It`s hard

Verfasst am: 27.03.2014, 11:06
Julia2
Julia2
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Hey Bulli,

Na da hast du ja eine Erfahrung gemacht. Schön, dass du aus deinem Rückfall gelernt hast. Manchmal brauch es seine Zeit oder einen kleinen Umweg um dem Ziel wieder entgegen zu gehen. Gut das du immer weiter an dich geglaubt hast und nun entschlossen das Thema angeht.
Eine Kognitive Auseinandersetzung mit dem Rauchentzug, hat mir auch sehr geholfen.
Was kommt noch, was kann man dagegen tun,
Was hilft in bestimmten Situationen,
Crosstrainer / Bewegung allgemein ist super, manchmal hilft auch ausruhen, oder die Situation zu ändern/rausgehen.

Ich denke du bist auf einen guten Weg - sicherlich werden noch Bewehrungsproben auftauchen - hoffe, dass du sie alle so meistern wirst.
Die Pflaster unterdrücken erst mal die Entzugserscheinungen, in dieser Zeit kannst du deine Rauchrituale abändern. Sicherlich hast du schon überlegt, in welchen Situationen du geraucht hast und was du anstelle dessen nun machen kannst. Da finde ich die Idee mit dem Aufgabenglas toll.

wünsche dir viel Kraft

LG Julia

Verfasst am: 27.03.2014, 10:36
Bulli-Lolli
Bulli-Lolli
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ok ich muss mich auch mal wieder melden.
ich war so mit mir selbst beschäftigt und so unlustig dass ich mir selbst von diesem doch sehr wertvollen forum fern gehalten habe bis vor 2 tagen.
leider habe ich nach 2 wochen rauchfrei letzte woche nicht wiederstehen können. warum ich eine geraucht habe weiß ich eigentlich gar nicht so richtig, ich hatte halt lust.
es war auch kein thema es bei der einen zu belassen. zumindest für den tag. am nächsten tag dachte ich dann: ok, ich klau mir eine vom kollegen, rauch die heimlich und das wars. hab ich auch gemacht, nur blieb es nicht bei der einen, sondern es wurden 3. und es war "diebstahl".
donnerstag letzte woche dachte ich dann: scheisse, es geht wieder los. du musst was machen. die "schönen" 2 wochen!!! also: beim heilpraktiker im ort angerufen und für samstag morgen termin für nichtraucherspritze gemacht. alles klar. samstag hin, 95€ da gelassen und dem prospekt vertraut dass die entzugssymptome weg sind. hmmm.... klappt nicht so ganz. mist. null änderung, voll fürn popo. egal, samstag und sonntag nicht geraucht. montag morgen war es dann so weit. der wille zu rauchen war größer als der wunsch es sein zu lassen. obwohl das schlechte gewissen da war, aber egal. das wurde ignoriert. warum wollte ich wieder rauchen??? hatte ich einen vorteil davon??? ich hab mich doch zumindest körperlich die letzte zeit gut gefühlt!! alles egal, verdrängen. michel mußte rauchen. packung gekauft, montag "nur" 3 geraucht.
in meinem kopf ging es schon wieder ab. ok, versuch fehlgeschlagen-weiter rauchen. dienstag keine gedanken gemacht und ca. 10-12 zigaretten gepieft. mittwoch gings so weiter, doch da kam das schlechte gewissen und die vernunft wieder. ich hab zwar immer noch geraucht, aber auch fast nur aus langeweile weil auf der arbeit im moment sehr ruhig. draussen in der halle vorm pc "schön" geraucht und n bißchen im netz gesörft.
och: guck mal was es bei rauchfrei-info neues gibt. gelesen, gelesen, geraucht und gelesen......
gut! alles klar. ich habe die ganzen tipps und tricks eigentlich ignoriert. ich dachte mir: ich rauch nicht mehr und den rest macht die zeit. irgendwann hast dus vergessen und alles wird gut. jaja, von wegen. hab ich ja gesehen was gut wird.
also strategie machen. kein thema. jede ziggi aufschreiben und jede woche eine weg lassen. hört sich doch gut an.
dann bin ich gestern auf einen fred aufmerksam geworden indem ein link zu joel spitzers nie wieder ein einziger zug. als ich zuhause war, hab ich mir das ebook geöffnet und erstmal eine angemacht. ich weiß nicht, aber als ich den satz: raucher rauchen nicht gerne, sondern sie rauchen weil nichtrauchen so schwer ist, las, dachte ich mir. alter verwalter, was machst du für einen mist. rauche ich, will ich nicht rauchen, rauche ich nicht, will ich rauchen.
ich wurde langsam agro, was heißt langsam, eingentlich sehr schnell.
ich die kippenpackung genommen, fott geschmissen, kopfhörer auf, metallica druff und ab auf den cross trainer. ich muss dazu sagen, der cross trainer steht seit einem halben jahr bei uns und ich habe ihn erst 2 mal benutzt. allerdings diese woche. zum GLÜCK war meine tochter oben in ihrem zimmer und meine frau ging grade mit dem hund raus. ich bin sowas von abgegangen auf dem teil. incl. headbangen dass mir immer noch der nacken weh tut. 20 minuten ohne gnade, immer weiter. schweiß, schmerzen, egal. es war zum entfrusten und es war richtig GEIL!!!
ich hatte von einem früheren aufhörversuch noch ein nicopflaster was ich mir dann abends drauf gemacht habe. ich dachte ja vorher es geht alles ganz locker ohne alles. seit gestern abend hab ich null verlangen und bin happy dass mein "ausrutscher" nur von kurzer dauer war. ich habe mir heute morgen direkt neue pflaster geholt, gestern noch n glas mit zetteln/aufgaben gemacht wenn ich schmacht hab und mich ablenken muss und bin im moment wieder voll motiviert. ich WILL es schaffen. dieses miese dreckszeug. mich so zu versklaven!!!
ich werde nun regelmäßig meine erfahrungen posten und mich aktiv mit dem thema weiter beschäftigen.
vielen dank für eure aufmerksamkeit und schönes wochenende. ach so: meine belohnung wenn ichs bis sonntag früh schaffe: ich fahr nach essen auch die techno classica
in diesem sinne,
ciao

Verfasst am: 15.03.2014, 14:53
ichbins
ichbins
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Hey NikNok,

so meinte ich es auch - es geht einem (vermeintlich) besser, weil der Suchtdruck nachlässt.

Die Entzugssymptome hören auf - und wir interpretieren das falsch.

Zitiert von:
Nur um das nochmal klarzustellen: Ich hatte nie ein Suchtproblem mit Alkohol, war nur Gelegenheitstrinker. Aber wenn mal dann halt richtig!
Nicht dass ich ein Alki war


Hallo Micha,

heute scheint nicht mein Tag zu sein - irgendwie drücke ich mich immer falsch aus - Entschuldigung. Das habe ich auch nicht so gemeint, nicht so verstanden und auch nicht so sagen wollen.

Zitiert von:
Nun trinke ich seit ca. 13 Jahren kein Alkohol mehr, was mir auch absolut nicht schwer fällt. Ich kann immer noch Auto fahren, fühle mich immer gut usw.
Schön wäre es wenn ich irgendwann mal über die Kippen so denken kann


Mir ging es um den letzten Satz - genau so über die Kippen denken, wie über Alkohol.

Und das wirst Du sicherlich eines Tages - auch wenn es vieleicht etwas länger dauert.

LG
Angelika

Verfasst am: 15.03.2014, 14:23
NikNok
NikNok
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Hi Angelika,

sorry, ich widerspreche dir gerade mal!

Natürlich geht es einem nicht besser, wenn man denn eine raucht, denn wäre das so, bräuchte
man dieses Forum nicht und müsste alle nativen Nichtraucher dringenst davon überzeugen, doch endlich
mal anzufangen.

In Wirklichkeit redet dir der Teil deines Hirns, der für die Nikotinsucht zusändig ist, nur ein, es
ginge dir besser, wenn du denn eine rauche tun tätest, was du aber nicht wirst, also hoffentlich nicht

Verfasst am: 15.03.2014, 14:21
Bulli-Lolli
Bulli-Lolli
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Nur um das nochmal klarzustellen: Ich hatte nie ein Suchtproblem mit Alkohol, war nur Gelegenheitstrinker. Aber wenn mal dann halt richtig!
Nicht dass ich ein Alki war :-)

Verfasst am: 15.03.2014, 14:14
ichbins
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Hallo Micha,

natürlich geht es einem besser, wenn man eine raucht. Nikotin ist eine süchtig machende Droge, die mit dem Suchtpotzenzial von Heroin verglichen wird.

Wenn der Fixer sich einen Schuss setzt, dann geht es ihm auch besser.

Die Wirkung auf unser Gehirn und die heimtückische Wirkung als süchtig machende Droge ist in diesem Artikel ganz gut beschrieben finde ich:

http://www.rauchstoppzentrum.ch/0189fc92f10eee007/0189fc930310bda01/

Es dauert -und Du brauchst Geduld, um über die schwere Zeit hinwegzukommen - aber eines schönen Tages wirst Du über Zigaretten genau so denken, wie Du heute schon über Alkohol denkst.

Bleib stur.

LG
Angelika

Verfasst am: 15.03.2014, 13:41
Bulli-Lolli
Bulli-Lolli
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Beiträge: 14 Beiträge

Ich danke euch sehr für eure aufmunternden Worte. Ehrlich gesagt hätte ich auch nie gedacht dass mir so ein Forum und eure Antworten überall eine Hilfe sein können.
Man muss halt echt "einfach" durchhalten und warten bis es besser wird. Ich bin Geduld leider gewohnt denn ich hatte schon so einige üble Depriphasen die über Monate gingen und da war auch jeder Tag ein Kampf. Die Zeit wollte nicht rum gehn und am nächsten Tag gings einem immer noch nicht besser. Und die nächste Woche auch noch nicht usw.
Ich hatte aber immer meine Kippen
Jetzt will ich die loswerden und muss mich einfach daran gewöhnen es sein zu lassen. Leider habe ich teilweise noch die Gedanken es würde mir auf einen Schlag besser gehen wenn ich eine rauchen würde. Subjektiv ist es vielleicht auch so, aber dann wäre ich nicht wirklich einen Schritt weiter.
Ich wünschte mir würde es beim rauchen gehen wie beim Alkohol. Da vor einigen Jahren einige depressive Phasen gleichzeitig mit übermäßigem Alkoholkonsum kamen, hab ich mir damals eingeredet der Alkohol würde diese verstärken. Nun trinke ich seit ca. 13 Jahren kein Alkohol mehr, was mir auch absolut nicht schwer fällt. Ich kann immer noch Auto fahren, fühle mich immer gut usw.
Schön wäre es wenn ich irgendwann mal über die Kippen so denken kann.
Ciao Micha

Verfasst am: 14.03.2014, 14:50
chrismowgli
chrismowgli
Dabei seit: 04. 01. 2014
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Hi, Bulli, das was Du erlebst, haben fast alle hier durchgemacht, ich auch. Ich nehme überings auch ein Antidepressivum!
Ich kann Dir aber versprechen, dass es in der vierten Woche besser wird. Ich habe sogar eine Wette gegen einen Forumsteilnehmer verloren, weil ich das zu dem Zeitpunkt, an dem Du jetzt bist, nicht glauben wollte! Also, einfach durchhalten!

Verfasst am: 14.03.2014, 13:34
Kecina
Kecina
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Beiträge: 614 Beiträge

Hey Bulli- so oder so... Es ist ein Entzug. Mit allem drum u dran. Nur hast du deinem Kollegen gegenüber einen gravierenden Vorteil- du hast den gröbsten körperlichen Entzug bereits hinter dir! Du hast auch den Willen, die psychischen Fallen, die der Nikotin- dir ohne Zweifel stellen wird, durchzustehen. Und ich sage dir, du hast auch die Kraft dazu.

Nur bitte: nimm den Weg zum Arzt lieber in Kauf, als dazustehen mit einen ganz niedergedrückten Stimmung. Das ist nicht gut für deinen Plan, rauchfrei zu bleiben....

Wie auch immer:

Stay strong!

Verfasst am: 14.03.2014, 13:22
Bulli-Lolli
Bulli-Lolli
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Dabei seit: 13. 03. 2014
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Beiträge: 14 Beiträge

Also ich weiß nicht wie ne tote Ratte schmeckt ;-)
Ich weiß dass ich mal mit dem Arzt darüber reden sollte, aber ich bin son unlustiger Arztgänger. Der Entschluss aufzuhören ist letzte Woche auch eher spontan gefallen weil ich was erkältet war und meine Frau mich beim pennen gefilmt hat und mir gezeigt hat was ich für Atemaussetzer hab. Gut das kann auch mit der Erkältung zu tun haben aber es hat sich nicht gesund angehört/angesehn.
Is es denn was anderes wenn man es sich vor nimmt an einem bestimmten Termin aufzuhören und daraufhin arbeitet oder wenn man spontan aufhört?
Mein Arbeitskollege raucht munter weiter. der hat sich im April bei so einem Tageskurs mit Seminar und Spritze angemeldet und meint wohl dass dann alles von alleine lief.