Letzte Zigarette

Verfasst am: 13.09.2018, 08:29
miezhaus
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Hallo Xandra,

herzlich willkommen in unserer Nichtmehrraucherrunde! Und meinen Glückwunsch zu Deinem Entschluß, das Rauchen aufzugeben. Hast Du denn am Ausstieg festhalten können, blieb es bei der letzten Zigarette heute nacht?

Ich finde es supergut, daß Du jetzt aufhörst, da Dein Sohn eingeschult wurde (auch hierzu meinen Glückwunsch übrigens, ich wünsche ihm allzeit gutes Gelingen! Ich bin auch noch so ein bisschen in dem Fahrwasser drin, habe auch noch ein Kind an der Grundschule). Als ich aufgehört habe, war meine Große gerade in der ersten Klasse, und ich mußte damals schon eine Diskussion über das Rauchen führen. Da hatte ich gerade drei Wochen zuvor aufgehört - und war so froh drüber, zu ihr sagen zu können, das ist vorbei, ich rauche nicht mehr! Als ich die Erleichterung in ihrem Gesicht sah, wußte ich, ich fang nie, nie mehr an. Meine Kinder waren schon ein absolut starker Motor für mich, nicht rückfälllig zu werden (sind sie noch). Du siehst ja auch, wie selbständig sie schon denken in dem Alter, sie stellen Fragen... Gut wenn man die nach dem Rauchen mit "nicht mehr" beantworten kann.

Ja das Thema "nur mal ein Zug" ist hier auch wohlbekannt und oft diskutiert. Auf diese eine Zigarette bin ich auch schon mal reingefallen... laß uns im Hinterkopf behalten, daß die halt nicht mehr folgenlos an uns vorbeigehen kann. Wir haben unser Suchtmonster nur schlafen geschickt, aber es wird in uns verbleiben, damit müssen wir leben, das haben wir uns mit unserer Raucherkarriere nun mal eingekauft. Und um es zu wecken, langt eben ein Zug, und dann verbeißt es sich sofort wieder in unsere Wade. Aber laß mich raten: in den Momenten, wo Du "diese eine" geraucht hast, hättest Du es eigentlich auch lassen können, stimmt`s? So drängend war das Gelüst nicht, richtig? Also Du siehst ja, wenn Du mit der Entwöhnung durch bist, ist es nicht mehr Schmacht. Nur noch ein Gedanke. Ein ziemlich blöder. Dem man keine Folge leisten muß. Aber diese Erfahrung haben wir nun mal auch mitgenommen, also laß und was draus machen, einverstanden?

Daß Du jetzt im Moment nicht weißt, wie das Leben ohne Zigarette weitergehen soll, ist übrigens nicht total bescheuert, sondern völlig normal. Vielfach ist unser Tag doch sogar nach Zigaretten eingeteilt, bestimmte Situationen kennen wir vielleicht gar nicht mehr ohne, vielleicht weiß man sogar schon, daß das Aufhören Schmacht verursachen kann (muß ja nicht): da ist es doch ganz klar, daß man noch nicht so wirklich einordnen kann, ob und wie das funktionieren soll. Die Bedenken hatte ich auch, vor allem in ganz bestimmten Situationen, in denen ich quasi ritualisiert geraucht habe (z. B. die, nachdem die Kinder in die Betten gebracht waren). Aber soll ich Dir was sagen: Es funktioniert ohne Zigarette. Es ist nicht nur Sucht, die da zu überwinden ist, sondern auch viel Gewöhnung. Such Dir ruhig für diese Gewohnheitszigaretten Alternativen. Trink statt dessen ein Glas Wasser, putze Dir die Zähne oder lutsche ein zuckerfreies Bonbon, möglichst scharf (scharfer Geschmack läßt schon mal gar kein Rauchverlangen zu). Oder schneide Dir einen Trinkhalm auf Zigarettenlänge ab und inhaliere durch ihn Luft - klingt komisch, ist aber ein sehr probates Mittel. Schnell wirst Du merken, daß der Moment somit bewältigt ist und daß Du die Zigarette dafür gar nicht gebraucht hast.

Hast Du ein paar Vorbereitungen getroffen vor dem Rauchstopp, ein paar Infos gesammelt oder Alternativen zur Kippe für Schmachtmomente überlegt? Die oben genannten workarounds funktionieren auch gegen Schmacht. Auch Ablenkungsmanöver sind geeignet, manchen hilft es dann, dem Hobby nachzugehen, andere machen Liegestützen, Hausarbeiten, laufen Treppen, gehen an die Luft - was könntest Du Dir vorstellen zu tun, wenn Dich eine Verlangensattacke erwischt? Schau mal, hier gibt es noch Tipps:

http://www.rauchfrei-info.de/aufhoeren/tipps-fuer-ihren-rauchstopp/tipps-bei-verlangensattacken/

Und bitte scheu Dich nicht zu fragen, wenn Du Infos brauchst. Schreibe auch jederzeit hier, wann Dir danach ist, sei es um zu fragen oder einfach nur um Dir Frust oder Schmacht von der Seele zu schreiben, wenn Dich diese einholen sollten (wie gesagt, es ist ja nicht jeder Entzug gleich heikel, vielleicht geht es ja auch bei Dir!). Mir hat es oft schon geholfen, hier rumzujaulen (und ja, das ist hier erlaubt und wird verstanden). Ich wünsche Dir jetzt einen guten Rauchfrei-Tag und hoffe bald wieder von Dir zu lesen. Viele Grüße sendet Dir

Lydia

Verfasst am: 13.09.2018, 01:38
Xandra
Xandra
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Beiträge: 13 Beiträge

Hallo liebe Community,

ich sitze gerade auf dem Balkon und rauche meine letzte Zigarette - das hoffe ich jedenfalls.

Den 13.9. habe ich mir als Rauchstopp ausgesucht, weil der Urlaub jetzt vorbei ist, mein Sohn heute eingeschult wird und ich einfach nicht mehr rauchen will. Und trotzdem: es bleibt ein komisches Gefühl: schaff ich alles ohne Zigarette?!? Total bescheuert - ich weiß, dass Rauchen schädlich ist, ich will ein freieres und gesünderes Leben führen und trotzdem ist da diese Angst, ohne Zigis nicht durchs Leben zu kommen...

Ich habe erst mit 19 angefangen zu rauchen, zwischendurch 2 Jahre nicht geraucht und war auch während 2 Schwangerschaften und Stillzeiten abstinent. Und immer kam wieder diese „eine“ Zigarette, von der ich dachte ich brauch die jetzt und die macht mich nicht mehr süchtig - BÄMMM! jedes Mal hat sie beschissen geschmeckt und trotzdem war ich sofort wieder dabei.

Mein Mann möchte erst im Oktober aufhören, deshalb stehen mir einige schwierige Tage bevor... ich hoffe, dass ich es schaffe!

Viele Grüße
Xandra