Ich hätte nie gedacht, dass es mich psychisch so runter zieht...

Verfasst am: 23.11.2017, 08:59
Stephanie79
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Guten Morgen ihr Lieben,

ein schöner Tag... Und doch merke ich, dass ich schwermütiger bin als sonst. Ich muss Geduld haben und warten, bis mein Antidepressivum wirkt.

Werde heute zu meinen Eltern zum Mittagessen gehen. Gemeinsam schmeckt es besser. Alleine fehlt mir irgendwie die Lust auf`s Essen.

Die Zigarette ist mir, so komisch das klingt, ziemlich egal. Ich denke viel über mich und mein Leben nach und das was ich gerne anders gemacht hätte... Dazu gehört auch, dass ich wütend auf mich bin jemals mit dem rauchen angefangen zu haben. Und da ist noch die übersteigerte Angst vor einer schlimmen Krankheit- durch´s Rauchen verursacht. Aber ich denke, dass diese Angst nur so übermächtig durch meine Depression ist, bzw. sie Teil dieser ist.

Liebe Berghex&Booty, danke für eure aufmunternden Worte

Liebe Grüße,

Steffi

Verfasst am: 22.11.2017, 11:53
ehem.rauchfrei-lotsin-bine
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Hallo Stefi,

Du tust deinem Körper gerade etwas sehr gutes. Ich kann dich verstehen, dass du gerade alles ungerecht, gemein und dich bestraft fühlst. Aber schau mal: durch das Nikotin hat der Körper aufgehört gewisse Hormone zu bilden. Da das Nikotin sie verdrängt hat und sie kein Platz mehr hatten um anzudocken. Da haben wir entgegen unserem Köper gehandelt. Nun braucht es aber etwas Zeit bis der Körper wieder in Produktion tritt und sich regenerieren kann. Hab bitte Geduld, es wird wieder. Gebe auch dem AD 10 Tage bis sie voll wirken Zeit.

Ich bin fast 4,5 Jahr rauchfrei. Ich weiß noch wie ich anfangs gedacht habe, wann hört es endlich auf, wann wird es besser. Meine erste Euphorie Phase begann am Tag 49 und eine am Tag 100. Zwischendurch hatte ich auch eine Achterbahnfahrt der Gefühle. Der Entzug verläuft immer in Wellen. Nach guten kommen schlechter und nach schlechten kommen wieder gute Tag. Aber eins ist sicher, es geht immer bergaufwärts.

Zu deiner Frage, nein ich habe keine verlangen mehr nach einer Zigarette. Sie ist mir ziemlich egal geworden und das hatte ich schon vor den 100 Tagen. Irgendwann hatte ich ein komisches Gefühl am Abend, da fiel mir auf, dass ich den ganzen Tag nicht an Zigaretten gedacht habe. Wann dieser Zeitpunkt bei jedem Eintritt ist bei jedem unterschiedlich. Aber er wird kommen.

Was hilfreich ist, mach dir doch ein kleines Heftchen. Darin schreibst du jeden Abend min. drei Sachen auf, die HEUTE gut waren. Wo du Freude hattest, was dir gut gelungen ist etc.
Suche die Glücklichen Momente in den Kleinigkeiten des Alltags. Mache das, was dir Freude bereitet.

Ich mag auch mitlaufen, bin aber auch noch eingeschränkt. Ich freue mich wieder in meinem Wald walken zu gehen.

Du schaffst das.

LG Bine

Verfasst am: 22.11.2017, 11:51
Stephanie79
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Oh weia, hoffe ich bin dir mit meinem Scherz gerade nicht zu nahe getreten, liebe Booty?

Verfasst am: 22.11.2017, 11:30
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Hallo Booty,

deine rauchfreien Tage kann ich nicht einholen, aber dich vielleicht beim Joggen

Grüßle, Steffi

Verfasst am: 22.11.2017, 10:42
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Euch allen lieben Dank für so viel Zuspruch und emotionale Stütze!

@ Bine, Aki und Frido: Wie geht es auch nach so vielen rauchfreien Tagen? Ist das Verlangen nach einer Zigarette noch da, oder habt ihr den bösen Glimmstengel schon vergessen?

Verfasst am: 22.11.2017, 10:26
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[quote="rauchfrei-lotsin-bine"] Das Nikotin hat an den Andockstellen im Gehirn für GLÜCK gesessen, nun fällt es ja weg und der Körper braucht eine Zeit um die Hormone Serotonin und Dopamin (die für das Glücksgefühl zuständig) wieder herzustellen. Wichtig ist jetzt auch, dir ganz viel gutes zu tun. Auf dich zu achten...[/quote]

Liebe Bine,

danke für so viel wertvolle Information! Nun verstehe auch viel besser die Zusammenhänge.

Aber eigentlich ist das schon sehr gemein, oder? Da versucht man dem Körper etwas Gutes zu tun und wird dann so "bestraft". Naja, ich sehe das im Moment viell. noch so, weil bei mir noch alles ganz frisch ist und ich mit dem Antidepressivum erst gestern begonnen habe.

Nun versuche ich positiv in die Zukunft zu sehen...

Nikotin sollte verboten werden!

Liebe Grüße,

Steffi

Verfasst am: 21.11.2017, 10:40
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Guten Morgen Stephanie,

Das hast du gut gemacht, dir direkt Hilfe zu holen. Er hat schon Recht, dass ein Rauch stopp die Symptome einer Depression verstärken kann. Das Nikotin hat an den Andockstellen im Gehirn für GLÜCK gesessen, nun fällt es ja weg und der Körper braucht eine Zeit um die Hormone Serotonin und Dopamin (die für das Glücksgefühl zuständig) wieder herzustellen. Wichtig ist jetzt auch, dir ganz viel gutes zu tun. Auf dich zu achten. Dir Freude zu bereiten, dich zu verwöhnen.

LG Bine

Verfasst am: 20.11.2017, 20:21
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Ich danke euch allen so sehr!

Ich werde morgen sehr gerne auf eure Fragen eingehen.

Ich komme gerade vom Arzt. Bin so erschöpft. Wollte meine Lungenwerte checken lassen und über meine psychischen Beschwerden sprechen. Mein Arzt, der meine Vorgeschichte kennt, hat mir ein Antidepressivum verschrieben und mir eine Überweisung zum Psychater ausgestellt. Er sieht die Depression nicht als Begleiterscheinung des Entzugs, sondern als eigenständiges Problem. Das letzte Jahr hat sehr an meinen Nerven gezerrt... Aber er sagte auch, dass das Rauchen die Symptome einer Depression abmildern können. Und da die Zigaretten fehlen, kommt diese Erkrankung jetzt richtig zum Vorschein.

Verfasst am: 20.11.2017, 18:04
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Hallo Stephanie,

Erst einmal herzlich Willkommen hier in der Gemeinschaft und Gratulation zu deinen ersten [color=red]17 Tagen[/color].

Darf ich erst schon mal mit der Tür ins Haus fallen. Hast du vor dem Rauchstopp schon Panikattacken und Ängste gehabt? Kennst du dies aus deiner Vergangenheit? Wo kommen sie her? Hast du darüber schon mal mit deinem Arzt des Vertrauens gesprochen?

Ja das Gefühl des Verlusts kennen hier auch viele. Auch das Tal der Tränen und Sensibilität gehören für den ein oder anderen zu den Entzugserscheinungen. Nach 2 Wochen dieser Gefühle möchte ich dir ans Herz legen, dies doch mal mit deinem Arzt zu besprechen.

So war die Zigarette doch immer unser Selentröster, Ärger konnten wir damit runterspülen und abends zum Feierabend eine Gemütlichkeitszigarette, sie gab uns Halt und vorgegaukelte Sicherheit. Wir haben ihr viel Raum in unserem Leben eingeräumt. Ihr die Macht über uns gegeben. Aber willst du den Raum der Zigarette überlassen oder selber bestimmen, was du damit machst. Natürlich ist die erste Zeit schwer. Jede Situation in der wir die Zigarette vermeintlich gebraucht haben müssen wir nun neu strukturieren.

Was kann uns Trösten? Was hilft dabei? Was können wir machen? In erster Linie ganz viel [color=purple]„gut für uns selber Sorgen“. Was tut mir Gut[/color] ist hier die Frage. [color=purple]Womit kann ich mich Verwöhnen[/color]?

Wie wäre es mit eine Verwöhn Bad bei dem Wetter, eine Massage, ein schöne Raum Duft aus Ätherischen Ölen….. Was fällt dir noch ein?

Was auch zur Trennung von der Zigarette hilfreich sein kann, ist einen Abschiedsbrief für die Zigarette schreiben.

Sorge bitte gut für dich. Hast du Unterstützung in deinem Projekt?
Ich freue mich von dir zu lesen.

LG Bine

Verfasst am: 20.11.2017, 17:37
frido
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Hallo Stephanie,
herzlichen willkommen in der Gemeinschaft der Nicht mehr Raucher

Du bist ja schon 17 Tage rauchfrei. Das ist doch schon eine starke Nummer!
Auf jeden Fall bist Du hier richtig und hier wirst Du auch Menschen finden die Dich unterstützen. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass mich mein direktes Umfeld zu keiner Zeit irgendwie unterstützt hat. Diesen Weg geh ich allein, habe aber zum Glück die Menschen hier entdeckt.
Ich wäre nicht so weit gekommen.... Danke an alle. Du wirst sie auch kennen lernen.
Ach ja, und ihn
brauchst Du. Er ist so geduldig. Hat mir auch jemand zu Beginn geschenkt.
Wir lesen uns.
Liebe Grüße Herta