschrieben um was in den Händen zu haben.-
Chaka - warum soll es wann anders besser gehen? Einfacher werden? Es haben schon so viele geschafft, dann werden wir das doch auch hinbekommen, oder???
Lieben Gruß,
Mine

Verfasst am: 18.03.2013, 07:46
Stornoway
Stornoway
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guten morgen,

der tipp mit dem baldrian gestern war gold wert, habe richtig gut geschlafen. vorher konnte ich sogar noch ein stündchen lesen.

vielleicht liegt es auch daran, dass ich gestern so unmengen tee getrunken habe, aber ich fühle mich echt ganz gut heute. bis auf ein zu-es ohr (grmpf). solche wehwechen sind normalerweise auch grund für eine zigarette, zwar nicht morgens aber später.
heute will ich mich fragen: was würde rauchen jetzt ändern? und es ohne aushalten.

mein ziel für heute: stark bleiben.

bin mal gespannt wie der tag wird, auf jeden fall gibt es mir so viel kraft, euch und dieses forum hier zu wissen. danle!

Verfasst am: 17.03.2013, 21:52
Stornoway
Stornoway
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hallo lizzy,

danke der nachfrage. der spaziergang war kurz, aber hat mir supergut getan :-). das eisig nasse mistwetter hier war genau was ich gebraucht habe :-). hab mich ein bißchen ausgepowert und tief durchgeatmet.

danke auch für deine nachricht, du hast vieles geschrieben, was ich sehr hilfreich finde und worüber ich intensiv nachdenken werde!

ich arbeite jetzt daran, dass meine "nachteile des rauchens"-liste länger wird als die mit den gefühlten "vorteilen".

vorhin habe ich es geschafft eine ganze stunde relativ entspannt zu lesen. habe dabei bestimmt 2 liter tee getrunken, kaugummis gekaut und an einem strohalm genagt.

jetzt gehe ich früh schlafen, aber vorher möcht ich nochmal ein bißchen lesen.



ps: das mit dem chat am dienstag werde ich beherzigen, mal sehen wie es bis dahin läuft. zumindest mitlesen würde ich gerne mal.

ich wünsche allen eine gute nacht und weiterhin erfolgreiche rauchfreiheit. einfach toll, wie man hier unterstützt wird!

jetzt gehts auf meine

Verfasst am: 17.03.2013, 19:53
Lizzy
Lizzy
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Hallo Stornoway,
wie geht's dir nach deinem Spaziergang?
Noch ein kleiner Tipp: Dienstags Abends ist immer von 20:00 bis 22:00 der Chat offen für direkte Fragen, auch an den Moderator. Guck doch mal rein!

Schönen Sonntag Abend noch!
Gruß, Lizzy

Verfasst am: 17.03.2013, 18:07
Lizzy
Lizzy
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Hallo liebe Stornoway,

ich finde es sehr gut, dass du uns deine Raucher-Biographie so ausführlich geschildert hast, das hilft uns, deine Situation besser zu verstehen. Jeder Mensch ist anders und jede Situation auch.
Mach Dir bitte keine Gedanken dazu, ob der/die eine oder andere das langweilig oder zu schwierig findet. Wer das nicht lesen mag, wird einfach weiterblättern.

Aus deinen Worte glaube ich zu verstehen, dass du dir selbst das Bild des immerwährenden Nichtraucherlebens als Ziel aufgebaut hast, ein Leben wie deine Nichtraucher-Freundinnen es führen. Das scheint dir aber sooo schwer erreichbar zu sein. Es stimmt ja auch, dein Leben als Nichtraucherin wird anders sein,
es ist dein Leben, du kannst es gestalten.
Wenn bei dir die Vorteile-Liste fürs Rauchen noch länger ist als die Nachteile-Liste, dann willst du dein Leben vielleicht -noch- nicht ohne Zigaretten gestalten. Wer will schon freiwillig auf Vorteile verzichten?
Vielleicht denkst du noch mal über deine Einschätzungen nach, sind die Vorteile wirklich Vorteile?

Vielleicht hilft es dir in der Zeit des Nachdenkens, die Sache nicht ganz so groß aufzuhängen. Einige hier kommen sehr gut damit zurecht, wenn sie sich nur genau diese eine, die nächste Zigarette verkneifen - ohne daran zu denken, dass sie "nie mehr" rauchen wollen.

Vielleicht hilft dir dieses Vorgehen auch dabei, dich selbst schon mal für jede einzelne, nicht gerauchte Zigarette zu loben, dich selbst wertschätzen zu lernen. Und dann wirst du spüren und merken und die Gewissheit bekommen, was Nina und Delia geschrieben haben:
[color=blue]Keine Zigarette hilft dir, eine schwierige Situation zu meistern. [/color]
Aber du kannst schwere Situationen meistern. Woher ich das weiß? Weil du es schon geschafft hast, das Kiffen aufzuhören. Du hast bereits gezeigt, dass du das kannst. Aber alles zu seiner Zeit.

Und noch ein Tipp: melde ich mal beim BZgA-Telefon. Ich könnte mir vorstellen, dass sie gute Hinweise haben.

Schöne Grüße,
Lizzy

Verfasst am: 17.03.2013, 17:18
Stornoway
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Hallo Nina, Delia und hatschepsut

ich danke euch von herzen für eure netten, aufmunternden und ermutigenden antworten.

im moment geht es wieder ganz gut und wenn die nächste attacke kommt werde ich mal versuchen, Wasser zu trinken, kaugummi zu kauen und es ein ums andere mal wegzuschieben. und wenn es zu schlimm wird abends, dann gehe ich wohl einfach schlafen.

Nina,
du hast vollkommen recht, das rauchen ist kein freund, das muß ich wirklich lernen,
ich habe es mir nur über jahre angewöhnt, es so zu betrachten. und der kleine kick im gehirn durch die zigarette, der ist natürlich eingeschliffen bis zum gehtnichtmehr. habe ich grade in diesem film auf youtube gelernt: http://www.youtube.com/watch?v=OJ4xIevrqlw (wurde hier mal gepostet).

ich habe übrigens eine wahnsinnsangst vor rauchbedingten krankheiten!

liebe delia,

ich bewundere deine stärke und disziplin, dich all diesen situationen auszusetzen. selbst in situationen mit alkohol nicht schwach zu werden, hut ab! bei mir reichte es gestern, zwei freunden beim rauchen zuzugucken. war wahrscheinlich mein auslöser für die kippe stunden später.

aber vielleicht ist das auch der unterschied, wenn man sich WIRKLICH entschieden hat und ganz klar die vor- und nachteile vor augen hat.

habe vorhin mal zwei listen erstellt, wie es hier auch auf der seite empfohlen wird. und siehe da, die liste mit den (subjektiv empfundenen) vorteilen des rauchens ist bei mir länger als die liste der nachteile. das zeigt mir ganz deutlich, wo ich innerlich stehe und warum es so schwer ist.

deine entschlossenheit finde ich toll.
ich habe nach wie vor das gefühl, dass das rauchen eine hilfe für mich ist, vor allem in diesen angst- und unruhesituationen. das nikotin dämpft mich in diesen situationen und ich habe das gefühl, meine unangenehmen gefühle kontrollieren zu können.

das mit dem baldrian werde ich mal probieren.

pflaster und kaugummis möchte ich eigentlich nicht nehmen, weil ich glaube, mir fehlt eher die hantiererei mit den rauchutensilien. aber wenn es gar nicht klappt proibiere ich das vielleicht noch aus.

lieber/liebe (?) hatschepsut,

danke für deine tipps und deine anteilnahme, das ist wirklich lieb von dir :-)

ja leider sind so schöne tätigkeiten für mich erst mal etwas eingeschränkt, aber ich hoffe darauf, dass das mit der zeit besser wird, wenn man sich schrittweise umpolt.

habe für mich jetzt erstmal die lösung, diese aktivitäten zeitlich einzuschränken.

und über deinen hinweis, den ausstiegstag nochmal zu verschieben werde ich nachdenken. es ist natürlich auch ein willkommenes hintertürchen für den zigarettenteufel...
ich habe angst, wenn ich jetzt nicht diesen schwung nutze wird es nochmal schwerer, andererseits schreiben hier viele, dass ein bloßer versuch, also eine halbherzige entschlossenheit ja nicht wirklich nachhaltig wirkt.

zumindest heute will ich standhaft bleiben. wenn es zu schlimm wird schreibe ich hier wieder.

jetzt gehe ich ein bißchen spazieren.

danke erstmal euch dreien!

vielleicht gibts ja doch nachher
ng:

Verfasst am: 17.03.2013, 16:21
delia0304
delia0304
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Hallo,

ich kann dich sehr gut verstehen, da ich selbst auch an Angst- und Panikattacken leide (Agoraphobie) und mich die innere Unruhe mal mehr und mal weniger schon seit langem begleitet. In der Vergangenheit habe ich diese Unruhe mit Zigaretten bekämpfen wollen. In dieser Phase habe ich endlos viele geraucht, aber ... es half nicht!!! Ich kann mich nicht erinnern, dass mich die Zigarette wirklich ruhiger machte. Ich dachte lediglich, dass sie hilft. In der Phase meiner Entwöhnung hatte ich sehr oft mit der Unruhe zu tun und ich habe das dann immer als Entszugssymptom gedeutet. Es gab Tage da habe ich gezweifelt, ob ich, gerade ich mit meiner Erkrankung es schaffen kann. Bis ich tatsächlich dahinter gekommen bin, dass die Zigarette nicht helfen wird, dass sie mir nie geholfen hat. Die Unruhe hatte ich schon immer und dass das vom Entzug kommt, das konnte ich mir dann auch nicht mehr vorstellen.

Ich für mich glaube sogar, dass es für mich, die die innere Unruhe kennt, die Ängest kennt, die durch eine Therapie weiß, wie man sein Hirn umtrainiert, dass es für mich deswegen sogar etwas leichter ist, als für Menschen, die mit diesen Gefühlen noch nie etwas zu tun hatten.

Wenn ich mal zweifle, dann fragt mein Mann mich immer, was ich mir von der Zigarette, die ich mir in diesem Moment wünsche, verspreche? Meine Antwort darauf ist dann immer: NICHTS! Sie kann mir nichts geben.

Glaube mir, mit dem Rauchen aufzuhören ist ist schaffbar, es geht. Das Gehirn lernt so schnell und ich für mich kann sagen, dass es keine Situation gibt, die ich meiden muss. Das habe ich von Anfang an nicht eingesehen. Ich wollte mich nicht auch noch mehr einschränken und habe mich jeder Situation ausgesetzt. Ich habe abends meinen Wein getrunken, war auf Partys und habe mich zu den rauchenden Nachbarn vor die Tür gestellt. Ob das für jeden der richtige Weg ist, das weiß ich nicht, aber für mich war das so in Ordnung und heute verspüre ich in diesen Situationen kein Verlangen.

An deiner Stelle würde ich mir, auch wenn es hier umstritten ist, leichte Nikotinersatzprodukte besorgen. Du hast ja nicht viel geraucht und eher punktuell am Abend, da würden dir Kaugummis bestimmt helfen. Wenn du dich dann umtrainiert hast, dann lässt du diese auch langsam weg. Man muss es sich ja nicht schwerer machen als es sein muss. In den ersten Nächten habe ich Badrian für die Nacht genommen. Mir haben sie super geholfen. Heute brauche ich sie nicht mehr. Allerdings werde ich heute noch nachts wach und manchmal ist meine Nacht um 4.00 h beendet, das kannte ich als Raucherin nicht. Aber damit kann ich leben, besser als mit den Stinkern!!!

Ich wünsche dir ganz viel Kraft und lass dir eines sagen:

Es ist schaffbar!!!!

LG,

Delia

Verfasst am: 17.03.2013, 15:47
lalelu
lalelu
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Liebe Janina,

ich kann Dich soooo gut verstehen Und keine Angst, die anderen hier im Forum haben solche Phasen bestimmt auch durchgemacht. Natürlich ist es vor dem Hintergrund einer (überstandenen) psychischen Störung bestimmt noch schwerer, mit dem Rauchen aufzuhören, aber Du solltest es trotzdem weiter versuchen!

Du musst Dir klar machen, dass Rauchen NICHT Dein Freund ist. Wenn Du aufhörst zu rauchen, wird Dir nichts weggenommen, sondern, ganz im Gegenteil, es wird Dir etwas geschenkt. Ich kann gut nachvollziehen, wie sehr Du Dich auf Deine Zigaretten freust, gerade bei Deinen Lieblingsbeschäftigungen. Für mich war es auch so, dass Zigaretten etwas waren, das ich für mich alleine habe und ich unendlich genossen habe. Trotzdem bin ich jetzt schon seit 15 Tagen rauchfrei und stolz wie Oskar.

Ich habe auch Panikattacken und Depressionen und wenn es ganz schlimm ist, denke ich, dass ich außer denZigaretten eh niemanden habe. Das ist ja aber nicht so, wenn man es mal objektiv betrachtet, das möchte einem nur der Nikotinteufel einreden.

Meine Psychologin sagt immer, die Hand, die einem am besten helfen kann, sitzt am eigenen Arm. :-)
Du kannst so verdammt stolz auf Dich sein, dass Du all die anderen Probleme schon im Griff hast, da wirst Du es auch noch schaffen, Nichtraucherin zu sein.

Vielleicht musst Du logisch an die Sachen rangehen? Wenn Du sagst, Du siehst Dich noch als Raucherin, was ist es denn, das Dir am Rauchen so viel gibt? Hast Du keine Angst vor Krebs? Du wärst viiiiiel energiegeladener, wenn Du aufhören würdest.

Ich kenne das mit den schlimmen Phasen, in denen man alle Vernunft über Bord schmeißt und sich denkt, dass es doch eh egal ist und die nächste Zigarette wichtiger ist als alles andere auf der Welt. Mir hat geholfen, daran zu denken, dass es ja immer nur die nächste Zigarette ist, auf die man verzichten muss. Und nach ein paar Minuten ist der schlimmste Anfall vorbei und man denkt immer seltener an Rauchen.

Ich mache seit dem Rauch-Ausstieg ganz viel Sport und bin schon viel fitter geworden und freue mich kolossal darüber. Ich drücke Dir alle verfügbaren Daumen, dass Du es schaffst! Nur Du selbst kannst DeinLeben ändern!!

GlG, Nina

Verfasst am: 17.03.2013, 15:24
Stornoway
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Hallo, ich bin auch neu hier im Forum,

ich lese hier schon seit ein paar tagen mit und habe eben im thread "Hilfe - Krise !!!" den Tipp bekommen, einen eigenen thread zu erstellen, was ich hiermit tue, auch wenn es mir etwas schwer fällt...
ich bin mir nicht ganz sicher, ob es klug ist, hier in dieses forum zu posten.

vielleicht sollte ich euch warnen, ich bin mir meines aufhörwillens im moment sehr unsicher. ich möchte hier niemanden runterziehen oder "triggern", also bitte nur lesen, wenn ihr damit zurecht kommt.

ich bin 29 jahre alt und habe mit 14 angefangen zu rauchen. das war auf einer jugendfreizeit und ich habe mir das rauchen buchstäblich beibringen lassen, weil ich unbedingt kiffen wollte

was mein erster impuls dazu war, weiß ich nicht mehr, aber ich kann mich erinnern, nachdem sich, wieder zuhause, ein regelmäßiger konsum (zigaretten und thc) eingependelt hatte, fühlte ich mich zum ersten mal in meinem leben richtig "frei", im kopf, in meinem alltag. verrückt, aber wahr.

ich war aber damals schon unheimlich schüchtern und unsicher und das wurde natürlich durch 12 jahre kiffen auch nicht besser.
nach dem abi bin ich dann ernsthaft psychisch erkrankt, mit depressionen, sozialphobie und einer borderline-störung.
ich habe therapien gemacht und mich nach und nach stabilisiert. für die hilfe, die ich damals erhalten habe bin ich bis heute unendlich dankbar.
es hat nach der therapie noch einige jahre gedauert, bis ich das kiffen aufgeben konnte. das geschah ungeplant, und anfangs wollte ich auch gar nicht aufhören.
ich habe mit fast allen leuten, mit denen ich damals regelmäßig zu tun hatte den kontakt abgebrochen, anders hätte ich das nicht geschafft. ich mache einen großen bogen um leute, die drogen nehmen.

die zigarette wurde für mich danach umso wichtiger, als krücke, ersatz und beruhigungsanker.

vor ca. einem jahr habe ich nach und nach angefangen, sport zu machen. dazu muß ich sagen, dass ich schon immer ganz furchtbar unsportlich war, immer schlechte noten im schulsport (zumindest seit der mittelstufe) aber ich bekam auch mehr und mehr lust, etwas für meine gesundheit und meine kondition zu tun. durch die borderline-störung habe ich grundsätzlich eine erhöhte innere anspannung und auch dagegen hilft der sport.

natürlich merke ich beim joggen erst recht die nachteile des rauchens und schaffe es logischerweise auch nicht, am stück zu laufen (zwischendrin immer gehpausen).

in letzter zeit habe ich mir öfter gewünscht, endlich mal 20 minuten am stück laufen zu können.

seit ein paar monaten hat es sich so ergeben, dass ich immer später am tag anfing zu rauchen. unter der woche rauche ich fast nur nachmittags, manchmal sogar erst abends. ich habe ein paar freundinnen mit kleinen kindern und wenn ich mit denen etwas unternehme rauche ich auch nicht.

trotzdem stellte sich das gefühl "jetzt ist feierabend/jetzt darf ich entspannen" immer erst dann ein, wenn ich mir eine anstecke und den rauch inhaliere.

ich wollte auch noch nicht aufhören, eben wegen dem genuß, den ich immer noch damit verbinde.

vor einigen wochen fiel mir dann beim hausarzt die rauchfrei-broschüre in die hände.

ich habe sie nach und nach durchgearbeitet, aber dann wieder liegen lassen, zu einem termin konnte ich mich einfach noch nicht durchringen.

letztes wochenende habe ich dann auf einmal beschlossen, am 13.3. aufzuhören. habe vorher noch ein buch gelesen und war danach ganz zuversichtlich, es schaffen zu können.

der mittwoch lief dann vormittags gut, aber nach der arbeit ging es los. ich habe versucht alles wie immer zu machen und bin nachmittags joggen gegangen, danach habe ich meine lieblingsserie geschaut. und irgendwann fingen meine gedanken an nur noch ums rauchen zu drehen. ich fing an, panik zu kriegen und fühlte mich psychisch total schlecht. körperlich war mir auch komisch, so mit verschwommener sicht und schwindel.

ich war enttäuscht, dass es mir doch so schwer fiel. am späten abend bin ich dann eingeknickt und habe drei zigaretten geraucht,

am nächsten tag habe ich es dann nochmal probiert, weil ich dachte, es kann doch nicht sein, dass ich es nicht mal einen tag ohne zigaretten aushalte. habe das desktop-programm von swr3 installiert und immer wieder draufgeschaut. außerdem habe ich mich darauf eingestellt, dass es nicht leicht sein würde. der 14.3. war mein allererster tag seit 15 jahren, den ich ohne zu rauchen verbracht habe.

das hat mir soviel auftrieb gegeben, dass ich den 15ten auch noch geschafft habe.

aber regelmäßig am nachmittag oder abend wird es richtig schwer...
ich habe so eine routine drin, an der ich sehr hänge. es sind drei lieblingstätigkeiten, die ich bombenfest mit rauchen verknüpft habe (lesen, lieblingsserie schauen, kreuzworträtseln). im moment habe ich das gefühl ich kann keine dieser tätigkeiten ausüben ohne unbedingt rauchen zu wollen. das sind die zigaretten an denen ich am allermeisten hänge, so dass ich mich im moment abends so fühle, als ob mir einer ständig in den bauch tritt.

ich habe am donnerstag und freitag entspannungsübungen gemacht, aber dann geht mir wieder die puste aus und die "leidensbereitschaft" lässt nach.
ich ertappe mich dabei, dass ich denke wieviel einfacher es doch wäre, jetzt einfach zu rauchen.

auch habe ich immer noch ein selbstbild von mir als raucherin. ich habe zwei freundinnen, die nichtraucherinnen sind und schon immer waren, die mir auch irgendwie als vorbilder dienen, aber die sind wiederum auch so meilenweit von mir entfernt, dass ich mir kaum vorstellen kann, jemals so zu werden.

letzte nacht bin ich wieder eingeknickt und habe eine geraucht. ich kann es gar nicht leugnen, im hinterkopf regt sich der gedanke mich erneut mit dem kram zu versorgen. ich vermisse das drehen und anstecken und das rauchen.

heute habe ich wieder bei null angefangen. im moment geht es, aber zwischendurch kommen so momente, in denen ich mich ganz kurz panisch fühle. ich muß dazu sagen, dass ich auch mit zigaretten immer wieder unter panikattacken leide.

so langsam wird mir jedenfalls klar, was damit gemeint ist, dass man den ausstieg wirklich wollen muß.

ich schäme mich ziemlich, hier mit einer solchen wischiwaschi-einstellung anzukrauchen, aber ich hoffe ihr verzeiht mir das.

liebe grüße,

janina