noa's freu und heul ecke

Verfasst am: 28.02.2011, 11:55
Smiley
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Hallo noa,
schön das Du Dich gemeldet hast,
gratuliere Dir zu deinen 5 Monaten ohne zigaretten
Lieben Gruß
Ute

Verfasst am: 28.02.2011, 10:51
noa_sagahl
noa_sagahl
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Hallo ihr Lieben,

fast 5 Monate nach Tag X, melde ich mich mal wieder hier im Forum. Nachdem der erste,zweite Monat geschafft war, hatte ich mir eigentlich vorgenommen, jeden Monat zu dokumentieren... Und was war da los am 4monatigen Jubiläum? Ja, nix! Und das ist vielleicht schon Dokumentation genug, denn... ja, klar ich hab an das Forum gedacht, ich hab mich auch über meinen Erfolg gefreut (ganz kurz einmal mitten am Tag, als es mir einfiel) und dann kam der Alltag dazwischen ;)
Alltag? Ja, sowas gibt es auch als Nicht-Mehr-Raucher irgendwann wieder und es dauert gar nicht so lange, wenn man erstmal beschäftigt genug ist.

edit:da fällt mir auf, dass ja auch der dritte Monat schon unter den Tisch fiel. Dennoch: bezeichnend, wie ich finde.

[u]Nach 5 Monaten[/u]
Gern würde ich jetzt schreiben, wie super es mir geht als Nichtraucher, dass überall nur bunte Blümchen wachsen und die Welt in rosa Wattebällchen gepackt ist. Was haben wir da alles verpasst, als Raucher!
Aber ehrlich gesagt: die Welt ist ganz normal. Nix rosa, nix Watte. Aber verpasst habe ich doch einiges als Raucher!
Das intensivste, beeindruckendste Erlebniss der letzen 2 Monate passierte an dem Morgen, als ich verschlafen hatte: Ein Blick auf die Uhr verriet mir "Noch 3 Minuten bis der Bus kommt". Noch etwas verwirrt, mit Schlitzaugen forderte ich mich selbst heraus "Das schaff ich noch!" und los ging's, im Dauerlauf. Tja, was soll ich sagen: ich hab den Bus noch geschafft.
Als Raucher aber wäre der komplette Vormittag hin gewesen. Erst hätte ich sehr lange gebraucht, um wieder zu Atem zu kommen und bis der Druck auf der Brust nachlässt. Dann hätte ich darüber geflucht, dass ich zum Bus rennen musste und nicht mal Zeit für ne Kippe hatte. Den Rest des Vormittages hätte ich wahrscheinlich allen Leuten davon erzählt, wie sch**** mein Tag schon angefangen hat und dass das heut nix mehr werden kann...
So, war ich total überrascht, wie schnell ich bei der Haltestelle sein kann, dass mir ein derartiger Dauerlauf überhaupt nix ausmacht und dass anstrengender Bewegung in Zukunft nichts mehr im Wege steht, ausser meiner Faulheit! ;) Der Tag fing super an, weil ich mich so sehr darüber gefreut hatte, auch nach vielen Wochen nochmal überraschend belohnt zu werden für meinen Ausstieg.
Ich schlaf jetzt häufiger ein bisschen länger. Ich weiß ja, wie schnell ich zum Bus komme...

Was mir in der letzten Zeit sehr geholfen hat, ist auf jedenfall die Unterstützung aus meinem Umfeld. Es ist wichtiger denn je geworden, dass ich gleich zu Anfang [u]allen gesagt habe, dass ich aufhören will.[/u] Nun werden die Fragen immer häufiger und [u]das positive Feedback[/u] somit natürlich auch. Zudem habe ich eine Freundin, die zeitgleich auch aufgehört hat. Sie hat zum Glück ebenso durchgehalten. Ich finde es sehr wichtig, von Zeit zu Zeit [u]mit jemanden reden[/u] zu können, der die gleichen Erfahrungen macht.

Und nun noch ein kleiner Schock zum Schluß:
Ich habe tatsächlich, irgendwo im Monat drei oder vier, an einem alkoholgetränkten Abend an einer Zigarette gezogen. Das euch zu erzählen, ist für mich ganz wichtig, denn ich hatte lange Zeit (manchmal auch heute noch) furchtbare Alpträume - Immer habe ich geträumt, wieder rückfällig zu werden, was in meinem Traum ganz schrecklich war und immer damit zusammen hing, dass ich einen einzigen Zug machte.

In meiner Vorbereitung auf den Ausstieg ging es mir immer sehr stark darum, Respekt zu haben vor den Dingern. Da ich schonmal versucht hatte aufzuhören, sagte ich mir "Ein einziger Zug und alles fängt wieder von vorne an." und "Wenn ich jetzt aufhöre, ist mein schlimmster Feind die Neugier, deshalb darf ich nie wieder eine Zigarette auch nur anfassen."

Diese Sätze waren in der ersten Zeit sehr wichtig für mich, sind aber irgendwann stark zur Last geworden. Nun möchte ich diese Last auch noch abschütteln, denn ich fühle mich mitlerweile gefestigt genug, den Kippen zu widerstehen, ohne Angst vor ihnen zu haben. Das hängt nicht zuletzt auch mit dem Zug zusammen, den ich dort genommen habe: Es war mit Abstand das ekelhafteste, dass ich je erlebt habe. Ich musste sofort heftig husten, mir ist furchtbar schwindelig geworden, ich musste mich setzen - mein Mund fühlte sich an, als hätte ich pure Asche gegessen.
Ja, es ist richtig: ein einziger Zug reicht, um die innere Grenze zu übertreten und nachgiebig und somit rückfällig zu werden. Für mich heißt es aber nun nicht mehr "...deshalb darf ich nie wieder eine Zigarette auch nur anfassen", sondern aus voller Überzeugung:
"...deshalb will ich nie wieder eine Zigarette auch nur anfassen!"

Ich wünsche euch allen, die noch stark mit sich kämpfen, einen festen Willen und Durchhaltevermögen. Vertraut darauf, dass ihr das Richtige tut, es wird sich lohnen!

Allen alten Hasen und meinen Mitstreitern immer noch meinen größten Dank, für eure Unterstützung. Ohne diese wäre ich heute sicher nicht "hier".

Bis auf weiteres
noa

Verfasst am: 28.01.2011, 14:32
Claudette1
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Hallo Noa!

Wenn du gelegentlich hier rein schaust, meld dich doch bitte mal! Würde mich sehr interessieren, wie es dir so ergangen ist. Ich habe gerade bei Bea123 berichtet.

Lieben Gruß!

Verfasst am: 15.12.2010, 23:34
Drummi
Drummi
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Ähmmm, wärst du so lieb und würdest noch mal "piep" machen?

L.G.
Drummi

Verfasst am: 03.12.2010, 21:35
Drummi
Drummi
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Hi Noa!

Wie läufts denn bei dir so...alles ok?

L.G.
drummi66@gmx.de

Verfasst am: 03.12.2010, 21:35
noa_sagahl
noa_sagahl
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hm, ja ihr habt ja alle ganz recht... ich werde das mal mit dem männe besprechen... da wir im erdgeschoss wohnen, ist der weg zum innenhof auch nicht weit und wir haben dort zum einzug gerade erst einen schönen großen außen-aschenbecher hingestellt (der blieb mal irgendwo übrig).

es eben so: ich selbst habe als raucher zwar auch immer rücksicht genommen. logisch, wenn ich irgendwo zu besuch war, hab ich dort geraucht, wo ich hinverwiesen wurde. ich gebe aber zu, dass ich nicht ganz so gerne dort zu besuch war, wo ich zum rauchen komplett aus der wohnung raus musste (balkon/terasse fand ich ok)
ich möchte natürlich, dass meine freunde nach wie vor gern zu besuch kommen.
und da die allermeisten meiner freunde raucher sind, will ich auch nicht alle 15 minuten allein in meiner wohnung warten...

ich weiß nicht. das klingt irgendwie alles blöd, ich weiß. die entscheidung selbst würde mir jetzt nicht schwer fallen, das rauchen in der wohnung zu untersagen...
es ist ja eigentlich auch nur ne kleinigkeit, aber darauf war ich nich vorbereitet...

ich denke, das ist wohl der anfang vom kapitel: "ich bastel mir eine nichtraucher identität"...knifflig.

Verfasst am: 03.12.2010, 21:35
bea123
bea123
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hallo Noa,

was macht deine Bastelei an deiner Nichtraucher-Identität?
Ich merke schon Veränderungen, die ich aber sehr willkommen heiße.
Und durch diese verändert sich mein Leben bisher sehr positiv.

Weiterhin alles Liebe
Bea

Verfasst am: 03.12.2010, 21:35
Drummi
Drummi
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Hi Noa...alles ok bei dir?

L.G.
Drummi

Verfasst am: 03.12.2010, 21:35
noa_sagahl
noa_sagahl
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Achje, ich hab dieses Forum nicht verdient!

[u]Nach zwei Monaten:[/u]
Zwei Monate sind so gut wie rum. Ich bin immer noch rauchfrei. Die letzten vier Wochen vergingen wie im Flug. Ich zähle schon länger nicht mehr Tage oder Wochen.
Ich muss zugeben, dass es sich zur Zeit manchmal schwerer anfühlt, als am Anfang. Allerdings auf eine seltsame, andere Art.
Es scheint so, als hätte ich am Anfang all meine Energie in den Ausstieg gesteckt. Mein ganzer Tag war dadurch geprägt, einen Alltag ohne Zigaretten zu gestalten. Nun hält der Alltag ganz allmählich Einzug. Der Ausstieg steht schon längst nicht mehr im Vordergrund und da sind sie ganz plötzlich wieder da: die ganzen kleinen Situationen, Gewohnheiten, der Gedanke an eine liebgewonnene Schwäche.
Erschwerend kommt hinzu, dass mein Mann endgültig wieder schwach geworden ist. Zigaretten haben wieder Einzug in unsere Wohnung gehalten. Er riecht ständig nach Qualm. Ich ärgere mich über diesen Zustand...

[u]Was dabei am besten hilft:[/u]

Standhaft kann ich nur durch Prinzipienreiterei bleiben: Zigaretten sind Gift! Das Zeug ist ekelhaft! Frechheit, diese Kippenindustrie! Dieser Gestank, igitt!

Außerdem bete ich nach wie vor das Mantra: Du weißt, es wird ekelhaft schmecken. Das brauchst du nicht zu probieren. Du würdest dich nur furchtbar ärgern und hättest nichts bewiesen. Nikotin ist der Feind, ein Zug reicht aus und alles ist hin!

Neue Ziele stecken: Ich habe mir vorgenommen, im nächsten Frühjahr einen Volkshochschulkurs zu belegen. Ich wollte schon immer mal Gebärdensprache lernen. Den Grundkurs belege ich im Februar und da der auch ein bisschen was kosten wird, heißt es jetzt eben sparen.

[u]und sonst so?[/u]
Ich habe noch keine richtige Lösung gefunden, was das Essen betrifft. Blöderweise ist [u]Essen ein bisschen zur Ersatzhandlung geworden[/u]. Das passierte, ohne dass ich es richtig mitbekommen habe. Nun gehöre ich zwar zu den Menschen, die egal wieviel sie essen immer ein wenig "untergewichtig" sind. So habe ich auch jetzt, wo ich ständig Süßigkeiten, Junk-Food, mal ne Scheibe Salami zwischendurch esse, nicht ein einziges Kilo zugenommen. (Da ich seit meinem ca. 18.Lebensjahr noch nie zugenommen habe, weiß ich nicht, wie schnell man überhaupt an Körpergewicht zunehmen kann. Sind zwei Monate vielleicht gar nicht repräsentativ?)
Ich halte es jedoch auch nicht für sonderlich gesund, statt Zigaretten zu rauchen, ständig irgendetwas zu Essen.
Manchmal denke ich, das ist das klarste Anzeichen dafür, dass ich noch lange nicht übern Berg bin: wenn ich versuche mal nicht zum Kühlschrank zu gehen, um irgendetwas zu naschen, werde ich gleich nervös und hibbelig.

[u]Ich will zwar nicht mehr rauchen, aber es bleibt ein unbestimmtes Gefühl, dass irgendetwas fehlt.[/u]

Verfasst am: 03.12.2010, 21:35
noa_sagahl
noa_sagahl
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Hallo ihr Lieben,

hier mal ein kurzer Gruß von mir in die Runde. Vor allem an die ganz vielen Neuankömmlinge hier, aber natürlich auch an all die alten Hasen, die nicht müde werden, anderen zu helfen.

Ich bewege mich so langsam auf Tag 50 zu, aber ganz ehrlich: ich muss mitlerweile schon nachschaun, wie lange ich nicht mehr rauche. Es ist einfach nicht mehr so wichtig.

Es scheint mir auch recht hilfreich, irgendwann zu versuchen richtig loszulassen - keine Tage mehr zu zählen, nicht mehr so fokussiert zu sein auf das Aufhören. Bei mir kam das ganz von allein.

Mitlerweile brauche ich mich auch nicht mehr so sehr mental auf bestimmte Situationen vorzubereiten. Zur Sicherheit mache ich das noch vor einer Party, oder Abenden mit vielen Rauchern...

Von den ganzen Vorteilen, die mir der Ausstieg gebracht hat, möchte ich hier und heute gar nicht anfangen. Es sollte ja ein kurzer Gruß werden

Ich denke, es ist an der Zeit, zwischendurch mal Danke zu sagen. An alle hier, die immer da sind, sofort anworten, wenn man ruft, Geduld haben, für all die individuellen Geschichten, kurz oder lang... Ihr seid wirklich klasse!

Soviel für jetzt
lg noa