Nicht immer einfach, doch immer machbar

Hallo liebe Monika.
Hab vielen Dank für deinen Besuch in meinem Wohnzimmer.
Das ist so schön in dieser Gemeinschaft. Es ist immer einer da, der nachfragt wie es geht.

Ja, wie geht es mir denn eigentlich?
In einem Moment bin ich superglücklich weil ich wieder einige Tage frei bin, im nächsten Moment könnte ich grade weinen weil mir der "Verzicht" doch schwer fällt .

Dann denke ich darüber nach dass mir niemand das Rauchen verbietet. Es ist meine freie Entscheidung und damit kann ich mein Gefühlsleben wieder etwas beruhigen.

In die Falle getappt bin ich vor zwei Wochen als mein Mann Spätschicht hatte. In diesen Wochen bin ich eben sehr viel alleine. Und was habe ich jahrelang gemacht wenn ich alleine war?......genau, geraucht wie ein Schlot.
Diese Woche ist wieder Spätschicht. Ich habe mir für jeden Tag eine Aktivität oder Verabredung geplant damit ich nicht wieder in Versuchung gerate.
Für die Zukunft muss ich aber lernen mich alleine, auch ohne Qualmi, zu Hause wohl zu fühlen.
Ich kann ja nicht in jeder Spätschichtwoche fluchtartig mein zu Hause verlassen.
Mal schauen, vielleicht bin ich übernächste Woche schon etwas weiter gefestigt, so dass ich mir zutraue die Zeit mit mir alleine zu verbringen.

So, das war jetzt sehr viel Text

Ich wünsche Dir einen sonnigen Nachmittag
Sabine

Hallo ihr Lieben,

Ich bin ausgeruht .
Ich bin gelassen.
Ich bin frohen Mutes.
Ich hatte Urlaub.

Ziemlich aus der Mode¡ gekommen "frohen Mutes" zu sein. Und dennoch ist es doch gerade Mut, der uns oftmals fehlt, eine für uns schwierige Sache anzugehen.
Es ist nun schon zigtausend Zigaretten her als ich die letzte zwischen den Fingern hielt. Und an die erinnere ich mich besser, als an die so oft erwähnte erste.
Die letzte war es, die mir ein Reifezeugnis ausstellen sollte.
Mut mich selbst zu stellen. Froh war ich leider damals nicht. Gerade zu verbissen habe ich alle Kraft aufgewendet. Mich über mich erhoben um über meinen Schatten zu springen. Mich niedergemacht, wenn die Sucht wieder versuchte auf mich zuzugreifen.
Durch viele verständnisvolle Mitstreiter und Lotsen in diesem Forum lernte ich, liebevoller mit mir umzugehen. Belohnungen anzunehmen, ohne sie erst zu verdienen. Einfach so stolz auf mich zu sein, ohne weltbewegendes geleistet zu haben. Die Welt in meine Farben zu tauchen, ohne zu schauen, ob sie anderen gefallen. Klar zu sehen, ohne zu vernebeln.
Gute von schlechten Gerüchen zu unterscheiden, ohne die Nase erst bis zum Anschlag einzutauchen. Zu Kochen mit neuen Gewürzen, weil das Abschmecken so genussvoll wird.

Heute denke ich, etwas sanfter und mit mehr Mitgefühl hätte ich mein Ziel frohen Mutes auch erreicht.

Allen, die gerade auf dem Weg sind, die gerade den Entschluss fassen, frei von der Nikotinsucht zu werden, wünsche ich einen frohen, mutigen Weg mit viel Unterstützung aus dem Forum, aus der Familie, aus dem Freundeskreis, um bald sagen zu können:

Nee, wat is datt schön so ganz ohne Kippen!

Alle, die es schon geschafft haben, bitte ich, werdet nicht müde, eure wertvollen Erfahrungen weiterzugeben, um die Ausstiegswilligen den richtigen Anschwung zu geben. Kennt ihr das von einer Schaukel?
Es dauert eine kleine Weile bis sie gleichmäßigen Schwung aufnimmt und an Höhe gewinnt

Mit herzlichen Grüßen von Monika

Liebe Monika,
auch von mir (noch unbekannter Weise) ganz herzliche Glückwünsche zur
900 !


Für mich noch eine unfassbar hohe Zahl und tolle Leistung.

Deine Gedanken und dein Statement dazu haben mir sehr viel gegeben. Ja, DIE EINE soll, darf es nicht geben.

Also dir und uns allen weiterhin viel Kraft beim wohl lebenslangen Kampf gegen die Sucht.

Liebe Grüße
Uta

Liebe Monika,

auch von mir herzliche Gratulation zu dieser besonderen Leistung .....

900 Tage und bald sind es sogar schon 1000 Tage.

Mit was belohnst du dich?

Einen schönen Tag und ein schönes Wochenende

wünscht dir Traudl

Herzlichen Dank für eure lieben Glückwünsche und anerkennenden Worte[/SIZE]

Ihr macht mich gerade ganz verlegen, da ich zur Zeit gar nicht soviel einbringen kann. Es ist bei mir privat einiges los. Wunderbarerweise positiv.

Hab ich mal wieder versäumt ... 900 Tage rauchfrei

Nein, das habe ich auch niemals für möglich gehalten Ich habe auch ein Tagebuch auf meinem alten Handy und gestern noch habe ich da mal nachgelesen. Ich habe nach 18 Monaten angefangen, nur noch in großen Abständen hineinzuschreiben. Mein letzter Eintrag war der zum 2 jährigen und ich habe da für mich sehr anerkennende und schöne Worte gefunden.
Leider auch dabei: manchmal wäre es vielleicht doch ganz schön?, oder?

Nun ist darüber schon wieder ein halbes Jahr vergangen und ganz ehrlich, schön?, manchmal?
Mittlerweile ist das für mich nur noch gefährlich, weil ich dann all die ganzen Vorteile, die es halt im Laufe der Zeit gibt, mit nur einer Zigarette verlieren würde.

Ja, wirklich, mit nur EINER

An erster Stelle steht da meine Freiheit, eine zu rauchen raubt mir die, weil ich da ganz einfach einer noch schlummernden Abhängigkeit folgen würde.

Gesundheit geht auch sofort flöten, da der Blutdruck sofort steigt und der Sauerstoffgehalt im Blut sinkt. Für Stunden!

Und dann ist da noch die Frage, wo würde ich die rauchen wollen?
Irgendwo in einer ausgewiesenen Raucherecke? Wie ein Hund auf der ausgewiesenen Hundewiese spielen darf?
Zuhause in meinen vier Wänden?
Ihr wisst nicht, wieviel Arbeit das war, all diese Spuren des Nikotins zu beseitigen. Es kriecht in die letzten Ritzen.
Auf einer Veranstaltung?
Eingepfercht mit anderen Rauchern um einen viel zu kleinen Aschenbecher stehend, in dem sowieso keine Kippe mehr passt?

Und dann das Wichtigste, die Frage, was würde es mit meiner Selbstachtung machen?
Ich bin sehr schlecht in mir selbst vergeben. Sehr schlecht, meine Schwächen zu verzeihen.
Ich bin sehr gut, in auf mich selbst wütend zu sein. Sehr gut, mich niederzumachen.

Ist es gesünder beim Autofahren einen Sicherheitsgurt anzulegen?

... .Auf jeden Fall ist es sehr klug, es zu tun!

Ich wünsche ein super schönes Wochenende und allen Fußballfans super Spiele.
Es macht auch mir Freude, den neuzeitlichen Gladiatoren beim Kampf um einen kleinen Ball zuzusehen
Oder, wie war das, das Runde muss ins Eckige?

In unserem Forum hat jeder was zu feiern, gleich wieviel Tage oder Stunden zwischen der letzten Kippe lagen. Allein die Einsicht, das Aufhören eine gute Investition in die eigene Zukunft wäre, ist ein Grund stolz auf sich zu sein. Spricht es doch von flexiblen Denken, eigenes Handeln in Frage stellen zu können.

Nicht Worte, sondern Taten verändern die Welt und auch unser eigenes Leben.

Ach was, ihr macht das schon

Herzliche Grüße von Monika