Nach Trennung von Freundin 3 Tage geraucht - mein Hirn ist verwirrt

Verfasst am: 27.02.2014, 18:01
rauchfrei-lotsin-brigitte
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Hallo kurishnikow,

indem Du die Waffe auf Dich selbst richtest, kannst Du Dich nicht gegen eine Verletzung von außen wehren, oder?

Liebe Grüße, Brigitte

Verfasst am: 27.02.2014, 17:05
ichbins
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Hallo kurishnikow,

da bist Du gerade in einer wirklich sehr, sehr schwierigen und schmerzhaften Situation.
Kein Wunder, dass Du gerade etwas am Rad drehst.

Ich glaube, was Dich gerade so verrückt macht, sind 3 Dinge:

1. Du bist von der Frau, die Du liebst/ geliebt hast getrennt.
Das alleine ist ja schon eine Krise, die mit viel Schmerz, Trauer und Wut einhergeht.
Auch wenn Du schreibst, dass Du gar nicht so sehr daran denkst - da sind im Hintergrund eine Menge Gefühle, die erst einmal raus wollen.

2. Dein Gehirn ist noch nicht umprogrammiert - das dauert länger als 100 Tage.
Du hast noch ein Gehirn, dass auf Sucht programmiert ist.

Und jetzt hast Du dicken Stress - und hier ist von uns Aufmerksamkeit und Disziplin gefordert, um nicht zu rauchen.
Und im Hintergrund brodeln die Gefühle. Du musst immer an Zigaretten denken - rennst wie ein Tiger im Käfig hin und her - möchtest am liebsten schreien und vielleicht auch etwas kaputtschlagen.

Aber Nichtrauchen erfordert Disziplin - und Du bist aber eigentlich gefühlsmäßig voll auf Touren.

Kein Wunder, dass Du Dich "verrückt" fühlst.

3. Du hast Beziehung mit dieser Frau und Nichtrauchen miteinander verknüpft

Du hast ihretwegen mit dem Rauchen aufgehört - aus Liebe zu ihr.
Du hast nicht Deinetwegen mit dem Rauchen aufgehört - aus Liebe zu Dir.

Heißt das, dass Du ohne diese Frau auch nicht mehr mit dem Rauchen aufhören willst?

Was kannst Du versuchen, um das Thema Nichtrauchen neu aufzurollen?

- Gefühle, die herauskommen dürfen, werden verarbeitet - die Trauer lässt nach. Gefühle, die unterdrückt werden, machen uns verrückt und schwächen unsere Wiederstandskraft.

Also suche einen Weg, um die Trauer, die Wut, den Schmerz los zu werden. Da hat jeder einen persönlichen Ansatz: Du kannst schreien und auf Kissen hauen oder einen Sandsack benützen oder bis zur Atemlosigkeit rennen. Heulen und Jammern und Klagen hilft auch manchmal. Dein Körper wird Dir schon sagen, was und wie Du es gerade brauchst.

- Du solltest Deine Motivation, nicht mehr zu rauchen, überdenken und neu definieren. Denn wenn Du jetzt nicht mehr rauchen willst, dann geschieht es nicht mehr für SIE. Es geschieht alleine für DICH!

Du wirst sehen - dass Du klarer wirst und aus diesem Gefühl von Verrücktsein wieder herauskommst.

Und melde Dich, ja?!

LG
Angelika

Verfasst am: 27.02.2014, 09:27
delia0304
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Hallo Kurishnikow,

wie geht es dir? Ich würde mich freuen, wenn ich wieder von dir höre!

Liebe Grüße,

Delia

Verfasst am: 21.02.2014, 14:47
micky1272
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ja klar....Wenn du über ein Problem nachdenkst ist es halt da und man dichtet sich noch ne Menge Unwahrheiten dazu. Und auch der Gedanke "warum darf ich jetzt [u]nicht[/u] rauchen ?" kommt ganz schnell....

So ist es bei mir gewesen und ich hab es jetzt verstanden.

Da man das Wort "nicht" so schlecht versteht, landet im Gehirn das Bild des Rauchens...Genauso bei Diäten. Darfst jetzt kein Brot mehr essen. Dann denkst du nur an Brot. Alles was man nicht darf ist doch gerade so reizvoll und ständig im Kopf.

Vielleicht hilft ein Bild von dem wie man wird, wenn man nicht mehr raucht. Ich finde es nicht gut wenn man denkt, dass man durchhalten muss. Durchhalten hat doch immer auch mit einem Ende des Durchhaltens zu tun...Dann wartet man auf etwas. Aber was ?

Wir müssen nicht durchhalten, sondern geniessen ab sofort jeden Atemzug. Wir können jederzeit Rauchen, aber wir brauchen es nicht. Wir sind Nichtraucher und haben keine Schmerzen. Wir müssen nicht auf etwas warten und können sofort ohne dem Dreck weiterleben.

Verfasst am: 21.02.2014, 14:10
kurishnikow
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Hallo zusammen,

vielen Dank für die mutmachenden Antworten, ich habe bis jetzt durchgehalten und habe es zwischendurch auch wieder vergessen, was dafür spricht, dass es machbar sein sollte.

Hat jemand von euch Erfahrung mit diesem Zustand, in dem das Unwohlsein, obwohl es wahrscheinlich nicht von Zigaretten stammt, vom eigenen Gefühl so umgedeutet wird? Jedes mal wenn ich daran denke, nimmt die lust auf eine Zigarette wieder zu, deshalb höre ich besser auf mit diesem Text und stürze mich in die Arbeit...

Verfasst am: 21.02.2014, 13:37
micky1272
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@ssilvia:

weiß ich nicht

Nein, nicht nur der Kummer bzw. die Streitigkeiten mit meiner Freundin haben mich anders denken gelernt.
Da ist viel viel mehr. Ganz andere Dinge noch neben dem Rauchen und Beziehungen. Alleine das Thema "ich selber".

Ich bin mir nur sicher, dass ich in allem weiter komme wenn ich das selber für mich kontrolliere. Mach ich mich von der Zigarette abhängig dann kontrolliert sie mich, mach ich mich von anderen Menschen abhängig dann gebe ich ihnen Macht über mich.

LG
Micky

Verfasst am: 21.02.2014, 11:50
delia0304
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Hallo Kurishnikow,

ich weiß jetzt nicht, ob meine Gedanken zu deinem Thema passen, aber als ich deine Beiträge las, fiel mir ein, dass ich mir vor einigen Jahren nichts mehr wünschte als schwanger zu werden und als ich den positiven Test in den Händen hielt, fiel mir SOFORT ein:

Oh nein, jetzt kann ich nicht mehr rauchen und die Freude war dahin!!!

Ist das nicht schrecklich?

Ich glaube, dass die Sucht sofort jede Niesche nutzt und da ist dein Fall doch richtig gut! Du hast für deine Freundin aufgehört und kaum ist sie nicht mehr da, so rauchst du wieder. Da hast du deiner Freundin so richtig eine ausgewischt bzw. endlich hat dich die Zigarette wieder, richtig?

Was macht aber die Zigarette? Sie macht DICH krank, sie kostet DIR Geld und sie vernebelt DEIN Gehirn und nicht das deiner Freundin. Du mussst für DICH aufhören!!!!! Es muss von DIR kommen.

Ich will dir nicht zu nahe treten, aber bitte denke mal darüber nach. Mach es für dich und für deine Zukunft!

Ich wünsche dir viel Glück (auch für das Gespräch mit deiner Freundin),

Delia

Verfasst am: 21.02.2014, 11:25
kurishnikow
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Hallo zusammen

Ich weiss nicht, ob ich sie zurück will, und weil ich mich nur aufs rauchen konzentrieren kann, kann ich gar nicht richtig darüber nachdenken...

Die ersten 3 Tage hatte ich viele klare Gedanken, konnte alles mit distanz betrachten und jetzt bin ich so ein Wrack, ich habe wahrscheinlich die Hoffnung, dass ich, wenn ich Rauche wieder normal funktionieren kann, und so auch meine Pflicht ihr morgen ein gutes Gespräch zu bieten erfüllen kann. Jetzt bin ich so sehr auf mich konzentriert, dass ich sie fast nur enttäuschen kann morgen...

Ich atme jetzt nochmal tief durch, schreibe auf, was ich mir gedacht habe, warum ich nicht rauchen will und versuche durchzubeissen...

Vielen Dank für eure Antworten

Verfasst am: 21.02.2014, 10:30
micky1272
micky1272
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Wenn du (wir alle) das Rauchen aufgeben, dann werden wir attraktiver für andere Menschen.

Das Aussehen und vieles mehr an dir wird sich deutlich verbessern.

Deine mentale Stärke (Psyche) wird verbessert. Du wirst aktiver, machst wieder mehr Sport und wirst viel unabhängiger.

Andere Frauen werden sich für dich interessieren und vieles mehr. Alle die nicht mehr rauchen bestätigen mir die Vorteile und das ist meine Motivation mit dem Dreck endlich aufzuhören.

Ich habe vor ein paar Tagen noch genauso gefühlt wie du.....das Grübeln ändert aber nix....Tu was

Die Glückshormone können wir uns am schnellsten durch Sport holen.

Willst du deine Freundin denn überhaupt zurück ?

Gehen wir davon aus sie will dich zurück, dann will sie ja vor allem wohl keinen Raucher mehr oder ?

Nutze deine ganze Energie (denn Grübeln ist ne Menge Energie) und lass diese an Gewichten oder sonstiges raus.

Konzentrieren wir uns nicht mehr auf die Probleme, können wir diese Energie sinnvoller einsetzen. Ich möchte mich nicht mehr auf Dinge konzentrieren die mir nicht gut tun und womit ich mich den ganzen Abend gedanklich beschäftige. Es ändert sich durch das Rauchen nichts in Richtung positiv und auch nicht durch wie bekomme ich meine Freundin wieder. Je mehr wir etwas für uns tun (Selbstliebe), desto mehr tun wir für andere.

Viele Leute hier aus dem Forum haben mich unglaublich positiv gestimmt mit ihren Meinungen und Erfahrungen.

Dank an euch !

LG
Micky1272

Verfasst am: 21.02.2014, 09:52
kurishnikow
kurishnikow
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Das ist ja das Problem - ich war die Raucherrituale alle los, oder fast alle, ein paar soziale Zigaretten haben mir immer noch mühe bereitet...

Was mich jetzt stresst ist, das ich das Rauchen die ganze Zeit verherrlicht habe, es hat sich als nicht das, was ich brauche herausgestellt und zrotzdem habe ich jetzt eine unersättliche lust...

Ich hoffe aber, das sich das ganze nach ein paar Tagen wieder normalisiert, ich bin sowieso auf der Achterbahn der Gefühle im Moment...

Wie kann ich mich wieder auf das richtige problem konzentrieren? das ist eigentlich die frage, die mich wahrscheinlich quält...?